Drucksache Nr. 2236/2005:
Zuwendung an den Verein Phoenix e.V. für das Beratungsangebot im Bereich Straßenstrich (Herschelstr., Mehlstr., Andreaestr.)

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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2236/2005
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Zuwendung an den Verein Phoenix e.V. für das Beratungsangebot im Bereich Straßenstrich (Herschelstr., Mehlstr., Andreaestr.)

Antrag,

zu beschließen, dem Verein Phoenix e. V. für das „Beratungsangebot im Bereich Straßenstrich (Herschelstr., Mehlstr., Andreaestr.)“ für das Haushaltsjahr 2005 eine Zuwendung in Höhe von bis zu
5.152 Euro

zu gewähren.

Haushaltsmittel stehen im Budget 3500B2(Haushaltsstelle 1.5000.718000.6) zur Verfügung.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Beratungsangebot richtet sich ausschließlich an Frauen, die im Rahmen des Straßenstrichs der Prostitution nachgehen. Neben den Hilfestellungen zu Gesundheits- und Alltagsfragen ist die mögliche Hilfe zum Ausstieg eine wesentliche Zielsetzung der Beratung.

Kostentabelle

Es entstehen die genannten finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Die Drucksache greift den Beschluss des Verwaltungsausschusses am 07.07.2005 im Rahmen der Drucksache 0917/2005 in Verbindung mit dem Änderungsantrag 1330/2005 Punkt Nr. 3 auf, wonach die räumliche und personelle Situation vor Ort für die Beratungseinrichtungen verbessert werden sollen.

Mit der Einführung der neuen Sperrgebietsverordnung, veröffentlicht am 07.09.2005 im Nds. Ministerialblatt, ist das gesamte Stadtgebiet Hannover zum Sperrgebiet erklärt worden, mit Ausnahme der Herschelstraße zwischen Celler- und Brüderstraße und der Andreaestraße bis Ecke Mehlstraße sowie der Mehlstraße eingeschränkt zwischen 20 und 6 Uhr.

In verschiedenen Gesprächen haben die vor Ort arbeitenden Vereine und Einrichtungen darauf hingewiesen, dass die getroffenen Maßnahmen besonders die Situation für die Prostituierten belasten und die Beratungsmöglichkeiten einschränken. Aufgrund der eingegrenzten Bereiche entsteht aus der Sicht der Beratungseinrichtungen für die Prostituierten ein größerer Konkurrenzdruck, durch den die Konflikte zunehmen könnten. Zudem ist eine Anonymität der Beratung bzw. ein vertrauliches Gespräch zwischen Streetworkerinnen und den Frauen nicht ausreichend möglich. In diesem Zusammenhang ist es erforderlich, sowohl die räumlichen als auch die sozialpädagogischen Beratungsmöglichkeiten zu verbessern.

Das stationäre Angebot soll mit einer fest installierten Beratungsstelle durch das Aufstellen eines Bürocontainers im Bereich Brüderstraße/Herschelstraße neben dem Toilettengebäude sichergestellt werden. Das Aufstellen eines Containers ist erforderlich, da eine Anmietung adäquater immobiler Räumlichkeiten kurzfristig nicht möglich ist und andere Möglichkeiten nicht praktikabel erscheinen. Zudem ist das Aufstellen eines Containers die derzeit kostengünstigste Möglichkeit. Die Zuwendung beinhaltet die Miete, Ausstattung und Versorgung des Containers mit Strom durch Phoenix e. V..Der Container steht an allen Wochentagen auch den anderen Einrichtungen zur Verfügung.

Das sozialpädagogische Betreuungsangebot wird auf die Wochentage Montag und Freitag ausgeweitet, an denen bisher keine Beratung vor Ort stattgefunden hat. Es beinhaltet bei insgesamt 28 Personalstunden pro Woche, die Öffnungszeit der Beratungsstelle von drei Stunden pro zusätzlichen Wochentag durch zwei Mitarbeiterinnen sowie die erforderlichen Zeitkontingente für Aufgaben, die sich aus der Beratung ergeben, für Absprachen und Übergaben mit den anderen Team- bzw. Einrichtungsmitarbeiterinnen sowie die Vor- und Nachbereitung der Beratungszeit.

Das Beratungsangebot von Phoenix steht grundsätzlich allen Beratungssuchenden mit dem Straßenstrich tätigen Frauen offen. Neben den Beratungsschwerpunkten zu Gesundheitsfragen, hier insbesondere zu HIV/AIDS und sexuell übertragbaren Krankheiten und Informationen zum Prostitutionsgesetz, bietet Phoenix e. V. auch individuelle Unterstützung und Beratung bei der Bewältigung alltäglicher Schwierigkeiten und Probleme oder in Krisensituationen an. Grundsätzlich richten sich die Beratungsangebote an Frauen aller Nationalitäten. Bei Bedarf kann für eine Beratung auf Dolmetscher zurückgegriffen werden. Für Frauen, die den Wunsch haben aus der Prostitution auszusteigen, bietet die Beratungsstelle Phoenix umfassende Hilfestellung an.

Mit dem zusätzlichen Beratungsangebot vor Ort kann unmittelbar nach Beschlussfassung begonnen werden. Die Zuwendung bezieht sich auf den Zeitraum Dezember 2005. Das zusätzliche Beratungs- und Raumangebot soll auch im Jahr 2006 fortgesetzt werden. Die Kosten für das gesamte Haushaltsjahr 2006 würden sich auf 44.100,- Euro belaufen. Die Mittelveranschlagung ist im Veränderungsdienst zum Haushalt 2006 vorgesehen.
 50.09.1
Hannover / 02.11.2005