Antrag Nr. 2992/2020:
Antrag der Fraktion der Hannoveranere zu Tafeln an der Walderseestraße statt Umbenennung der Starße

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Antrag der Fraktion der Hannoveranere zu Tafeln an der Walderseestraße statt Umbenennung der Starße

Antrag

Der Rat möge beschließen:

Am Anfang und am Ende der Walderseestraße (Höhe Spannhagengarten und im Bereich Lister Turm) werden gut lesbare Tafeln aufgestellt, welche das Wirken von General Waldersee erklären.


Es handelt sich dabei um größere Tafeln, nicht um die „üblichen“ kleinen zweizeiligen Zusätze unter dem Straßenschild.

Begründung

In der Ratspolitik gibt es die Bereitschaft und den Wunsch, die Verbrechen der deutschen Kolonialzeit durch einen neuen wissenschaftlichen Beirat untersuchen zu lassen und auf Grund der daraus resultierenden Ergebnisse dann ggf. entsprechende Straßenumbenennungen vorzunehmen.

Nun ist kürzlich eine Diskussion darüber entfacht, auch die Walderseestraße umzubenennen, da der Generalfeldmarschall Graf von Waldersee an Kriegsvergehen gegen Zivilisten im Boxeraufstand von 1901 verstrickt gewesen sein soll.

Die Ratsfraktion der unabhängigen Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER lehnt eine geplante Umbenennung der Walderseestraße ab; unabhängig der Erkenntnisse aus den Nachforschungen eines wissenschaftlichen Beirates.

Eine Umbenennung der Walderseestraße ist unserer Meinung nach weder zielführend, noch im Interesse der Anwohner und Anlieger der Straße.


Es wäre daher sinnvoller, an bzw. neben den Straßenschildern der Walderseestraße entsprechende Hinweisschilder anzubringen, die auf das Wirken des Generalfeldmarschalls und die ihm zur Last gelegten Taten hinweisen.
Die Walderseestraße gehört zu Hannover, so wie viele andere Straßen, Plätze und Orte auch. Es kann nicht sein, dass bei allen Straßennamen etc., bei dessen Namensgeber sich nach entsprechender Suche ein „dunkler Fleck“ in der Vita finden lässt, sofort der „große Holzhammer“ herausgeholt und die gesamte Straße – ob es den Anwohnern gefällt oder nicht – umbenannt wird!

Hannover sollte seine eigene Stadtgeschichte nicht verleugnen.

Aus diesem Grund sollten sowohl bei der Walderseestraße, wie auch bei weiteren zukünftig noch diskutierten Straßen und Plätzen, entsprechende Hinweisschilder angebracht werden.

Bereits die Hindenburgstraße wurde nach jahrelanger Diskussion gegen den ausdrücklichen Willen der Anwohner umbenannt.

Ein solches Vorgehen fördert die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung und sollte zukünftig unbedingt vermieden werden.