Drucksache Nr. 2448/2024:
Widmung der Grabstätte von Ida Ahrenhold als Ehrengrabstätte

Inhalt der Drucksache:

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2448/2024
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Widmung der Grabstätte von Ida Ahrenhold als Ehrengrabstätte

Antrag,


die Grabstätte von Ida Ahrenhold, geboren am 11.11.1798 in Herzberg am Harz, gestorben am 24.09.1863 in Hannover, auf dem Gartenfriedhof Hannover als "Ehrengrab" gemäß der am 16.07.2015 vom Rat beschlossenen Ehrengräbersatzung zu widmen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit der Widmung der Grabstätte von Ida Ahrenhold wird der bisher unterrepräsentierte Anteil an gewidmeten Grabstätten von Frauen erhöht.

Gemäß § 2 der Ehrengräbersatzung ist jede Person berechtigt, Vorschläge für Ehrengräber und bedeutende Grabstätten zu unterbreiten. Diese sind in schriftlicher Form und mit ausführlicher Begründung bei der Verwaltung einzureichen. Derzeit ist der Anteil an weiblichen Ehrengräbern und Bedeutenden Grabstätten unterrepräsentiert. Vor diesem Hintergrund ist die Verwaltung bestrebt, den Anteil der Ehrengräber und bedeutenden Grabstätten von Frauen zu erhöhen und nimmt entsprechende Vorschläge gerne entgegen.

Ergebnis der Klimawirkungsprüfung

Die Widmung der Grabstätte als Ehrengrab hat keine Auswirkung auf das Klima.

Kostentabelle

Da der Gartenfriedhof bereits in seiner Gesamtheit als Denkmal erhalten und gepflegt wird, entstehen durch die Widmung einzelner Grabstätten keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Ida Ahrendhold wurde am 11.11.1798 in Herzberg am Harz geboren und lebte ab 1799 in Hannover, wo sie am 24.09.1863 verstarb.

Die Tochter eines Gerichtsassessors und hannoverschen Beamten war Initiatorin und Gründerin des 1840 konstituierten Hannoverschen Frauenvereins für Armen- und Krankenpflege, dessen 1. Vorsitzende sie bis 1863 blieb. Aufgabe des Vereins war die karitative Unterstützung von verarmten Familien, insbesondere Frauen und Mädchen, durch Hausbesuche, Geld- und Sachspenden sowie, wenn möglich, die Vermittlung von bezahlten Tätigkeiten oder Ausbildungsplätzen.

Ferner war sie Mitbegründerin und, offenbar ebenfalls bis 1863, Vorsteherin bzw. seit 1847 „Hausmutter“ des 1843 ins Leben gerufenen und mit dem Verein übergebenen Friederikenstifts. In dem von der Krone geschenkten und von Hofbaumeister G.L.F. Laves umgebauten, ersten Stiftungsgebäude in der Calenberger Neustadt wurden neben Räumlichkeiten zur Unterbringung von Bedürftigen u.a. eine Warteschule, Krankenzimmer, Handarbeitswerkstätten sowie eine Armenküche eingerichtet. Ida Arenhold leitete und koordinierte die mit diesen Einrichtungen verbundenen Aufgaben fast ein Vierteljahrhundert lang, bis kurz vor ihrem Tod in 1863. Das Friederikenstift ist heute als Einrichtung der Diakovere GmbH eines der größten Krankenhäuser Hannovers.

An Ida Arenhold wurde 2003 stadtseitig durch die Benennung einer Brücke in der Calenberger Neustadt erinnert. Hiltrud Schroeder (Sophie & Co, Bedeutende Frauen Hannovers, 1990, S. 79ff.) zählt sie zu den bedeutenden historischen Frauengestalten Hannovers, K. Fesche stellte sie 1993 im Band „Frauenwelten“ als ein Beispiel für sozial engagierte, christlich-karitativ geprägte Lebenswege niedersächsischer bürgerlicher Frauen des 19. Jahrhunderts vor (s. A. Dinghaus: Frauenwelten, 1993, S. 172ff.). Das Stadtlexikon Hannover und das Hannoversche Biografische Lexikon würdigen sie mit einem Eintrag.

Die Verwaltung schlägt daher vor, die Grabstätte von Ida Arenholt auf dem Gartenfriedhof als "Ehrengrab" nach der Ehrengräbersatzung v. 16.7.2015 zu widmen, da sie sich besondere Verdienste für die Unterstützung von Bedürftigen, insbesondere von hilfsbedürftigen hannoverschen Frauen und Kindern, sowie für deren gesundheitliche Versorgung erworben hat.
41.0 
Hannover / Dec 2, 2024