Informationsdrucksache Nr. 2326/2006:
Erweiterung des e.coSport-Beratungsprogramms zur Öko-Beratung für Sportvereine (e.coFit) -Sachstandsbericht-

Inhalt der Drucksache:

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2326/2006
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Erweiterung des e.coSport-Beratungsprogramms zur Öko-Beratung für Sportvereine (e.coFit) -Sachstandsbericht-

Anlass

Der Rat der Landeshauptstadt Hannover hat auf Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen (DS 0766/2006) am 8. Juni 2006 beschlossen, das bestehende Beratungsprogramm zur energetischen Sportstättensanierung (e.coSport) zu einer „Öko-Beratung für Sportvereine“ zu erweitern.

Wesentliche Bestandteile des zusätzlichen Beratungsangebotes sollen sein:


- Elektrizität (Flutlicht, Innenbeleuchtung)
- Wassereinsparung und Nutzung von Regen- oder Grundwasser für
Bewässerungszwecke
- Abfallvermeidung und –recycling
- Naturschutz

Dadurch sollen die hannoverschen Sportvereine aktiv dabei unterstützt werden, Betriebs-kosten zu sparen. Zudem kann das Umweltbewusstsein in den Vereinen durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen weiter verbessert werden.



Umsetzung

Die Verwaltung hat recherchiert und in Abstimmung mit der Lenkungsgruppe des e.coSport-Projektes folgendes Konzept erarbeitet:

Die „Öko-Beratung“ soll unter dem Namen e.coFit an das vorhandene e.coSport-Programm angegliedert werden. Dabei wird das vorhandene e.coSport-Beratungskonzept um eine Beratung zur Beleuchtung (insbesondere Flutlichtanlagen), zum Nutzerverhalten, zur Abfallberatung und umweltfreundlichen Veranstaltungsorganisation, zur Regenwassernutzung/-versickerung sowie zu Naturschutzfragen erweitert.

Die Grundlage für die Aufnahmen in das Beratungsprogramm bildet eine vom Verein auszufüllende, vorhandene Checkliste, die um die folgenden Aspekte ergänzt wird:


- Erfassung der Energie- und Wasserverbräuche
- Voraussetzungen für Regenwassernutzung/-versickerung
- Feststellung der Kosten für die Abfallentsorgung
- Naturschutzmaßnahmen

Die anschließende Beratung soll folgende Punkte umfassen:
- Begehung vor Ort mit e.coSport-BeraterIn, AbfallberaterIn und NaturschutzberaterIn
sowie Vereinsvorstand bzw. zuständigen Vereinsmitgliedern
- Erstellung eines Begehungsprotokolls
- Analyse der Verbräuche
- Erstellung eines Energiesparplans und Wasserkonzepts sowie Vorschläge zur
Abfallreduzierung und zu Naturschutzmaßnahmen
- Information und Einbindung der Vereinsmitglieder
- Begleitung des Vereins durch den/die BeraterIn über mindestens ein Jahr bis zur nächstfolgenden Verbrauchsabrechnung in Form von 2 bis 3maliger jährlicher Rücksprache zwischen BeraterIn und Verein
- Abschließende Überreichung einer e.coFit-Urkunde

Durch das e.coFit-Programm werden auch Vereine angesprochen, die nicht vordergründig bauliche Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung/-modernisierung planen (gering-investive Beratung). Sie werden von den BeraterInnen bei einer Schwachstellenanalyse unterstützt und bei der Behebung der Schwachstellen begleitet. Dafür werden pro Verein 1.500 € zzgl. MwSt. (20-30 Ingenieurstunden für 1 Jahr) benötigt.

Aus der Beratung kann sich ergeben, dass gering-investive Maßnahmen ausreichen, um eine erhebliche Verbrauchseinsparung für die Zukunft zu erzielen. Sollte sich herausstellen, dass eine intensivere Untersuchung der Vereinsgebäude auch zu baulichen Maßnahmen sinnvoll ist, hat der betreffende Verein die Möglichkeit, auch das e.co-Sport-Programm zu durchlaufen.

Bei den „klassischen“ e.coSport-Vereinen, also Vereinen, bei denen von vornherein klar ist, dass größere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sein werden (z.B. Heizungserneuerung), wird das bestehende Beratungsprogramm um die e.coFit-Beratung erweitert. Auch hier besteht über die Dauer der Vereinsbegleitung (ca. 1-2 Jahre) ein enger Kontakt zwischen BeraterIn und Verein. Für diese Beratungserweiterung werden pro Verein 750 € zzgl. MwSt. benötigt.

Im Jahr 2007 sollten 5 Vereine die e.coFit-Beratung erhalten und es werden voraussichtlich 5 Vereine das erweiterte e.coSport-Programm (incl. e.coFit) durchlaufen.



Organisation

Das bisherige e.coSport-Programm wird um die beschriebene e.coFit-Beratung erweitert. Die Klimaschutzagentur übernimmt die Koordination und die Verwaltung der Finanzmittel entsprechend den Konditionen wie beim e.coSport-Programm.

Interessierte Vereine wenden sich an den Sportservice der Stadt Hannover, der durch Auswertung der Checklisten den Beratungsbedarf der Vereine ermittelt.

Zentrale(r) AnsprechpartnerIn für die Vereine, die das e.coFit- und e.coSport-Programm durchlaufen, bleibt der/die e.coSport-BeraterIn. In Abhängigkeit vom Beratungsbedarf wird ein(e) NaturschutzberaterIn aus dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hinzugezogen.

Die Abfallberatung der Vereine erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft aha, der im Jahr 2007 zehn Abfallberatungen für Sportvereine in Stadt und Region betreuen und finanzieren will.

(Da nicht alle beratenen Vereine eine umfangreiche Abfallberatung benötigen werden, geht die Verwaltung davon aus, dass die 5 Beratungen für das Stadtgebiet reichen werden. Falls der Bedarf in der Stadt größer ist, wird die Verwaltung mit aha sicher zu einer Lösung kommen.) Grundlage bildet eine Checkliste zur Abfallvermeidung in Sportvereinen sowie eine Infobroschüre zur Durchführung abfallarmer Veranstaltungen.

Die Beratungstöpfe von e.coFit und e.coSport sollten gegenseitig deckungsfähig sein, so dass im Einzelfall Mittel verschoben werden können, je nach dem welcher Beratungsbedarf besteht.

In der Anlaufphase von e.coFit sollte die Teilnahme für die Vereine kostenfrei sein. Ab 2008 ist vorgesehen, eine prozentuale Eigenbeteiligung einzuführen.

Ergänzend erscheint es sinnvoll, für Verantwortliche in den Vereinen (z.B. Platzwarte) zu den verschiedenen e.co-Fit-Themen Schulungen anzubieten (z.B. zur Rasen- und Grünpflege). Die Kosten dafür betragen voraussichtlich ca. 1.000 €.

Um die Erfolge der ecoFit-Beratung auch für die Öffentlichkeit darzustellen und weitere Vereine zur Teilnahme zu motivieren, wurde von der Lenkungsgruppe entschieden, eine übergreifende Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und den beteiligten Vereinen abschließend eine e.coFit-Urkunde zu überreichen. Dafür werden ca. 1.800 € benötigt.

Die Region denkt darüber nach, sich der Projekterweiterung anzuschließen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Aussagen zu den Geschlechterdifferenzierungen gem. Beschluss des Rates vom 03.07.2003 (DS. 1278/2003) wurden geprüft, sind im Falle dieser Drucksache jedoch nicht relevant und werden daher nicht ausgeführt.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben18.000,00 €1200.000/656000
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt18.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-18.000,00 € 
Zur Umsetzung des vorgestellten e.co-Fit-Programms werden in 2007 rund 18.000 € benötigt. Die Finanzierung könnte unter der Voraussetzung der Mittelübertragung aus Restmitteln des Jahres 2006 der Haushaltmanagementkontierung 1200.000/656000 (sonstige Geschäftsaufwendungen) erfolgen.

Weiteres Vorgehen

Aus Sicht der Verwaltung macht es Sinn, das e.coFit-Programm – wie auch e.coSport – über mehrere Jahre laufen zu lassen, um möglichst vielen Vereine eine Teilnahme zu ermöglichen. Zunächst soll aber das Jahr 2007 als Probephase betrachtet werden, um nach ersten Erfahrungen über eventuelle Verifizierungen, Höhe der Kosten und das weitere Vorgehen zu entscheiden.

67.10 
Hannover / 30.11.2006