Anfrage Nr. 2303/2009:
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Winternotprogramm für Obdachlose in Hannover

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Winternotprogramm für Obdachlose in Hannover

Jedes Jahr mit Beginn der Kälteperiode beginnt in der Stadtgesellschaft auch die Diskussion um die Notfallversorgung Obdachloser, die trotz der Gefahr zu erfrieren auf der Straße übernachten. Auch wenn die Stadt Hannover im so genannten Bunker genügend Notschlafplätze anbietet, werden diese aus vielen Gründen nicht genutzt.
Einige obdachlose Männer und Frauen ziehen die Straße der Atmosphäre in den Unterkünften vor, einige haben Hunde, die in Unterkünften nicht erlaubt sind, einige haben psychische Probleme und vermeiden deshalb diese Einrichtungen.

Auch für obdachlose Männer und Frauen trägt die Stadt Hannover eine Verantwortung, die mit den Hinweis auf die Möglichkeiten der Übernachtungsplätze nicht erledigt ist.
In anderen Städten wie z.B. Berlin, Frankfurt und Hamburg hat man daher besonders für die Kälteperiode in der Zeit von Anfang November bis Mitte April zur Gefahrenabwehr ein Winternotprogramm oder ein Kältehilfekonzept aufgelegt.
Alle Programme haben die gleichen Ziele:
- zu verhindern, dass eine Obdachlose / ein Obdachloser erfriert
- Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit / Stadtgesellschaft

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
1. Welche speziellen Strategien und Maßnahmen gibt es in Hannover im Rahmen der Kältehilfe für Obdachlose in der Kälteperiode. Gibt es ein Winternotprogramm?
2. Welche speziellen Angebote während der Kälteperiode gibt es in der Stadt Hannover insbesondere für die obdachlosen Personen, die die Übernachtungshilfen nicht annehmen?
3. Werden die Obdachlosen statistisch erfasst und sind die Aufenthaltsorte und die Anzahl der Personen bekannt, die die Unterkünfte trotz der Kälte nicht aufsuchen?



Lothar Schlieckau
Fraktionsvorsitzender