Drucksache Nr. 15-1980/2009:
Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Werkstatt-Treff-Mecklenheide e.V. für das Projekt "Textilwerkstatt - „Hainhölzer Unikat“ für 2009

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
An die Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz (zur Kenntnis)
In den Stadtbezirksrat Nord
 
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15-1980/2009
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Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Werkstatt-Treff-Mecklenheide e.V. für das Projekt "Textilwerkstatt - „Hainhölzer Unikat“ für 2009

Antrag,

dem Werkstatt-Treff-Mecklenheide e.V. für das Projekt „Textilwerkstatt -Hainhölzer Unikat-“ aus dem Verwaltungshaushalt 2009,
Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ eine einmalige Zuwendung in Höhe von bis zu

10.000 Euro
zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Maßnahme richtet sich speziell an Frauen, die verschiedene Vermittlungshindernisse haben und ganz speziell Beruf und Erziehung vereinbaren müssen. In Einzelfällen können aber auch Männer, die ähnliche Vermittlungshemmnisse aufweisen, qualifiziert werden.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben
EinrichtungsaufwandZuwendungen10.000,00 €4980.000-718000
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt10.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-10.000,00 € 

Begründung des Antrages

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt steht Menschen mit Behinderung grundsätzlich offen; die Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss sind jedoch für mobilitätseingeschränkte Personen nicht direkt erreichbar, konkret ist dort kein Fahrstuhl vorhanden.

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld, Hainholz und Stöcken. Das Projekt "Textilwerkstatt - Von der Kleiderkammer zum Unikat" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (Drucks. Nr. 1731/2009) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Aus zwei erfolgreichen und öffentlichkeitswirksamen Textilprojekten zum Kultursommer Hainholz 2008 ("Fahnen für Hainholz" und "Von der Kleiderkammer zum Unikat"), die vom 01.03. bis 30.06.2008 über das Programm „LOS – Lokales Kapital für soziale Zwecke“ finanziert wurden, wurde eine langfristige Qualifikation für 10 langzeitarbeitslose Frauen aus Hainholz im Bereich von Textil-/Recyclingdesign geschaffen. Die Teilnehmerinnen leben in Hainholz, waren Hartz IV –Empfängerinnen, langzeitarbeitslos und über das JobCenter –freiwillig- in die Nähwerkstatt vermittelt worden. 80 % der Teilnehmerinnen haben einen Migrationshintergrund.

Mit Hilfe einer Anschubfinanzierung der Stadt Hannover wurden Räumlichkeiten –für die Textilwerkstatt- im 1. Stock des Gebrauchtwarenhauses „Stöber-Treff“ in Eigenleistung mit Teilnehmenden der Maßnahme hergerichtet. Seitdem stehen dem Projekt ein größerer Nähraum, ein Zuschnittraum, ein kleines Büro, ein Lagerraum und eine Küche zur Verfügung.

Die Qualifizierung der 10 Frauen verläuft erfolgreich. Das JobCenter Region Hannover finanziert das Projekt mit 2 Leitungs- und 10 TeilnehmerInnen -Stellen für 1 Jahr bis Februar 2010. Der Werkstatt-Treff Mecklenheide e. V. ist Träger, stellt Räumlichkeiten und Gebrauchttextilien zur Verfügung. Einige Werkzeuge und Nähmaschinen wurden über das ehemalige Fahnenprojekt zur Verfügung gestellt.

Die Frauen werden von einer Textildesignerin angeleitet und lernen, aus Gebrauchtkleidung und Haustextilien Taschen, Accessoires und Kleidung zu nähen Bis zum Ende der Maßnahme sollen die Teilnehmerinnen in der Lage sein, einfach Modelle aus Gebraucht-kleidung in Serie anzufertigen. Zum 16. September 2009 wird eine Modenschau vorbereitet, an der sich auch die örtlichen Politiker und PolitikerInnen beteiligen.

Ferner soll die Einbindung weiterer Recyclingtechniken wie z. B. Fahrradreifen, Nieten, Verpackungen, PET- Flaschen u. a. in die bisher auf Textilien beschränkte Qualifikation aufgenommen werden. Dazu baut eine Recyclingdesignerin aus Hannover eine Sammlung verschiedener Materialien und Bezugsquellen auf und unterrichtet die Teilnehmerinnen der Nähwerkstatt in der Verwendung der Materialien zu Accessoires und Schmuck. Perspektivisch könnte ein eigenes „Hainholz-Recycling“ Label entwickelt werden und Prototypen Schmucks und Accessoires aus alltäglich anfallendem „Müll“ erstellt werden.

2008 wurde ein Antrag bei der N-Bank auf Förderung durch das Programm FIFA (Förderung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt) leider abgelehnt. Der Werkstatt-Treff-Mecklenheide e.V. bemüht sich auch dieses Jahr wieder um eine N-Bank Förderung. Eine N-Bank Förderung (FIFA) könnte frühestens ab Februar 2010 bewilligt sein. Der FIFA-Antrag zielt auf eine 15-monatige Qualifizierungsmaßnahme hin.

Für die Weiterführung der Textilwerkstatt bis Februar 2010 benötigt der Werkstatt-Treff aber dringend eine finanzielle Unterstützung. Die zur Verfügung gestellten Nähmaschinen sind Maschinen für den Hausgebrauch und bei täglich achtstündiger Nutzung sind zwei Maschinen nach einem dreiviertel Jahr nicht mehr zu benutzen. Zwei Frauen können immer nur im Wechsel die Nähmaschinen mit benutzen.

Ferner fallen an den Maschinen oft die Nähmaschinenlampen aus (eine sehr kostspielige Sache), die Bügelanlage ist defekt, es werden Kurzwaren und Zubehör benötigt. Des Weiteren benötigt der Werkstatt-Treff einen Zuschuss zur monatlichen Miete (um die Räume der Textilwerkstatt weiterhin anmieten zu können) und um die Recycling Designerin finanzieren zu können

Über das JobCenter wurden weiterhin auch nach Februar 2010 Maßnahmen in Aussicht gestellt. Perspektivisches Ziel ist der Aufbau einer sich selbst tragenden/finanzierenden Textilwerkstatt mit sozialem Standard und einer sozialpädagogischen Begleitung. Nach der Qualifizierungsphase könnte die Werkstatt, um als wirtschaftlicher Betrieb zu gelten, an die Stadtteilgenossenschaft Hainholz angeschlossen werden. Die Stadtteilgenossenschaft Hainholz wird sich im Herbst 2009 gründen.

Ein weiterer erwünschter Effekt ist die Profilierung des Stadtteiles Hainholz als kreativer, künstlerischer Stadtteil mit innovativen Dienstleistungsangeboten, öffentlichkeitswirksamen Ausstellungen und innovativen Produktserien, wie z.B. Second-hand-Designkleidung, PET-Lampen, Recyclingschmuck, etc. Voraussetzung ist die Anbindung hannoverscher DesignerInnnen und die Anbindung an DesignerInnen-Netzwerke und -läden (Deisterstraße, Designkombinat, Lindener Markt, etc.).

Die Gesamtkosten des Projektes betragen für die Laufzeit September bis Dezember 2009 insgesamt 10.000 Euro. Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel zur Finanzierung von Personal- und Sachkosten in Höhe von bis zu 10.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2009, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen.
50 /50.51.1
Hannover / 11.09.2009