Informationsdrucksache Nr. 2647/2012:
Holzeinschlag des städtischen Forstbetriebes 2011/2012

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Eilenriedebeirat
An die Ratsversammlung (zur Kenntnis)
An den Stadtbezirksrat Mitte (zur Kenntnis)
An den Stadtbezirksrat Buchholz-Kleefeld (zur Kenntnis)
An den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel (zur Kenntnis)
 
Nr.
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2647/2012
1
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Holzeinschlag des städtischen Forstbetriebes 2011/2012

Anlass

Um dem in den vergangenen Jahren zunehmenden Interesse der Öffentlichkeit an Baumfällungen in der Eilenriede und den anderen Stadtwäldern entgegenzukommen wird die Verwaltung ab 2012 jährlich im Herbst einen Bericht über den zurückliegenden Holzeinschlag in den städtischen Wäldern vorlegen.

Diese Berichterstattung entspricht auch dem Anliegen des Eilenriedebeirates jährlich über alle Baumfällungen einschließlich der Fällungen aus Gründen der Verkehrssicherung sowie der Fällungen von per Ratsbeschluss geschützten Bäumen informiert zu werden.

Holzeinschlag 2011/2012

Die Einschlagmenge berücksichtigt das Nachhaltigkeitsprinzip, so dass in den städtischen Forsten wesentlich weniger Holz entnommen wird als nachwächst. Etwa die doppelte Menge des jährlichen Einschlags wächst Jahr für Jahr in den städtischen Wäldern zu und vergrößert kontinuierlich den Holzvorrat und damit auch die Kohlenstoffbindung für lange Zeiträume.

Die in diesem und im neuen Forstbetriebswerk 2012 – 2022 möglichen Entnahmemengen entsprechen den strengen ökologischen Vorgaben der Zertifizierung der städtischen Wälder nach FSC und Naturland. Das in der vergangenen Fällsaison noch gültige Forstbetriebswerk 2002 – 2012 hätte einen durchschnittlichen jährlichen Holzeinschlag von 2700 Festmetern zugelassen. Diese Menge wurde 2011/2012 mit 2290 Festmetern zur Vermarktung und 120 Festmetern für den Eigenbedarf des Forstbetriebes (für Bänke, Zaunpfähle, Straßenpoller etc.) deutlich unterschritten. Auch in den vorangegangenen Jahren wurde weniger Holz entnommen als nach Forstbetriebswerk zulässig gewesen wäre.
Der gesamte Holzeinschlag des Berichtszeitraumes ist in Tab. 1 zusammengefasst. Dort wird auch deutlich, dass auf die Entnahme von Zielstärkenbäumen vollständig verzichtet wurde. Zielstärkenbäume sind wertvolle Bäume für die Vermarktung, die einen bestimmten Stammdurchmesser erreicht haben, z.B. bei der Eiche 80 – 89 cm, bei der Buche 65 – 74 cm. Wird der Durchmesser überschritten, werden diese Bäume entsprechend der Beschlusslage nicht mehr gefällt, denn sie zählen zu den schützenswerten Bäumen.

In den städtischen Forsten sind alle Bäume über der Zielstärke und alle Bäume mit Baumhöhlen per Ratsbeschluss geschützt (Drucksachen 2533/2002 und 2533/2002 S1). Wenn solche Bäume trotzdem wegen Verkehrssicherung der Wege gefällt werden sollen, muss ein bestimmter Prüfablauf eingehalten werden. Alle geschützten Bäume werden fortlaufend in Listen erfasst mit Angaben zum Zustand, Prüfungen und Maßnahmen. Die Anlage 1 ist ein Auszug aus den Listen und betrifft nur die fünf Bäume, die im Berichtszeitraum wegen Verkehrssicherung gefällt wurden.

Die entsprechende Holzmenge ist in Tabelle 1 in der Spalte "Altbestände" enthalten.

Die vollständige Liste aller geschützten Bäume (aktuell 173 Exemplare) stellt der Forstbetrieb auf Nachfrage zur Verfügung, wie bereits im Eilenriedebeirat berichtet.

Tabelle 1: Holzeinschlag in Festmetern (fm)


Jung-
bestände
Alt-
bestände
Zielstärken
Summe
davon Verkehrs- sicherung
Eilenriede, Seelhorst, Tiergarten
1.881
209
-
2.090
430
Übrige Wälder
175
25
-
200
50
Summe
2.056
234
-
2.290
480

Begriffserläuterungen zur Tabelle 1:

Jungbestände haben ein Alter von unter 100 Jahren. Holzentnahmen aus diesen Beständen fallen aus „Durchforstungsmaßnahmen“ an.
Altbestände sind älter als 100 Jahre.

In der Tabelle 2 folgt eine Aufstellung nach vermarkteten Holzsortimenten und den daraus erzielten Erlösen. Die geringen Mengen an Stamm- und Submissionsholz erklären sich dadurch, dass keine Zielstärkenbäume gefällt wurden, sondern nur Bäume aus Durchforstungsmaßnahmen und Verkehrssicherungsmaßnahmen vermarktet wurden.

Gegenüber 2010 reduzierte sich der Ertrag aus dem Holzverkauf von rund 195.000 EUR auf rund 111.000 EUR. Mit dem Beschluss zur Reduzierung des Haushaltsansatzes 2011 um 50.000 EUR für Erträge aus dem Holzverkauf (siehe DS 1583/2010 N1) sollten wirtschaftliche Zwänge beim städtischen Forstbetrieb entfallen, wertvolle Bäume zu fällen.







Tabelle 2: Sortimente und Erlöse aus der Holzvermarktung

Sortimente (fm)
Brenn-
holz
Industrie-
holz
Stammholz
Submissions-
holz
Summe
Eilenriede, Seelhorst, Tiergarten
885
1.085 ¹
98
22
2.090
Übrige Wälder
150
50
-
-
200
Summe
1.035
1.135
98
22
2.290
Erlöse (EUR)
Brenn- holz
Industrie-holz
Stammholz
Submissions-holz
Summe
Eilenriede, Seelhorst, Tiergarten
41.200
43.500
12.500
6.300
103.500
Übrige Wälder
5.200
2.100
-
-
7.300
Summe
46.400
45.600
12.500
6.300
110.800
¹) Kursive Zahlen beruhen auf Schätzungen

Begriffserläuterungen zur Tabelle 2:
Industrieholz ist Holz, das der Zellstoff-, Papier- und Spanplattenindustrie zugeführt wird.
Stammholz (unterhalb der Zielstärken) mit einem Mindestdurchmesser von 30 cm wird meistens zu Bauholzzwecken verwendet.
Submissionsholz (unterhalb der Zielstärken) wird aufgrund besonderer Qualität/Nachfrage gegen schriftliches Höchstgebot versteigert (submittiert) und überwiegend in der Möbelindustrie verarbeitet.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Aussagen zur Geschlechterdifferenzierung gemäß Beschluss des Rates vom 3.Juli 2003 (siehe DS 1278/2003) sind im Falle dieser Drucksache nicht relevant und werden daher auch nicht ausgeführt.

Kostentabelle

Die Erlöse aus dem Berichtszeitraum sind im Drucksachentext dargestellt.

67.7 
Hannover / 21.11.2012