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Zielgruppe des Projekts Lernpartnerschaften sind weibliche und männliche benachteiligte Jugendliche, die in ihrer schulischen, beruflichen und sozialen Integration gefördert werden sollen. Da sich die Benachteiligungen häufig unterschiedlich darstellen, erfolgt in der Regel eine geschlechtsspezifische Berücksichtigung bei der Zuordnung der Lernpartnerinnen und Lernpartner.
Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt steht Menschen mit Behinderungen grundsätzlich offen.
Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm „ Soziale Stadt“ für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Stöcken, Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.
Das Projekt “ Lernpartnerschaften“ trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale Situation in Hainholz und Stöcken nachhaltig zu verbessern und greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2437/2006) und in der Drucksache zum Beschluss über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Stöcken (DS 2283/2007) beschriebenen Problemlagen und Handlungsansätze auf.
Zielgruppe sind Jugendliche unter anderem auch mit Migrationshintergrund in den Abschlussklassen der Haupt- und Realschulen. Gerade Jugendliche in den Klassen 8 bis 10 der Haupt- und Realschulen stehen vor vielfältigen Aufgabenstellungen. Sie müssen ihre schulischen Leistungen verbessern und gleichzeitig Orientierung finden in Bezug auf Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung. Anforderungen an Schrift und Sprache können oft nicht erfüllt werden.
Charakteristisch für derartige Problemlagen ist, dass von den oftmals überforderten Eltern nur wenig Hilfestellung geleistet werden kann. An dieser Stelle setzt das Projekt Lernpartnerschaften an. Den Jugendlichen werden ebenfalls junge Menschen als Lernpartner/-innen zur Seite gestellt, die sich entweder in einer Berufsausbildung befinden (Auszubildende im Dualen System, Fachschüler und Fachschülerinnen in berufsqualifizierenden Lehrgängen, Studenten etc.) oder diese bereits beendet haben. Die Lernpartner/-innen haben die Aufgabe, die Jugendlichen zu motivieren (ggf. auch aufgrund eigener Erfahrungen), das vorhandene Hilfesystem zu akzeptieren und in Anspruch zu nehmen. Dies kann z.B. dadurch geschehen, dass im Gespräch unter jungen Menschen über eine gemeinsame Sprache Überzeugungsarbeit geleistet wird. Oder aber der/die Lernpartner/-in begleitet den jungen Menschen bei der Vorsprache bei einem Träger.
Das Projekt Lernpartnernschaften soll insbesonders die Aufgabe haben, mit der Kompetenzagentur und dem Pro-Aktiv-Center zusammen zu arbeiten, das der Aufgabenschwerpunkt dieser Maßnahmen gerade darin besteht, Jugendlichen in der Übergangsphase von der Schule in den Beruf bzw. die Ausbildung zielgenaue Hilfestellungen zu gewähren.
Im Rahmen der zunächst auf ein Jahr angelegten Maßnahme werden insgesamt 45 Jugendliche in drei Durchgängen (jeweils 4 Monate mit 15 Teilnehmerinnen/Teilnehmern) wöchentlich etwa 4 Stunden von den Lernpartner/-innen begleitet. Der geringe Altersunterschied trägt zu einer Stärkung der partnerschaftlichen Beziehung bei und erhöht bei den Schülerinnen und Schülern die Akzeptanz, sich aktiv mit Themen wie Bildung, Orientierung und Lebensplanung auseinanderzusetzen.
Die Hilfen der Lernpartner/-innen beziehen sich dabei auf alle Fragen, die auf der Grundlage eigener Kompetenzen und Erfahrungen mit Aus-, Weiterbildung und Schule zusammenhängen um gemeinsam mit den Jugendlichen Ressourcen zu erschließen. Ziel ist die verbesserte Integration in Ausbildung oder Weiterbildung und die gesellschaftliche Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen.
Die Koordination des Projekts wird durch den Einsatz einer sozialpädagogischen Fachkraft sichergestellt (0,5 Stelle). Diese akquiriert, qualifiziert, begleitet und vermittelt die Lernpartner/-innen und entwickelt die Zusammenarbeit sowie den Kontakt zu Schulen, anderen Institutionen und den Schülern. Die Beschäftigung der Lernpartner/-innen erfolgt auf Honorarbasis.
Die fachliche Anbindung liegt bei den Projekten KonneX und Station Glashütte der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Das Projekt KonneX ist ein außerschulisches Projekt und kooperiert mit Schulen, Jugendwerkstätten, Jugendhilfeeinrichtungen und Eltern. Das Projekt berät schulmüde Jugendliche des Berufsvorbereitungsjahres, sowie ihre Eltern oder Fachdienste, die ihrer Obhut unterliegen, um eine Reintegration in das Bildungs- und Ausbildungssystem zu ermöglichen. Das Ziel ist, mit ihnen gemeinsam einen Weg zu suchen, der sie unabhängig werden lässt von staatlichen Unterstützungsleistungen. KonneX gewährleistet Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen und weist sie einem auf ihre individuelle Problematik bezogenen Förderangebot zu. Dabei steht die Erfüllung der Schulpflicht, sowie eine Vermeidung von Schulverweigerung ohne maßregelnde Intervention im Mittelpunkt. Grundvoraussetzung dabei ist ein individuell flexibles ganzheitliches Planungs- und Handlungskonzept, das die Jugendlichen in ihrem realen sozialen Umfeld einbezieht.
Das Projekt Station Glashütte ist ein außerschulischer Lernort für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, den Eltern und anderen Institutionen. Das Projekt fördert schulmüde Jugendliche, um eine Reintegration in das Bildungssystem zu ermöglichen bzw. gewährleistet Unterstützung und Begleitung von Jugendlichen als Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Dabei stehen die Vermeidung von Schulverweigerung, die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die Berufsorientierung im Mittelpunkt. Grundvoraussetzung ist ein ganzheitliches Konzept, das den Jugendlichen in seinem sozialen Umfeld wahrnimmt.
Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 59.850 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2007, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen.