Anfrage Nr. 15-2643/2009:
Brabeckstraße 16 – ehem. Gaststätte Zum Kronprinzen, Teil 1

Inhalt der Drucksache:

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Brabeckstraße 16 – ehem. Gaststätte Zum Kronprinzen, Teil 1

Auf dem Grundstück Brabeckstraße 16 steht ein mehrteiliges Gebäudeensemble, in Kirchrode gemeinhin unter den zwei Begriffen „Gaststätte Zum Kronprinzen“ und „Tanzsaal“ bekannt. Bis zum Ende des Jahres 2010 soll unter teilweiser Nutzung der vorhandenen Bausubstanz dort ein Drogeriemarkt auf einer Fläche von ca. 670 m² auf dem 1.500 m² großen Grundstück entstehen (URL(1): http://www.baum-gruppe.com/index.php?Neubau-Sparkasse-Filiale-Neustadt-26). Dabei besteht der Gebäudekomplex „Zum Kronprinzen“ aus drei unmittelbar entlang der Herthastraße gelegenen und miteinander verbundenen Häusern. Das östliche Fachwerkhaus ist bezüglich der nördlichen und südlichen Traufen erheblich ungleich angelegt, was einen asymmetrischen Grundriss bedeutet, der auf Zeichnungen/Malereien zumeist egalisiert wird, hat ein Krüppelwalmdach, mit Dachsteinen statt passender mit Dachpfannen eingedeckt, und ein jetzt freigelegtes, ehedem verputztes Fachwerk mit einem Kopfriegel auf der östlichen Giebelseite mit der Inschrift „TONNIES FUNDLING A O 1702“. Dieses große, zum Erhalt der Fassaden und des Dachstuhls vorgesehene, zuletzt bis 2004 als solches benutzte Gasthaus soll vollständig entkernt werden, dazu sollen dem Vernehmen nach auch die noch vorhandenen Ständerreihen innerhalb des Gebäudes gehören und durch eine andere Abfangkonstruktion aus Stahlprofilen ersetzt werden. Dieses Haus ist weiterhin hinsichtlich seiner Gestaltung im westlichen Teil 1 ½-geschossig mit im Obergeschoss vorhandenem Wohnraum ausgestattet, hier auch mit einem kleinen Versprung der südlichen Außenfassade wohl zur Vergrößerung der Grundfläche. Das kleinste Fachwerkhaus in der Mitte des Komplexes und das westliche Haus mit einem weiteren Anbau soll den mündlich überlieferten Erkenntnissen nach ersatzlos zurückgebaut werden wie auch andere kleinere Anbauten und Schuppen.
Wir fragen die Verwaltung:
1. Wie ist das ehedem als Gasthaus dienende Fachwerkhaus fachlich unter welcher Nomenklatur zu kennzeichnen und prägnant zu umschreiben?
2. Aus welcher Zeit datiert das Ursprungshaus (möglicherweise mit Aussagen aus einem dendrochronologischen Nachweis) mit welcher originären Aufgabe?
3. In dem Zweiständerhaus Kleiner Hillen 4 ist offensichtlich auch durch den Denkmalschutz mehr auf den Erhalt und die Sichtbarmachung der Fachwerkkonstruktion im Inneren eines wohl häufiger umgebauten Fachhallenhauses abgehoben worden als auf die äußere Ansicht – insbesondere bei der letzten Renovierung des Gebäudes zum Ende des vergangenen Jahrtausends. Welche Ziele aus denkmalpflegerischer Sicht werden nun beim Erhalt des großen Fachwerkhauses (hier jetzt des ehemaligen Gasthauses) unabdingbar und gebotenermaßen, welche sollten wünschenswerterweise verfolgt werden?