Drucksache Nr. 2833/2007 N1:
Sanierung Limmer

Erneuerung Spiel- und Bolzplatz Schleusengrund sowie
Einrichtung der Grünverbindung zur Steinfeldstraße, zum Stichkanal Linden und zum Wasserstadtgelände

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Limmer
In den Stadtbezirksrat Linden-Limmer
In den Jugendhilfeausschuss
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
1. Neufassung
2833/2007 N1
3
 

Sanierung Limmer

Erneuerung Spiel- und Bolzplatz Schleusengrund sowie
Einrichtung der Grünverbindung zur Steinfeldstraße, zum Stichkanal Linden und zum Wasserstadtgelände

Antrag,

1. der Planung für die Erneuerung des Spiel- und Bolzplatzes Schleusengrund sowie der

Einrichtung der Grünverbindung zur Steinfeldstraße, zum Stichkanal Linden und zum
Wasserstadtgelände in Limmer mit Gesamtkosten in Höhe von 452.838,-- € aus Mitteln des Programms Soziale Stadterneuerung, HHMK 6150.001-950100 zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 55c Abs. 3 NGO
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses nach § 57 Abs. II NGO
2. die Ausstattung des Spiel- und Bolzplatzes entsprechend der Anlage 2 zu beschließen.
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 55c Abs. 1 NGO

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Von der Erneuerung des Spiel- und Bolzplatzes profitieren in erster Linie Kinder und die sie begleitenden Erwachsenen. Um die Wünsche der Kinder bei der Planung berücksichtigen zu können, wurde eine Kinderbeteiligung durchgeführt (siehe auch Begründungstext).

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten301.892,00 €Betriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt301.892,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung452.838,00 €6150.001-950100Sachausgaben2.340,00 €5800.000-511000
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten21.132,44 €
Ausgaben insgesamt452.838,00 € Ausgaben insgesamt23.472,44 € 
Finanzierungssaldo-150.946,00 € Überschuss / Zuschuss-23.472,44 € 
Bei den Sachkosten handelt es sich

um Folgekosten der Grünflächenpflege.

Begründung des Antrages

Das Planungsgebiet liegt am westlichen Rand des Sanierungsgebietes Limmer, eingebettet zwischen der Steinfeldstraße und dem zukünftigen Wasserstadtgelände im Norden, der Brunnenstraße im Osten, dem Schwarzen Weg im Süden und der Hafenschleuse im Westen. Das Gelände ist Bestandteil des im Verfahren befindlichen Bebauungsplans Nr. 1495.

Der Spiel- und Bolzplatz hat eine Größe von ca. 3300 m² und liegt von Bäumen und Sträuchern umschlossen in einer Senke. Er ist aus Verkehrssicherungsgründen seit mehreren Jahren gesperrt. Die Spielgeräte wurden fast vollständig abgebaut. Die Umgestaltung ist zwingend erforderlich, weil es in Limmer ein Defizit an Spiel- und Grünflächenangeboten gibt.

Im Vorfeld wurden im Jahr 2005 im Rahmen eines Freiraumkonzeptes, erstellt vom Büro für Freiraumplanung – Christine Früh, für den Bereich zwischen dem Stichkanal Linden, der Wunstorfer Landstraße, der Brunnenstraße und dem Schwarzen Weg starke grünplanerische Defizite festgestellt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in die Planung eingeflossen.

Die ursprüngliche Drucksache 2833/2007 wurde von der Verwaltung Ende 2007 zurückgezogen, weil die Diskussion der Varianten zum Neubau der Schleuse es erforderte. Inzwischen wurde mit DS 0293/2009 die bevorzugte Schleusenvariante zum Beschluss vorgelegt. Hierbei sind die flächenmäßig geringsten Eingriffe zu erwarten und das Spielplatzgrundstück ist nicht davon betroffen. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hat zwischenzeitlich mitgeteilt, dass das Spielplatzgrundstück auch nicht als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt wird. Deshalb soll mit dieser Neufassung als Drucksache 2833/2007 N1 nunmehr der Bau des Spiel- und Bolzplatzes sowie der Grünverbindung vorbereitet werden.

Planung
Mit der Planung wurde das Büro für Freiraumplanung - Christine Früh aus Hannover beauftragt.

Grünverbindung zur Steinfeldstraße, zum Stichkanal Linden und zum zukünftigen Wasserstadtgelände (s. Anlage 1)
Die geplante übergeordnete Grün- und Wegeverbindung stellt das lokale Verbindungsglied zwischen der zukünftigen Wasserstadt Limmer und dem alten Quartier Limmer dar. Dabei wird sowohl die Steinfeldstraße angebunden, als auch eine grün bestimmte Verbindung zum Schwarzen Weg möglich. Auf übergeordneter Ebene verbessert sich die Erschließung für Fußgänger und Radfahrer als Verbindung nach Ahlem in Richtung Westen, zum Steinfeldgrundstück im Norden und entlang des Spielplatzes zur Brunnenstraße nach Limmer und Umgebung in Richtung Süden und Osten.

Die erhöht liegende Kleingartenfläche, nördlich vom Spielplatz gelegen, wird im Vorfeld dieser Maßnahme verkleinert und der Damm, der als Barriere zwischen dem zukünftigen Wasserstadtgelände und Limmer wirkt, in einem ersten Schritt teilweise abgetragen. Zwei Kleingartenparzellen bleiben vorerst erhalten.

Der dichte Bewuchs im Bereich Stichkanal, Schleuse und Steinfeldstraße muss stark ausgelichtet werden. Wertvolle Gehölze werden nach Möglichkeit erhalten. Hier wird auch eine intensive Modellierung des Geländes zur Anpassung an die Umgebung erforderlich.

Die Wege werden überwiegend als wassergebundene Decke hergestellt. Der Weg der begleitend zum Spielplatz zwischen Schwarzem Weg und Steinfeldstraße verläuft, muss auf Grund der Höhenlage gepflastert oder asphaltiert werden. Wegebegleitend werden Bäume und Strauchgruppen gepflanzt. An den neu entstehenden Böschungen wird Rasen eingesät. Bänke entlang der Wege laden zum Verweilen ein. Langfristiges Ziel ist es darüberhinaus, die Grünverbindung zur Brunnenstraße auszubauen.

Kinderbeteiligung
Im Juli 2007 fand zur Spielplatzplanung eine 3-tägige Zukunftswerkstatt statt, durchgeführt durch das Jugend-Umweltbüro JANUN e.V.. Es nahmen insgesamt 19 Kinder im Alter von 6-12 Jahren (10 Mädchen und 9 Jungen) teil. In alters- bzw. geschlechterdifferenzierten Kleingruppen entwickelten die Kinder Ideen für den Spielplatz und aus der Beurteilung der selbst gebauten Modelle, ging eine Prioritätenliste hervor: Am häufigsten wurden Seilbahn und Tischtennisplatte genannt, gefolgt von Baumhaus, Tieren und Wasserspiel. Auch Kletterwand und Beachvolleyball erhielten mehrfache Nennungen. Angebote wie Tunnelrutsche, Trampolin, Kletterburg und Viererschaukel standen am Ende der Wunschliste.


Im Oktober 2007 wurde der Vorentwurf den Kindern vorgestellt und mit den Kindern abgestimmt. Die Planung fand breite Zustimmung. Die Ergebnisse sind in die vorliegende Planung eingeflossen.

Spiel- und Bolzplatz (s. Anlage 2 und 3)
Um die Zugänglichkeit, Übersichtlichkeit und die soziale Kontrolle zu verbessern wird das Gelände deutlich angehoben und terrassiert. Die dichten Büsche im Unterwuchs werden in weiten Teilen ausgelichtet. Es wird zukünftig 3 Zugänge geben: Der Eingang am Schwarzen Weg bleibt erhalten und wird aufgewertet. Hinzu kommen der Zugang von der Steinfeldstraße sowie ein am zukünftigen Bolzplatz. Außerdem führt ein Weg direkt und in ganzer Länge am Spielplatz entlang.

Die Frequentierung dieses Bereichs durch Spaziergänger und Radfahrer führt nicht nur zur Verbesserung der Wegeverbindungen im Stadtteil, sondern trägt gleichzeitig zur Belebung dieses Bereichs bei. Ein kleiner Zaun und Dogstops an den Eingängen schützen die spielenden Kinder vor Fahrradfahrern und frei laufenden Hunden.

Ziel ist die Schaffung eines hellen, von grünen Strukturen geprägten Bereichs, unter Erhaltung des wertvollen Baumbestands.

Der Entwurf gliedert den Spiel- und Bolzplatz in verschiedene Spielbereiche und ist darüber hinaus als Themenspielplatz konzipiert: Durch die Nähe zur Schleuse und zum Kanal wird den Kindern durch spezielle Spielangebote das Thema Schifffahrt näher gebracht. Bei der Auswahl der Geräte wurde besonderer Wert auf die Möglichkeiten zum gemeinsamen Spielen, der Kommunikation und der Förderung von Kontakten gelegt. Die Angebote sind sowohl für Mädchen und Jungen interessant und bieten den unterschiedlichen Altersgruppen vielfältige Spielanreize.

Im zentralen Bereich liegt der „Containerhafen“ aus farbig gestalteten kleinen Holzcontainern in Verbindung mit Kletterangeboten aus Holz, Netzen und Seilen in Verbindung mit robusten Standpfosten aus Stahl. Die Container sind an zwei Seiten offen und nur halb so hoch dimensioniert wie ihre originalen Vorbilder. Auf die verschieden hohen Ebenen gelangen die Kinder durch unterschiedlich schwierige Kletteranforderungen über Kletterwände, Seile, Netze und Stämme. Auch für den Abstieg gibt es vielfältige Möglichkeiten wie rutschen, gleiten, springen oder auch klettern. Als Fallschutzmaterial sind Sand und ein Belag aus Holzschnitzeln vorgesehen.

Außerdem ist vorgesehen, interessierte Kinder und Jugendliche im Rahmen der Bauarbeiten an der Gestaltung ihres Spielplatzes zu beteiligen. Zusammen mit einem Künstler oder einer Künstlerin werden dann Teile der Mauern, die die Spielbereiche gliedern, mit Mosaiken beklebt oder bildhauerisch bearbeitet.

Der Bolzplatz bildet den zweiten inhaltlichen Schwerpunkt. Der asphaltierte Untergrund und die Ausstattung mit Toren, kombiniert mit Basketballkörben, ermöglicht unterschiedliche Spielformen.
Eine Seilbahn, eine Tischtennisplatte mit angeschlossenem Sitzbereich, Bänke sowie eine zweisitzige Schaukel runden das Angebot ab.

Das Spielplatzgelände fällt insgesamt leicht nach Norden hin ab, die einzelnen Spielbereiche liegen auf unterschiedlichen Höhenstufen (s. Anlage 3).


Die einzelnen Spielbereiche sind barrierefrei erreichbar. Die Planung wurde mit der Behindertenbeauftragten abgestimmt.

Kostengliederung:
Die Gesamtkosten betragen 452.838,- € (brutto) und setzen sich wie folgt zusammen:

Spiel- und Bolzplatz: 230.000,- €
· Baustelleneinrichtung / Vor- und Räumungsarbeiten 46.000,- €
· Entwässerung 4.000,- €
· Wegebau, Fallschutz 70.100,- €
· Ausstattung / Spielgeräte 78.500,- €
· Zaunarbeiten 18.300,- €
· Pflanz- u. Rasenarbeiten 13.100,- €
Grünverbindung: 147.838,- €
· Räumungs- und Rodungsarbeiten 48.000,- €
· Erdarbeiten 40.000,- €
· Befestigte Flächen 25.294,- €
· Ausstattung 9.544,- €
· Pflanz- u. Rasenarbeiten 25.000,- €
Gesamtkosten Herstellung / Brutto-Bausumme 377.838,- €
Architekten- und Ingenieurleistungen: 75.000,- €
Gesamtkosten brutto 452.838,- €
67.22 /67.2
Hannover / 25.02.2009