Informationsdrucksache Nr. 2464/2021:

Pimp Your Town: Frauenschwimmzeit im Nord-Ost-Bad

Inhalt der Drucksache:

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2464/2021
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Pimp Your Town: Frauenschwimmzeit im Nord-Ost-Bad

Die Verwaltung wurde mit Drucksache Nr. 1182/2021 beauftragt, zu prüfen, ob der Bedarf für eine Frauenschwimmzeit im Nord-Ost-Bad besteht.

Schwimmzeiten für Frauen bietet die Landeshauptstadt Hannover seit dem Jahr 2005 an; zunächst nur im Vahrenwalder Bad, aufgrund der damaligen Nachfrage fand schnell eine Ausweitung auf das Stöckener Bad statt.

Im Jahr 2019 fand eine Befragung der Besucherinnen der Frauenschwimmzeit im Vahrenwalder Bad statt, bei der 59 % angegeben haben, dass sie keine anderen Bäder besuchen. 39,7 % erklärten, dass sie auch andere Bäder besuchen und 1,3 % der Befragten haben zu dieser Frage keine Angaben gemacht. Von diesen 39,7 %, die auch andere Bäder besuchen, erklärten 51,6 %, dass sie ins Stöckener Bad gehen und nur 6,5 % gaben bei dieser Frage das Nord-Ost-Bad an. Diese Daten zeigen aus Sicht der Verwaltung, dass der an Frauenschwimmzeiten interessierte Personenkreis das Vahrenwalder und das Stöckener Bad besucht und nur wenig Nachfrage nach dem Nord-Ost-Bad besteht.

Darüber hinaus sprechen aus Sicht der Verwaltung folgende Punkte gegen die Einführung einer Frauenschwimmzeit im Nord-Ost-Bad:
  1. Die derzeitige Personalsituation in den städtischen Bädern erlaubt keine zusätzliche Frauenschwimmzeit in einem weiteren Bad. Voraussetzung für die Durchführung einer Frauenschwimmzeit ist, dass nur weibliches Personal im Hallenbadbereich anwesend ist. Die weiblichen Fachangestellten für Bäderbetriebe, die für den Aufsichtsdienst in den städtischen Bädern beschäftigt werden, werden bereits jetzt fast ausschließlich im Vahrenwalder Bad und im Stöckener Bad eingesetzt. Im Nord-Ost-Bad sind derzeit nur drei von sieben Stellen im Aufsichtsdienst mit weiblichem Personal besetzt, in der Schichtleitung ist derzeit sogar nur männliches Personal vorhanden. Bei Einführung einer Frauenschwimmzeit würde sich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen die Erstellung eines rechtskonformen Dienstplanes sehr schwierig gestalten. Das weibliche Personal müsste immer wieder am gleichen Tag und zur gleichen Zeit arbeiten. Da in den Bädern aber in mehreren Schichten und diversen Schichtmodellen gearbeitet wird, wäre ein ordnungsgemäßer Dienstbetrieb mit dem derzeitigen Personalbestand nicht umsetzbar. Eine Änderung dieser Situation ist derzeit nicht absehbar, da es trotz diverser Anstrengungen der Verwaltung zunehmende Personalgewinnungs- und Personalbindungsprobleme insbesondere in Bezug auf weibliche Arbeitskräfte gibt. Die Dienstzeiten sind für Familien, aber insbesondere auch für Alleinerziehende, wenig attraktiv und ausgeschriebene Stellen können nicht immer besetzt werden.

  2. Das Nord-Ost-Bad verfügt über viele Fensterflächen zur Straße und auch zum Kanal. Die Abhängung dieser Fensterfronten, um die Besucherinnen der Frauenschwimmzeit vor Blicken von außen zu schützen, wäre Voraussetzung für die Akzeptanz des Angebots durch die Zielgruppe. Dies wäre nur mit hohem Kostenaufwand umsetzbar.

  3. Das Nord-Ost-Bad ist das einzige Hallenbad in der Landeshauptstadt, das jeden Abend für alle Badegäste geöffnet hat. Es findet grundsätzlich in dem Bad kein Vereinstraining statt (vgl. Drucksache Nr. 1228/2015). Nur weil das Misburger Hallenbad geschlossen werden musste, steht das Bad derzeit an einem Abend in der Woche für Vereinstraining zur Verfügung. Durch die Einführung einer Frauenschwimmzeit würde an einem weiteren Tag die zu nutzende Wasserfläche für den regulären öffentlichen Badebetrieb beschränkt werden.

Aus den oben genannten Gründen kann keine Frauenschwimmzeit im Nord-Ost-Bad realisiert werden.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Die Frauenschwimmzeiten richten sich ausschließlich an weibliche Badegäste mit ihren Kindern (bei Jungen bis 3 Jahren). Dieses geschlechtsspezifische Angebot soll Frauen die gesellschaftliche Teilhabe an Sport- und Freizeitangeboten der Landeshauptstadt Hannover ermöglichen und den Zugang zu Angeboten der Gesundheitsprävention vereinfachen. Es handelt sich um eine positive Maßnahme zur Verhinderung bzw. zum Ausgleich bestehender struktureller Nachteile aufgrund der Dimension Geschlecht. Durch die bestehenden Frauenschwimmzeiten im Vahrenwalder und im Stöckener Bad wird die Nachfrage bedarfsgerecht bedient

Kostentabelle


Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

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Hannover / 15.11.2021