Drucksache Nr. 2342/2023:
Mittelvergabe Hannoverfonds 06_2023

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An den Ausschuss für Haushalt, Finanzen, Rechnungsprüfung, Feuerwehr und öffentliche Ordnung (zur Kenntnis)
 
Nr.
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2342/2023
10 (online)
 

Mittelvergabe Hannoverfonds 06_2023

Antrag,

zu beschließen, den Antrag auf Förderung der

1. Deutsche Jugend in Europa, Kreisverband Hannover-Stadt e.V. - Fördermittel in Höhe von 14.260,- €
2. Schreberjugend Hannover e.V. - Fördermittel in Höhe von 5.000,- €
3. Schreberjugend Hannover e.V. - Fördermittel in Höhe von 9.000,- €
4. Spokusa e. V. Fördermittel in Höhe von 30.000,- €

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Maßnahmen des „Hannoverfonds für Kinder und Jugendliche“ berücksichtigen die geschlechtersensiblen Merkmale der Zielgruppe. Ziel ist es, dass Kinder, Jugendliche und Heranwachsende aller Geschlechter gleichermaßen von den niedrigschwelligen Angeboten profitieren. Die Förderung geschlechtsspezifischer Maßnahmen zum Abbau (struktureller) Benachteiligungen ist vorgesehen.

Ergebnis der Klimawirkungsprüfung

Das Ergebnis der Klimawirkungsprüfung wird als neutral bewertet.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Auf Grundlage der Einrichtung des „Hannoverfonds für Kinder und Jugendliche“ (Drucksache Nr. 1485/2022) empfiehlt die Verwaltung die nachfolgend dargestellten Maßnahmen zu bewilligen.

1. Deutsche Jugend in Europa e.V.
Maßnahme
Kurzbeschreibung
Kosten
Jugendfahrradwerkstatt
Honorarkosten und Sachmittel für die Umsetzung der Maßnahme „Jugendfahrradwerkstatt“ im Zeitraum vom 01.01. bis zum 31.12.2024.
Weitere Details sind den Anlagen 1 und 1a zu entnehmen
14.260,-€

Stellungnahme der Verwaltung (Geschäftsstelle Hannoverfonds, FB Jugend und Familie Kinder- und Jugendarbeit):

Der Träger "Die Deutsche Jugend in Europa" beantragt Mittel für ein zusätzliches Angebot des Jugendtreffs Inner Burg, der durch städtische Mittel gefördert wird. Die Zuwendungen des Bereichs Kinder- und Jugendarbeit werden in Gänze für die OT-Angote des Jugendtreffs benötigt. Miet- oder Mietnebenkosten sind allerdings durch die Förderung abgedeckt und verursachen keine zusätzlichen Kosten. Das Projekt selbst ist vorrangig auf die Stärkung der sozialen Teilhabe insbesondere durch Förderung der eigenen Mobilität ausgerichtet. Im Stadtteil Burg beziehen gemäß des Armutsmonitorings 2022 23,8% der Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahre Transferleistungen. Diese Jugendlichen sind unter anderem die Nutznießer*innen des Jugendtreffs Inner Burg. Die Maßnahme "Jugendfahrradwerkstatt" ist offen ausgerichtet und selbstverständlich für die Besucher*innen des Jugendtreffs nutzbar, soll aber auch externe Jugendliche aus dem Stadtteil und darüber hinaus etwa durch Kooperationen ansprechen und die unterschiedlichen Jugendlichen miteinander vernetzen.



Zur Durchführung des Projekt "Jugendfahrradwerkstatt" werden nun Mittel in Höhe von 14.260 Euro für ein ganzes Jahr beantragt. Darin enthalten sind neben Honoraren für die Übungsleiter*innen auch Sach- und Verbrauchskosten. Diese sind hauptsächlich werkstattspezifisch z.B. für Fahrradteile wie Ketten, Reflektoren, Schläuche oder Flicksets. Unter Arbeitsmaterial sind größtenteils Werkzeuge zu verstehen, die für die Durchführung der Maßnahme benötigt werden.

Das Projekt wird nach Prüfung der formalen Voraussetzungen verwaltungsseitig zur Bewilligung empfohlen. Sollte die Maßnahme beschlossen werden, wird im Förderbescheid vermerkt, dass das Projekt sich vorrangig an Jugendliche aus finanziell prekären Situationen richtet; diese müssen daher nachweislich mindestens 70% der Teilnehmer*innen des Projekts sein.

2. Schreberjugend Hannover e.V.
Maßnahme
Kurzbeschreibung
Kosten
Zeltlager Adlerhorst
Honorarkosten und Sachmittel für die Umsetzung der Maßnahme „Zeltlager Adlerhorst" im Zeitraum vom 06.07. bis zum 20.07.2024.
Weitere Details sind den Anlagen 2 und 2a zu entnehmen
5.000,-€

Stellungnahme der Verwaltung (Geschäftsstelle Hannoverfonds, FB Jugend und Familie Kinder- und Jugendarbeit):

Die Schreberjugend plant das Zeltlager als Folgemaßnahme der im Jahr 2023 realisierten Zeltlagerfahrt. In 2023 konnte nicht sichergestellt werden, dass die Fahrt vorrangig Familien mit prekären Einkommenssituationen angeboten wird. Der aktuelle Teilnehmer*innenbeitrag beträgt gemäß beigefügter Kalkulation 563,22 € pro Person. Dies ist ein nicht unerheblicher Beitrag, den die Familien leisten müssen, daher ist eine Teilnahme von Geringverdienerhaushalten fraglich. Grundsätzlich stehen die Mittel des Hannoverfonds auch für Projekte der Armutsabmilderung und dadurch der sozialen Teilhabe zur Verfügung, worunter das Zeltlager fallen könnte.In der Konzeption des Zeltlagers gibt der Träger nun an" aufgrund der sozialen Verschwiegenheit und zum Abbau von Hemmschwellen bei der Anmeldung, verzichten wir bewusst darauf, die finanziellen Möglichkeiten der Familien abzufragen oder fordern auf, diese offen zu legen."


Die Schreberjugend erhält durch die Landeshauptstadt Zuwendungen für die Jugendverbandstätigkeit (Richtlinie zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Teil B) sowie den Betrieb eines Jugendtreffs (Richtlinie zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Teil A) und eines Nachbarschaftstreffs (Fachbereich Soziales). Diese Zuwendungen decken jedoch nicht die geplante Ferienmaßnahme ab. Hierzu kann die Schreberjugend als Jugendverband auch über die Richtlinie zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Teil B 2.2 "Freizeitvorhaben" Mittel bis zu 5,00 € pro Tag und TN (unter Beachtung weiterer Kriterien der Förderrichtlinie) als Bezuschussung beantragen. Die Schreberjugend kalkuliert hier mit knapp 500,- €. Ohne die Bewilligung der Fördermittel aus dem Hannoverfonds ließe sich die Zeltlagerfahrt zwar anbieten, der Teilnehmer*innenpreis wäre aber, wie dargelegt, sehr hoch.

Das Projekt wird nach Prüfung der formalen Voraussetzungen verwaltungsseitig (mit Einschränkungen) zur Bewilligung empfohlen. Einschränkungen ergeben sich daraus, dass die Maßnahme nicht gesichert für das avisierte Klientel angeboten werden kann. Sollte die Maßnahme beschlossen werden, wird im Förderbescheid vermerkt, dass das Projekt sich vorrangig an Kinder und Jugendliche aus finanziell prekären Situationen richtet; diese müssen daher nachweislich mindestens 70% der Teilnehmer*innen des Projekts sein.

3. Schreberjugend Hannover e.V.
Maßnahme
Kurzbeschreibung
Kosten
Ausschwitz-Besuch
Honorarkosten und Sachmittel für die Umsetzung der 5-tägigen Maßnahme „Ausschwitz-Besuch" im Zeitraum 2024.
Weitere Details sind den Anlagen 3, 3a und 3b zu entnehmen
9.000,-€

Stellungnahme der Verwaltung (Geschäftsstelle Hannoverfonds, FB Jugend und Familie Kinder- und Jugendarbeit):

Die Schreberjugend plant die Ausschwitzfahrt aufgrund des ganz aktuellen Bedarfs.Die Jugendlichen, die von dieser Maßnahme angesprochen werden sollen, stammen aus dem Quartier Gorch-Fock-Straße/ Hinrichsring im Sahlkamp, einem Stadtteil mit einer rund 30%tigen Transferleistungsbezugsquote der relevanten Altersgruppe. Es ist daher davon auszugehen, dass die Jugendlichen, die über diese Maßnahme erreicht werden sollen, bevorzugt zur Zielgruppe der durch den Hannoverfonds geförderten Maßnahmen gehört. Die Maßnahme sollen einen Beitrag zum sozialen Frieden und der gemeinschaftlichen sozialen Teilhabe leisten; die interkulturellen und interreligiösen Konflikte, die seit dem aktuellen Kriegsgeschehen in Israel und Gaza aufkommen, stören eben diese. Hier setzt die Maßnahme mit einem vermittelnden und bildenden Charakter an. Die Schreberjugend erhält durch die Landeshauptstadt Zuwendungen für die Jugendverbandstätigkeit (Richtlinie zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Teil B) sowie den Betrieb eines Jugendtreffs (Richtlinie zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Teil A) und eines Nachbarschaftstreffs (Fachbereich Soziales). Diese Zuwendungen decken jedoch nicht die geplante Ferienmaßnahme ab. Hier lassen sich bis zu 5,00 € pro Tag und TN (unter Beachtung der Förderrichtlinien) als Bezuschussung beantragen. Die Schreberjugend kalkuliert hier mit knapp 384,- €. Ohne die Bewilligung der Fördermittel aus dem Hannoverfonds ließe sich die Fahrt nach Ausschwitz voraussichtlich nicht realisieren. Der Träger legt den Bedarf für eine soziale Teilhabe und sozialen Frieden sehr deutlich dar.



Das Projekt wird nach Prüfung der formalen Voraussetzungen verwaltungsseitig zur Bewilligung empfohlen. Sollte die Maßnahme beschlossen werden, wird im Förderbescheid vermerkt, dass das Projekt sich vorrangig an Kinder und Jugendliche aus finanziell prekären Situationen richtet; diese müssen daher nachweislich mindestens 70% der Teilnehmer*innen des Projekts sein.


4. Spokusa e.V. - Verein für Sport, Kultur und Soziale Arbeit
Maßnahme
Kurzbeschreibung
Kosten
Projekte im Nodrstädter Kindertafelwagen
Honorarkosten und Sachmittel für die Umsetzung von Projekten im Nordstädter Kindertafelwagen im Zeitraum 01.01. - 31.12.2024.
Weitere Details sind den Anlagen 4 und 4a zu entnehmen
9.000,-€

Stellungnahme der Verwaltung (Geschäftsstelle Hannoverfonds, FB Jugend und Familie Kinder- und Jugendarbeit):

Der Spokusa e. V. möchte im Sinne der Nachhaltigkeit, in dem über Fördermittel des Hannoverfonds beschaften Nordstädter Kindertafelwagen, Projekte auch nach Beendigung des Projekts "Kindertafel" fortführen. Der Träger*innenverbund der Kindertafel besteht ab 2024 nicht mehr und Spokusa e.V. möchte nun zielgerichtet Projekte für Kinder der Nordstadt aus Familien in finanziell prekären Finanzlagen anbieten.Im Einzugsgebiet der Maßnahme, dem Stadtteil Nordstadt, liegt die Transferleistungsquote in der relevanten Zielgruppe bei 26,4%. Die Kinder sind im Rahmen eines großen Beteiligungsprozesses involviert genau ihre Bedarfe zu den Themen Ernährung, Ernährungskompetenzen zu erfahren. Spokusa e. V. erwartet einen hohen Zulauf an von Armut betroffenen Familie für die sozialen Teilhabe und die Abmilderung von Armutsfolgen z. B. bei der Nahrungsversorgung.


Spokusa gibt an, dass die Zuwendungen aus dem Bereich Kinder- und Jugendarbeit in Höhe von 73.384,76 Euro ausschließlich für das Projektangebot im Lückekindertreff und den Betrieb des Kinderhauses Spunk benötigt werden. Die Projekte mit dem Nordstädter Kindertafelwagen sind ausschließlich zusätzlich zu realisieren.

Das Projekt wird nach Prüfung der formalen Voraussetzungen verwaltungsseitig zur Bewilligung empfohlen. Sollte die Maßnahme beschlossen werden, wird im Förderbescheid vermerkt, dass das Projekt sich vorrangig an Kinder und Jugendliche aus finanziell prekären Situationen richtet; diese müssen daher nachweislich mindestens 70% der Teilnehmer*innen des Projekts sein.

Das Armutsmonitoring, auf das sich die Drucksache in den Ausführungen der Verwaltung bezieht, ist hier nachzulesen: https://www.hannover.de/content/download/908393/file/Armutsmonitoring%202022%20Ds.%202878-2022.pdf
51.F 
Hannover / Nov 14, 2023