Änderungsantrag zum Haushalt Nr. H-0372/2021:
Teilhaushalt: 15 Büro Oberbürgermeister
Produkt: 11140 Gleichstellungsangelegenheiten
4.2 Männerbüro Hannover

Inhalt der Drucksache:

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Teilhaushalt: 15 Büro Oberbürgermeister
Produkt: 11140 Gleichstellungsangelegenheiten
4.2 Männerbüro Hannover

Antrag zu beschließen:

Folgende Ansatzveränderung ab dem Haushaltsjahr 2021 vorzunehmen:

Der Aufwand in Höhe von 164.658 Euro
wird um 8.000 Euro
auf insgesamt 172.658 Euro erhöht.

Um die Arbeit des Männerbüros im Bereich Häusliche Gewalt durch Ausweitung der Sprechzeiten in diesem Arbeitsfeld zu erweitern und notwendige Fortbildungsmaßnahmen durchführen zu können, wird die Zuwendung für das Männerbüro Hannover dauerhaft um 8.000 Euro erhöht.

Begründung:

Häusliche Gewalt wurde gerade während der Coronapandemie besonders sichtbar. Die Opferberatungsstellen und die Frauenhäuser haben einen Anstieg der Fallzahlen verzeichnet. Das zeigt, dass der Kampf gegen Gewalt eine ungebrochen wichtige Aufgabe der Gesellschaft ist. Gleichberechtigung ist kein "Frauenproblem", sondern ein Kulturproblem in unserer Gesellschaft. Genderstereotype führen auch bei Männern oft zu Erwartungen, die sie nicht erfüllen können oder wollen, die Veränderung von Rollenbildern kann ebenfalls Ängste und Aggressionen auslösen. Ein Ausdruck von Überforderung kann Gewalt sein. Beratungsangebote und Trainings können fortgesetzte Gewalt verhindern. In der Stützung und dem Ausbau von Täterarbeit spiegelt sich ein gesamtgesellschaftlicher Blick auf das Thema Gleichstellung, der die Komplexität und vielfältigen Akteur*innen im Kampf für eine gendergerechte Gesellschaft schärft.

Da die Gewalt im überwiegenden Teil der Fälle von Männern ausgeht, kann es Ziel nicht nur sein, die von Gewalt betroffenen Frauen sowie deren Kinder in Schutzräumen wie Frauenhäusern zu schützen, sondern der Schutz muss bereits präventiv bei den Gewaltausübenden ansetzen. Nur so kann Gewalteskalation auch langfristig verhindert werden.

Täterarbeit ist hierfür eine wesentliche Grundlage, da sie zur Reflexion des eigenen Handelns anregt, Selbstwahrnehmung und -kontrolle stärkt, zur Einsicht und Kompetenz bei den Tätern beiträgt, Konflikte gewaltfrei zu lösen, und so die Übernahme von Verantwortung für ein Zusammenleben ohne Gewalt in der Gegenwart und Zukunft begünstigt.

Auch die sexualisierte Gewalt sollen bei dieser Täterarbeit berücksichtigt werden, denn häusliche Gewalt äußert sich auch in dieser Ausprägung.

Lars Kelich Dr. Daniel Gardemin Wilfried H. Engelke
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender