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Die Special Olympics werden von Special Olympics Deutschland (SOD), der deutschen Organisation, der weltweit größten und vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, ausgerichtet. Die Nationalen Sommerspiele finden alle zwei Jahre statt und werden auf dem Weg zu den internationalen Spielen von allen Athletinnen und Athleten durchlaufen. Getreu dem Special Olympics Eid, „Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben.“, vergleichen sich bis zu 5.000 Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland in 19 überwiegend olympischen Disziplinen, wie z.B. Badminton, Basketball, Handball, Leichtathletik, Reiten. Darüber hinaus werden rund 1.500 Trainerinnen und Trainer und Betreuerinnen und Betreuer, ausländische Delegationen sowie mehrere Tausend freiwillig Engagierte erwartet.
Die Nationalen Sommerspiele stellen nicht nur für Menschen mit geistiger Behinderung den sportlichen Höhepunkt des Jahres dar, sondern sie werden auch in der Öffentlichkeit als bedeutende sportliche Großveranstaltung wahrgenommen und setzen somit Akzente auf dem Weg zu einer inklusiven Stadt. Offen zu sagen, was man denkt und fühlt, den Moment genießen, loslassen und unendliche Freude leben. Mit ihrer Begeisterung und ihrem Engagement für den Sport sind die Athletinnen und Athleten die besten Botschafter in eigener Sache. Neben den Athletinnen und Athleten kann sich auch die hannoversche Bevölkerung an wettbewerbsfreien Angeboten sportlich beteiligen.
Diese Veranstaltung würde dann erstmals in Niedersachsen stattfinden. Stadt und Region Hannover könnten sich mit dieser Veranstaltung gemeinsam den Herausforderungen des demographischen Wandels stellen.
Mit ihrer Leitbildausrichtung „Ideale Stadt/Region“ stehen die Stadt Hannover sowie die Regionskommunen in Bezug auf Wachstum und sozialem Engagement auf einem der vorderen Plätze Deutschlands. Die in der Vergangenheit getätigten Investitionen in eine barrierefreie Infrastruktur, in den ÖPNV sowie in die Ausrichtung touristischer Angebote für körperlich eingeschränkte Bevölkerungsgruppen zeichnen den Lebensraum Hannover in besonderer Weise aus. Mit Hilfe einer entsprechend aufgesetzten Marketing- und PR-Strategie, die in Zusammenarbeit mit der Hannover Marketing und Tourismus GmbH ausgearbeitet wird, kann die Durchführung der Special Olympics 2016 ein wesentlicher Baustein zur weiteren Imagebildung der Stadt Hannover sowie der Region Hannover sein: "Jeden Tag eine gute Stadt".
Seitens der Region Hannover besteht ein großes Interesse, die Special Olympics 2016 gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover durchzuführen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Region Trägerin der Förderschulen für geistige Entwicklung (GE) ist. Eine Zusammenarbeit wäre auch im Hinblick auf die Sportstätten sehr sinnvoll. So gibt es Disziplinen, wie z.B. Golf, die im städtischen Raum nicht vorgehalten werden, in der Region aber ausgerichtet werden können. Darüber hinaus wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Special Olympics Landesverband Niedersachsen angestrebt. Dieser richtet im kommenden Jahr die Niedersächsischen Landesspiele in Hannover aus und ist somit bestens mit den Anforderungen vertraut.
Organisation der Veranstaltung
Veranstalter der Nationalen Sommerspiele ist die Dachorganisation Special Olympics Deutschland, bei der auch die strategische, finanzielle und haftungsrelevante Verantwortung liegt. Der Ausrichterstadt obliegt vor allem die Koordination behördlicher Absprachen, den Vertragsabschlüssen für die Sportstätten sowie die Kontaktherstellung zu wichtigen Institutionen/ Personen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport.
Die Entscheidung über die Vergabe der nationalen Sommerspiele trifft das Präsidium von Special Olympics Deutschland. Bei einem positiven Entscheid wird mit der Landeshauptstadt Hannover ein Vertrag abgeschlossen und ein gemeinsames Organisationskomitee gebildet, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Special Olympics Deutschland Präsidiums, des SOD-Bundesgeschäftsführers, der SOD-Athletenvertretung sowie der Ausrichterstadt und deren politischen Gremien, des Landessportbundes sowie des Vorsitzenden des SOD-Landesverbandes zusammen. Über den Vertrag werden die genauen Bedingungen und Verantwortlichkeiten für die Planung, Organisation, Finanzierung und Durchführung der Veranstaltung geregelt.
Finanzierung der Veranstaltung
Die diesjährigen Sommerspiele hatten ein Budget von 1,8 Millionen Euro, wobei die Ausrichterstadt Düsseldorf mit 400.000 € beteiligt war. Darüber hinaus stellte die Ausrichterstadt ihre Sportstätten sowie ein Organisationsbüro kostenfrei zur Verfügung. Die Verwaltung geht davon aus, dass diese Voraussetzungen auch für die Ausrichtung 2016 gegeben sein müssen. Weiterführende Gespräche werden mit Special Olympics Deutschland dann im Rahmen der Vertragsabschlüsse geführt. Die Region Hannover hat bereits eine finanzielle Beteiligung avisiert. Gespräche mit dem Land Niedersachsen, den Stiftungen und den Sponsoren werden hierzu noch geführt.
Bei Zustimmung zur vorliegenden Drucksache wird sich die Landeshauptstadt Hannover als Ausrichterstadt für die Special Olympics 2016 bewerben. Die Verwaltung wird den Sportausschuss regelmäßig in seinen Sitzungen über den aktuellen Stand sowie über die weiteren Planungen informieren.