Informationsdrucksache Nr. 2351/2017:
Schreberjugend Hannover – Neue Räumlichkeiten für den Kleinen Jugendtreff GoHin

Inhalt der Drucksache:

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2351/2017
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Schreberjugend Hannover – Neue Räumlichkeiten für den Kleinen Jugendtreff GoHin

Die Verwaltung gibt einen Zwischenbericht zu den Aufträgen aus dem Haushaltsbegleitantrag Drucksache H-0103/2017 und der Beschlussdrucksache des Stadtbezirks Vahrenwald/List 15-1293/2017.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten



Die Suche nach neuen Räumlichkeiten für den Kleinen Jugendtreffs GoHin der Schreberjugend e. V. betrifft jugendliche Nutzerinnen und Nutzer ebenso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendtreffs. Eine Schließung der Einrichtung träfe ebenfalls die genannten Personengruppen beiderlei Geschlechts.

Sachstand:

Der Jugendtreff GoHin wird von dem Verein Schreberjugend Hannover e.V. betrieben und erhält von der Landeshauptstadt Hannover eine jährliche Zuwendung in Höhe von 48.801 €. Die Zielgruppe besteht aus Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Die Einrichtung hat ein Offenes-Tür-Angebot, mittwochs wird ein Mädchentag angeboten. Das Einzugsgebiet der Einrichtung beschränkt sich hauptsächlich auf das Quartier Gorch-Fock-Str. / Hinrichsring. Die Einrichtung wird fast ausschließlich von Kindern und Jugendlichen des dortigen Gebiets mit besonderen sozialen Problemlagen aufgesucht. Saisonabhängig besuchen 10 bis 40 Jugendliche pro Tag die Einrichtung.









Der Stadtbezirk 2 Vahrenwald-List ist mit insgesamt 70.573 Bewohnerinnen und Bewohnern (Stand 01.01.2017) der bevölkerungsreichste Stadtbezirk Hannovers. Zudem weist der Stadtbezirk mit Abstand die höchste Bewohnerdichte bezogen auf die zur Verfügung stehende Stadtteilfläche auf. In der Zielgruppe der Kinder- und Jugendarbeit leben 3.805 Personen aus der Altersgruppe der 10jährigen bis unter 18jährigen, in der Altersgruppe der über 18jährigen bis 26jährigen leben nochmals 8.918 junge Erwachsene im Stadtbezirk. Ende 2015 wurde zudem ein Flüchtlingsheim im Stadtbezirk eingerichtet, was sich in unmitttelbarer Nähe zur Einrichtung der Schreberjugend befindet. Aufgrund von Sozialdaten ist klar ein Bedarf an Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit im Stadtbezirk 2 vorhanden. GoHin ist die einzige Jugendeinrichtung im Quartier Gorch-Fock-Weg/Hinrichsring.

Der Jugendtreff GoHin musste seinen bisherigen Standort am Hinrichsring 2 aufgrund der Kündigung seitens des Vermieters zum 31.12.2016 aufgeben. Daraufhin hat sich die Schreberjugend Hannover e. V. an die Landeshauptstadt Hannover gewandt und um Unterstützung bei der Suche einer neuen Unterbringungsmöglichkeit gebeten. Seitens des Trägers, der Politik und der Landeshauptstadt Hannover angesprochene Wohnungsbaugesellschaften brachten ebenso wenig Erfolg wie die Suche auf dem privaten Wohnungsmarkt. Auch Läden, Handwerksbetriebe oder andere gewerbliche Räume stehen nicht zur Verfügung. Neue Räumlichkeiten zu finden ist aufgrund des angespannten Wohnungs- und Immobilienmarktes in Hannover dort nahezu aussichtslos.

Zumindest für ein Jahr konnte der Kleine Jugendtreff GoHin vorübergehend im ehemaligen Gebäude der VHV in der Constantinstraße 40 untergebracht werden, muss die Räumlichkeiten dort aber bis zum 31.12.17 verlassen, da das Gebäude dann abgerissen wird. Der Jugendtreff sucht daher weiterhin dringend einen Alternativstandort. Mit Haushaltsbegleitantrag H-0103/2017 vom 07.02.17 sowie dem Bezirksratsbeschluss des Bezirksrates Vahrenwald-List 15-1293/2017 ist die Verwaltung aufgefordert worden, die Schreberjugend bei der Suche nach einem geeigneten Standort zu unterstützen.

Im Januar bereits wurde die Stadtverwaltung auf ein brachliegendes Gelände an der Hebbelstraße 55 aufmerksam. Der Kontakt mit den zuständigen Fachämtern ergab, dass es sich bei dem Grundstück um eine Fläche im Eigentum der Stadt handelt. Ein Teil der Fläche ist als Erweiterungsfläche der dort ansässigen Kindertagesstätte St. Franziskus geplant, ein weiterer 550 qm großer Teil könnte temporär für die Zwecke der Jugendarbeit hergerichtet und genutzt und dort Container aufgestellt werden.

Der kleine Jugendtreff benötigt ca. 180 qm und der Standort soll für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren genutzt werden. Allerdings ist für die Vorbereitung des Geländes (Erschließung, Ver- und Entsorgung, Oberflächenwasser etc.) und die Erteilung einer Baugenehmigung sowie notwendige Genehmigungsverfahren (Gewässerschutz, Entwässerung etc.), sowie Ausschreibung und Aufstellung von Containern mit einer Vorlaufzeit von rund einem Jahr zu rechnen.

Der zwischenzeitlich aufgenommene Kontakt zu dem Vermieter eines sich in der Nähe befindlichen leerstehenden Einkaufsmarkt brachte keine positiven Ergebnisse, die Räumlichkeiten werden seitens des Mieters als Lagerfläche genutzt und stehen nicht zur Anmietung zur Verfügung.

Der Fachbereich Finanzen wurde daher gebeten, die Phase 1 (Grundsatzentscheidung) einer Bauprüfung einzuleiten und zu einer kleinen PPG einzuladen, um eine Entscheidung herbeizuführen, ob die Möglichkeit der Umsetzung dieses Vorhabens auf der Fläche des Grundstückes Hebbelstraße 55 weiterverfolgt und zusätzliche Planungen aufgenommen werden sollen. Eine grobe erste Schätzung des Gebäudemanagements ergab, dass die Herrichtung des Geländes rund 150.000 € kosten würde, das Aufstellen von Containern in der benötigten Größe rund 75.000 € pro Jahr. Die PPG regte an, zu prüfen, ob die Fläche nicht auch für die Erweiterung als Kindertagesstätte oder Krippe dringend benötigt würde. Dazu gibt es seitens des Bereiches Kindertagesstätten die Rückmeldung, dass der Stadtbezirk Vahrenheide/List der kinderreichste Stadtbezirk der Stadt ist und gerade bei der hohen Anzahl (2.069) von Kindern zwischen 0 und 2 Jahren lediglich eine Versorgungsquote von 69 % erreicht sei, für die Fläche also durchaus Bedarf bestünde.

Ein parallel dazu durchgeführter Vororttermin mit der Schreberjugend e. V., Dezernat IV und den Fachverwaltungen ergab, dass dem Träger keine eigenen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um die Kosten für die Herrichtung des Grundstückes und die Errichtung von Containern zu tragen. Auch der Bereich Kinder- und Jugendarbeit verfügt nicht über entsprechende investive Mittel zur Unterstützung.

Auf der Prioritätenliste des FB 20 stehen städtische Gebäude wie Schulen und Kindertagesstätten an vorderster Stelle, für Sondervorhaben sind keine zusätzlichen investiven Mittel frei verfügbar. Selbst bei hoher Priorität des Vorhabens fehlt zudem entsprechendes Personal für eine schnelle Umsetzung.

Die Umsetzung des o. g. Rats- und Bezirksratsbeschlusses ist daher nur möglich, wenn seitens des Rates eine Entscheidung zur Priorisierung des Vorhabens gefällt und ggfs. zusätzliche Mittel für die Umsetzung in den Haushalt eingestellt werden.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

51.5 
Hannover / 14.09.2017