Anfrage Nr. 2312/2012:
Anfrage der Fraktion DIE HANNOVERANER zu den möglichen Kosten einer Ruder-Regattastrecke auf und im Maschsee, die den Vorgaben des Weltruderverbands FISA entspricht

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der Fraktion DIE HANNOVERANER zu den möglichen Kosten einer Ruder-Regattastrecke auf und im Maschsee, die den Vorgaben des Weltruderverbands FISA entspricht

Hannover hat sich früher einmal die „Sportstadt Nr. 1" in Deutschland genannt. Wenn es sich heute noch so nennen würde, wären außerhalb der Stadt bestenfalls Lacherfolge zu verzeichnen, wahrscheinlich aber würde es als peinliche Anmaßung empfunden werden. Tatsächlich gibt es keine international bedeutenden Sportereignisse mehr, die nach Hannover vergeben werden.

Während zu Zeiten des Niedersachsenstadions die bedeutendsten Länderspiele in Hannover stattfanden, darf man die Vergabe des Länderspiels Deutschland gegen die Färöer-Inseln (48.000 Einw.) nach Hannover als durchaus zweifelhaftes Kompliment des DFB an unsere Stadt werten.

Dritt- oder viertklassige Gegner werden nicht nach Berlin, München oder Dortmund, sondern nach Hannover gebeten. Die heutige AWD-Arena ist allein schon wegen ihres Namens, aber auch wegen ihrer begrenzten Kapazität keine Werbung mehr für Hannover.

Ganz ähnlich sieht es in fast allen anderen Sportarten wie etwa Radsport oder Rudern aus.

Auch die Zahl der Champions, die aus Hannover kommen, ist sehr überschaubar.

Seit vielen Jahren finden in Hannover keine Ruder-Meisterschaften mehr statt, weil der Maschsee den internationalen Anforderungen nicht genügt. Das gilt vor allem für die Wassertiefe (ca. 2 m).


Dabei wäre es rein technisch wahrscheinlich ein Leichtes, den Maschsee entsprechend zu ertüchtigen, indem man ihn auf einer Seefläche, die der Länge und Breite einer Regattastrecke entspricht, um etwa 1 bis 1,5 m vertiefen würde und mit einer neuen Tonabdichtung versähe.

In Zeiten, wo in Hannover über die (unsinnige) Errichtung dreier hintereinander gelagerter Leineseen in einem Landschaftsschutzgebiet ernsthaft diskutiert wird, darf u. E. auch daran gedacht werden, die bereits vorhandene Infrastruktur zu verbessern.

Die Größenordnung der Erdbewegungen, die am Maschsee anfiele, würde mit Sicherheit nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was im Bereich Marienwerder / Letter nötig wäre.

Die ausgehobenen Erdmassen aus dem Maschsee könnten sinnvoll wiederverwendet werden, etwa für Lärmschutzwälle oder für die Abdeckung der Deponie Lahe.

Die Wiederverwendung könnte auch helfen, Kosten zu sparen.

Wir fragen daher die Verwaltung:

1. Hat sich die Verwaltung über die Erhöhung der sportlichen Attraktivität der Stadt mit Hilfe einer Ertüchtigung des Maschsees schon einmal ernsthaft Gedanken gemacht?
2. Welche Kosten würden, überschlägig berechnet, auf die Stadt zukommen, wenn eine nach FISA-Vorgaben normgerechte Ruder-Regattastrecke im Maschsee erstellt würde?
3. Welche Möglichkeiten der Zuschüsse oder der Fremdfinanzierung für ein solches Projekt sieht die Verwaltung?

Gerhard Wruck

Stv. Fraktionsvorsitzender