Antrag Nr. 15-2400/2009:
Durchführung einer Anhörung zum Thema:
Gestaltungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten für behindertengerechte bzw. barrierefreie Haltestellen beim Einsatz moderner Niederflurstraßenbahnen und –busse

Inhalt der Drucksache:

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Durchführung einer Anhörung zum Thema:
Gestaltungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten für behindertengerechte bzw. barrierefreie Haltestellen beim Einsatz moderner Niederflurstraßenbahnen und –busse

Antrag

Der Bezirksrat beschließt:
In einer der nächsten Sitzungen des Stadtbezirkrats Linden-Limmer wird gemäß § 35 Abs. 1 der GO des Rates der LHH eine Anhörung durchgeführt zum Thema:
Gestaltungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten für behindertengerechte bzw. barrierefreie Haltestellen beim Einsatz moderner Niederflurstraßenbahnen und -busse

- Eingeladen wird:
Bremer Straßenbahn AG (BSAG)/ Herr Lemmermann (oder ein/e von dort zu benennende/r themenkundige/r Vertreter/in)

Begründung

Bei der Anhörung am 26.08.09 im Bezirksrat Linden-Limmer und den darauffolgenden Sitzungen des Stadtbezirksrates Linden-Limmmer ist deutlich geworden, daß z.T. sehr gegensätzliche und widersprüchliche Aussagen bzw. Einschätzungen über Möglich- und Notwendigkeiten bei der Gestaltung von Haltestellen für Niederflurstraßenbahnen und Busse bei Gegnern und Befürwortern dieser Technik unvermittelt und unbewiesen nebeneinander im Raum standen. Das deutet auf Informationsdefizite hin, die vermutlich daraus resultieren, daß moderne Niederflurtechnik in Hannover bei Straßenbahnen überhaupt nicht und bei Bussen eher zögerlich eingesetzt wird. So entfällt weitgehend das Anschauungsmaterial vor der eigenen Haustür in Richtung Anwendbarkeit und Fortentwicklung dieser Technologie.

Um die Problemstellung Hochflur oder Niederflur für die Linien 10 u. eventuell 17 aber umfassend und sachlich betrachten zu können, ist es zum jetzigen Zeitpunkt zuallererst sinnvoll mehr Informationen von Menschen einzuholen, die mit einem funktionierenden großen Niederflurstraßenbahnsystem seit Jahren beruflich zu tun haben und damit vielfältige Erfahrungen gesammelt haben. Dies soll durch eine/n Vertreter/in der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) erfolgen, da Bremen in Norddeutschland nicht nur über das größte Niederflurstraßenbahnsystem verfügt sondern seit der Einführung 1993 zumindest zeitweilig auch eine gewisse Vorreiter- und Schrittmacherrolle in Deutschland ausgeübt hat. Dieser Fundus an Erfahrungen, Erkenntnissen und Zukunftsperspektiven soll – falls möglich – genutzt werden, um das eigene Bild fachlich, sachlich und fundiert zu vervollständigen.

Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Gestaltungsmöglichkeiten und Notwendigkeiten der Haltestellen gelegt werden. Denn gerade an den von den Lindenern als zu monströs empfundenen Hochbahnsteigen der Üstra hat sich der Streit schließlich entzündet. Nun sollen die Fragen beantwortet werden:
- Wieviel Bordhöhe braucht ein Niederflursystem wirklich, um auch in Zukunft im Sinne der Behindertenrichtlinien als „behindertengerecht“ oder sogar als „barrierefrei“ zu gelten?
- Was ist jetzt schon machbar und was nicht?
- Was ist dazu neu in der Entwicklung?
- Wie gedenkt man in Bremen mit diesen Fragestellungen fertig zu
werden?
- Was ist davon auf Hannover übertragbar und was nicht?
Nur wenn diese und viele andere Fragen fachkundig geklärt werden können, wird der Bezirksrat eine sachgemäße Entscheidung treffen und diese gegenüber den Einwohnerinnen und Einwohnern vertreten können.