Anfrage Nr. 3122/2017:
Anfrage der Fraktion Bündnis 90//Die Grünen zu Erdöl-Bohrungen am Kronsberg

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der Fraktion Bündnis 90//Die Grünen zu Erdöl-Bohrungen am Kronsberg

Um das im Dezember 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris beschlossene Ziel einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius durch eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen, muss schnellstmöglich der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien erfolgen. Dies bedeutet auch, dass Kohle- und Erdöl-Vorkommen künftig nicht mehr gefördert werden dürfen sondern im Boden verbleiben müssen.
Dennoch hat erst im Mai 2016 die Nds. Landesbehörde für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) dem hannoverschen Unternehmen 5P Energy eine bergrechtliche Bewilligung zur Gewinnung von Erdöl sogar in einem Gebiet mit bereits vorhandener Bebauung, weiterer geplanter Wohnbebauung (Kronsberg-Süd) sowie Natur- und Landschaftsschutzgebieten erteilt. In diesem Bewilligungsfeld Kronsberg-Pattensen liegt ein Erdölfeld, das von den 1950er bis in die 1990er ausgebeutet wurde. Das Unternehmen 5P Energy erhofft sich hier weitere 150.000 t Erdöl fördern zu können. Bereits Ende 2018 könnten laut Presseberichterstattung die Bohrungen am Kronsberg starten.


Vor diesem Hintergrund fragen wir die Stadtverwaltung:

1. Welche Möglichkeiten haben die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover die geplanten Erdöl-Bohrungen am Kronsberg zu verhindern?
2. Welche Belastungen und Beeinträchtigung (z.B. für Flora und Fauna, Erholung, Trinkwassergewinnung, Böden, vorhandene und geplante Wohnbebauung) wären durch die geplanten Erdöl-Bohrungen zu erwarten und was könnte die LHH ggf. tun, um diese abzuwenden?
3. Sollen bei der geplanten Erdöl-Förderung Fracking-Methoden zum Einsatz kommen?


Dr. Freya Markowis
Fraktionsvorsitzende