Drucksache Nr. 2815/2009:
Neuanlage der öffentlichen Grünanlage „Grüne Mitte Hainholz – Park der Generationen“ mit einem öffentlichen Spielplatz in Hannover-Hainholz

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz
In den Stadtbezirksrat Nord
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Sozialausschuss
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
2815/2009
2
 

Neuanlage der öffentlichen Grünanlage „Grüne Mitte Hainholz – Park der Generationen“ mit einem öffentlichen Spielplatz in Hannover-Hainholz

Antrag,

1. der Gesamtplanung für die öffentliche Grünanlage „Grüne Mitte Hainholz“ mit
Gesamtkosten in Höhe von 1,2 Mio. €, unter dem Vorbehalt, dass die
Gesamtfinanzierung gesichert ist, zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 55c Abs. 3 NGO
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 57 Abs. 2 NGO
2. die Ausstattung der Grün- und Spielflächen zu beschließen
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrats nach § 55c Abs. 1 NGO
3. die Mittel für den ersten Bauabschnitt in Höhe von 760.000 €€ freizugeben.
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 57 Abs. 2 NGO

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

siehe Begründung

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten1.000.000,00 €6152.002-361100Betriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt1.000.000,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung1.200.000,00 €6152.002-960000Sachausgaben11.300,00 €5800.000-511000
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten46.000,00 €Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt1.200.000,00 € Ausgaben insgesamt57.300,00 € 
Finanzierungssaldo-200.000,00 € Überschuss / Zuschuss-57.300,00 € 
Die Durchführung des Projektes steht unter dem Vorbehalt der Mittelbereitstellung durch die Städtebau- und EFRE-Förderung. Im Rahmen der Ausführungsplanung wurden Bodenuntersuchungen durchgeführt. Es hat sich herausgestellt, dass verschiedene Boden- und Asphaltflächen mit Schadstoffen wie Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Blei belastet sind, so dass auf die Schadstoffbeseitigung und Bodenentsorgung ein großer Teil der eingesetzten Mittel (rund 350.000 Euro) entfällt.
Falls die noch fehlenden 200.000 Euro nicht aus EFRE-/Städtebaufördermitteln oder durch sonstige Dritte finanziert werden können, werden sie vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün für den Haushalt 2011 angemeldet. Dafür wird ein Projekt in gleicher Höhe zurückgestellt oder verschoben.

Begründung des Antrages

Ausgangssituation

In Hannover Hainholz soll ein ca. 3 ha großer neuer Stadtteilpark auf den Freiflächen zwischen der Voltmerstraße, dem Hainhölzer Bad und der Bömelburgstraße entstehen (s. Anlage 1). Als Park der Generationen soll die Grüne Mitte Hainholz ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unabhängig von Alter oder Nationalität als Ort der Begegnung und Kommunikation, für spielerische und sportliche Aktivitäten, als Treffpunkt und Ort des Verweilens offen stehen. Das Projekt ist eingebettet in das Vorhaben „Neue Mitte Hainholz“, das im etwas erweiterten Sanierungsgebiet Hainholz zur Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur sowie zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen soll. Einer der Projektbausteine ist die Grüne Mitte Hainholz.




Bei der Entwicklung der Grünen Mitte ergaben sich besondere Anforderungen aus der zentralen Lage im Stadtteil mit einer Vielzahl öffentlicher Einrichtungen innerhalb des Parks oder in direkter Nachbarschaft, die es sinnvoll zu verknüpfen und zu erschließen galt. Beispielsweise befindet sich das neue Kultur- und Bildungszentrum mit dem Kulturtreff und Teilen der VHS inmitten des künftigen Parkareals. Das stadtweit einzige Naturbad grenzt direkt an die geplante Parkfläche und nicht zuletzt findet das neue Familienzentrum Voltmerstraße einen neuen Standort innerhalb der Grünen Mitte. Darüber hinaus liegt der künftige Park an wichtigen überörtlichen Rad- und Fußwegeverbindungen wie dem Julius-Trip-Ring, die bei der inneren Erschließung wie auch bei der Anbindung ans übergeordnete Wegenetz zu berücksichtigen waren.
Da die Einbindung der Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung generationsübergreifender Ansätze sowie Gender-Aspekten ein zentrales Anliegen bei der Entwicklung des „Parks der Generationen“ war, wurde dem Planungsprozess ein umfangreiches Beteiligungsverfahren vorgeschaltet. Das Büro KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover – wurde beauftragt, eine Bürgerbeteiligung durchzuführen. Deren Ziel war es, die Ansprüche und Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen als Grundlage für den weiteren Planungsprozess aufzunehmen. Das Jugend- und Umweltnetzwerk JANUN e.V. aus Hannover führte eine Kinder- und Jugendbeteiligung in verschiedenen Einrichtungen des Stadtteils durch. Auch Migrantinnen und Migranten haben in mehreren Gesprächen ihre Ideen und Anregungen zusammengetragen. Da gerade diese für Hainholz wichtigen Bevölkerungsgruppen über Großveranstaltungen schlecht zu erreichen sind, trat KoRiS hierzu an bereits bestehende Gruppen heran. Darüber hinaus fanden Gespräche mit den Seniorinnen und Senioren vor Ort sowie den zentralen Akteuren und Institutionen des Stadtteils statt. Ergänzend zu den verschiedenen Beteiligungsterminen und Bürgerversammlungen konnten Wünsche und Anregungen über einen zentral installierten Briefkasten in den Beteiligungsprozess eingespeist werden.

Im Oktober 2008 wurde ein Workshopverfahren durchgeführt, bei dem fünf ausgewählte Landschaftsarchitekturbüros jeweils einen Entwurf für die Grüne Mitte entwickelt haben. Die im Vorfeld des Workshops durchgeführte Bürgerbeteiligung diente als wichtige Grundlage für die Planerinnen und Planer. Als Abschluss des Workshops wurden die Entwürfe allen Interessierten und Beteiligten vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Die Beurteilung der Workshop-Ergebnisse erfolgte durch eine Bewertungskommission aus LandschaftsarchitektInnen, StadtplanerInnen und VertreterInnen der Stadtteilpolitik, die den Entwurf des Büros Grün plan aus Hannover zur Weiterbearbeitung empfahlen.



Planung
Der Entwurf zeichnet sich durch ein klares Raumkonzept aus. Durch die Anordnung des Familienzentrums entsteht im Süden vor dem Kultur- und Bildungszentrum in der ehemaligen Alice-Salomon-Schule ein zentraler und belebter grüner Stadtteilplatz, der mit der „Bank der Generationen“ die Besucherinnen und Besucher der öffentlichen Einrichtungen zum Verweilen einlädt (s. Anlage 2).

Um das Kultur- und Bildungszentrum herum befinden sich Flächen für die Nutzerinnen und Nutzer der kulturellen Einrichtungen, die bei Bedarf gegenüber den frei zugänglichen Grünflächen geschlossen werden können. Raum für Picknicks und ähnliches bieten weitere öffentliche Flächen mit Sitzgelegenheiten sowie eine Obstwiese nördlich des Hauptgebäudes. Die für das Kultur- und Bildungszentrum erforderlichen Stellplätze werden südlich der Turnhalle angeordnet. Fahrradstellplätze in ausreichender Zahl befinden sich in Gebäudenähe.






Verbunden werden nördlicher und südlicher Parkteil über ein Spiel- und Aktionsband mit Spieleinrichtungen für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen, das zwischen dem künftigen Familienzentrum und dem Kultur- und Bildungszentrum verläuft. Die Spielbereiche sind von Süden nach Norden den angesprochenen Altersstufen nach angeordnet. Im Süden des Spiel- und Aktionsbandes finden sich neben Sitzgelegenheiten für begleitende Erwachsene Angebote für kleinere Kinder wie ein großzügiger Sandspielbereich und kleinere Bewegungsspielgeräte. Es schließt sich ein Kombispielgerät mit vielfältigen Klettermöglichkeiten an, in das das bestehende Spielgerät auf dem Spielplatz Voltmerstraße integriert wird. Das nächste Spielfeld beinhaltet ein Trampolin und ein Karussell. Prägendes und weithin sichtbares Spielgerät ist der Große Seilzirkus, der den starken Wunsch der Kinder nach herausfordernden Klettermöglichkeiten abbildet.

Den nördlichen Abschluss des Spielbandes bilden der asphaltierte Bolzplatz und weitere Angebote für Jugendliche wie eine Tischtennisplatte und ein Treffpunkt unter einer der großen Platanen. Ergänzende Spielangebote wie eine Seilbahn, das bestehende Drehspielgerät „Supernova“ sowie eine Doppelschaukel befinden sich außerhalb des Spielbandes. Zentrales Anliegen der Kinder war der Erhalt des Rodelhügels, der in seiner flächenmäßigen Ausdehnung etwas verkleinert, dafür aber erhöht wird. Bei der Auswahl der Spielgeräte und der Gestaltung des Geländes wurde bewusst darauf geachtet, dass interessante Angebote sowohl für Mädchen als auch für Jungen vorhanden sind, die für unterschiedliche Altersgruppen vielfältige Spielanreize bieten.
Das nördliche Parkareal ist mit mäandrierenden Wegen und Bodenmodellierungen landschaftlich gestaltet und bietet insbesondere älteren Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl an längeren und kürzeren Spazierwegen. Eine Möglichkeit zum Boulespiel befindet sich im nördlichen Bereich des Aktionsbandes. Auf der Wiese nördlich der Turnhalle werden nahe am Weg Fitnessgeräte angeordnet, die Nutzerinnen und Nutzern unterschiedlicher Altersgruppen Bewegungsanreize und Möglichkeit zum Training bieten. Die übergeordnete Rad- und Fußwegeverbindung des Julius-Trip-Rings führt als asphaltierter Weg durch den nördlichen Bereich der Grünen Mitte und schließt an den Hans-Meinecke-Weg im Osten sowie an die geplante Hainhölzer Allee im Norden des Hainhölzer Marktes an. Eine Abzweigung führt direkt zum Eingangsbereich des Naturbades Hainholz.

Eine weitere wichtige Wegeverbindung wird in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Kultur- und Bildungszentrum und dem Naturbad Hainholz eingerichtet. Durch den geplanten Neubau des im rechtskräftigen Bebauungsplan 1197 festgesetzten Parkplatzes nördlich der Fichteschule, der auch von Besucherinnen und Besuchern des Naturbades Hainholz genutzt werden kann, und die Erschließung des Naturbades von Norden aus kann die Grüne Mitte Hainholz autofrei gestaltet werden. Eine PKW-freie Gestaltung ist aus Sicht der Verwaltung für die Nutzung des Parks und des Julius-Trip-Rings als übergeordnetem Rad- und Fußweg von entscheidender Bedeutung. Insbesondere die Kinder, deren Sicherheit und Bedürfnissen bei der Bürgerbeteiligung eine hohe Priorität beigemessen wurde, profitieren in besonderem Maße, wenn die Wege zwischen Schulgelände und Spielflächen der Grünen Mitte sowie die direkt an das Schulgelände angrenzenden Flächen frei von PKW-Verkehr bleiben. Dementsprechend wird der Julius-Trip-Ring als reine Rad- und Fußwegeverbindung ausgebaut und ist außer für Rettungsfahrzeuge für motorisierten Verkehr nicht befahrbar. Voraussetzung für die Umsetzung der Planung ist die Änderung des Bebauungsplanes 695, der im nördlichen Bereich der künftigen Grünen Mitte Verkehrsflächen für die ehemalige Niedersachsenringtrasse festsetzt. Diese Änderung wurde am 29.01.09 vom Verwaltungsausschuss beschlossen (Drucksache Nr. 0049/2009). Der Grenzverlauf der Fichteschule wird geringfügig angepasst, um den Anschluss an die Hainhölzer Allee umsetzen zu können und die Wahrnehmbarkeit des Naturbades Hainholz von der Voltmerstraße aus zu verbessern.





Neben den ausgewiesenen Spielflächen stehen sämtlichen Nutzerinnen und Nutzern der Grünen Mitte weitläufige Wiesen als Bewegungsflächen, für Picknicks oder als Liegewiese zur freien Verfügung.Der besonders prägende alte Baumbestand (insbesondere die alten Platanen) wird erhalten. Auslichtungsmaßnahmen betreffen vor allem die im Bestand sehr dichten Strauchpflanzungen und einzelne Bäume, um die von allen Beteiligten gewünschte Transparenz und die damit verbundene bessere soziale Kontrolle innerhalb der neuen Grünanlage zu erreichen.

Der erste Bauabschnitt umfasst den südlich des Kultur- und Bildunsgzentrums gelegenen Bereich des grünen Stadtplatzes sowie das Spiel- und Aktionsband und wird im Herbst 2010 begonnen (s. Anlage 2). Der zweite Bauabschnitt ist für 2011 geplant.



Die Planung wurde mit der Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover abgestimmt.
Kostenzusammenstellung:

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt zur Neuanlage der Grünen Mitte Hainholz betragen 760.000 € und setzen sich zusammen aus:




Vorarbeiten/Baustelleneinrichtung 51.000,- €

Altlastenbeseitigung 142.000,- €

Erdarbeiten/Fallschutz 52.000,- €

Befestigte Flächen/Entwässerung 243.000,- €

Spiel- und Sporteinrichtungen 101.000,- €

Bepflanzung 39.000,- €

Ausstattung/Einfriedungen 77.000,- €

Planungskosten 55.000,- €

Gesamtkosten 760.000,- €

67.22 
Hannover / 21.12.2009