Drucksache Nr. 2978/2020:

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2025

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Sportausschuss
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
An den Schul- und Bildungsausschuss (zur Kenntnis)
An den Jugendhilfeausschuss (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
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2978/2020
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Deutscher Evangelischer Kirchentag 2025

Antrag,

zu beschließen,

1. zusammen mit dem Land Niedersachsen und der Evangelischen Landeskirche eine Einladung an den Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e.V. auszusprechen, den Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover durchzuführen,

und

2. die Durchführung des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2025 in Hannover mit einer Zuwendung von insgesamt 4 Millionen Euro, zu je 50 Prozent im ersten Quartal 2024 und 2025, an einen noch zu gründenden Verein zur Durchführung des Kirchentages zu Hannover zu fördern sowie darüber hinaus den Verein durch aktive Mitarbeit durch die Verwaltung, Verzicht auf Erträge und Sachleistungen in geschätzter Höhe von 235.000 € zu unterstützen sowie die Übernahme von Leistungen, die während der Durchführung des Kirchentages anfallen werden, und derzeit noch nicht ermittelt werden können.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Gleichgestellte Teilhabe ist ein wesentliches inhaltliches Merkmal des Deutschen Evangelischen Kirchentages. In allen Planungen für die Veranstaltungen werden die Gender-Apekte in Bezug auf alle Zielgruppen berücksichtigt.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 52 - Investitionstätigkeit
Bezeichnung
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 0,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit 0,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 52 - Investitionstätigkeit
Produkt 57501
Veranstaltungsmanagement
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte -80.000,00 €
Privatrechtl. Entgelte -50.000,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 105.000,00 €
Abschreibungen 0,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 0,00 €
Transferaufwendungen 2.000.000,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -2.235.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -2.235.000,00 €
Neben der Zuwendung in Höhe von 4 Mio. € verteilt auf die Jahre 2024 und 2025 fallen weitere Sachkosten in verschiedenen Produkten unterschiedlicher Teilhaushalte an, die derzeit in Höhe von 105.000€ beziffert werden können. Außerdem ist der Verzicht auf Erträge in Höhe von mindestens 130.000 € geplant. Die Mittel sind in der mittelfristigen Finanzplanung für die beiden Jahre berücksichtigt.

Begründung des Antrages

Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) ist das zentrale Ereignis in der Evangelischen Kirche, das alle zwei Jahre in einer anderen Großstadt durchgeführt wird. Über einen Zeitraum von fünf Tagen werden im Frühjahr voraussichtlich über 100.000 Menschen nach Hannover kommen. Während des DEKT sind insgesamt rund 2.000 Einzelveranstaltungen auf dem Gelände der Deutschen Messe AG, im Stadtgebiet und der übrigen Region Hannover geplant. Rund 4.000 Helfer*innen werden den DEKT in Hannover ehrenamtlich unterstützen. Die Eröffnungs- und Abschlussgottesdienste sowie der „Abend der Begegnung“ sind dabei die Leuchtturm-Veranstaltungen, die überregionale Wirkung haben werden.



Historie, Bedeutung und Wertegefüge des Deutschen Evangelischen Kirchentages

Der DEKT versteht sich weniger als regelmäßig wiederkehrende Großveranstaltung, sondern viel mehr als eine Bewegung innerhalb des evangelischen Glaubens. Als Organisationsform ist der Deutsche Evangelische Kirchentag nicht verfasste Kirche als Institution, sondern ein eigenständiger und unabhängiger Verein. Geleitet wird er von einem ehrenamtlichen Präsidium mit Präsident*in aus der Zivilgesellschaft (Beispiele sind für Hannover: Richard von Weizsäcker 1967, Erhard Eppler 1983, Eckhard Nagel 2005) sowie einem hoch qualifizierten hauptamtlichen Team, das seit 1950 in Fulda verortet ist. Der Kirchentag ist ein dauerhafter Dialog und Diskurs über die Kirche und den Glauben hinaus. Immer wieder kommen im Rahmen der Kirchentage Menschen zusammen, die sich gesellschaftlich engagieren. Bei einem Kirchentag finden sie einen Ort, an dem diskutiert, wertschätzend gestritten und Haltungen reflektiert werden können. Neben spirituellen und religiösen Fragen werden dort auch wichtige Fragen des Zeitgeschehens behandelt.

Hannovers Geschichte ist eng mit der des Kirchentages verbunden. Der Kirchentag wurde 1949 gegründet und in diesem Jahr in der niedersächsischen Landeshauptstadt erstmalig als Deutsche Evangelische Woche durchgeführt. Ziel war es, vor dem Hintergrund des Versagens weiter Teile der kirchlichen Elite während des Dritten Reiches, ein kritisches Gegenüber zu der institutionellen Kirche zu schaffen. Menschen, die keine Kirchenämter bekleideten, sollten einen Raum und eine Stimme erhalten. Sie sollten eine Möglichkeit der Zusammenkunft erhalten. Weitere Kirchentage wurden erfolgreich in Hannover in den Jahren 1967, 1983 und zuletzt 2005 veranstaltet.

Bei heutigen Kirchentagen stehen nach wie vor der offene Dialog, der Austausch auf Augenhöhe, die Inklusion und Teilhabe wie auch Kultur im Zentrum. Hierzu kommen Gläubige verschiedenster Religionen, Politiker*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen zusammen, feiern Gottesdienste und suchen in rund 2.000 Einzelveranstaltungen den Austausch und den Diskurs miteinander. Immer wieder haben politische Bewegungen in Deutschland durch Kirchentage einen zentralen Ort der Diskussion und Gestaltung erfahren, so zum Bespiel die Friedensbewegung, die Ökologiebewegung oder die Diskussion über Flüchtlingsbewegungen, die in Dortmund 2019 mit einem eindrucksvollen Beschluss zum Kauf eines Schiffes zur Rettung von geflüchteten Menschen in Not auf dem Mittelmeer durch die kirchliche Organisation zur Folge hatte.

Neben den oben genannten Aspekten sind Barrierefreiheit und Umweltengagement zentrale Handlungsfelder des DEKT:

- Barrierefreiheit

Zur zentralen Idee des Kirchentages gehören sowohl der Inklusionsgedanke als auch die barrierefreie Teilhabe. Diese Themen werden überall mitgedacht, damit alle Menschen ohne besondere Erschwernisse bei allen Programmangeboten dabei sein können.

- Umweltschutz


Der Kirchentag hat ein umfassendes Umweltprogramm entwickelt. Hierbei wird der Umweltschutz als fortlaufender Prozess verstanden, der in Zyklen von einer Durchführung zur nächsten Durchführung eines Kirchentages realisiert wird. Die Schonung von Ressourcen, die fortlaufende Schulung von Mitarbeiter*innen, die Berücksichtigung von ökologischen Aspekten bei der Umsetzung der Verpflegung aller beteiligten Personen, die Vermeidung von Müll, die bewusste Auswahl von Dienstleister*innen und Lieferant*innen und der Verortung dieser Thematik auf Ebene des Vorstandes des DEKT sind dabei wichtige Elemente. Die DEKT ist als einer der wenigen kontinuierlichen Großveranstaltungen durch EMAS zertifiziert. Darüber hinaus werden bei jedem Kirchentag eigene singuläre Umweltprojekte realisiert, die z.T. lange über den Kirchentag hinaus vor Ort wirken.


Gründe für einen Kirchentag in Hannover

Der Kirchentag verfolgt ähnliche Zielsetzungen, die auch die Stadtverwaltung verfolgt. Hier ist zum Beispiel die Sicherung des sozialen Friedens durch interreligiösen Austausch oder die Ermöglichung von Teilhabe zu erwähnen. Ein Leuchtturmprojekt wie der DEKT wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein Verstärkungs- und Beschleunigungseffekt hierauf haben. Die Stadtverwaltung wird bei der Planung und Themengestaltung des Kirchentages darauf hinarbeiten, dass die Einbindung aller Glaubensrichtungen und eine Veranstaltungskonzeption, die sich an die gesamte Stadtgesellschaft richtet, fester Bestandteil sein wird. Hier wurden bereits erste zielführende Gespräche mit dem Kirchentag geführt.

Wirtschaftlich und organisatorisch verantwortlich für den Kirchentag ist ein Durchführungsverein, der nach einem gängigen Verfahren über zwei Jahre vor dem Kirchentag gegründet wird. Der Verein hat die erfolgreiche Durchführung des DEKT bei einem ausgeglichenen wirtschaftlichen Ergebnis zum Ziel und wäre Zuwendungsempfänger. Das Erzielen von Gewinnen gehört ausdrücklich nicht zur Zielsetzung des DEKT und wird daher weder durch den gemeinnützigen Verein zur Durchführung wie auch durch den Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e.V. mit seinem dauerhaften Sitz in Fulda verfolgt.

Der DEKT wird durch verschiedene Einnahmen finanziert. In Hannover werden bei dem geplanten Kirchentag Kosten von rund 25 Millionen Euro zu decken sein. Rund ein Viertel hiervon werden durch Eigenmittel, wie z.B. Teilnahmeentgelten, Spenden oder Partnerschaften finanziert. Weitere wesentliche Einnahmen sind über die Zuwendungen der Landeshauptstadt Hannover (4 Millionen Euro), des Landes (7 Millionen Euro), der Evangelischen Landeskirche (7 Millionen Euro) und des Bundes (500.000 Euro) geplant.

Neben den dargelegten gesellschaftlichen Aspekten wird der geplante Kirchentag 2025 positive Effekte für die lokale Wirtschaft Hannovers haben. Zunächst sind hier die Umsätze zu nennen, die der DEKT direkt in Hannover verursacht. So rechnet die Deutsche Messe AG mit einem Mindestumsatz im niedrigen siebenstelligen Bereich für die Nutzung des Messegeländes. Darüber hinaus wird ein großer Anteil der genannten Ausgaben auf lokale und regionale Dienstleister*innen und Lieferant*innen entfallen. Grundlage ist hier die öffentlich dargelegte Beschaffungspolitik des DEKT, die stets einen regionalen Bezug zur jeweiligen Gastgeberstadt herstellt.

Etwa 7 Millionen Euro wird der DEKT in Form von Personalkosten ausgeben müssen. Bei dem zur Durchführung des DEKT in Hannover zu gründenden Vereins werden etliche Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt in Hannover haben. Sie werden in Hannover leben, konsumieren und letztlich auch Steuern zahlen. So haben beim letzten DEKT 2019 in Dortmund über 100 Menschen für den dortigen Durchführungsverein gearbeitet.

Neben den direkten Ausgaben in Hannover und der Region erzeugt der DEKT eine erhebliche Wertschöpfungskette. So geht die Stadt Nürnberg auf Grundlage einer Untersuchung der wirtschaftlichen Effekte des Kirchentages 1993 in München für den DEKT 2023 davon aus, dass Teilnehmende mehr als 28 Millionen Euro für Verpflegung, Unterkunft und Gastronomie in Nürnberg 2023 während des Kirchentages ausgeben werden.

Der Evangelische Kirchentag wirkt sich also positiv auf die lokale Wirtschaft aus, leistet einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden und dem Zusammenleben und stärkt das positive Image dieser Stadt.


Ablauf eines Kirchentages

Im Ablauf eines Kirchentages gibt es wichtige Leuchttürme und Ankerveranstaltungen. Der Kirchentag wird stets durch einen Gottesdienst eröffnet. Dieser Gottesdienst wird in der Regel im Zentrum der gastgebenden Stadt veranstaltet. Er setzt sich zusammen aus einer zentralen Veranstaltung, hier käme möglicherweise der Schützenplatz in Frage. Darüber hinaus gibt es weitere kleinere Gottesdienste für spezielle Zielgruppen zur Eröffnung des Kirchentages, z.B. für Menschen mit Einschränkungen, internationale Teilnehmer*innen oder für Kinder und Familien.

Den „Abend der Begegnung“ feiern Initiativen, Gemeinden, kirchliche Gruppen aus ganz Niedersachsen und Deutschland als zentrale Eröffnung am ersten Abend des Kirchentages im Anschluss an die Eröffnungsgottesdienste in der Innenstadt Hannovers. Dieses bunte Straßenfest ist ein zentrales Ereignis. Mehr als 100.000 Besucher*innen werden für dieses friedliche und sehr bunte Fest erwartet. Es wird die Ehrenamtlichkeit gefeiert, ein vielfältiges Programm auf mehreren Bühnen gibt Raum für Profis und Laien. Dieser Abend wird ohne Alkohol gefeiert, angebotene Speisen und Getränke werden regional eingekauft. Den Abschluss dieses Abends bildet ein Abendsegen.

An den drei folgenden Tagen rücken das Messegelände und Veranstaltungen im Innenstadtbereich in den Mittelpunkt. Dabei sind immer wieder wesentliche Elemente zu benennen, die den Kirchentagsbesucher*innen dabei begegnen. Der Tag beginnt mit einer Bibelarbeit, wo die Bibel aus ganz unterschiedlichen Perspektiven ausgelegt wird, dann folgen vor- und nachmittags Hauptvorträge und Podien zu den verschiedensten gesellschaftspolitischen, spirituellen und kulturellen Fragen. Es gibt zahlreiche Zielgruppenzentren sowie Begegnungs- und Erfahrungsräume. Wichtig sind Schnittstellen und interdisziplinäre Ansätze. Thematisch richten sie sich vor allem an den jeweiligen Schwerpunkten aus, es werden aber ebenso weitere spirituelle Themen und aktuelle Thematiken des Zeitgeschehens verarbeitet. Zahlreiche Prominente aus Politik – wie zum Beispiel Vertreter*innen der Bundesregierung – Kirche und Gesellschaft nehmen hieran teil und sprechen auf Augenhöhe mit Kirchentagsteilnehmer*innen.

Zugleich gibt es auf dem Messegelände den „Markt der Möglichkeiten“. Viele kirchliche und nichtkirchliche Initiativen setzen sich an Ständen mit kirchlichen und weltlichen Themen auseinander. Begleitet wird dieser Markt durch zahlreiche Abendveranstaltungen wie Konzerte, Kulturveranstaltungen und kleineren Gottesdiensten. Begleitend zu diesen Tagen gibt es zahlreiche Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet, die durch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden aller Glaubensrichtungen und verschiedenen Institutionen organisiert werden. Beispiele sind hier das sog. „Kinderzentrum“ und die „Gute-Nacht-Cafés“. Da allein 30.000 Besucher*innen in Schulen geplant untergebracht werden und diese sich nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch im Stadtgebiet aufhalten werden, wird der Kirchentag im gesamten Stadtgebiet spürbar sein. Der Moment der milieuübergreifenden Gastgeberschaft ist ein wichtiges Element.

Der Sonntag des Kirchentages wird mit einem Abschlussgottesdienst gefeiert. Auch dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach außerhalb des Messegeländes stattfinden. Hierzu wird eine fünfstellige Zahl an Teilnehmer*innen erwartet.


Leistungen der Landeshauptstadt Hannover

Der DEKT ist ein Großereignis, das neben den oben genannten Zuwendungen an vielen Stellen Unterstützung, Vernetzung und Zuarbeit benötigt. Insbesondere die Großveranstaltungen im Innenstadtbereich werden einen Arbeitsschwerpunkt für die Verwaltung darstellen. So werden beispielsweise die oben genannten Großveranstaltungen im Innenstadtbereich einen längeren Planungsvorlauf mit zahlreichen Beteiligten über den DEKT und der Verwaltung hinaus benötigen. Dies verlangt eine sehr leistungsstarke Organisation und eine enge Verzahnung. Hierbei wird vor allem die Landeshauptstadt Hannover gefordert sein. Die Federführung für dieses Vorhaben liegt innerhalb der Verwaltung im Bereich Eventmanagement im Fachbereich Sport, Bäder und Eventmanagement. Eine der wesentlichen Herausforderungen für die Verwaltung wird das Ermöglichen der Unterbringung von geplant rund 30.000 Besucher*innen in rund 100 Schulen sein. Hierbei kann jedoch auf den Erfahrungsschatz aus 2005 gebaut werden.

Die Verwaltung unterstützt die Arbeit des Durchführungsvereins mit zwei Zuwendungen zu je 2 Millionen Euro im ersten Quartal 2024 und im ersten Quartal 2025.

Darüber hinaus leistet die Verwaltung weitere Unterstützung:


Verzicht auf Erträge (Höhe, soweit möglich, geschätzt):


- Verzicht auf Gebühren für Genehmigungen, Flächennutzungen, Abnahmen: ca. 25.000 €
- kostenlose Bereitstellung von Brandsicherheitswachen: ca. 50.000 €
- kostenlose Nutzung von städtischen Flächen, Plätzen und Wasserflächen: ca. 5.000 €
- kostenlose Nutzung von Räumen für Veranstaltungen während des Kirchentages, z.B. in Stadtteil- oder Jugendzentren: derzeit nicht bezifferbar
- kostenloser Eintritt bei städtischen Museen, Hallenbädern und Freibädern: ca. 50.000 €
- kostenlose Nutzung von Besprechungsräumen: derzeit nicht bezifferbar
- kostenlose Überlassung von Kartenmaterial: derzeit nicht bezifferbar
- kostenlose Überlassung von Schulgebäuden für die Übernachtung von Kirchentagsbesucher*innen in Klassenräumen, unter der Voraussetzung, dass diese zur Verfügung stehen: derzeit nicht bezifferbar

Vielfach sind hiervon Erträge betroffen, die die Landeshauptstadt Hannover ohne einen DEKT auch nicht erzielen würde.

Leistungsübernahme (Aufwendungen geschätzt):


- Übernahme der Reinigungskosten, inkl. Abfallentsorgung, bei Veranstaltungen des DEKT im öffentlichen Raum: ca. 35.000 €
- Gestellung von Strom und Wasser und der dazu notwendigen Infrastruktur für Veranstaltungen im öffentlichen Raum: ca. 35.000 €
- Leistung der Verkehrsmaßnahmen bei Veranstaltungen des DEKT im öffentlichen Raum: ca. 35.000 €
- Übernahme der Verbrauchkosten, die bei der Übernachtung von Kirchentagsbesucher*innen in Schulen entstehen (z.B. Betriebs-, Reinigungs- und Verbrauchskosten): derzeit nicht bezifferbar

Die Planungen des DEKT befinden sich in einem sehr frühen Planungsstand. Daher sind die oben genannten Aufwendungen und Ertragsverzichte Planungsgrößen, die mit Blick auf eigene Erfahrungen und anderen Gastgeberstädten ermittelt wurden. Die Planungen und auch Vorbereitungen werden aller Voraussicht ab Beginn bzw. im Laufe des Jahres 2022 im intensiven Maße starten. Über den weiteren Planungsverlauf und dessen Auswirkungen in organisatorischer, personeller und finanzieller Hinsicht wird die Verwaltung die Ratsgremien regelmäßig in geeigneter Weise (Berichte, Drucksachen) informieren.

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Hannover / 04.12.2020