Antrag Nr. 3106/2017:
Antrag der AfD-Fraktion zur Einleitung eines Planungsverfahrens für einen zentralen Dolmetscherdienst

Informationen:

verwandte Drucksachen:

3106/2017 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

AfD-Fraktion

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der AfD-Fraktion zur Einleitung eines Planungsverfahrens für einen zentralen Dolmetscherdienst

Antrag

Die Ratsversammlung möge beschließen,
dass die Verwaltung ein Planungsverfahren für einen zentralen Dolmetscherdienst einleitet. Dieser Dolmetscherdienst soll für verschiedene Bedarfsgruppen, wie Schulen, städtischer Ordnungsdienst, Notdienste, Ausländerämter und Jobcenter, via "Skype" oder einer anderen Video-Kommunikationssoftware erreichbar sein. Es soll eine Kooperation mit Landes- und Bundespolizei angestrebt werden.

Begründung

An vielen Schulen in Hannover ist es keine Seltenheit, dass sich die Schüler aus zum Teil bis zu 25 Nationen und Muttersprachen zusammensetzen. Auf Elternabenden und Elternsprechtagen muss die Lehrerschaft häufig auf die Hilfe von Dolmetschern zurückgreifen, um eine ausreichende Kommunikation sicherzustellen. Aus Kosten- und Zeitgründen ist es jedoch oft nicht möglich einen passenden Dolmetscher zur Klärung des Sachverhaltes zwischen Schule und Eltern hinzuzuziehen. Ein zentralisierter Dolmetscherdienst, auf den über Internet- Videotelefonie zugegriffen wird, kann hier eine Bedarfslücke schließen.
Darüber hinaus kann so einzentralisierter Dolmetscherdienst auch in anderen städtischen Bereichen, bei denen es öfter aufgrund von mangelnden Sprachfähigkeiten des Gegenübers zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt, schnell und unkompliziert Abhilfe leisten. Vielen städtischen Mitarbeitern Kann hier ihr Arbeitsalltag enorm erleichtert werden, wenn eine gewisse Anzahl von Dolmetschern ohne großen bürokratischen Aufwand per Videotelefonie zur Verfügung steht.
Durch eine anzustrebende Kooperation mit Bundes- und Landspolizei kann zudem die Kostenlast für das Projekt auf mehrere Schultern verteilt werden, denn auch im Rahmen ihrer Arbeit werden Polizisten, nicht nur in Hannover, immer häufiger mit Kommunikationsproblemen konfrontiert. Insbesondere Asylbewerber können von den Polizisten oftmals nicht mündlich belehrt werden. je nach Sprache werden die mit dem Fall befassten Einsatzkräfte bis zu einer Stunde gebunden, um auf die Anreise des jeweiligen Dolmetschers zu warten, und fehlen damit an anderer Stelle. Insofern sollte seitens der Polizeibehörden ein großes Kooperationsinteresse hinsichtlich des Dolmetscherdienstes vorhanden sein.

Reinhard Hirche
Ratsherr und Stellv. Fraktionsvorsitzender