Anfrage Nr. 2637/2022:
Anfrage von Ratsherrn Böning (Die Hannoveraner): In Zeiten der Digitalisierung: Ohne Fingerabdruck gibt es kein Dokument (?)

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Anfrage von Ratsherrn Böning (Die Hannoveraner): In Zeiten der Digitalisierung: Ohne Fingerabdruck gibt es kein Dokument (?)

Wer in Hannover einen neuen Personalausweis braucht, benötigt hierfür einen Fingerabdruck, den er beim Bürgeramt vor Ort abgeben muss.
Ein Besuch im Bürgeramt ist für viele Schwerbehinderte jedoch nicht so ohne weiteres möglich.
In diesem Fall stellt die Stadt Hannover ein Dokument aus, welches als Ersatz für den abgelaufenen Personalausweis dient.

Rund 1400 solcher Bescheinigungen existierten inzwischen in der Stadt Hannover.


Viele betroffene schwerbehinderte Personen dürften sich dadurch diskriminiert fühlen, wie ein Bericht kürzlich in der HAZ zeigte: Eine betroffene Frau erklärte u.a. (Zitat)
„Das ist ein Zettel, den jeder mit seinem Computer selbst erstellen und ausdrucken könnte — der ist überhaupt nicht fälschungssicher".

Für den Empfang eines Einschreibens waren demnach zum Beispiel trotz Vorzeigens der Ausweis-Befreiung „viele Erklärungen mit dem Postbeamten nötig gewesen", damit das Einschreiben schließlich ausgehändigt wurde...

Vor diesem Hintergrund frage ich daher die Verwaltung:

1. Wie fälschungssicher sind die Ersatzdokumente, die als Ersatz für den Personalausweis dienen? Ist es so, wie die betroffene Person es in dem Zeitungsartikel beschreibt?

2. Warum gibt es keine andere Möglichkeit, sich zu legitimieren, als den Fingerabdruck vor Ort beim Bürgeramt persönlich abgeben zu müssen? Zum Beispiel...


-durch ein Post-ldent-Verfahren,
- eine Online-Legitimation (Identifizierung via Kamera: Person identifiziert sich mit ihrem Gesicht und dem Zeigen des bisherigen Ausweises in die Kamera) oder
- durch einen Besuch eines Außendienstmitarbeiters, der mit einem mobilen Gerät vorbei kommt und den Fingerabdruck abnimmt?

Denkt die Verwaltung zumindest über solche Alternativen nach?

Jens Böning