Sitzung Ratsversammlung am 28.10.2010

Protokoll:

verwandte Dokumente

Einladung (erschienen am 26.10.2010)
Protokoll (erschienen am 17.12.2010)
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Landeshauptstadt Hannover -18.60 - Datum 09.12.2010

NIEDERSCHRIFT

50. Sitzung der Ratsversammlung am Donnerstag,
28. Oktober 2010, Rathaus, Ratssaal

Beginn 15.00 Uhr
Ende 17.50 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)


Oberbürgermeister Weil
Bürgermeister Strauch (SPD)
Bürgermeisterin Lange (Bündnis 90/Die Grünen)
Bürgermeisterin Dr. Moennig (CDU)
Ratsfrau Barth (CDU)
Ratsfrau Behre (CDU)
Ratsherr Bergen (SPD)
Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Beigeordnete Bittner-Wolff (SPD)
Ratsherr Blickwede (SPD)
Ratsherr Bock (SPD)
(Ratsherr Bodirsky) (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Böning
Ratsherr Borchers (SPD)
Ratsherr Busse (CDU)
Ratsfrau de Buhr (SPD)
Ratsherr Degenhardt (SPD)
Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen)
(Ratsherr Ebeling) (CDU)
Ratsherr Emmelmann (CDU)
Beigeordneter Engelke (FDP)
Ratsherr Fischer (CDU)
Ratsfrau Fischer (SPD)
Ratsherr Förste (DIE LINKE.)
Ratsfrau Frank (CDU)
Ratsfrau Handke (CDU)
(Ratsherr Hanske) (SPD)
Ratsherr Hellmann (CDU)
Ratsherr Hermann (SPD)
Ratsherr Hexelschneider (FDP)
Ratsfrau Hindersmann (SPD)
Beigeordneter Höntsch (DIE LINKE.)
Ratsfrau Ike (CDU)
Ratsfrau Jakob (CDU)
Beigeordnete Kastning (SPD)
Ratsfrau Keller (SPD)
Ratsherr Kiaman (CDU)
Ratsherr Kirci (SPD)
Beigeordneter Klie (SPD)
Ratsfrau Dr. Koch (SPD)
(Ratsfrau Kramarek) (Bündnis 90/Die Grünen)
Beigeordneter Küßner (CDU)
Ratsfrau Kuznik (SPD)
Ratsherr List (DIE LINKE.)
Ratsherr Löser (SPD)
Ratsherr Lorenz (CDU)
(Ratsherr Meyburg) (FDP)
Ratsherr Mineur (SPD)
Ratsherr Müller (SPD)
Ratsfrau Nerenberg (SPD)
Ratsfrau Neubauer (CDU)
Ratsherr Nikoleit (DIE LINKE.)
(Ratsfrau Pluskota) (SPD)
Ratsherr Politze (SPD)
Ratsherr Putzke (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Rodenberg (SPD)
Ratsherr Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Schlienkamp (SPD)
Ratsherr Scholz (CDU)
Beigeordneter Seidel (CDU)
Ratsfrau Seitz (CDU)
Ratsherr Sommerkamp (CDU)
Ratsherr Dr. Tilsen (FDP)
Ratsfrau Wagemann (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Westphely (Bündnis 90/Die Grünen)



Verwaltung:
Erster Stadtrat Mönninghoff
(Stadtrat Walter)
Stadträtin Drevermann
Stadtkämmerer Dr. Hansmann
Stadtbaurat Bodemann



Tagesordnung:



1. A N F R A G E N

1.1. der SPD-Fraktion zur Bekämpfung des
Rechtsextremismus in Hannover
(Drucks. Nr. 1984/2010)

1.2. der CDU-Fraktion

1.2.1. zum Schorsenbummel
(Drucks. Nr. 1985/2010)

1.2.2. zum Einsatz von Splitt im Winterdienst
(Drucks. Nr. 1986/2010)

1.3. der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur
Sicherheit durch die öffentliche Hand
(Drucks. Nr. 2011/2010)

1.4. der SPD-Fraktion zum Positionspapier des kommunalen
Qualitätszirkel zur Intergrationspolitik " Kommunales
Bildungsmanagement" Dezember 2009
(Drucks. Nr. 2027/2010)

1.5. der Fraktion DIE LINKE. zur Abholzung von Bäumen im
Rahmen des Hochwasserschutzes
(Drucks. Nr. 2028/2010)

1.6. der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

1.6.1. zur Gutachtertätigkeit des Herrn Prof. Dr. Vogel
(Drucks. Nr. 2044/2010)

1.6.2. zur Gebührenerhebung Residenzpflicht für
Asylsuchende und Geduldete
(Drucks. Nr. 2045/2010)

1.7. von Ratsherrn Böning zu den Aussagen des Oberbürgermeisters
in einem Zeitungsinterview vom 06.10.2010
(Drucks. Nr. 2101/2010)

2. Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung des Rates und
des Anhanges zur Hauptsatzung
(Drucks. Nr. 2110/2010 mit 3 Anlagen)

3. Anträge zu Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien

3.1. Beirat der Justizvollzugsanstalt Hannover
(Drucks. Nr. 2025/2010)

3.2. Vergabekommission
(Drucks. Nr. 2097/2010)

4. Antrag zur Berufung des Gemeindewahlleiters und seiner Stellvertretung
für die Kommunalwahlen am 11. September 2011
(Drucks. Nr. 2083/2010)

5. Antrag zur Beteiligung der Landeshauptstadt Hannover an der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
(Drucks. Nr. 1911/2010 mit 2 Anlagen)

6. Antrag zur Satzung zum Geschützten Landschaftsbestandteil
„Limmer Brunnen“
(Drucks. Nr. 1733/2010 mit 1 Anlage)

7. Antrag zum Bau einer Parkpalette am Hannover Congress Centrum
(Drucks. Nr. 1827/2010 mit 4 Anlagen)

7.1. dazu Zusatzantrag der FDP-Fraktion
(Drucks. Nr. 2184/2010)

8. Antrag zu Nachbarschaftlichen Unterstützungssystemen (Nachbarschaftsinitiativen) in der Landeshauptstadt Hannover, Förderkonzept ab 2011
(Drucks. Nr. 1847/2010 mit 1 Anlage)

9. Antrag zur Änderung der Satzung des Beirates des Jugend Ferien-Service
der Landeshauptstadt Hannover - Wiedereinsetzung des Beirates
(Drucks. Nr. 1875/2010 mit 1 Anlage)

10. Antrag zur Änderung der Richtlinie über die Förderung von
Jugendverbänden und Jugendgruppen
(Drucks. Nr. 1910/2010 mit 1 Anlage)

11. Antrag zur Verlängerung der Amtszeit der Damen des Theaterbeirats
(Drucks. Nr. 1829/2010)

12. Antrag zu einer überplanmäßigen Ausgabe nach § 89 NGO,
Weiterleitung Tilgung an Erwerber
(Drucks. Nr. 2021/2010)

13. Antrag zum Planungsauftrag zur Erweiterung
des Sprengel Museum Hannover
(Drucks. Nr. 1942/2010 mit 2 Anlagen)

14. Antrag zum 202. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover,
Teilbereich 202.1: Kirchrode / südlich Lange-Feld-Straße,
Entscheidung über im Rahmen der öffentlichen Auslegung
eingegangene Stellungnahmen, Feststellungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1846/2010 mit 5 Anlagen)

15. Anträge zu Bebauungsplänen

15.1. Nr. 37, 7. Änderung – Hildesheimer Straße / Siemensstraße,
Bebauungsplan der Innenentwicklung,
Beschluss über Stellungnahmen, Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1499/2010 mit 3 Anlagen)

15.2. Nr. 1588 - Hannover Congress Centrum (HCC),
Verzicht auf die Durchführung einer weiteren frühzeitigen
Beteiligung der Öffentlichkeit, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1504/2010 mit 4 Anlagen)

15.3. Nr. 1587 - Mars-la-Tour-Straße -
mit örtlicher Bauvorschrift über Gestaltung,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1506/2010 mit 4 Anlagen)

15.4. Nr. 1726, 1. Änderung – östliche Hildesheimer Str. /
Stadtgrenze Laatzen - vereinfachtes Verfahren nach § 13 BauGB,
Verzicht auf die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1539/2010 mit 4 Anlagen)

15.5. Nr. 1199, 1. Änderung - Spielplatz Heinrichstraße -
Bebauungsplan der Innenentwicklung, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1641/2010 mit 3 Anlagen)

15.6. Nr. 1216, 8. Änderung - Heitlinger Hof,
Vereinfachtes Verfahren gemäß § 13 BauGB;
Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 2068/2010 mit 3 Anlagen)

16. Anträge zu Veränderungssperren

16.1. Nr. 88 für den Geltungsbereich des künftigen
Bebauungsplans Nr. 906, 2. Änderung - Vinnhorster Weg -
(Drucks. Nr. 1844/2010 mit 3 Anlagen)

16.2. Nr. 89 für den Geltungsbereich des künftigen
Bebauungsplans Nr. 1117, 2. Änderung - Brink-Hafen -
(Drucks. Nr. 1845/2010 mit 3 Anlagen)

17. Antrag zur Erneuerung der Debberoder Straße
(Drucks. Nr. 1703/2010 mit 1 Anlage)

18. Antrag zur Straßenumbenennung im Stadtteil Mitte
(Drucks. Nr. 1496/2010 mit 1 Anlage)

19. Antrag zur Aufhebung einer Straßenbenennung im Stadtteil Vinnhorst
(Drucks. Nr. 1693/2010 mit 1 Anlage)

20. Antrag zum Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einem Hannoverschen Tag der Nachbarschaften
(Drucks. Nr. 1645/2010)

21. Antrag zum Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Änderung der Entgeltregelung der Elternbeiträge
(Drucks. Nr. 1817/2010)

22. Antrag zum Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion und der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Ihme-Zentrum
(Drucks. Nr. 2043/2010)

23. A N T R Ä G E

23.1. der Fraktion DIE LINKE. zum Baustopp der Maßnahmen für den Hochwasserschutz im "Calenberger Loch"
(Drucks. Nr. 1963/2010)

23.2. der Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen
und DIE LINKE. zu Fahrradabstellanlagen
(Drucks. Nr. 1909/2010)

23.3. der CDU-Fraktion

23.3.1. zum Ersatz für die Schulsporthalle Bonner Straße
(Drucks. Nr. 1987/2010)

23.3.2. zur Straßenumbenennung "20 Jahre Tag der Deutschen Einheit"
(Drucks. Nr. 1992/2010)

23.3.3. zur Auflistung der Ausgaben im Controllingbericht zum Lokalen Intergrationsplan der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 2041/2010)

23.4. der Fraktion DIE LINKE. zu zinslosen Darlehen für die Sanierung
der Altlast de Haën in der List
(Drucks. Nr. 2103/2010)

23.5. von Ratsherrn Böning zur Erweiterung der
Antidiskriminierungsstelle durch Einrichten einer Hotline
(Drucks. Nr. 2102/2010)

25. der CDU-Fraktion auf Akteneinsicht
(Bockwindmühle Hermann-Löns-Park)
(Drucks. Nr. 2197/2010)

24. Anträge zu Grundstücksangelegenheiten

24.1. (Drucks. Nr. 1357/2010 mit 2 Anlagen)

24.2. (Drucks. Nr. 1936/2010 mit 5 Anlagen)






Ratsvorsitzender Strauch (SPD) eröffnete die Ratsversammlung, stellte die ordnungsgemäße und fristgerechte Versendung der Einladungen sowie die Beschlussfähigkeit des Rates fest, verwies darauf, dass das H1 Fernsehen beabsichtige, von der heutigen Sitzung Bild- und Tonaufnahmen anfertigen zu wollen, wenn der Rat dagegen keine Bedenken erhebe. Weiter führte der Ratsvorsitzende Strauch (SPD) aus, dass Teilnehmer eines Medienprojektes im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen im Medienhaus Hannover in Kooperation mit dem JobCenter Region Hannover zugegen sei, um Bild- und Tonaufnahmen für eine Dokumentation aufzuzeichnen und verwies auf die zur heutigen Sitzung nachgereichten Beratungsunterlagen.

Ratsherr Böning (WfH) fragte, ob es einen bestimmten Hintergrund dafür gäbe, dass
TOP 1.7. und TOP 23.5. der Tagesordnung der heutigen Ratsversammlung auf der Internetseite von hannover.de mit einem Sperrvermerk versehen worden seien.

Oberbürgermeister Weil antwortete, dass ein technisches Problem dafür verantwortlich sei, weshalb man die Tagesordnungspunkte nicht öffnen könne und dass sich die Verwaltung um eine Klärung bemühen werde.

Der Rat beschloss, den TOP 24. der Tagesordnung im nicht öffentlichen Teil der Sitzung zu behandeln und erhob gegen die Tagesordnung im Übrigen keine Bedenken.


Tagesordnung:

TOP 1.
A N F R A G E N

TOP 1.1.
der SPD-Fraktion zur Bekämpfung des Rechtsextremismus in Hannover
(Drucks. Nr. 1984/2010)


Oberbürgermeister Weil erklärte, dass sich die kommunale Verwaltung und der Rat bekanntlich schon seit vielen Jahren aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung engagieren und erinnerte an die gemeinsamen Aktion im Rahmen der Aktivitäten wie „Hannover steht auf gegen Rechts“ und „Bunt statt Braun“. Außerdem unterstütze die Landeshauptstadt Hannover seit mehr als 10 Jahren die Kampagne „Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass elf Schulen in Hannover den Titel „Schule ohne Rassismus“ trügen und nicht nur die Schulen könnten darüber stolz sein, sondern die Stadt könne auch stolz darauf sein, solche Schulen zu haben. Ferner sei die Bekämpfung rechtsextremer Aktivitäten immer wieder Schwerpunkt im kommunalen Präventionsrat unter dem Vorsitz des Ratsvorsitzenden Bernd Strauch. Dort kämen regelmäßig Vertreter der Verwaltung, der Staatsanwaltschaft, der Polizei und der Jugendarbeit zusammen. Weiter erklärte Oberbürgermeister Weil, dass es sich bei der Bekämpfung des Rechtsradikalismus ganz offensichtlich um eine dauerhafte Aufgabe handele, der man sich auch zukünftig mit großem Engagement stellen müsse.

Frage 1:
Welche rechtliche Handhabe besteht gegen das Verteilen von Zeitschriften in der Nähe von Schulen und das unerlaubte Bekleben von Gegenständen des öffentlichen Raums und wie wird von Seiten der Stadtverwaltung dagegen vorgegangen?

Die Herstellung und Verteilung von Zeitschriften sind grundsätzlich durch das Grundrecht der Pressefreiheit (nach Artikel 5 Grundgesetz) geschützt, soweit diese nicht gegen geltende Gesetze verstoßen. Das war bei den angegebenen Zeitschriften nicht der Fall und deshalb bestehe keine rechtliche Grundlage gegen das Verteilen im öffentlichen Raum vorzugehen. Auf dem Schulgelände kann die Schulleitung von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und das Verteilen untersagen. Das Bekleben mit rechtsradikalen Parolen kann den Straftatbestand einer Sachbeschädigung erfüllen. Die Geschädigten können in diesem Fall Anzeige stellen und Schadensersatz fordern. Praktisch lässt das Baudezernat Aufkleber von Straßenlaternen entfernen, wenn diese gemeldet oder gesehen werden. In der City übernimmt die Servicegruppe Innenstadt diese Aufgabe. Die Stroer Deutsche Medien GmbH übernimmt diese Aufgabe an Schaltkästen im Stadtbereich.

Frage 2:
Welche Unterstützung erhalten Betroffene (z.B. Hausbesitzer, Schulen), die das Verteilen von rechtsnahem Gedankengut bemerken und unterbinden wollen?

Die Stadtverwaltung hat kurz nach Verteilung des Blattes die betroffenen Schulen zu einem Fachgespräch ins Rathaus eingeladen. Dabei standen auch Experten des Verfassungs- und des Staatsschutzes zur Verfügung. Es wurde vereinbart, dass Schulleitungen, die derartige Verteilaktionen feststellen, nicht zögern sollten, die Polizei zu verständigen, um die Zeitung zügig prüfen zu lassen. Nach Mitteilung des Arbeitskreises der Schulleitungen fühlen sich die Schulleitungen gut unterrichtet und sind über mögliche Ansprechpartner informiert.

Frage 3:
Sieht die Verwaltung einen Zusammenhang mit der "gefühlten" Zunahme von rechtsextremen Aktivitäten in Hannover und dem Rückzug staatlicher Verfassungsorgane?

Da man weder eine gefühlte Zunahme von entsprechenden Aktivitäten oder einen Rückzug der staatlichen Überwachungsorgane bestätigen kann, könne die Verwaltung zu dieser Frage keine Stellungnahme abgeben.

Ratsherr Förste (DIE LINKE.) fragte, wie die Verwaltung die Schließung der Landeszentrale für politische Bildung durch die Landesregierung kommentiere und ob man Möglichkeiten sähe, einen Einfluss auf die Wiedereröffnung zu nehmen. Weiter fragte Ratsherr Förste, wie die Stadtverwaltung das Bestreben der Bundesregierung interpretiere, dass Mittel zur Bekämpfung von rechtsextremistischen Unternehmungen umgeschichtet werden sollten, damit diese gegen den Linksextremismus eingesetzt werden könnten.

Oberbürgermeister Weil erklärte, dass die Schließung der Landeszentrale für politische Bildung sicher ein schwerer Fehler gewesen sei. Die Landeszentrale habe eine sehr gute Arbeit geleistet und man könne in allen Bereichen feststellen, dass politische Bildung hochwichtig sei. In diesem Zusammenhang seien derzeit leider keine Anzeichen zu erkennen, die auf eine Kurskorrektur hindeuteten. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass der Verwaltung detaillierte bundespolitische Kenntnisse fehlten, ob Mitteleinsätze umgeschichtet werden sollten. Wenn man die in der Frage enthaltene Tatsachenbehauptung als richtig unterstelle, müsse man dies ebenfalls als schweren politischen Fehler bewerten. Man müsse sicher in Bezug auf extremistische Handlungen weiter in beide Richtungen die Augen offen halten. Im Hinblick auf die Anfrage sei der Rechtsradikalismus allerdings näher zu betrachten, da Linksextremisten bekanntlich nicht ausländerfeindlich orientiert seien.

Ratsherr Böning (WfH) fragte, ob die Verwaltung auch für Hannover Entwicklungen bestätigen könne, wonach Medienberichten entsprechend, die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten zurückgingen und die linksextremistischen weiter zunähmen. Zudem führte Ratsherr Böning aus, dass er persönlich die zügige Entfernung von Aufklebern mit rechtsextremistischen Gedankengut begrüße und fragte, ob die Stadtverwaltung dafür Sorge trage, dass Aufkleber mit gefährlichen linksextremistischen Aussagen ebenso schnell entfernt würden.

Oberbürgermeister Weil antwortete, dass der Verwaltung die Zahlen zur Straftatentwicklung in Hannover nicht vorlägen und man somit eine solche Entwicklung weder dementieren noch bestätigen könne. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass sich rechtsextremistische Handlungen nicht nur in Straftatbeständen ausdrückten. Da man in einer Gesellschaft mit Meinungs- und Informationsfreiheit lebe, gäbe es am Rande der Legalität befindliche Grauzonen, welche nachhaltig zur Bildung von Ausländerfeindlichkeit beitragen könne, ohne dass diese schon als Straftat bezeichnet werden könnten. Deshalb wäre es noch lange nicht beruhigend, wenn die rechtsextremistischen Straftaten zurückgingen. Die Tatsache an sich wäre erfreulich, aber es ist immer noch kein Grund, sich entspannt zurück zu lehnen und dass Thema als erledigt zu erachten. Zudem würde die Verwaltung alle Aufkleber mit extremistischen Hintergrund entfernen. Dabei würden den Zielen und Inhalten keine unterschiedlichen Bewertungen beigemessen.

Ratsherr Förste (DIE LINKE.) fragte, welche Mechanismen in Bezug auf rechtsextreme Auffälligkeiten und Übergriffe, neben dem Kriminalitätspräventionsrat bedient würden und wie häufig sich dieser mit Rechtsextremismus auseinandersetzen müsse.

Oberbürgermeister Weil antwortete, dass die Präventionsarbeit dezentral stattfände. Deshalb seien die „Runden Tische“ im Rathaus zwar überaus wichtige Eckpfeiler, aber entscheidend seien die Arbeit und Aktionen vor Ort. Dabei seien die „Schulen gegen Rassismus“ das beste Beispiel. Die zehn Schulen gingen dauerhaft, systematisch und konsequent der Frage nach, in welchem Zusammenhang Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit mit besonderem Blick auf die deutsche Geschichte zusammenhänge. Stellvertretend für die anderen Schulen könne man die IGS-Linden für ihr tatkräftiges Engagement lobend erwähnen. An den anderen Schulen fände ebenfalls eine entsprechende Bildungsarbeit statt, aber auch an den Schulen sei alles eine Frage der begrenzten Ressourcen. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass die Problematik durchgehend ein Thema in der Jugendarbeit sei. Zudem gäbe es an der Berufsbildendenschule 13 ein Projekt mit Teilnehmern aus sozialangespannten Verhältnissen, die mit dem Thema Auschwitz konfrontiert würden. Das Projekt laufe seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich. Ferner gäbe es noch unzählige weitere Präventionsprojekte in der Landeshauptstadt Hannover und sicher müsse noch mehr in dieser Richtung geleistet und gefördert werden. Abschließend erklärte Oberbürgermeister Weil, dass im Kriminalitätspräventionsrat mindestens einmal im Jahr zum Thema Rechtsradikalismus beraten werde, leider dann aber auch immer zu einem aktuellen Anlass.
TOP 1.2.
der CDU-Fraktion

TOP 1.2.1.
zum Schorsenbummel
(Drucks. Nr. 1985/2010)


Stadträtin Drevermann beantwortete die Fragen von Ratsherrn Busse (CDU) aus
Drucks. Nr. 1985/2010 im Sinne der Ausarbeitung.

Das Kulturbüro organisiert die Traditionsveranstaltung Schorsenbummel als sonntägliche Musikveranstaltung auf der Georgsstraße seit 2005. Es stimmt sich hierbei mit dem Hannöverschen Traditionscorps e.V. ab. In den vergangenen Jahren gab es jeweils ein bis vier Veranstaltungen pro Jahr, bei denen verschiedene Musikgruppen auf drei Bühnen auftreten. Im Jahr 2010 allerdings fand aus Termingründen nur eine Veranstaltung statt.

Frage 1:
Welche Erfahrungen hat die Verwaltung mit der Neukonzeption des Schorsenbummels in den letzten zwei Jahren gemacht (positive Erfahrungen, aber auch Beschwerden)?

Die Verwaltung hat den Schorsenbummel in den letzten Jahren als Plattform für die vielfältige und ambitionierte Musikszene Hannovers genutzt und damit positive Erfahrungen gemacht. Aus der Bürgerschaft gab es dafür viel Zustimmung, aber auch zwei negative schriftliche Reaktionen.

Insgesamt haben sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für die Durchführung der Traditionsveranstaltung verändert: Durch den laufenden Umbau des Kröpcke-Centers kam es zu Beeinträchtigungen, aber auch durch andere Veranstaltungen im Bereich der Georgsstraße - wie z.B. „Der autofreie Sonntag“ oder das Gourmetfestival „Hannover is(s)t phantastisch“ - sind Opernplatz, Georgsplatz und Kröpcke häufig belegt.

Frage 2:
Wie sieht die Konzeption für den Schorsenbummel für das kommende Jahr aus bzw. entwickelt die Verwaltung das Konzept laufend fort?

Die Verwaltung wird das erprobte Konzept der Einbindung hannoverscher Laienensembles im nächsten Jahr an insgesamt vier Terminen fortsetzen und dabei eine frühzeitige Terminierung vornehmen. Geplant sind zwei Veranstaltungen vor und zwei nach den Sommerferien. Interessierte Laienmusikergruppen können sich beim Kulturbüro für einen Auftritt während des Schorsenbummels bewerben. Die in jedem Jahr gemachten Erfahrungen werden durch das Kulturbüro ausgewertet und fließen in die Planung des kommenden Jahres ein.

Ratsherr Busse (CDU) fragte, ob die neue Konzeption darauf abziele, ein vielfältigeres Unterhaltungsprogramm zu entwickeln und damit alle Interessengruppen anzusprechen. Weiter fragte Ratsherr Busse, ob die Verwaltung in Erwägung ziehe, dass die Planung und Durchführung des Schorsenbummels wieder überwiegend in die Hände von ansässigen Geschäftsleuten und Sponsoren gegeben werden könnte.

Stadträtin Drevermann antwortete, dass die Verwaltung die Anregung gern aufgreife, dass der Schorsenbummel mit Unterstützung von städtischen Mitarbeitern, wieder mehr in die Hände von Geschäftsleuten zu übergeben. Die Verwaltung habe 2005 dem Kulturbüro die konzeptionelle Ausrichtung und Durchführung des Schorsenbummels übertragen, da zu dieser Zeit große Schwierigkeiten bestanden, Ehrenamtliche und Sponsoren zu finden. Die Verwaltung würde es sehr begrüßen, wenn sich die Geschäftsleute der Georgstraße und Sponsoren dazu bereit erklären würden, wieder planerisch und finanziell unterstützend tätig zu werden. Weiter führte Stadträtin Drevermann aus, dass der Schorsenbummel eine willkommene Ergänzung zu den vielen festlichen Veranstaltungen rund um die Georgstraße sei. Die Konzeption der nächsten Jahre sähe vor, dass im Besonderen Laien-Musikgruppen ein Forum gegeben werden sollte. Die bewährten Partner seien auch weiterhin immer dazu eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen, um die lange Tradition des Schorsenbummels weiter fortzuführen.

TOP 1.2.2.
zum Einsatz von Splitt im Winterdienst
(Drucks. Nr. 1986/2010)


Erster Stadtrat Mönninghoff beantwortete die Fragen von Ratsherrn Fischer (CDU) aus Drucks. Nr. 1986/2010 im Sinne der Ausarbeitung.

Frage 1:
Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für einen Kilometer Straße, um ihn nachhaltig mit Splitt abzustreuen und wie hoch wären die Kosten, um das gleiche Ergebnis mit differenziertem salzarmen Winterdienst zu erhalten?

Die ausgebrachte Menge von Splitt liegt im Winterdienst bei 100 g/qm. Bei einer angenommenen Straßenbreite von 3 Metern und einer Straßenlänge von einem Kilometer betragen die Kosten für den Splitt ca. 6 Euro.

Wenn der Splitteinsatz bei besonders problematischen Wetterlagen nicht ausreicht, streut der Zweckverband aha Feuchtsalzlösung (Sole) - bestehend aus einem 70-prozentigen Magnesiumchloridanteil und einem 30-prozentigen Salzanteil - bei einer Streumenge von 10 g/qm. Die Kosten für 1 km Straßenlänge bei 3 Metern Breite betragen ca. 2,00 Euro.

Dieser Kostenvergleich berücksichtigt nicht Schädigungen an Gebäuden, Autos, Bäumen usw.

Frage 2:
Welche Methode wurde bisher verwendet, um Splitt, nachdem er seine Wirkung verloren hat, zu entfernen, ohne dass dabei Feinstaub auftrat; falls dabei doch Feinstaub auftrat, könnte die Methode mit der Magnesiumchloridlösung hier Abhilfe schaffen? Wenn ja, wird die Verwaltung sie dann zukünftig anwenden lassen, wenn nein, warum nicht?

Splitt wird bei anhaltendem Winter mit Schneefall nicht aufgenommen, da weiterhin eine abstumpfende Wirkung vorliegt. Bei Tauwetter wird der Splitt grundsätzlich im Rahmen der normalen Stadtreinigung mit aufgenommen. Messergebnisse zeigen auf, dass Überschreitungen des PM 10-Grenzwertes in Städten im Wesentlichen nicht dem Rollsplitt des Winterdienstes zugeschrieben werden können, da es eine Vielzahl von Ursachen gibt (Kfz-Verkehr, Hausbrand, Industrie). Wegen der schädigenden Wirkungen von in großen Mengen eingesetztem Salz plant die Verwaltung über die in der aktuellen Ratsvorlage hinausgehenden Maßnahmen keinen Umstieg von Splitt auf Salz.

Frage 3:
Liegen der Verwaltung Erfahrungsberichte von anderen Städten vor, die Magnesiumchlorid als Staubbindemittel einsetzen? Wenn ja, zu welchem Schluss kommen diese Berichte?

Verschiedene Testreihen (z.B. aus Stuttgart) konnten eine Reduzierung der Feinstaub-
belastung durch den Einsatz von CMA (Calcium-Magnesium-Acetat-Lösung) nicht nachweisen. Testreihen in Österreich kommen zum Ergebnis, dass unter bestimmten Verhältnissen auf bestimmten Straßenabschnitten eine Reduzierung der Feinstaubwerte erfolgte.

Beigeordneter Engelke (FDP) sagte, dass in der Anhörung von Fachleuten dargestellt worden sei, dass ein modifizierter Salzeinsatz wirkungsvoller und günstiger sei, als der Einsatz von Splitt und fragte, warum die Verwaltung trotzdem nicht zum Umdenken
bereit sei.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass er ebenfalls an der Anhörung teilgenommen habe und führte aus, dass der Fachmann, der am vehementesten die Umweltverträglichkeit von Salz hervorgehoben habe, an einem Institut angestellt sei, welches zu 100 % der Salzindustrie gehöre. Es sei den anwesenden Teilnehmern der Anhörung sicher nicht entgangen, dass mehrere Experten auf die für die Umwelt unverträglichen Gefahren des Salzeinsatzes ausdrücklich hingewiesen hätten. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass die Forderung nach uneingeschränktem Einsatz von Salz, Erinnerungen an die sechziger und siebziger Jahre zurückriefen. Erst später habe man dann erkannt, welche Schäden man an der Umwelt und auch an den Fassaden der Häuser angerichtet habe. Die erfolgreiche Formel für einen salzarmen Winterdienst sei, dass man so viel Salz wie nötig, aber so wenig wie möglich einsetze.

Ratsherr Fischer (CDU) fragte, ob die Verwaltung zustimme, dass der Einsatz von differenzierten Salz dreimal billiger sei, als das Streuen von Splitt, ob die Verwaltung bereit sei, die tatsächlichen Kosten des salzarmen Winterdienstes insgesamt dem Rat der Stadt offen zu legen und die Verwaltung nicht aus haushaltsrelevanten Überlegungen deshalb zum Umdenken bereit sein müsse.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass das Verhältnis von 1:3 nur für den kompletten Salzeinsatz zum ausschließlichen Splitteinsatz gelte. Die Verwaltung handele mit differenzierten Salzeinsatz und das sei eine Mischung aus Beidem. Ferner seien die Gesamtkosten für den Winterdienst in der betreffenden Drucksache sehr ausführlich dargestellt. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass man genau nach haushaltsrelevanten Gesichtspunkten handele. Man gäbe nicht mehr Geld aus, als für den Winterdienst eingenommen werde. Zudem versuche man die Gebühren durch einen intelligenten Winterdienst möglichst gering zu halten. Die Gebühren in Hannover seien günstig. Man läge bei den Kosten für Straßenreinigung und Abfallwirtschaft im besten Drittel der Städte.

Ratsherr Müller (SPD) fragte, ob die Verwaltung die Annahme teile, dass man nur vom differenzierten, salzarmen Winterdienst sprechen könne, wenn man neben einem geringen Salzeinsatz auch abstumpfende Mittel wie Splitt einsetze.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass die Definition des differenzierten, salzarmen Winterdienstes den möglichst gering zu haltenden Salzeinsatz im Zusammenspiel mit Splitt umfasse. Darunter sei nicht der völlig frei gegebene Einsatz von Salz zu verstehen.

Beigeordneter Engelke (FDP) fragte, ob die Verwaltung nicht gezwungen sei, differenziert mehr Salz einzusetzen, um die Gebühren noch günstiger gestalten zu können und ob der Erste Stadtrat Mönninghoff dem Bürger so wenig Eigenverantwortung zutraue, dass dieser zur Bekämpfung von Schnee und Eis, schaufelweise Salz auf die Straße befördere und man deshalb einen „Grünen“ Umweltdozenten benötige, der die Bürgerinnen und Bürger bevormunde.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass der salzarme Winterdienst sehr viel früher beschlossen worden sei, als der Beginn seiner Zuständigkeit als Umweltdezernent. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass eine Senkung der Gebühren um jeden Preis, volkswirtschaftlich nicht zu vertreten sei. Man dürfe nicht nur eine kurzfristige, günstigere Lösung mit dem Einsatz von Salz in Betracht ziehen, sondern müsse auch die langfristigen Schäden an der Umwelt, den Gebäuden und Fahrzeugen berücksichtigen. Zudem habe er das kompromisslose Vertrauen aufgrund von langjährigen Erfahrungen mit unverantwortlichen Einzelfällen weitestgehend verloren. Er halte es nicht mehr für ratsam, auf den pädagogischen Lernerfolg aller Menschen zu setzen.

Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die Verwaltung erläutern könne, welche Schäden an der Umwelt zu Beginn der siebziger Jahre festgestellt worden wären, nachdem Eis und Schnee unkontrolliert übermäßig mit Salz bekämpft worden seien.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass er natürlich alle gesammelten Unterlagen über die Auswirkungen und Schäden durch den Winterdienst mit Salz hätte mitbringen können. Allerdings habe er, aufgrund der vorangegangenen Anhörungen und Diskussionen in den Fachausschüssen nicht mit einer Grundsatzdebatte über den salzarmen Winterdienst in der heutigen Ratsversammlung gerechnet. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass der salzarme Winterdienst auch in mindestens 40 anderen deutschen Städten - auch unter anderen, politischen Mehrheitsverhältnissen - praktiziert werde.

Ratsherr Fischer (CDU) sagte, dass für die CDU-Fraktion die Diskussionen in den Fachausschüssen und anschließenden Anhörungen und die heutige Debatte im Rat nur deshalb wichtig seien, da es aufgrund der letzten zwei harten Winter mit viel Eis und Schnee zu Schäden an Personen, überfüllten Krankenhäusern und einem erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden gekommen sei.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass der Verwaltung natürlich bewusst sei, dass die Debatten sicher nicht geführt worden wären, wenn in den vergangenen zwei Jahren nicht so unverhältnismäßig viel Schnee in Hannover gefallen wäre.

Ratsherr Hermann (SPD) fragte, ob die Verwaltung beziffern könne, wie hoch die Kosten gewesen wären, wenn man die mit Salz angetauten und durch die niedrigen Temperaturen wieder überfrorenen Flächen auf Fuß- und Radwegen hätte entfernen müssen.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass man dies nicht über den Faktor Kosten erläutern könne. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass die Unvernunft vieler Menschen auf ihre Bequemlichkeit reflektiere. In vielen Fällen sei der Schnee vor Kindertagesstätten, Schulen und Privatgrundstücken nicht rasch und frühzeitig entfernt worden. Man habe vielmehr versucht den hohen Schnee später mit Salz zu entfernen. Dafür wären dann allerdings sehr große Mengen Salz notwendig gewesen. Da man diese großen Mengen an Salz dann nicht eingesetzt habe, seien die angetauten Flächen aufgrund der sehr niedrigen Temperaturen wieder überfroren und somit noch gefährlicher für die Passanten geworden. Der Appell an die Hausmeister und Hausbesitzer sei, dass diese so
früh wie möglich anfangen sollten, ihre Kraft einzusetzen, um die Fußwege vom Schnee zu befreien. Die Verwaltung beginne bereits gegen 2:00 Uhr nachts mit dem Schneeräumen und sei dann gegen 7:00 Uhr mit dem Freiräumen der wichtigsten Straßenzüge in Hannover fertig.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) wies darauf hin, dass man sich in der Fragestunde der Ratsversammlung befände und forderte die Ratsmitglieder auf sich nicht in Vorträgen oder Grundsatzdiskussionen zu verlieren.

Beigeordneter Engelke (FDP) fragte, ob die Verwaltung zukünftig plane, gegen hohe Schneedecken gleich mit modifizierten Salzlösungen vorzugehen.

Erster Stadtrat Mönninghoff verneinte.

Ratsfrau Frank (CDU) fragte, warum vor Kindertagesstätten, vor Schulen und auf den Schulhöfen nicht geräumt worden sei und was das Wegräumen der großen Mengen Splitt im Frühjahr unter Einsatz vom zusätzlich engagierten Personal gekostet habe.

Erster Stadtrat Mönninghoff antwortete, dass in den zwei vergangenen Jahren so viel Schnee gefallen sei, wie in den zurückliegenden 30 Jahren nicht mehr. Es habe permanent, mehrere Tage hintereinander stark geschneit. Die Räumdienste hätten mit maximaler Kraft im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten geräumt. Das sei nicht nur ein hannoversches Winterdienstproblem gewesen, sondern auch in den anderen Städten habe es Schneeräumschwierigkeiten gegeben - denn auch in Berlin oder Hamburg habe es geschneit; in München oder ganz Süddeutschland würde eine derartige Diskussion erst gar nicht geführt. Proportional dazu, dass es in Hannover alle 30 Jahre mal heftig schneie, sei die Diskussion völlig überzogen. Weiter führte der Erste Stadtrat Mönninghoff aus, dass der Splitt im Frühjahr - ohne Einsatz von zusätzlichem Personal - bei der Straßenreinigung mit aufgenommen worden sei. Das habe natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch genommen, sei jedoch ohne erhöhten Kostenaufwand geschehen.

TOP 1.3.
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Sicherheit durch die öffentliche Hand
(Drucks. Nr. 2011/2010)


Stadtkämmerer Dr. Hansmann beantwortete die Fragen von Ratsherrn Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen) aus Drucks. Nr. 2011/2010 im Sinne der Ausarbeitung.

Frage 1:
Wie schätzt die Stadtverwaltung die Vermutung ein, dass führende Persönlichkeiten der Rockergruppe Hells Angels bzw. des von diesen kontrollierten Sicherheitsdienstes im Steintorviertel und darüber hinaus zunehmend als Ordnungsmacht auftreten?

Zwei Berichte auf N3 in diesem Jahr vermitteln den Eindruck eines Sicherheitsdienstes, der sich als Ordnungsmacht versteht. Die Polizei tritt dem durch eigene, verstärkte Kontrollen entgegen. Dies wird von der Stadt ausdrücklich begrüßt.

Frage 2:
In welchen Formen gibt es offizielle Verbindungen oder Zusammenarbeit zwischen den Hells Angels und der Stadt bzw. öffentlichen Einrichtungen/Vereinen, an denen die Stadt beteiligt ist bzw. diese unterstützt (z.B. bei der Veranstaltung „Fete de la Musique“)?

Die Landeshauptstadt Hannover hat zu den Hells Angels keine Verbindungen, es wird keine Zusammenarbeit jeglicher Art gepflegt. Anträge aus dem Umfeld des oben genannten Sicherheitsdienstes zur Genehmigung von Veranstaltungen werden unter Bezugnahme auf die gültige Gesetzeslage genauestens geprüft. Die Veranstaltungen werden aufmerksam begleitet. Dabei findet eine enge Abstimmung mit der Polizei statt.

Die „Fete de la Musique“ wurde in diesem Jahr zum ersten Mal durch die Landeshauptstadt Hannover veranstaltet, dort gab es keine Verbindung zu den Hells Angels. Der oben erwähnte Sicherheitsdienst wurde nicht beauftragt bzw. kam bei dieser Veranstaltung nicht zum Einsatz.

Frage 3:
Wie beabsichtigt die Stadtverwaltung mit ggf. bestehenden Verbindungen umzugehen und beabsichtigt sie, diese einzustellen?

Die Landeshauptstadt Hannover hat, wie schon erwähnt, zu den Hells Angels keine Verbindungen. Insofern gibt es auch keinerlei Zusammenarbeit.

Ratsherr Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die Verwaltung noch einmal bestätigen könne, dass der Sicherheitsdienst der Hells Angels nicht als Ordnungsdienst an der Veranstaltung „Fete de la Musique“ beteiligt gewesen sei. Weiter fragte Ratsherr Schlieckau, ob der Verwaltung bekannt sei, dass es im Bezirk Altstadt ein Quartiers-Entwicklungs-Projekt gäbe, an dem neben ortsansässigen Geschäftsleuten der Kästner-Gesellschaft auch Herr Hanebuth als Betreiber von verschiedenen Einrichtungen beteiligt sei.

Stadtkämmerer Dr. Hansmann antwortete, dass es in Bezug auf die Veranstaltung „Fete de la Musique“ keine Verbindung zwischen der Landeshauptstadt Hannover und dem Sicher-
heitsdienst der Hells Angels gegeben habe. Weiter führte der Stadtkämmerer Dr. Hansmann aus, dass er von einem Quartiers-Entwicklungs-Projekt zum Verkehrsmanage-
ment im Steintorviertel keine Kenntnis habe. Die Informationen zu dem Projekt werde die Verwaltung recherchieren.

Beigeordneter Höntsch (DIE LINKE.) fragte, ob der Verwaltung bekannt sei, dass es im Steintorviertel unmöglich sei, eine Lokalität anzumieten, ohne einen zusätzlichen Security-
Vertrag mit dem bereits erwähnten Sicherheitsdienst abzuschließen. Weiter fragte, der Beigeordnete Höntsch, ob die Verwaltung zustimme, dass die Akzeptanz der Hells Angels in Hannover auch deshalb zunehme, weil sich prominente Persönlichkeiten - bis in die Politik hinein - gemeinsam mit Angehörigen der Hells Angels ablichten ließen und ob die Verwaltung garantieren könne, dass sich auch weiterhin niemand aus der Verwaltungs-
spitze auf solchen Fotos präsentieren werde.

Stadtkämmerer Dr. Hansmann antwortete, dass die Stadtverwaltung keine Kenntnis über auferzwungene Security-Verträge beim Anmieten eines Objektes im Steintorviertel besitze. Weiter erklärte der Stadtkämmerer Dr. Hansmann, dass die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover keine Kontakte zu den Hells Angels pflege. Mit welchem Personenkreis sich die Prominenz aus Hannover - zu dem auch die Mitglieder des Rates gehörten - ablichten ließe, müsse jeder für sich selbst verantworten.

Ratsherr Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob der Verwaltung ein aus der Presse stammender Artikel bekannt sei, nach dem Persönlichkeiten aus Hannover in Bekanntschaften zu Mitgliedern der Hells Angels verstrickt seien und warum aus der Verwaltung keine Stellungnahme erfolgt sei, als im selben Artikel von Herrn Hanebuth ausgeführt worden sei, dass er die Aufregung um seinen Sicherheitsdienst nicht nachvollziehen könne, da dieser doch für Ruhe und Ordnung sorge und es dadurch in diesem Bereich in Hannover verhältnismäßig ruhig sei.

Stadtkämmerer Dr. Hansmann erklärte, dass die Verwaltung keine Aussagen von Herrn Hanebuth kommentiere, da man zu diesem keine Verbindung unterhalte. Weiter führte Stadtkämmerer Dr. Hansmann aus, dass die Aussagen aus dem Artikel für die Verwaltung als eher unglücklich zu bewerten seien. Für eine entsprechende Gegendarstellung sähe die Verwaltung jedoch keine realistische Chance und deshalb habe man sich entschieden, dass man das Thema nicht weiter künstlich aufblähen wolle.

Ratsherr Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob die Verwaltung damit andeuten wolle, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beabsichtige ein Problem künstlich aufzublähen.

Stadtkämmerer Dr. Hansmann erklärte, dass er dies niemals behaupten würde.

TOP 1.4.
der SPD-Fraktion zum Positionspapier des kommunalen Qualitätszirkel zur Integrationspolitik "Kommunales Bildungsmanagement" Dezember 2009
(Drucks. Nr. 2027/2010)


Oberbürgermeister Weil beantwortete die Fragen von Ratsherrn Kirci (SPD) aus
Drucks. Nr. 2027/2010 im Sinne der Ausarbeitung.

Der „Kommunale Qualitätszirkel zur Integrationspolitik“ ist heute ein selbständig organisierter Arbeitskreis von 26 Städten und vier Landkreisen sowie Bundeseinrichtungen, Forschungsinstituten und Stiftungen. Ursprünglich entstand der Kreis 2006 als Innovations-AG der „Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement"
(KGSt) zum Thema „Integrationsmonitoring“. Seit dieser Zeit arbeitet die Landeshauptstadt Hannover dort mit. Im Jahr 2009 ermöglichte eine finanzielle Förderung durch EU-Mittel des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge die temporäre Arbeitsgruppe der KGSt in einen eigenständigen und dauerhaften Arbeitszusammenhang zu überführen. Die Geschäftsführung liegt gegenwärtig bei der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Aufgabe des Qualitätszirkels ist es, wichtige, aktuelle Themen der Integrationspolitik zu identifizieren und hierzu praxisrelevante Positionen zu entwickeln.

Frage 1:
Welche Kommunen gehören dem „Qualitätszirkel an?

Das Spektrum der 26 teilnehmenden Städte reicht von Millionenstädten wie Hamburg und München bis zu Städten unter 100.000 Einwohnern wie Schwäbisch Gmünd, Arnsberg und Tübingen. Von den zwanzig größten deutschen Städten nehmen 13 am Qualitätszirkel teil. Die Teilnahme der vier Landkreise Düren, Groß-Gerau, Osnabrück und Paderborn sorgt zugleich dafür, dass auch die Interessen kleinerer Gemeinden Berücksichtigung finden.

Frage 2:
Was sind die zentralen Aussagen des Positionspapiers?

Die Kommunen müssen sich mehr beim Thema Bildung engagieren, sie können in direkter Zusammenarbeit mit Schulen und Schulbehörden vor Ort positive Veränderungen einleiten, ohne auf den großen Wurf der Bildungspolitiker in den Ländern und im Bund zu warten. Es gibt sieben konkrete Handlungsempfehlungen:
1) Ein Gesamtkonzept zu entwickeln,
2) Alle Akteure verbindlich und zielgerichtet zu vernetzen,
3) Bildungsziele in der Kommune politisch zu beschließen,
4) Bildung als Aufgabe der Verwaltungsleitung zu betrachten,
5) Bildungserfolge in der Kommune messbar zu machen,
6) Ein kommunales Bildungsmanagement zu entwickeln,
7) Qualitätssicherung und Potentialorientierung statt Gießkannenprinzip und Defizitsuche.

Frage 3:
Was wurde aus dem Positionspapier in der Landeshauptstadt Hannover umgesetzt und wie sieht das weitere Vorgehen aus?

Die Landeshauptstadt Hannover hat das Thema Bildung schon im Jahr 2006 zur Chefsache erklärt und eine entsprechende Lenkungsgruppe unter Leitung des Oberbürgermeisters eingerichtet. Unterhalb der Lenkungsgruppe „Bildung“ übernimmt die AG „Jugendhilfe und Schulplanung“ die fachbereichsübergreifende konzeptionelle Arbeit. Als Resultat dieser koordinierten Tätigkeit verfügt Hannover seit 2006 mit dem Bildungsplan
(Drucks. Nr. 1106/2009 „Kommunale Bildungsplanung in der Landeshauptstadt Hannover“) und dem eigenen Bildungsmonitoring (Drucks. Nr. 1424/2010) über wichtige Bausteine, die für eine Entwicklung eines kommunalen Bildungsmanagement grundlegend sind. Der Ausbau von Elternbildung und Ganztagsschulen bildet ohnehin in Hannover schon lange einen Schwerpunkt.

Die grundsätzliche Weichenstellung ist somit bereits geschehen; konkrete Handlungs-
schritte haben allerdings noch zu folgen. Das weitere Vorgehen wird sich an der Umsetzung des Bildungsplans orientieren, der in einem Zyklus von fünf Jahren regelmäßig fortgeschrieben werden soll.

Zusammenfassend sind wir in diesem Punkt – Bildung und Integration miteinander zu verknüpfen – absolut auf Ballhöhe und dürfen uns durchaus zu den Städten zählen, die das besonders systematisch und auch mit gewissem Erfolg durchführen.

Ratsherr Kirci (SPD) fragte, ob die Möglichkeit bestehe, dass das Land an der erfolgreichen Arbeit der Landeshauptstadt Hannover partizipiere.

Oberbürgermeister Weil antwortete, dass es selbstverständlich sei, dass die Stadtverwaltung das Land Niedersachsen über den aktuellen Stand informiere, da man das Land typischerweise um Unterstützung bitte. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass seiner Ansicht nach, das Land immer gut beraten sei, den Kommunen vor Ort flexible Möglichkeiten einzuräumen, um dafür zu sorgen, dass man gemeinsam weiter vorankomme. Das beträfe z.B. ein Thema, welches im Rat bereits häufig diskutiert worden sei. Die Diskussion darüber, wo die vorschulische Sprachförderung stattfinden solle. Um wirklich effektiv arbeiten zu können, müsse diese an den Kindertagesstätten stattfinden. Man beharre in dieser Frage im Besonderen auf diesem Standpunkt, da in den Kindertagesstätten von gut ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern eine gute integrative vorschulische Sprachförderung geleistet werden müsse. Es sei zu verhindern, dass die Kinder ständig zur Sprachförderung in die Grundschulen wandern müssten. Das sei ein Beispiel, bei dem man sich wünsche, dass das Land die kommunalen Aktivitäten befördern und nicht behindern sollte.

Ratsfrau Handke (CDU) fragte, ob die Verwaltung die Aussage des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister zur Kenntnis genommen habe, dass die vorschulische Sprachförderung in den Kindertagesstätten stattfinden solle.

Oberbürgermeister Weil erläuterte, dass der Niedersächsische Ministerpräsident bei seinem von der Öffentlichkeit begleiteten Besuch im Rathaus erklärt habe, dass es einen neuen Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums gäbe, mit dem der berechtigten Forderungen der Stadt beigeholfen worden sei. Weiter führte Oberbürgermeister Weil aus, dass er sich nun gezwungen sähe, den Niedersächsischen Ministerpräsidenten zu korrigieren. Es gäbe keinen neuen Erlass. Es gäbe nur einen weiterhin gültigen Erlass aus dem Jahre 2006, in dem geregelt sei, dass die vorschulische Sprachförderung vornehmlich in den Grundschulen stattfinden solle. Die Stadtverwaltung habe sich sogar bei der Staatskanzlei erkundigt, ob man eventuell irgendetwas übersehen habe. Man müsse weiter konstatieren, dass die Kindergartenkinder zur vorschulischen Sprachförderung in die Grundschulen wandern müssten. Das läge nicht an der guten Arbeit der Lehrer in den Schulen, sondern daran, dass typischerweise mehrere Kindertagesstätten im Einzugsgebiet einer Schule lägen. Abschließend erklärte Oberbürgermeister Weil, dass man sich in der Stadtverwaltung das Missgeschick des Niedersächsischen Ministerpräsidenten natürlich nicht erklären könne, allerdings habe dieser nun die Möglichkeit, seinen Aussagen Taten folgen zu lassen.

Ratsfrau Wagemann (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, welche Möglichkeiten die Verwaltung sähe, um doch noch positiv auf das Thema der vorschulischen Sprachförderung einwirken zu können.

Oberbürgermeister Weil erklärte, dass die Stadtverwaltung die Hoffnung natürlich niemals aufgeben werde. Zudem gäbe es einen Auswertungsbericht, wonach die von der Verwaltung kritisierte Praxis für zunächst noch ein Jahr weitergeführt werden solle. Daraus schöpfe man die Hoffnung, dass am Ende dieses Jahres dann zu einer anderen Regelung gefunden werden könne, wie sie der Herr Ministerpräsident bei seinem Besuch im Rathaus auch geäußert habe. Das wäre nur konsequent.

Ratsherr List (DIE LINKE.) sagte, dass die Fraktion DIE LINKE. einen Antrag zur Geschäftsordnung stelle, nach dem über die Verlängerung der Fragestunde abgestimmt werden solle, damit die wichtigen Fragen zum Hochwasserschutz in Hannover noch behandelt werden könnten.

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) erklärte, dass jedem Ratsmitglied die Tagesordnung und somit der chronologische Ablauf der Ratsversammlung vorliege. Es sei jedem Ratsmitglied überlassen, ob dieses konkrete Fragen stelle oder lange Vorträge halte.
Gegen 4 Stimmen lehnte der Rat den Antrag zur Geschäftsordnung der Fraktion DIE LINKE. ab.

TOP 1.5.
der Fraktion DIE LINKE. zur Abholzung von Bäumen im
Rahmen des Hochwasserschutzes
(Drucks. Nr. 2028/2010)

Wird schriftlich beantwortet!

TOP 1.6.
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

TOP 1.6.1.
zur Gutachtertätigkeit des Herrn Prof. Dr. Vogel
(Drucks. Nr. 2044/2010)

Wird schriftlich beantwortet!

TOP 1.6.2.
zur Gebührenerhebung Residenzpflicht für
Asylsuchende und Geduldete
(Drucks. Nr. 2045/2010)

Wird schriftlich beantwortet!

TOP 1.7.
von Ratsherrn Böning zu den Aussagen des Oberbürgermeisters
in einem Zeitungsinterview vom 06.10.2010
(Drucks. Nr. 2101/2010)

Wird schriftlich beantwortet!

TOP 2.
Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung des Rates
und des Anhanges zur Hauptsatzung
(Drucks. Nr. 2110/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der Geschäftsordnung des Rates und Änderung des Anhanges zur Hauptsatzung nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2110/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 3.
Anträge zu Neu- und Umbesetzungen in verschiedenen Gremien

TOP 3.1.
Beirat der Justizvollzugsanstalt Hannover
(Drucks. Nr. 2025/2010)

Einstimmig genehmigte der Rat die Umbesetzung im Beirat der Justizvollzugsanstalt Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 2025/2010.
Die übrige Besetzung des Gremiums bleibt unberührt.

TOP 3.2.
Vergabekommission
(Drucks. Nr. 2097/2010)

Einstimmig genehmigte der Rat die Besetzung der Vergabekommission
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2097/2010.

TOP 4.
Antrag zur Berufung des Gemeindewahlleiters und seiner Stellvertretung
für die Kommunalwahlen am 11. September 2011
(Drucks. Nr. 2083/2010)

Einstimmig genehmigte der Rat die Berufung des Gemeindewahlleiters und
seiner Stellvertretung für die Kommunalwahlen am 11. September 2011 nach
dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2083/2010.

TOP 5.
Antrag zur Beteiligung der Landeshauptstadt Hannover an der
Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
(Drucks. Nr. 1911/2010 mit 2 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat die Beteiligung der Landeshauptstadt Hannover an der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1911/2010 mit 2 Anlagen.

TOP 6.
Antrag zur Satzung zum Geschützten Landschaftsbestandteil „Limmer Brunnen“
(Drucks. Nr. 1733/2010 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Satzung zum Geschützten Landschaftsbestandteil „Limmer Brunnen“ nach dem Wortlaut des
Antrages aus Drucks. Nr. 1733/2010 mit 1 Anlage.

TOP 7.
Antrag zum Bau einer Parkpalette am Hannover Congress Centrum
(Drucks. Nr. 1827/2010 mit 4 Anlagen)


Ratsherr Nikoleit (DIE LINKE.) sagte, dass die Fraktion DIE LINKE. die Anträge unter
TOP 7., TOP 15.2. und TOP 15.3. ablehne, da man befürchte, dass die angegebene
Fläche deutlich unter Wert veräußert werde.

Ratsherr Emmelmann (CDU) erläuterte, dass die CDU-Fraktion den vorliegenden Antrag sowie auch den Zusatzantrag der FDP-Fraktion ablehnen werde. Die Tatsache, dass am HCC eine Parkpalette für im günstigsten Fall 8 Mio. Euro gebaut werden soll, die bei veränderten Randbedingungen noch deutlich höher ausfallen könnte, zeige dass über geeignete Alternativen noch nicht nachgedacht worden sei. Die Zwangslage in die das HCC über den Verkauf eines städtischen Grundstücks gelangt sei, rechtfertige nicht den Bau einer Parkpalette, deren Kosten höher ausfallen dürften als der Ertrag für das verkaufte Grundstück. Wenn man die Folgekosten berücksichtige, die Abschreibung beachte und die zusätzlichen Kosten der Besucher für Stellplätze bedenke, könne man die Bebauung nur ablehnen.

Beigeordneter Engelke (FDP) führte aus, dass für das Parkhaus die kostenfreien Parkflächen, für die Besucher des HCC, des Zoo´s und der Anwohner wegfallen würden. Dadurch könne die Situation entstehen, dass die Besucher von HCC und Zoo zunächst einmal durch das ganze Zooviertel führen, um einen kostenfreien Parkplatz zu finden. Ferner kritisierte der Beigeordnete Engelke ein Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für dessen Auftreten bei einer Bürgerversammlung und dem nun vom Beigeordneten Engelke prophezeiten Abstimmverhalten. Der Zusatzantrag der FDP-Fraktion sei inhaltlich mit den auf der Bürgerversammlung anwesenden Vertretern der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgestimmt worden und er erwarte deshalb heute eine Zustimmung. Andernfalls müsse er den Anwohnern des Zooviertels mitteilen, wie viel Gehalt die Aussagen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu den Belangen von Bürgerinnen und Bürgern hätten.

Ratsherr Hermann (SPD) sagte, dass er den Bau einer Parkpalette am HCC seiner Ansicht nach als gut befinde. Dadurch werde ein zum Teil unbefestigter, mit Pfützen übersäter Parkplatz ersetzt und dieser werde zusätzlich zum Lärmschutz beitragen. Messungen hätten ergeben, dass die erlaubten Grenzwerte, in der jetzigen Situation, deutlich überschritten würden. Auch dieses Problem würde mit dem Bau der neuen Parkpalette gelöst. Zudem könnten den Kongressteilnehmern vernünftige Stellplätze angeboten werden. Dass man dafür eine Gebühr erhoben werde, sei völlig legitim. Das würde in allen anderen Städten genauso praktiziert. Weiter führte Ratsherr Hermann aus, dass man zunächst erst einmal die Veränderungen – u.a. auch die Bebauung in der Mars-la-Tour-Straße – abwarten solle, um dann Bedingungen für ein neues Verkehrskonzept für das Zooviertel zu fordern. Derzeit würden Bedingungen unterstellt, die zukünftig eintreten könnten. Vielmehr sei zu beachten, dass auch die Aufstockung der Parkpalette am Zoo zu einer Entschärfung der Parksituation geführt habe. Bedauerlich sei zudem, dass im Stadtbezirksrat die Dringlichkeit eines Antrages abgelehnt worden sei, nur weil neben verkehrlichen Regelungen auch Belange, welche mit Bebauungen im Zooviertel zusammenhingen, behandelt würden. Dieser Antrag werde nun erst Mitte November auf der Tagesordnung stehen und Ratsherr Hermann sei davon überzeugt, dass dieser Antrag die Situation im Zooviertel gut lösen werde.

Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den FDP-Antrag mit gutem Gewissen ablehnen könne, da der Antrag aus dem Stadtbezirksrat alles auf den richtigen Weg bringe. Dadurch wolle man die Stadtbezirksräte stärken und unterstützen. Ferner könne man auch wegen der Aufwertung des HCC der Parkpalette sowie auch der guten Bebauung des Mars-la-Tour-Platzes zustimmen. Man stimme der Parkpalette nicht zu, um die verkehrliche Situation für die Autofahrer im Zooviertel zu verbessern, sondern um eine deutliche Verbesserung für das HCC zu erreichen. Zudem sei zu überlegen, warum sich ausgerechnet am HCC eine der letzten, unbefestigten Stadtbahnhaltestellen in Hannover befände.

Ratsfrau Westphely (Bündnis 90/Die Grünen) führte aus, dass sie auf der Anwohnerversammlung erklärt habe, dass man sich eine Meinung zur verkehrlichen Situation - unabhängig von der Bebauung am Mars-la-Tour-Platz - bilden müsse. Ferner habe Ratsfrau Westphely erläutert, dass sie Bedenken im Hinblick auf die Bebauung geäußert habe, wie sich die parkliche Situation für Besucher der Anwohner entwickeln könne. Zudem sei sie in der Stadtteilgruppe Hannover-Mitte tätig. Die Stadtteilgruppe unterstütze die Stadtbezirksfraktion beratend. Die Stellungnahmen zu den verkehrlichen Aspekten im Kontext zur Bebauung und die Bedenken der Bürger seien auf vielen Seiten der Stellungnahme der Verwaltung in Anlage dem Bebauungsplan beigefügt worden.

Beigeordneter Engelke (FDP) informierte, dass er sich zu keiner Zeit gegen eine Bebauung in der Mars-la-Tour-Straße ausgesprochen habe, lediglich das Verfahren habe er immer wieder kritisiert. Durch die Bebauung würden neue verkehrliche Situationen geschaffen und irgendwann versuche dann die Verwaltung die dadurch entstandenen Probleme zu lösen. Bei der Vorstellung des Bauprojektes am HCC habe man die Verwaltung ausdrücklich gelobt. Das beträchtliche Investitionsvolumen sei aufgrund der hohen Qualität der Parkpalette auf jeden Fall angemessen. Im Besonderen durch den hohen Schallschutz entstünden deutlich verbesserte Bedingungen für die Anwohner. Ferner kritisierte der Beigeordnete Engelke die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für ihre Forderung, dass auf dem Dach der Parkpalette eine Photovoltaikanlage installiert werden sollte. Vor ein paar Jahren hätten die Grünen noch ein Grasdach gefordert, heute bevorzuge man die Installation von schwarz glänzenden Solarpanelen.

Ratsherr Emmelmann (CDU) bemängelte das komplette Verfahren vom Verkauf des Grundstücks bis hin zur geplanten Bebauung des Parkplatzes mit der Parkpalette. Es sei den Beteiligten vermittelt worden, dass unabhängig voneinander, immer wieder neue Situationen entstanden seien, die man dann so habe hinnehmen müssen, da diese dann rückwirkend unabänderbar gewesen wären. Vor dem Verkauf des Grundstücks hätte die Verwaltung bereits auf sämtliche Folgen und Auswirkungen hinweisen müssen. Weiter führte Ratsherr Emmelmann aus, dass die Parkpalette nach aktueller Sachlage ca.
2 Mio. Euro teurer würde, als der Verkauf des Grundstücks der Stadt eingebracht habe. Dazu seien die Abschreibung in Höhe von 400 000 Euro pro Jahr mit einer Laufzeit von
20 Jahren zu bedenken und die Unterhaltskosten von 200 000 Euro im Jahr zu berücksichtigen. Ein Gutachten über die verkehrliche Situation werde die Verwaltung sicher erst zur Verpflichtung eines großen Investors und zu dessen Vorstellungen erstellen lassen. Ferner sei zu kritisieren, dass das Thema Lärmbelästigung in der Vergangenheit von der Verwaltung überhaupt nicht beachtet worden sei.

Ratsherr Dette (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass nicht der Irrglaube entstehen solle, dass durch die Parkpalette mehr Parkraum entstehe. Die Parkpalette werde auf dem Parkplatz des HCC erbaut und ersetze nur den verloren gegangenen Parkraum mit ein paar zusätzlichen Stellplätzen. Der erforderliche Parkraum für die Bebauung in der Mars-la-Tour-Straße, werde unter den ca. 100 Wohneinheiten entstehen. Die Parksituation am Zoo müsse für sich betrachtet werden und so gelöst werden, dass die Anwohner nicht gestört würden.

Beigeordneter Engelke (FDP) erläuterte, dass sehr viel mehr Stellplätze benötigt würden, als die Verwaltung durch die Bebauung zur Verfügung stellen wolle. Die Parkplätze am HCC und in der Mars-la-Tour-Straße würden im Bedarfsfall mit sehr viel mehr Kraftfahrzeugen beparkt als zugelassen. Weiter führte der Beigeordnete Engelke aus, dass man ebenfalls bedenken müsse, dass die hervorragende Arbeit des HCC-Managements um Herrn König dafür sorge, dass immer mehr Veranstaltungen in das Hannover-Congress-Centrum geholt würden. Genauso sei die gute Arbeit von Klaus-Michael Machens für den Zoo Hannover zu bewerten. Die Parkpalette vor dem Zoo sei längst an ihre Grenzen gestoßen und es sei deshalb dringend erforderlich mit Herrn Machens über ein neues Konzept für die Lösung des Parkplatzproblems zu verhandeln. Ferner müsse für das Zooviertel ein neues Gutachten über die verkehrlichen Aspekte erstellt werden, da sich die Bedingungen völlig verändert hätten.

Ratsherr Putzke (Bündnis 90/Die Grünen) berichtete, dass es unredlich sei, die jährlichen Abschreibungen so darzustellen, dass diese die Stadt zuzüglich zum Investitionsvolumen belasten würden. Diese würden natürlich in die Gewinn- und Verlustrechnung des HCC einfließen, aber dadurch die Stadt nicht doppelt belasten. Weiter führte Ratsherr Putzke aus, dass es zunächst einmal so aussähe, dass auf die Stadt aufgrund der jährlichen Unterhaltskosten Folgekosten zukämen. Dies sei allerdings nur der Fall, wenn man die völlig legitime Steuerersparung nicht berücksichtige. Da dieses Thema in den nicht öffentlichen Teilen der Fachausschüsse behandelt worden sei, werde er dies leider nicht weiter ausführen können. Er würde sich wünschen, dass die Verwaltung auch bei steuerlichen Instrumenten mehr Offenheit zeigen würde.

Ratsherr Emmelmann (CDU) sagte, dass seines Wissens nach die Abschreibungen nicht beim HCC sondern an anderer Stelle anfallen würden, aber deshalb doch generell beachtet werden müssten. Weiter führte Ratsherr Emmelmann aus, dass die verkehrliche Situation allein deswegen völlig neu zu betrachten sei, da zukünftig nicht mehr maximal fünf An- und Abfahrtsmöglichkeiten vorhanden seien, sondern sich alles auf einen Punkt konzentrieren werde.
Mit 33 Stimmen gegen 23 Stimmen beschloss der Rat den Bau einer
Parkpalette am Hannover Congress Centrum nach dem Wortlaut des
Antrages aus Drucks. Nr. 1827/2010 mit 4 Anlagen.

TOP 7.1.
dazu Zusatzantrag der FDP-Fraktion
(Drucks. Nr. 2184/2010)

Gegen 3 Stimmen lehnte der Rat den Zusatzantrag der FDP-Fraktion
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2184/2010 ab.

TOP 8.
Antrag zu Nachbarschaftlichen Unterstützungssystemen (Nachbarschaftsinitiativen)
in der Landeshauptstadt Hannover – Förderkonzept ab 2011
(Drucks. Nr. 1847/2010 mit 1 Anlage)


Ratsfrau Ike (CDU) informierte, dass nachbarschaftliche Unterstützungsprogramme wichtig und fördernswert seien. Die im Antrag vorgeschlagene Form werde die CDU-Fraktion allerdings ablehnen. Es gäbe eine große Anzahl von Institutionen, Vereinen, freien Trägern, Wohnungsbaugesellschaften und Ehrenamtlichen, die diese Aufgaben übernehmen. Deshalb sollte die Verwaltung eine Aufstellung anfertigen, welche Projekte in den verschiedenen Stadtteilen befördert würden. Mit Blick auf die prekäre Haushaltslage sollten die 150 000 Euro an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden. Weiter führte Ratsfrau Ike aus, dass sie persönlich für die nachbarschaftlichen Unterstützungssysteme geworben habe, allerdings sollte man Möglichkeiten suchen, um ehrenamtliche Bemühungen weiter zu fördern.

Ratsfrau Dr. Koch (SPD) berichtete, dass die Verwaltungsvorlage auf einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der SPD-Fraktion beruhe. Es sollten Orientierungsrichtlinien entwickelt werden, um prüfen zu können, unter welchen Kriterien man nachbarschaftliche Unterstützungssysteme nachhaltig fördern sollte. Um haushaltswirtschaftliche Fehlinvestitionen zu vermeiden, habe man dazu eine über einen langen Zeitraum angelegte wissenschaftliche Studie angelegt, deren Erkenntnisse im Sozialausschuss vorgestellt worden seien. Mit den 150 000 Euro würden fünf nachbarschaftliche Unterstützungsprogramme gefördert. Zum besseren Verständnis erläuterte Ratsfrau Dr. Koch, dass nachbarschaftliche Initiativen mit ihrer Arbeit vorrangig das Ziel der Anregung, Förderung und Unterstützung ehrenamtlicher Aktivitäten in Form gegenseitiger Hilfe im Hinblick auf Hilfe zur Selbsthilfe - vor allem in sozialen Angelegenheiten in ihrem Quartier - verfolgten. Es sei bekannt, dass es Initiativen gäbe, die komplett ehrenamtlich agierten und dass in diesem Bereich flächendeckend mehr getan werden müsse. Der TOP 20. der heutigen Tagesordnung ziele z. B. auf die Einrichtung eines Europäischen Nachbarschaftstages in Hannover. Im Rahmen eines großen Festes sollten ehrenamtliche Initiativen entsprechend gewürdigt und als Vorbilder zum Nachmachen anregen.

Ratsherr Förste (DIE LINKE.) erklärte, dass die Fraktion DIE LINKE. dem Antrag zustimmen werde. Besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen wie Roderbruch, Vahrenheide oder Mittelfeld sei es sehr wohl notwendig, dass die Selbstorganisationen finanziell unterstützt würden.

Ratsfrau Jakob (CDU) sagte, dass die Nachbarschaftstreffs ursprünglich nach drei Jahren auf eigenen, finanziell unabhängigen Füßen stehen sollten. Dann habe man das Programm um drei weitere Jahre verlängert und weite dies jetzt noch einmal aus. Weiter erläuterte Ratsfrau Jakob, dass sich im Rahmen der „Sozialen Stadt“ in Mittelfeld einige Initiativen gebildet hätten und nun eigentlich eine vernünftige Vernetzung eingeleitet werden sollte. In diesem Zusammenhang hätte man das lange Zeit leerstehende Gebäude der ehemaligen Stadtteilbibliothek gut nutzen können. Mehrere Initiativen hätten sich um das Gebäude beworben und es hätte ein optimaler Ort für einen Nachbarschaftstreff bei dem alle Informationen zusammenliefen werden können. Anstatt die vorhandenen Initiativen zu fördern, verteile die Verwaltung die Mittel lieber an die großen Organisationen. Es gäbe bereits die ersten Anträge auf Büromöbel, obwohl in dem Gebäude eigentlich alles vorhanden sei. Da würden wieder einmal Steuergelder an falscher Stelle eingesetzt und deshalb lehne die CDU-Fraktion den Antrag ab.

Ratsfrau Dr. Koch (SPD) sagte, dass es zuträfe, dass ursprünglich nur eine Anschubfinanzierung für die Initiativen geleistet werden sollte. Aus dem Gutachten habe man jedoch erlesen können, dass besonders in Stadtteilen mit prekären Lebenssituationen eine Verlängerung der Zuwendungen erfolgen müsse. Dies sei der SPD-Fraktion 20 000 Euro bis 30 000 Euro pro System im Jahr wert. Weiter führte Ratsfrau Dr. Koch aus, dass das Programm „Soziale Stadt“ für Mittelfeld ausgelaufen sei. Man habe dazu bereits Debatten geführt, ob entstandene Initiativen weitergeführt werden könnten. Es gäbe allerdings auch Initiativen wie den Mittagstisch oder die Kleiderausgabe von Deutschen Roten Kreuz, die sich selber trügen. In die ehemalige Stadtteilbibliothek seien fünf Partner eingezogen, die untereinander kooperierten und deren Arbeit durch eine neu besetzte Halbtagsstelle vernetzt werden solle. Weiterhin versuche man zum Ausbau der Initiativen, zusätzliche Partner hinzuzugewinnen. Ferner gäbe es in Mittelfeld noch den neu ins Leben gerufenen Integrationsbeirat und das Familienzentrum, sodass auch dadurch weitere Beteiligte eingebunden werden könnten.

Ratsfrau Jakob (CDU) sagte, dass es wissenschaftliche Untersuchungen zu den nachbarschaftlichen Unterstützungssystemen gäbe, die sich damit beschäftigt hätten, welcher Personenkreis sich in welchem Umfeld engagiere. Dabei habe man festgestellt, dass jeder Zweite in Brennpunktgebieten bereit sei, ehrenamtlich tätig zu werden. Im Besonderen junge Ältere zeigten verstärkt ihre Bereitschaft zur Mithilfe und dies gelte auch für Mittelfeld. Die Lebensmittelausgabe werde von 30 Ehrenamtlichen, ebenso wie das Familienzentrum und weitere Initiativen aufrecht erhalten.
Mit 30 Stimmen gegen 19 Stimmen beschloss der Rat die nachbarschaftlichen Unterstützungssysteme (Nachbarschaftsinitiativen) in der Landeshauptstadt Hannover – Förderkonzept ab 2011 nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1847/2010 mit 1 Anlage.

TOP 9.
Antrag zur Änderung der Satzung des Beirates des Jugend Ferien-Service der Landeshauptstadt Hannover - Wiedereinsetzung des Beirates
(Drucks. Nr. 1875/2010 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der Satzung des Beirates des Jugend Ferien-Service der Landeshauptstadt Hannover und damit die Wiedereinsetzung des Beirates nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1875/2010 mit 1 Anlage.

TOP 10.
Antrag zur Änderung der Richtlinie über die Förderung
von Jugendverbänden und Jugendgruppen
(Drucks. Nr. 1910/2010 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Änderung der Richtlinie über die Förderung
von Jugendverbänden und Jugendgruppen nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1910/2010 mit 1 Anlage.

TOP 11.
Antrag zur Verlängerung der Amtszeit der Damen des Theaterbeirats
(Drucks. Nr. 1829/2010)

Einstimmig beschloss der Rat die Verlängerung der Amtszeit der Damen des Theaterbeirats nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1829/2010.

TOP 12.
Antrag zu einer überplanmäßigen Ausgabe nach § 89 NGO,
Weiterleitung Tilgung an Erwerber
(Drucks. Nr. 2021/2010)

Einstimmig beschloss der Rat die Überplanmäßige Ausgabe nach § 89 der Niedersächsischen Gemeindeordnung - Weiterleitung Tilgung an Erwerber
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 2021/2010.

TOP 13.
Antrag zum Planungsauftrag zur Erweiterung des Sprengel Museum Hannover
(Drucks. Nr. 1942/2010 mit 2 Anlagen)


Beigeordneter Höntsch (DIE LINKE.) führte aus, dass kulturelle Bildung nicht zuletzt durch das Vorhalten von Museen befördert werde. Das Sprengel Museum sei dafür ein gutes Beispiel. Die Fraktion DIE LINKE. habe in dieser Frage keine gemeinsam übereinstimmende Einschätzung finden können. Gemeinsam bewerte man die Arbeit von Prof. Dr. Krempel jedoch als ausgesprochen gut. Der kulturpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. habe dies in den Fachausschüssen deutlich zum Ausdruck gebracht. Man habe sich die Freigabe der ersten Mittel für die Erweiterung des Sprengel Museums nicht leicht gemacht. Auch in der Bevölkerung und ebenso auch in den anderen im Rat vertretenden Fraktionen falle das Meinungsbild oftmals sehr unterschiedlich aus. Man könne darüber debattieren, ob die städtische Kulturpolitik auf Leuchturmprojekte wie Herrenhausen oder das Sprengel Museum setzen müsse, wenn man die leeren Kassen bedenke. In Hamburg habe man die Elb-Philharmonie zu realisieren und müsse ein Museum schließen. Hannover stehe - zum Glück - in diesem Zusammenhang vergleichsweise sehr viel besser da. Die Begeisterung für die bedeutenden Ausstellungen im Sprengel Museum sollten ebenso vergegenwärtigt werden, wie die berechtigten Sorgen und Nöte der freien Theater und soziologischen Kulturzentren in Hannover. Es sei weiterhin darauf zu achten, welche Punkte auf der Streichliste des Herrn Stadtkämmerers zu finden seien. Ganz bestimmt werde die Freie Demokratische Partei auch in diesem Jahr wieder die Streichung der Mittel für das Kommunale Kino fordern. Weiter führte der Beigeordnete Höntsch aus, dass die Kinder- und Jugendarbeit des Sprengel Museums hervorzuheben sei. Im Gegensatz dazu stehe die Stadtteilbibliothek in Linden-Limmer immer noch vor der Schließung. Die Zahlen zur Finanzierung des Anbaus stünden fest und würden im nicht unerheblichen Maße durch Fördergelder vom Land und der Europäischen Union ergänzt. Ferner erklärte der Beigeordnete Höntsch, dass die Fraktion DIE LINKE. nach intensiver Diskussion beschlossen habe, die Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt freizugeben. Man sollte dies als ein Stück Demokratie zu einer Beschlussfassung beurteilen, welche auch in der Stadtbevölkerung kontrovers beurteilt werde. Es wäre der Debattenkultur im Rat sicher zuträglich, wenn seine Mitglieder häufiger nach Gewissen und nicht nach Disziplin entscheiden könnten.

Ratsherr Böning (WfH) teilte mit, dass es der WfH imponiere, mit welchem Engagement die Initiative „Mehr Museum“ dafür eintrete, die noch fehlenden 5 Mio. Euro für den Anbau des Sprengel Museums zu akquirieren. Es liege ihm außerdem fern Befürworter zu kritisieren oder deren Ansichten in Frage zu stellen. Allerdings seien die hohen Investitionen aufgrund der anhaltend schlechten Haushaltslage dem Bürger nur schwer vermittelbar. Die Erweiterung des Sprengel Museums sei nur flächenmäßig zu betrachten. Diese erhöhe weder das kulturelle Ansehen des Sprengel Museums noch werde dadurch das kulturelle Angebot der Stadt Hannover vergrößert. Die Qualität einer Ausstellung richte sich nicht nach seiner flächenmäßigen Ausweitung. Bei einem angemessenen und jedem Exponat
würdigen Zeitrahmen für die Betrachtung, benötige man bei der aktuellen Ausstellungsgröße bereits sehr viel Zeit. Nach der Erweiterung werde es wahrscheinlich nicht mehr gelingen, alle Kunstwerke bei nur einem Besuch zu betrachten. Das kulturelle Image der Stadt Hannover wachse nicht mit der räumlichen Erweiterung des Sprengel Museums und deshalb werde die WfH den Antrag ablehnen.

Beigeordnete Kastning (SPD) erklärte, dass die SPD-Fraktion dem Antrag zustimmen werde. Man sei der Ansicht, dass die Erweiterung des Sprengel Museums ein Zugewinn an Kulturqualität für Hannover bedeute. Weiterhin kritisierte die Beigeordnete Kastning die Aussagen des Beigeordneten Höntsch zum disziplinierten Abstimmverhalten der Ratsmitglieder. In der SPD-Ratsfraktion schließe man Diskussionen zu Entscheidungsprozessen mit einer demokratischen Abstimmung ab und könne die gemeinsame Entscheidung dann auch im Rat vertreten. Es wäre völlig unangebracht den Fraktionen Ratschläge zu erteilen, wie diese Themen anders und offener diskutieren sollten.

Ratsherr Schlieckau (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dem Antrag zustimmen werde und man respektiere, dass die Fraktion DIE LINKE. ein unterschiedliches Abstimmungsverhalten anstrebe. Weiter stellte Ratsherr Schlieckau klar, dass nicht nur die Hochkulturen Herrenhausen und das Sprengel Museum gefördert würden. Es seien im Jahr 2010 mehr als 10 Mio. Euro in drei soziologisch kulturellen Projekte geflossen. Für die Sanierung des Raschplatz-Pavillons habe man ca. 6,3 Mio. Euro eingesetzt. Für 1,8 Mio. Euro werde derzeit das Freie Theater in der Kästnerstraße saniert und für über 2 Mio. Euro sei der Kulturtreff in Hainholz saniert worden. Die Zuwendungen aus dem Verwaltungshaushalt seien dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Die Landeshauptstadt Hannover setze für die Erweiterung des Sprengel Museums 5 Mio. Euro ein. Dazu erhalte man weitere 20 Mio. Euro vom Land Niedersachsen, der Europäischen Union und durch Initiativen, um einen Anbau zu realisieren, der museumstechnisch und -pädagogisch eine Bereicherung für Hannover darstellen werde. Diese Erweiterung werde die Stadt Hannover marketing- sowie auch ausstellungstechnisch weiter nach vorne bringen. Es sei nicht einzusehen, warum dies eine bevölkerungsferne Entscheidung sein solle. Man versuche grundsätzlich immer kommunale Kulturangebote zu erhalten, zu fördern und neue hinzuzugewinnen. Darüber hinaus versuche man überregionale Kapazitätsentwicklungen zu befördern. Die Verwaltung habe in diesem Jahr viel für die Bürgerinnen und Bürger getan und der Anbau sei - finanziell gesehen - ein nicht unerheblich gutes Geschäft für Hannover.

Beigeordnete Bittner-Wolff (SPD) sagte, dass das Sprengel Museum nicht als Hochkultur zu bezeichnen sei. Das Sprengel Museum sei ein offenes Haus und man habe Bedingungen geschaffen, dass man dieses kostenfrei oder mit der Hannover-Card vergünstigt besuchen könne. Das Museum habe seine erziehungspädagogischen Aktivitäten inzwischen ausgeweitet und dies werde durch den Anbau noch einmal intensiviert werden müssen. Es sei nicht nur das Ziel die Forschung zu verbessern, sondern das Ausstellen und Vermitteln soll weiter in den Vordergrund gerückt werden. Insbesondere solle mit Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit den Kindertagesstätten, Schulen und Familienzentren zusammengearbeitet werden. Ein gutes Beispiel für die zukünftige kulturelle Stellung des Sprengel Museums sei die Tate Gallery of Modern Art in London. Dort hielten sich überwiegend junge Menschen, junge Familien, Schüler und Studenten auf, betrachteten, malten und skizzierten. Museen seien Orte der Kreativität und man sollte den Aufforderungen aus Eröffnungsreden großer Messen in Hannover folgen, dass das kreative Potential der Menschen gefördert werden müsse. Auch Museen unterlägen einem zeitgemäßen Strukturwandel in Bezug auf Ausstellungen und Modernisierungen. Durch den neuen Anbau schaffe man mehr Museum für mehr Besucher und eröffne so die Möglichkeit noch mehr vorhandene Schätze des Sprengel Museums auszustellen. Weiter führte die Beigeordnete Bittner-Wolff aus, dass die Finanzierung durch die Landeshauptstadt Hannover, das Land Niedersachsen, Fördermittel der Europäischen Union und Sponsoren breit gefächert sei. Besonders das bürgerschaftliche Engagement von Privaten, Vereinen und Verbänden, welche insgesamt 5 Millionen Euro sammeln wollten, sei lobend hervorzuheben. Der Verein der Freunde des Sprengel Museums Hannover habe sich bereit erklärt, eine Initiative zu gründen, um die noch ausstehenden Mittel von ca. zwei Mio. Euro zu sammeln. Es wäre eine eindeutige Würdigung gerade für das bürgerliche Engagement, wenn der Rat der Landeshauptstadt Hannover den Antrag einstimmig annehmen würde. Das sei ein klares politisches Signal, welches man heute ausgeben sollte.

Ratsherr Busse (CDU) erklärte, dass er seiner Vorrednerin ausdrücklich zustimme, dass die Vorbereitung des Projektes hervorragend gelaufen sei. Es sei ein phantastisches Projekt und spätestens mit seiner Erweiterung werde das Sprengel Museum sein kulturelles Ansehen weit über die Grenzen Hannovers hinaus ausbauen. Im Gegensatz zur Fraktion Bündnis 90/Die Grünen entschuldige sich die CDU-Fraktion nicht dafür, Projekte wie das Sprengel Museum oder Herrenhausen zu unterstützen. Ferner lehne man eine Unterscheidung zwischen einer so genannten Hochkultur und anderer Kulturen ab. Zudem kritisierte Ratsherr Busse die Stellungnahme des Einzelvertreters der WfH.

Beigeordneter Höntsch (DIE LINKE.) erklärte, dass es ihm fern läge irgendeiner Fraktion ein Verhalten oder eine Organisation ihrer Arbeitsweise vorzuschreiben. Er habe lediglich in den Raum gestellt, ob es sinnvoll wäre, wenn Parlamentarier in der angesprochenen Form handeln würden. Weiter führte der Beigeordnete Höntsch aus, dass er den Eindruck habe, dass eine fehlerhafte Kommunikation stattgefunden habe, denn vieles, was man ihm vorgeworfen habe, habe er so nicht gesagt. Er habe ausgeführt, dass man über die Erweiterung des Sprengel Museums in der Stadtbevölkerung unterschiedlich diskutiere und auch unterschiedlicher Meinung sein könne.

Beigeordneter Engelke (FDP) beglückwünschte Prof. Dr. Krempel zur Erweiterung des Sprengel Museums. Die Verwaltung habe den Antrag hervorragend vorbereitet, sehr transparent und plastisch dargestellt und deshalb könne man diesem nur zustimmen. Ebenso lobend zu erwähnen seien die Bürger, die sich bereit erklärt hätten, insgesamt
5 Mio. Euro zu sammeln. Diese würden die noch ausstehenden 2 Mio. Euro sicher noch aufbringen. Das Sprengel Museum sei ein Ort der Kunst und der Bildung im gleichen Maße und deshalb stimme die FDP-Fraktion dem Antrag zu.

Beigeordnete Kastning (SPD) unterstellte, dass der Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. zu den Befürwortern einer Erweiterung des Sprengel Museums gehöre und das es umso bedauerlicher sei, dass seine drei Fraktionskollegen sich nicht zu einem positiven Votum hätten durchringen können. Ferner unterstreiche sie die Aussagen ihrer Vorrednerin und Fraktionskollegin in allen Punkten. Zudem würden in der Stadtgesellschaft verschiedene Themen immer wieder unterschiedlich diskutiert und bewertet. Es sei ebenso nichts Außergewöhnliches, dass man im Rat verschiedene Auffassungen habe. Aber auch dann wäre es möglich gewesen, einen Antrag einstimmig anzunehmen.

Ratsherr List (DIE LINKE.) sagte, dass er nichts Negatives gegen Kunst, Kultur und im Besonderen nichts gegen den Leiter des Sprengel Museums Prof. Dr. Krempel vorzubringen habe. Als kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. lobte er die gute Arbeit des Sprengel Museums und würdigte zurückliegende Ausstellungen verschiedener Künstler und deren Werke. Allerdings werde er zusammen mit seinem Fraktionskollegen Nikoleit gegen die Annahme des Antrages stimmen. Die defizitäre Haushaltslage, die drohende Schließung eines Museums, die Schließung der Stadtteilbücherei in Linden - unberücksichtigt von 25 000 Unterschriften gegen die Schließung – und die Nichtbeachtung kleinerer kultureller Projekte, ließen ebenso wenig eine positive Entscheidung zu, wie auch die Ablehnung des Rates zu Anträgen für die Restaurierung von kleineren Denkmälern.

Ratsherr Böning (WfH) erklärte, das er nichts gegen die Befürworter der Erweiterung des Sprengel Museums vorgebracht habe und diesen auch weiterhin nicht widersprechen werde. Allerdings könne er nach der Stellungnahme der CDU-Fraktion nun einschätzen, wie der kommende Wahlkampf ablaufen werde.
Bei 3 Gegenstimmen beschloss der Rat den Planungsauftrag zur Erweiterung
des Sprengel Museums Hannover nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1942/2010 mit 2 Anlagen.

TOP 14.
Antrag zum 202. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover,
Teilbereich 202.1: Kirchrode / südlich Lange-Feld-Straße,
Entscheidung über im Rahmen der öffentlichen Auslegung
eingegangene Stellungnahmen, Feststellungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1846/2010 mit 5 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat das 202. Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan Hannover - Teilbereich 202.1: Kirchrode / südlich Lange-Feld-Straße nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1846/2010 mit 5 Anlagen.

TOP 15.
Anträge zu Bebauungsplänen

TOP 15.1.
Nr. 37, 7. Änderung - Hildesheimer Straße / Siemensstraße -
Bebauungsplan der Innenentwicklung, Beschluss über Stellungnahmen,
Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1499/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat zum Bebauungsplan Nr. 37, 7. Änderung - Hildesheimer Straße / Siemensstraß - nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1499/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 15.2.
Nr. 1588 - Hannover Congress Centrum (HCC) -
Verzicht auf die Durchführung einer weiteren frühzeitigen Beteiligung
der Öffentlichkeit, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1504/2010 mit 4 Anlagen)

Mit 32 Stimmen gegen 22 Stimmen beschloss der Rat zum
Bebauungsplan Nr. 1588 - Hannover Congress Centrum (HCC) - nach
dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1504/2010 mit 4 Anlagen.

TOP 15.3.
Nr. 1587 - Mars-la-Tour-Straße -
mit örtlicher Bauvorschrift über Gestaltung,
Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1506/2010 mit 4 Anlagen)

Mit 32 Stimmen gegen 19 Stimmen beschloss der Rat zum
Bebauungsplan Nr. 1587 - Mars-la-Tour-Straße - nach dem Wortlaut
des Antrages aus Drucks. Nr. 1506/2010 mit 4 Anlagen.

TOP 15.4.
Nr. 1726, 1. Änderung - östliche Hildesheimer Str. / Stadtgrenze Laatzen - vereinfachtes Verfahren nach § 13 BauGB, Verzicht auf die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1539/2010 mit 4 Anlagen)

Mit 34 Stimmen gegen 13 Stimmen beschloss der Rat zum Bebauungsplan
Nr. 1726, 1. Änderung – östliche Hildesheimer Str. / Stadtgrenze Laatzen -
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1539/2010 mit 4 Anlagen.

TOP 15.5.
Nr. 1199, 1. Änderung - Spielplatz Heinrichstraße -
Bebauungsplan der Innenentwicklung, Auslegungsbeschluss
(Drucks. Nr. 1641/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat zum Bebauungsplan Nr. 1199, 1. Änderung
- Spielplatz Heinrichstraße - nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1641/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 15.6.
Nr. 1216, 8. Änderung - Heitlinger Hof -
Vereinfachtes Verfahren gemäß § 13 BauGB;
Satzungsbeschluss
(Drucks. Nr. 2068/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat zum Bebauungsplan Nr. 1216, 8. Änderung
- Heitlinger Hof - nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 2068/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 16.
Anträge zu Veränderungssperren

TOP 16.1.
Nr. 88 für den Geltungsbereich des künftigen
Bebauungsplans Nr. 906, 2. Änderung - Vinnhorster Weg -
(Drucks. Nr. 1844/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat die Veränderungssperre Nr. 88 für den Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans Nr. 906, 2. Änderung
- Vinnhorster Weg - nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1844/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 16.2.
Nr. 89 für den Geltungsbereich des künftigen
Bebauungsplans Nr. 1117, 2. Änderung - Brink-Hafen -
(Drucks. Nr. 1845/2010 mit 3 Anlagen)

Einstimmig beschloss der Rat die Veränderungssperre Nr. 89 für den Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplans Nr. 1117, 2. Änderung
- Brink-Hafen - nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1845/2010 mit 3 Anlagen.

TOP 17.
Antrag zur Erneuerung der Debberoder Straße
(Drucks. Nr. 1703/2010 N 1 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Erneuerung der Debberoder Straße nach
dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1703/2010 N 1 mit 1 Anlage.

TOP 18.
Antrag zur Straßenumbenennung im Stadtteil Mitte
(Drucks. Nr. 1496/2010 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Straßenumbenennung im Stadtteil Mitte
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1496/2010 mit 1 Anlage.

TOP 19.
Antrag zur Aufhebung einer Straßenbenennung im Stadtteil Vinnhorst
(Drucks. Nr. 1693/2010 mit 1 Anlage)

Einstimmig beschloss der Rat die Aufhebung einer Straßenbenennung im
Stadtteil Vinnhorst nach dem Wortlaut des Antrages aus
Drucks. Nr. 1693/2010 mit 1 Anlage.

TOP 20.
Antrag zum Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
zu einem Hannoverschen Tag der Nachbarschaften
(Drucks. Nr. 1645/2010)

Mit 35 Stimmen gegen 16 Stimmen beschloss der Rat den Antrag
der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einem
Hannoverschen Tag der Nachbarschaften nach dem Wortlaut des
Antrages aus Drucks. Nr. 1645/2010.

TOP 21.
Antrag zum Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
zur Änderung der Entgeltregelung der Elternbeiträge
(Drucks. Nr. 1817/2010)

Einstimmig beschloss der Rat den Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Änderung der Entgeltregelung der Elternbeiträge
nach dem Wortlaut des Antrages aus Drucks. Nr. 1817/2010.

TOP 22.
Antrag zum Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion und der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Ihme-Zentrum
(Drucks. Nr. 2043/2010)

Einstimmig beschloss der Rat den Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion und
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Ihme-Zentrum nach dem Wortlaut
des Antrages aus Drucks. Nr. 2043/2010.

TOP 23.
A N T R Ä G E

TOP 23.1.
der Fraktion DIE LINKE. zum Baustopp der Maßnahmen für den Hochwasserschutz im "Calenberger Loch"
(Drucks. Nr. 1963/2010)


Stadtbaurat Bodemann erklärte, dass die Verwaltung beantragen werde, dass der Antrag nachträglich auf die Tagesordnungen der kommenden Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Grünflächen sowie dem Stadtentwicklungs- und Bauausschuss gesetzt werde.
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen!
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 23.2.
der Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen
und DIE LINKE. zu Fahrradabstellanlagen
(Drucks. Nr. 1909/2010)

In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss!
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten!
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!

TOP 23.3.
der CDU-Fraktion

TOP 23.3.1.
zum Ersatz für die Schulsporthalle Bonner Straße
(Drucks. Nr. 1987/2010)

In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 23.3.2.
zur Straßenumbenennung
"20 Jahre Tag der Deutschen Einheit"
(Drucks. Nr. 1992/2010)

In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!
In die Ratsversammlung!

TOP 23.3.3.
zur Auflistung der Ausgaben im Controllingbericht zum
Lokalen Intergrationsplan der Landeshauptstadt Hannover
(Drucks. Nr. 2041/2010)

In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss!
In den Kulturausschuss!
In den Sozialausschuss!
In den Sportausschuss!
In den Organisations- und Personalausschuss!
In den Jugendhilfeausschuss!
In den Schulausschuss!
In den Gleichstellungsausschuss!
In den Migrationsausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 23.4.
der Fraktion DIE LINKE. zu zinslosen Darlehen
für die Sanierung der Altlast de Haën in der List
(Drucks. Nr. 2103/2010)

In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 23.5.
von Ratsherrn Böning zur Erweiterung der
Antidiskriminierungsstelle durch Einrichten einer Hotline
(Drucks. Nr. 2102/2010)

In den Migrationsausschuss!
In den Verwaltungsausschuss!

TOP 25.
der CDU-Fraktion auf Akteneinsicht
(Bockwindmühle Hermann-Löns-Park)
(Drucks. Nr. 2197/2010)

Akteneinsicht erhielten:
Ratsherr Hellmann, Ratsherr Busse (CDU)
Beigeordneter Klie, Ratsherr Müller (SPD)
Ratsherr Dette, Ratsherr Bindert (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsherr Dr. Tilsen (FDP)
Ratsherr Nikoleit, Ratsherr Förste (DIE LINKE.)
Ratsherr Böning (WfH)

Ratsvorsitzender Strauch (SPD) bat die noch anwesenden Gäste jetzt die Tribüne zu verlassen, da der öffentliche Teil der heutigen Ratsversammlung beendet sei.

Für die Niederschrift:


S t r a u c h W e i l S c h ö n d u b e

Ratsvorsitzender Oberbürgermeister Stadtangestellter