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Hannover hat gemeinsam mit den europäischen Projektpartnern Malmö/Schweden und Nantes/Frankreich von der EU den Zuschlag für das Projekt ACT 2 im Rahmen des EU-Programms CONCERTO erhalten. Fünf Jahre lang werden insgesamt 2,8 Mio. Euro nach Hannover fließen. Das Modellprojekt sieht die energieoptimierte Sanierung von rund 250 Altbauwohnungen und den Einsatz erneuerbarer Energien in den Stadtteilen Vinnhorst/Vahrenwald und Ahlem vor. Den beteiligten Wohnungsbauträgern und mehreren Projekten zur Nutzung regenerativer Energien stehen damit 2 Mio. Euro als direkter Baukostenzuschuss zur Verfügung.
CONCERTO ist ein Teilprogramm des 6. Forschungsrahmenprogramms der EU. Es unterstützt Projekte zur Entwicklung und Einbindung nachhaltiger Energiesysteme in Kommunen.
Der gemeinsame Antrag von Hannover, Malmö und Nantes hat den Titel ACT 2 und verbindet zwei Ziele: die Halbierung des Energieverbrauchs und die Verdoppelung des Anteils der erneuerbaren Energien in ausgewählten Bereichen.
Die beteiligten Städte haben entsprechende Maßnahmepakete geschnürt, die sie in den Jahren 2005 bis 2010 umsetzen wollen. In Hannover liegt der Schwerpunkt in der nachhaltigen Modernisierung des Wohngebäude-Bestandes. Die Stadt Malmö investiert in den energieeffizienten Neubau, Nantes wendet bei der Umwandlung der „Ile of Nantes“ energieoptimierte Technologien im Neu- und Altbau an. Alle Projekte streben an, einen nennenswerten Teil des verbleibenden Energiebedarfs regenerativ zu erzeugen.
Um die im Projekt gesammelten Erfahrungen möglichst weit zu verbreiten, haben die Städte Koszalin/Polen und Newcastle/England sowie folgende nationale und internationale Agenturen einen Beobachterstatus: BRE/England, ADEME/Frankreich, Europäisches Klimabündnis, Energie Cities, Arc Atlantic und Union der Baltischen Städte und Gemeinden. In drei internationalen Workshops werden die Erfahrungen während der Umsetzungsphase ausgetauscht.
Das Hannoversche Concerto-Konzept
Die Philosophie von Concerto ist es, die Zusammenarbeit der relevanten Akteure in einer Region so zu optimieren, dass ein Maximum an Klimaschutz und Nachhaltigkeit erreicht werden kann. Diesem Grundgedanken folgt auch das Konzept der Klimaschutzregion Hannover, die das Dach für den Concerto-Antrag bildet.
Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Konzeptes zur energetischen Modernisierung des Altbaubestandes.
Die für ein solches Finanzierungskonzept erforderlichen Datengrundlagen liefern die großmaßstäblich angelegten Demonstrationsvorhaben. Dabei handelt es sich um die energetische Modernisierung von ca. 206 Miet-Wohnungen nach Kronsberg-Standard und ca.48 Wohnungen in Richtung eines noch erheblich weitergehenden Passivhausstandards in den Stadtteilen Vahrenwald,Vinnhost und Ahlem. Je nach Ausgangssituation erfolgt eine individuell angepasste optimale Energieversorgung für die jeweiligen Gebäude. Zum Einsatz kommen Blockheizkraftwerk (BHKW), Anschluss an die Fernwärme, Biomasse, Solarthermie und PV-Dachanlagen.
Für den EU-Antrag konnte die Leitstelle für Energie und Klimaschutz der Landeshauptstadt Hannover folgende Partner gewinnen: Stadtwerke Hannover AG, den enercity-Fonds proKlima, die Wohnungsbauträger Gundlach GmbH und Co, BauBeCon Holding AG, Spar- und Bauverein eG, Kurth-Bau GmbH, Target GmbH und den Energieanlagenproduzenten Stiebel Eltron aus Holzminden.
Die Landeshauptstadt selber wird die Chance für ihren eigenen Gebäudebestand nutzen und – vorbehaltlich der Wirtschaftlichkeit und der ggf. noch zu fassenden Einzelbeschlüsse der zuständigen Ratsgremien über die städtischen Finanzierungsanteile – für zwei Liegenschaften EU-Gelder akquirieren. Dabei handelt es sich um den Einbau eines Biomassekessels im Bauhof Burgweg (derzeitiger Ölkessel ist abgängig) und um die ohnehin notwendige Sanierung der Grundschule Fichteschule.
Die Stadtwerke Hannover AG wird sich mit der Einrichtung eines Biomassevertriebshofes am Standort Stöcken und einer 80-90 kW Photovoltaik-Anlage am EU-Projekt beteiligen (unter Vorbehalt einer erforderlichen Zustimmung durch den Aufsichtsrat).
Mit dem EU-Förderprogramm werden zum einen direkt Baukosten in Höhe von insgesamt 2 Mio. Euro und zum anderen diverse begleitende Maßnahmen bezuschusst (siehe Anlage 1). Für die Weiterbildung von Architekten und Handwerkern stehen 100.000 Euro zur Verfügung und für die Begleitforschung 400.000 Euro. Alle Maßnahmen werden einer umfassenden Auswertung nach ökologischen, ökonomischen und energetischen Kriterien unterworfen.
Außerdem wird untersucht, inwieweit die Lebensqualität in den Stadträumen und die Behaglichkeit in den Wohnungen zunimmt.
Diese Erfolgskontrolle wird von proKlima in Zusammenarbeit mit dem Passivhaus-Institut in Darmstadt (Dr. Wolfgang Feist) durchgeführt.
Für die Projektkoordination, die in der Stadtverwaltung durch die Leitstelle für Energie und Klimaschutz erfolgt und für den EU-weiten Wissenstransfer stehen insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung.
Begleitet werden die Sanierungsmaßnahmen durch eine Qualitätssicherung sowie die Betreuung und Beratung der Mieterinnen und Mieter, deren Wohnungen saniert werden. Weitere Maßnahmen für die Bewohnerinnen und Bewohner der ausgewählten Stadtteile sollen den Klimaschutz in die Breite tragen: Stromsparberatungen, Haus-zu-Haus-Beratungen mit Einsatz des Energiepasses und Öffentlichkeitsarbeit.
Kosten für die Landeshauptstadt Hannover
Die gesamte Projektkoordination für Hannover hat die Leitstelle Energie und Klimaschutz im Bereich Umweltschutz. Darüber hinaus ist die Leitstelle Energie und Klimaschutz für die Umsetzung von drei Arbeitspaketen (Work Packages WP) zuständig und zwar für WP1 „Prozesse and Planung“, WP3 „Verbreitung des Wissens“ und WP9 „Projektkoordination“. Die Kosten für WP1 und WP3 müssen zu 50 % von der LHH gegenfinanziert werden.
Dies geschieht über die im Rahmen von Concerto über fünf Jahre erbrachten internen Personalleistungen der Leitstelle Energie und Klimaschutz. Die Finanzierung für WP9 erfolgt zu 100 % aus Mitteln der EU.
| WP1 | WP3 | WP9 |
| Prozesse und Planung | Verbreitung des Wissens | Projektkoordination |
Gesamtkosten | 390.000 € | 120.000 € | 140.000 € |
EU-Förderung | 195.000 € (50 %) | 60.000 € (50 %) | 140.000 € (100 %) |
Eigenanteil interne Personalkosten | 195.000 €
(23 Arbeitsmonate) | 60.000 €
(7 Arbeitsmonate) |
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Eine der Voraussetzungen zur Teilnahme am EU-Projekt ist, dass die Kommune selber in ihrem eigenen Gebäudebestand Klimaschutzmaßnahmen umsetzt. Im Rahmen des WP4 „Demonstration“ beabsichtigt die Landeshauptstadt Hannover, die abgängige Heizanlage des Bauhofes Burgweg durch einen Hackschnitzelkessel zu ersetzen sowie die energetische Sanierung der Grundschule Fichteschule vorzunehmen. Demonstrationsvorhaben werden von der EU bis zu max. 35 % gefördert. Weitere Fördergelder bis zur zulässigen Höchstgrenze von 49 % sind von pro Klima zugesagt. Zu diesen beiden Projekten werden entsprechende Einzelbeschlussdrucksachen den zuständigen Ratsgremien vorgelegt.
Zeitrahmen:
Projektstart ist für Mitte 2005 von der EU vorgesehen.
"Aussagen zur Geschlechterdifferenzierung gemäß Beschluss des Rates vom 03.07.02003 (siehe DS. 1278/2003) sind im Falle dieser DS. nicht relevant und werden daher auch nicht näher ausgeführt.
Die finanziellen Auswirkungen sind dem Drucksachentext zu entnehmen.