Informationsdrucksache Nr. 2297/2009:
Förderung und Akzeptanz von Lesben und Schwulen in der Landeshauptstadt Hannover 2009 und 2010

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Inhalt der Drucksache:

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2297/2009
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Förderung und Akzeptanz von Lesben und Schwulen in der Landeshauptstadt Hannover 2009 und 2010

Ausstellung in Kooperation mit dem Historischen Museum "Vom anderen Ufer ….Hannovers verschwiegene Geschichten“ 01. März bis zum 27. September 2009
Die Geschichte der Homosexuellen in Hannover ist ein bislang unbeleuchteter Teil der Stadtgeschichte. Hier eine Veränderung zu bewirken war die Aufgabe der Ausstellung.

Die Ausstellung "Vom anderen Ufer....Hannovers verschwiegene Geschichten" beschreibt die Entwicklung des Phänomens Homosexualität in Hannover für den Zeitraum der letzten 160 Jahre. Homosexualität ist ein Kultur begleitendes Phänomen, das zu jeder historischen Epoche in jeder Kultur präsent war und immer präsent sein wird. Jede Kultur hat ihre eigenen Umgehensweisen mit diesem Thema entwickelt - geprägt von ihren jeweiligen gesellschaftlichen und sittlichen Normvorstellungen. Eine Zeitreise durch drei Jahrhunderte, beginnend mit dem Kaiserreich und den ersten Bemühungen um eine Befreiung von der Strafverfolgung, über die Weimarer Republik und ihrer oft nur scheinbaren Freiheit über die brutale Verfolgung durch die Nazis, über die Nachkriegszeit, die für Schwule weitere Verfolgung und für Lesben die Rückkehr in die Unsichtbarkeit bedeutete, bis hin zu den Kämpfen und Erfolgen der zweiten deutschen Lesben- und Schwulenbewegung(en). Es sollte gezeigt werden, welche Nischen sich Lesben und Schwule trotz der Bedrohungen und Diskriminierungen durch Staat und Gesellschaft immer wieder eroberten und wie schließlich der Kampf um gleiche Bürgerrechte zu handfesten Erfolgen führte.

Die Eröffnungsmatinee fand mit 350 Gästen großes Interesse. Das breit gefächerte Rahmenprogramm begann mit einem ausverkauften "Bunten Abend" im
"Ballhof eins", der in der schwullesbischen Stadtgeschichte einen Platz hat (240 BesucherInnen). Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Staatstheater Hannover statt. Im weiteren Verlauf wurden 6 Vorträge zu verschiedenen Schwerpunkten von 150 BesucherInnen besucht. 127 BesucherInnen kamen zu den beiden Erzählcafés. Die Besucherzahlen für die zwölfteilige Filmreihe "Queer durch das Jahrhundert", die in Kooperation mit dem Kommunalen Kino stattfand, lagen bei Erstellung dieser Drucksache noch nicht vor.
Zu 23 offenen Ausstellungsführungen kamen 118 BesucherInnen. Ergänzt wurden diese Führungen durch neun geschlossene Führungen und vier Führungen in der Langen Nacht der Museen.
Eine Dokumentation der Ausstellung in Form eines Hör-Bilderbuches ist derzeit noch von uns in Arbeit.

KooperationspartnerInnen:
Staatstheater Hannover, Kommunales Kino der Landeshauptstadt Hannover, Stiftung Leben & Umwelt, HuK Hannover e. V. und amnesty international
Das Rahmenprogramm- und Ausstellungskosten betragen insgesamt 28.000€.

Das Gästebuch enthält zum großen Teil Mitteilungen des Dankes für die oft als "überfällig" bezeichnete Ausstellung von Menschen wie z.B. Chris Carter, Minister of Parlament der Labour Partei aus Neuseeland, BesucherInnen aus verschiedenen deutschen Städte wie Berlin, Dresden, Hamburg, Frankfurt a. M., verschiedene Nationalitäten wie Russen, Chinesen oder Menschen aus dem arabischen Raum. Mehrfach wurde gewünscht, dass diese Ausstellung zu einem Teil der Dauerausstellung des Historischen Museums gemacht wird, um gleichgeschlechtliche Lebensweisen eine selbstverständliche Sichtbarkeit und Normalität durch die Anerkennung mit einem ständigen Platz im Museum zu geben.


Mitmach-Ausstellung zu Toleranz „Vielfalt!“
Im Rahmen der unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen stehende Ausstellung findet am 22. Oktober um 19:30 Uhr im Freizeitheim Vahrenwald eine Talkrunde „Über den Tellerrand geschaut – Familie mal ganz anders?“ statt.
Die Ausstellung selbst ist in der Zeit vom 16.10. – 06.12.09 im Freizeitheim Vahrenwald zu sehen. In dieser Ausstellung sind 8 unterschiedlich gestaltete Räume mit witzigen, nachdenklich machenden und kreativen Mitmach-Aktionen zu finden. Sie sollen die Kinder herausfordern den Wert von Vielfalt zwischen Menschen, in der Natur und bei den Dingen zu erforschen.


Laufende Tätigkeiten
Beratung und Weitervermittlung von ratsuchenden MitbürgerInnen und MitarbeiterInnen der Landeshauptstadt Hannover
Runder Tisch "Emanzipation und Akzeptanz von Lesben und Schwulen"
Stammtisch für homosexuelle MitarbeiterInnen
Bearbeitung von Zuwendungsanträgen freier Träger




Ausblick auf 2010
Fachtag mit dem Titel „Bei uns doch nicht!? – Homosexualität in der Kinder- und Jugendarbeit
Kooperation oder Mitarbeit mit dem Fachbereich Jugend- und Familie, Hannoverschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V. und pro familia Beratungsstelle Hannover
Einstieg mit Impulsreferaten, verschiedene Workshopangeboten
Zielgruppe: ErzieherInnen, LehrerInnen, pädagogische MitarbeiterInnen
Bereiche: Kindergärten, Freizeit- und Jugendeinrichtungen, verschiedene Beratungsstellen der sozialen Einrichtungen, Schulen
Markt der Möglichkeiten: Infostände der „betroffenen Kompetenz“ bspw. Mädchenhaus Hannover e. V., lesbischer Lehrerinnenstammtisch, schul-ag, befah e. V., Bücherangebote von Kinder- Jugend bis hin zur Fachliteratur und Informationsmaterial
Durch den Feedbackbogen wird in Erfahrung gebracht, ob weiterer Bedarf besteht.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten Die Arbeit der AnsprechpartnerIn erfüllt die Anforderungen des Gender Mainstreaming. Projekte und andere Maßnahmen richten sich generationsübergreifend gleichermaßen an Lesben wie auch an Schwule. Der Gender Aspekt wird dabei auch durch die differenzierte Ansprache und gezielte Rückkopplungen mit den verschiedenen Gruppen innerhalb der lesbisch-schwulen Bevölkerungsgruppe gewährleistet.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

18.0 18 LS
Hannover / 27.10.2009