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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen + Volt + Piratenpartei: Klimawandelangepasste und zukunftsfähige Straßen als neuer Standard
Antrag
zu beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, bei laufenden Straßenplanungen, Neu- und Umbauten sowie bei größeren Straßensanierungen in jeweils spezifischer Weise einen klimawandelangepassten und zukunftsfähigen Standard nach dem Vorbild der Planungen für die Prinzenstraße umzusetzen.
Für die Entwicklung des neuen Standards für klimawandelangepasste und zukunftsfähige Straßen soll eine Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover geprüft werden, wie z.B. mit dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH) mit ihrem Projekt DIGNIS - Digital gesteuerte Niederschlagsnutzung in Städten, mit dem Institut für Landschaftsarchitektur und mit dem Institut für Freiraumentwicklung (IF).
Folgende Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und im Sinne der Verkehrswende sollen dabei realisiert werden:
- Flächenentsiegelungen und Bepflanzungen, z.B. von ehemaligen PKW-Stellplätzen;
- Maßnahmen zur Regenwasserversickerung und –speicherung zur Entlastung des Abwassernetzes bei Starkregenereignissen und zur Bewässerung von Pflanzen in Trockenperioden, z.B. Baumrigolen bzw. Baumbeete, wo immer möglich unterirdische Sammelzisternen, Ausführung von PKW-Stellplätzen mit Rasengittersteinen oder ähnlichen Befestigungen;
- bei Straßen in Waldnähe Prüfung, ob das Regenwasser direkt in einen Stadtwald abgeleitet werden kann:
- großzügig bemessener Raum und Aufenthaltsmöglichkeiten für Fußgänger*innen, wenn möglich durch Bäume beschattetet;
- großzügig bemessener Raum und Abstellmöglichkeiten für Radfahrende, wenn möglich mit Gründach und Regenwasserspeicher (z.B. durch Überleitung in ein Hochbeet oder eine Zisterne);
- ausreichend Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, insbesondere für LEV´s (elektrische Leichtfahrzeuge);
- Ausweisung von Flächen für solarbetrieben Mini-Mobilitätshubs mit Lademöglichkeiten für E-Bikes und E-Scooter (LEV´s).
Begründung
Die Folgen des Klimawandels treffen Städte wie Hannover aufgrund des hohen Versiegelungsgrades in besonderem Maße und werden zunehmend sicht- und spürbar. Die einstimmig im Verwaltungsausschuss beschlossene Drucksache Nr. 1443/2024 zur klimagerechten und künstlerischen Neugestaltung der Prinzenstraße als Bestandteil des Kulturdreiecks zwischen Thielenplatz und Schiffgraben zeigt jedoch, dass es viele Umgestaltungsmöglichkeiten gibt, um städtische Straßen zukunftsfähig zu entwickeln und dabei Hitze- und Starkregenvorsorge, Wassermanagement sowie die Umsetzung der Verkehrswende und die Steigerung der Aufenthaltsqualität in innovativer Weise miteinander in Einklang zu bringen. Durch die umfassende Umgestaltung soll die Prinzenstraße zu einem Vorzeigeprojekt als „klimawandelangepasste Straße der Zukunft“ werden. Zugleich kann die Prinzenstraße damit so zum Vorbild für einen neuen Standard für klimawandelangepasste und zukunftsfähige Straßen in ganz Hannover werden, der künftig bei Neu- und Umbauten von Straßen sowie bei größeren Straßensanierungen in jeweils spezifischer Weise umgesetzt werden soll.