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Hannover wurde im Jahr 2011 mit dem Prädikat „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ (Artenvielfalt) ausgezeichnet. Mit dem Haushalt 2012 wurde ein Begleitantrag beschlossen, der ein Programm zu blühenden Straßenrändern aus der Erhöhung der Mittel für die Grünflächenpflege vorsah. Das Programm wurde von der Verwaltung im Laufe des Jahres 2012 in Hannover umgesetzt.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
1. An welchen Stellen in Hannover kam das Programm blühende Straßenränder zum Einsatz?
2. Aus welchen Pflanzen besteht die Samenmischung, die durch die Stadt zum Einsatz kam und von wann bis wann blühen die Straßenränder tatsächlich?
3. Welche positiven Auswirkungen haben diese blühenden Straßenränder vor dem Hintergrund der Biodiversität in Hannover und welche Rückmeldungen gab es aus der hannoverschen Bevölkerung?
Christine Kastning
Fraktionsvorsitzende
Frage 1: An welchen Stellen in Hannover kam das Programm blühende Straßenränder zum Einsatz?
Es wurden linienförmige Strukturen oder breite Bänder an 32 Hauptverkehrs- und Nebenstraßen mittels flächiger Bodenbearbeitung hergerichtet und angesät. An einigen Straßen wurden Maßnahmen aus den Vorjahren erweitert oder Baumscheiben zu Blühflächen umgewandelt.
Frage 2: Aus welchen Pflanzen besteht die Samenmischung, die durch die Stadt zum Einsatz kam, und von wann bis wann blühen die Straßenränder tatsächlich?
Es wurden gebietsheimische, kräuterbetonte Samenmischungen mit bis zu 30 Pflanzenarten und repräsentative blühintensive Schmuckpflanzenarten mit bis zu 26 meist einjährigen Arten verwendet. Die Pflanzen blühen je nach Standort ab März/April manchmal bis in den Dezember, wobei ein Schwerpunkt der Blüte im Juli/August bis September liegt.
Frage 3: Welche positiven Auswirkungen haben diese blühenden Straßenränder vor dem Hintergrund der Biodiversität in Hannover und welche Rückmeldungen gab es aus der hannoverschen Bevölkerung?
Durch die Ansaat von blühenden, standortgerechten Pflanzen wird eine ökologische Verbesserung von Baueinrichtungs- oder Lagerflächen oder artenarmen Intensivrasenflächen erreicht. Die Erhöhung der Arten- und Biotopvielfalt auf diesen Flächen vergrößert u.a. das Nahrungsangebot und den Lebensraum für nektarsuchende Insekten und damit indirekt für viele Tierarten, denen Insekten als Nahrung dienen.
Die Flächen bilden im Biotopverbund des Stadtgefüges Vernetzungselemente mit Maßnahmenflächen des Biodiversitätsprogramms.
In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und verschiedenen Stadtteilzeitungen erschienen lobende Berichte über das schöne, wohltuende Stadtbild. Es ging eine Vielzahl positiver Beurteilungen von Einzelpersonen, Nachbargemeinden und Organisationen ein, oft mit dem Wunsch nach Hilfestellung zur Nachahmung des Blütenwunders. Die WilhelmBusch-Schule nutzt die Blühflächen für den Unterricht.