Informationsdrucksache Nr. 2245/2018:
Internationale Netzwerke für die Kulturszene in Hannover

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Kulturausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
2245/2018
0
 

Internationale Netzwerke für die Kulturszene in Hannover

Mit sieben Städtepartnerschaften, einunddreißig UNESCO Cities of Music, mittlerweile 180 weiteren Städten im UNESCO Creative Cities Network und ihrer Mitgliedschaft im International Cities of Refuge Network ICORN verfügt die Landeshauptstadt Hannover weltweit über ein großes internationales Kultur-Netzwerk.

Das Sachgebiet Internationale Kultur wurde im Jahr 2017 aufgebaut, um die vielfältigen Potentiale dieser Partnerschaften und Netzwerke für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Kooperationen im In – und Ausland zu nutzen. Hierzu arbeitet das Sachgebiet in Form einer Koordinationsstelle für die drei Themenfelder Städtepartnerschaften, UNESCO Cities of Music und Internationaler Kulturarbeit, baut ein dynamisches Netzwerk von internationalen Künstlerkontakten auf und bietet Kulturschaffenden und (inter-)kulturellen Vereinen und Initiativen aus Hannover eine dauerhafte Anlaufstelle zur Unterstützung bei der Umsetzung internationaler Kulturprojekte. Darüber hinaus verstärkt die Internationale Kulturarbeit die Förderung und Zusammenarbeit mit in Hannover lebenden professionellen Künstlern und Künstlerinnen, die in mehreren Kulturen beheimatet sind.
In der Praxis bedeutet dies Beratung zu Austauschmöglichkeiten, Vermittlung von Kontakten in die Partnerstädte und das UNESCO Creative Cities Netzwerk, gemeinsame Projektarbeit mit internationalen und lokalen Partnern, Organisation von internationalen Veranstaltungen und Begegnungen in den Bereichen Kunst und Kultur sowie finanzielle Unterstützung für Vorhaben Dritter.Um der Bandbreite der mit dieser Arbeit verbundenen Themenstellungen gerecht zu werden, arbeitet das Kulturbüro darüber hinaus projektbezogen mit den jeweils verantwortlichen Fachbereichen der Landeshauptstadt Hannover zusammen, wie u.a. dem Büro für Internationale Angelegenheiten, dem Fachbereich Jugend und Familie oder dem Agenda 21 und Nachhaltigkeitsbüro. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist außerdem die gute Zusammenarbeit mit den zahlreichen in der Landeshauptstadt Hannover ansässigen Kulturakteuren, Kulturorten und Kulturinstitutionen aus den verschiedenen Sparten. Dabei spricht das Sachgebiet Internationale Kultur auch immer wieder neue Kooperationspartner an.
1. Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bilden das Fundament für die internationale Zusammenarbeit der Landeshauptstadt Hannover. Angesichts aktueller Entwicklungen einer zunehmenden Renationalisierung in Europa gewinnen die Beziehungen mit den sieben Partnerstädten Bristol (seit 1947) in Großbritannien, Perpignan (seit 1960) und Rouen (seit 1966) in Frankreich, Blantyre (seit 1968) in Malawi, Poznañ (seit 1979) in Polen, Hiroshima (seit 1983) in Japan und Leipzig (seit 1987) verstärkt an Bedeutung.

Die gemeinsame kulturelle Arbeit dient den grundlegenden Zielen der jeweiligen Städtepartnerschaft, wie z.B. der Förderung von Bildung, Demokratie und Frieden, gesellschaftlicher Teilhabe, kultureller Vielfalt, nachhaltiger Entwicklung und wirtschaftlichen Kontakten und trägt dabei auch zu den wechselnden aktuellen gesellschaftspolitischen Themenstellungen bei.

Ehrenamtliches Engagement der Zivilgesellschaft ist von Beginn an eine unverzichtbare Säule der städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit. Insbesondere die Städtepartnerschafts-Gesellschaften haben über viele Jahrzehnte die Beziehung zu den Partnerstädten der Landeshauptstadt Hannover auf einer direkten, freundschaftlichen Ebene gelebt und sich um sie verdient gemacht. Um dieses langjährige Engagement zu würdigen und weiter zu entwickeln, wurde im Haushaltsjahr 2017 zur Förderung der Bürgerbegegnungen der Städtepartnerschafts-Gesellschaften ein eigener Haushaltsansatz von 24.000€ p.a. eingerichtet. Richtlinie zur Förderung von Gruppenreisen bis zu max. 20 Personen ist einen Zuschuss von 200,-€ pro Person. Dieser Mittelansatz wurde bzw. wird in den Jahren 2017 und 2018 vollumfänglich ausgeschöpft. Ein Beleg für das große Interesse und Engagement der Stadtgesellschaft an Austausch und Zusammenarbeit zwischen den Bürgern und Bürgerinnen der Landeshauptstadt Hannover und ihren Partnerstädten.


Rückblick: Schwerpunkte der Städtepartnerschaftsarbeit 2018

Im diesem Jahr feierten Hannover und Blantyre 50 Jahre Städtepartnerschaft. Blantyre ist die zweitgrößte und älteste Stadt in Malawi und Hannovers einzige Partnerstadt in Afrika. Neben einem offiziellen Festakt am 23. Juni im Neuen Rathaus mit Bürgermeister Wild Ndipo und Oberbürgermeister Stefan Schostok gab es ein umfangreiches Jubiläumsprogramm, das gemeinsam mit dem Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e.V. und vielen weiteren Kooperationspartnern organisiert wurde. Vom 2. bis 8. Oktober 2018 reiste eine Delegation der Landeshauptstadt Hannover unter Leitung von Bürgermeister Hermann nach Blantyre.

Das Jubiläum bot Anlass für neue Formen der Nord-Süd-Zusammenarbeit, bei denen junge Menschen und Kulturschaffende aus Blantyre und Hannover Projekte wie z.B. Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen entwickelten. Zur langfristigen Unterstützung im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge wurde ein Erfahrungsaustausch zu den Themen Abfallwirtschaft und Stadtentwässerung mit Beteiligung des Zweckverbands Abfallwirtschaft der Region Hannover aha und der Leibniz Universität initiiert. Hierbei soll eine langfristige und solidarische Zusammenarbeit entstehen.







Weitere wichtige Projekte im Jahr 2018 waren u.a:




  • die Feier von 50 Jahren Jugendaustausch mit Hiroshima durch den Besuch einer Jugenddelegation aus Hiroshima (zu Gast beim Freundeskreis Hannover-Hiroshima Yukokai e.V.),
  • der Container des Visa pour l´image Festivals aus Perpignan beim LUMIX Festival,
  • Band Mash-Up und internationale Bühne auf der Fête de la Musique mit Bands aus Poznañ und Rouen,
  • Hiroshima Tag und Kirschblütenfest


Ausblick: Schwerpunkte der Städtepartnerschaftsarbeit 2019

Im kommenden Jahr 2019 wird die Gestaltung des 40-jährigen Jubiläums mit der Partnerstadt Poznañ in Polen Schwerpunkt der Städtepartnerschaftsarbeit im Sachgebiet Internationale Kultur. Dazu sind derzeit in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sport, dem Bereich Erinnerungskultur, der Volkshochschule und dem Freizeitheim Vahrenwald u.a. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Sportbegegnungen in Planung. Kooperationen mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, die ebenfalls vor 40 Jahren zeitgleich mit der Städtepartnerschaft gegründet wurde und den in Hannover lebenden Polinnen und Polen und werden eine zentrale Rolle spielen.

Im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt wird außerdem die Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Bristol einen wichtigen Schwerpunkt bilden. Nachdem Großbritannien mit einem Referendum der EU-Austritt beschlossen hat, möchte die Stadt Bristol, deren Einwohner mehrheitlich für den Verbleib in der EU waren, seine Partnerstadt Hannover symbolisch und tatkräftig bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas unterstützen. Dabei werden bestehende Kultur- und Schulkontakte der Städtepartnerschaftsarbeit vertieft und neue Kooperationen initiiert werden.

Für die städtepartnerschaftliche Arbeit mit den sieben Partnerstädten steht ein jährlicher Mittelansatz von insgesamt 99.000 EUR zur Verfügung. Dieser wird durch das Sachgebiet Internationale Kultur jedes Jahr eingesetzt, um die Beziehungen zu den sieben Partnerstädten zu pflegen, z.B. Delegationen zu empfangen und zahlreiche kulturelle Kooperationsprojekte zu fördern oder diese selbst zu veranstalten. Insbesondere die großen Jubiläen werden gezielt durch das Kulturbüro organisiert und finanziert. So beanspruchte die Gestaltung und Umsetzung des 50-jährigen Jubiläums mit der Partnerstadt Blantyre ca. ein Drittel des zur Verfügung stehenden Jahresetats 2018. Zusätzlich konnten für dieses Jubiläum Mittel des Goethe Instituts und der Service Stelle der Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Höhe von insgesamt 30.000 EUR eingeworben werden.







2. UNESCO City of Music
Das UNESCO-Programm Creative Cities vernetzt weltweit Städte, die Erfahrungen, Strategien, Ideen und modellhafte Praxis im Bereich Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft austauschen wollen. Die Mitgliedsstädte des Netzwerks verpflichten sich bei Aufnahme in das Netzwerk zur aktiven Mitarbeit und zu internationalen Kooperationen. Sie schaffen Partnerschaften mit Akteuren in ihrer Stadt und mit anderen Städten, tauschen Wissen und Erfahrungen aus, verbessern die Teilhabe aller am kulturellen Leben und fördern aktiv die lokale Kultur- und Kreativwirtschaft.

Am 1. Dezember 2014 wurde Hannover als UNESCO City of Music u.a. für seine bestehende musikalische Vielfalt, das Zusammenspiel von Musik und Wirtschaft und der herausragenden Musikausbildung in Hannover ausgezeichnet. Der Titel UNESCO City of Music erhöht das internationale Renommee der Landeshauptstadt Hannover und bestärkt die hervorragende Arbeit der Musik- und kreativschaffenden der Stadt. Die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk hat großes Potential für die Musikszene in Hannover. Zugleich hat die Landeshauptstadt Hannover mit dem Titel auch Verpflichtungen übernommen, verstärkt internationale Kooperation einzugehen und den Musikstandort und die Musikwirtschaft in Hannover zu entwickeln.

Arbeitsstruktur: Die Geschäftsführung für das Projekt UNESCO City of Music wird seit der Bewerbung im Jahr 2014 von Dr. Benedikt Poensgen, Leiter des Kulturbüros und Kai Schirmeyer, Projektleiter kreHtiv bei hannoverimpuls wahrgenommen. Die Koordinierungsstelle UNESCO City of Music wurde im November 2015 mit Alice Moser besetzt und im Jahr 2017 im Sachgebiet Internationale Kultur im Kulturbüro verortet. Die Arbeit der Geschäftsführer und der Koordinatorin wird durch einen Beirat und eine Steuerungsgruppe unterstützt. Außerdem begleitet ein großes Partnernetzwerk mit inzwischen über 150 Partnern aus den verschiedensten Bereichen der Musikszene in Hannover die Aktivitäten der UNESCO City of Music.

Das im Jahr 2016 erarbeitete Leitbild für die City of Music Hannover setzt vier Schwerpunkte:
  1. INTERNATIONALITÄT: Hannover ist ein attraktiver Gastgeber für Musiker und Musikerinnen aus dem UNESCO Creative Cities Netzwerk und fördert den Austausch im internationalen Netzwerk der UNESCO Musikstädte
  2. BILDUNG & NACHWUCHS: Hannover ist ein musikalischer Ausbildungsstandort von internationalem Rang mit guten Lern- und Arbeitsbedingungen für Nachwuchsmusiker und -musikerinnen und nutzt diesen für die Kulturentwicklung
  3. INNOVATION: Hannover entwickelt und fördert neue und kreative Veranstaltungsformate und beispielhafte künstlerische Produktionen
  4. ÖKONOMISCHE SYNERGIEN: Hannover gibt aktive Impulse zur gegenseitigen Bereicherung von Musikszene und Kulturwirtschaft. Der internationale Titel UNESCO City of Music wird als als Qualitätssiegel der lokalen Musikszene genutzt.









Rückblick: Schwerpunkte der UNESCO City of Music Hannover 2018

Im Jahr 2018 bildete die Zusammenarbeit mit dem internationalen Netzwerk der UNESCO City of Music einen wichtigen Schwerpunkt der Koordinationsarbeit im Sachgebiet Internationale Kultur. Musikern und Musikerinnen aus dem internationalen Cities of Music Netzwerk wurde die Möglichkeit der Vernetzung mit der hannoverschen Kultur- und Musikszene gegeben. Dabei fanden beispielsweise folgende Projekte statt:
  • Zusammenarbeit mit der UNESCO City of Music Liverpool: Hierbei unterstützte das Sachgebiet Internationale Kultur eine Konzertreise der Band Sub 5 aus Hannover nach Liverpool, um dort beim Festival Light Night Liverpool aufzutreten. Außerdem reiste die Geschäftsleitung des MusikZentrum Hannover nach Liverpool und besuchte das Sound City Festival, um weitere Kooperationen zwischen den Musikszenen beider Städte zu planen. Von Liverpool nach Hannover reiste der Singer-Songwriter Daniel Astles, um am Band Mash Up zur Internationalen Bühne auf der Fête de la Musique Hannover teilzunehmen. Im November 2018 plant die NDR Radiophilharmonie mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ein großes Konzert zum 100-jährigen Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges. Dabei wird Britten’s War Requiem unter der Leitung von Chefdirigent Andrew Manze in Hannover und Liverpool aufgeführt.
  • Kooperation mit der Masala Weltbeat Festival in Hannover: Bereits zum zweiten Mal stand der Weltmarkt des Masala Weltbeat Festivals ganz im Zeichen der UNESCO City of Music. Auf einer eigenen UNESCO-Bühne präsentierten sich im Jahr 2018 Bands aus vier UNESCO City of Music Netzwerkstädten: „Gasandji“ aus Kinshasa, „Mama Afrika“ aus Bologna, „Soraia Drummond and the Soul Rebelz“ aus Salvador da Bahia und das „Mumuvich Disko Orkestar“ aus Mannheim.
  • Auf der Internationale Bühne auf der Fête de la Musique nahmen Bands aus den UNESCO City of Music Städten Varanasi, Adelaide, Glasgow und Liverpool teil und lernten auf dem Band-Mash Up im Vorfeld Musiker aus Hannover und den Partnerstädten kennen.
  • Austausch mit der UNESCO City of Music Bologna: Der Choro Euridice aus Bologna trat bei den zehnten Chortagen in Hannover auf und das Ensemble Blue Penguin aus Bologna nahm an der Internationalen A-Capella Woche in Hannover teil.
  • Internationale Vernetzung der Musikwirtschaft: Beim Adelaide Guitar Festival in der australischen UNESCO City of Music Adelaide war in diesem Jahr zum ersten Mal die Firma Duesenberg zu Gast, um sich dort zu präsentieren.

Darüber hinaus unterstützte die Koordinationsstelle UNESCO City of Music den Aufbau von neuen Live-Bühnen in Hannover (z.B. Club Monkeys, Löwenbastion beim Maschseefest, neue Metal Bühne bei der Fête de la Musique), veranstaltete erneut das Format Digital Sounds mit der Hörregion Hannover und hannoverimpuls und führte zahlreiche Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung der Bekanntheit der UNESCO City of Music Hannover durch (Beflaggung, Informationsbroschüre, Informationsstände etc.)








Ausblick: Schwerpunkte der UNESCO City of Music Hannover 2019

Im Jahr 2019 soll die Zusammenarbeit mit dem internationalen Netzwerk der UNESCO Cities of Music weiter durch die Kooperation mit zahlreichen Veranstaltungsformaten in Hannover wie der Fête de la Musique, dem MASALA Weltbeat Festival, den Chortagen und der Internationalen A-Cappella Woche vertieft werden und damit die Arbeit der letzten Jahre weitergeführt werden.
Der Kontakt nach Liverpool wird im nächsten Jahr weiter intensiviert. Dazu ist ein „Hannover Special“ beim Sound City Festival Liverpool geplant und Nachwuchsmusiker aus Hannover sollen beim LIMF (Liverpool International Music Festival) teilnehmen.

Für das Jahr 2019 wird zum ersten Mal ein Artist in Residence Projekt mit der UNESCO City of Music Partnerstadt Kingston in Jamaica vorbereitet. Dabei werden Weltmusik-Musiker aus Hannover mit Musikern und Musikerinnen aus Kingston für einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten und sich in beiden Städten begegnen, um miteinander Musik zu machen.
Der renommierte Fachkongress und Branchentreff für die Chormusik, die chor.com, wird im Jahr 2019 in Hannover stattfinden. Dabei werden zahlreiche Städte aus dem internationale Netzwerk der UNESCO Cities of Music die Möglichkeit nutzen, um sich in Hannover zu präsentieren und zu vernetzen.

Im Sinne der Leitlinien der UNESCO möchte sich die UNESCO City of Music Arbeit im Sachgebiet Internationale Kultur im nächsten Jahr auch mit den Nachhaltigkeitszielen 2030 beschäftigen. Dazu werden beispielsweise Netzwerktreffen geplant, um sich mit der Musikszene auszutauschen, wie nachhaltiges Veranstaltungsmanagement umgesetzt werden kann.
3. Internationale Kulturarbeit

Neben der Städtepartnerschaftsarbeit und der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der UNESCO City of Music verstärkt die Internationale Kulturarbeit die Förderung und Zusammenarbeit mit in Hannover lebenden professionellen Künstlern und Künstlerinnen, die in mehreren Kulturen beheimatet sind, kooperiert mit interkulturellen Vereinen und unterstützt freie Initiativen.
So werden durch die Arbeit im Sachgebiet Internationale Kultur Synergien mit seinem internationalen Netzwerk gebildet und die Vielfältigkeit der Kulturstadt Hannover mit internationalen und innovativen Formaten sichtbar gemacht. Dazu werden in kleinerem Umfang auch Projektvorhaben, etwa Gastspielreisen, internationale Künstlerkooperationen gefördert, die mit Partnern jenseits der Städtepartnerschaften oder des UNESCO City of Music Netzwerks zusammenarbeiten möchten.

Gemeinsam mit dem Literaturhaus Hannover e.V. wird darüber hinaus das Hannah Arendt Stipendium und die Mitgliedschaft im International Cities of Refuge Network ICORN bearbeitet und weiterentwickelt. So hat sich die Landeshauptstadt Hannover als Ausrichterstadt der biennalen General Assembly des ICORN Netzwerks in 2018 beworben. Den Zuschlag erhielt jedoch die schwedische Stadt Malmö. Das ICORN Netzwerk hat bereits großes Interesse signalisiert, die Mitgliederversammlung zu einem späteren Zeitpunkt in Hannover stattfinden zu lassen. Deshalb ist eine erneute Bewerbung für das Jahr 2022 geplant, die dann durch eine parallele Tagung der Netzwerke der UNESCO Cities of Music und der UNESCO Cities of Literature erweitert werden soll. Auf diese Weise können Synergien aus den bestehenden internationalen Netzwerken und Mitgliedschaften gebildet werden, die Hannover als weltoffene und internationale Kulturstadt weiter profilieren.
Rückblick: Schwerpunkte der Internationalen Kulturarbeit 2018

Kooperationsveranstaltungen:
  • Im Jahr 2018 veranstaltete das Sachgebiet Internationale Kultur gemeinsam mit dem syrischen Filmemacher Meedo Salem ein Arabisches Artcafé im Ihme Zentrum, bei dem die Videoblogger German Life Style und das Künstlerehepaar Ola Kabani und Ahmad Salma eingeladen wurden.
  • Anlässlich der Hannover Messe mit dem Partnerland Mexiko unterstützte das Sachgebiet Internationale Kultur die Deutsch-Mexikanische Gesellschaft bei der Organisation von Mexikanischen Kulturtage im Künstlerhaus mit Filmen, Vorträgen, einer Ausstellung und einem Maya-Kinderchor aus Mexiko.

Beratung und Förderung:
  • Im Rahmen der Initiative Welcome Artists liegt ein Schwerpunkt des Sachgebiets auf der Beratung und Förderung von internationalen Kulturschaffenden, die in Hannover Fuß fassen möchten. Dazu fanden im Jahr 2018 z.B. individuelle Beratungsgespräche im Kulturbüro oder spartenspezifische Netzwerktreffen statt (z.B."Musicians Welcome“ am 21.9.2018)
  • Mit dem Programm 3x10.000€ wurden im Jahr 2018 experimentell angelegte internationale Kulturprojekte gefördert, wie z.B. die Kooperation zwischen dem Hannoveraner Fingerdrummer Clockwerk mit der südafrikanischen Sängerin Fifi the Raiblaster oder das Architektur-Sound-Projekt „Brutalist Beats“ der Beatpoeten mit dem italienischen Soundkünstler Claudio Rocchetti.

Ausblick: Schwerpunkte der Internationalen Kulturarbeit 2019

Im kommenden Jahr liegt ein Schwerpunkt auf der Konzeption und Umsetzung eines breiten Beteiligungsprozesses für einen internationalen und interkulturellen Ort der Begegnung. Der Wunsch verschiedener Migrantenselbstorganisationen aus Hannover nach einem eigenen Haus wurde bereits 2008 unter dem Arbeitstitel Haus der Kulturen im Lokalen Integrationsplan (LIP) festgehalten, konnte aber noch nicht umgesetzt werden. Durch den Ratsbeschluss, dass die Landeshauptstadt eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 und damit verbunden, eine Kulturentwicklungsplan „mit europäischer und internationaler Relevanz“ erarbeiten soll, erhielt die Idee für einen Ort, an dem internationale Kultur in Hannover sichtbar wird und einen prominenten Platz erhält neuen Schwung und zahlreiche Fürsprecher. Angeregt durch aktuelle Entwicklungen, wie den verstärkten Zuzug von Geflüchteten und der Gründung einer neuen Generation interkultureller Initiativen und Projekte, wurde für diesen erneuten Anlauf der Arbeitstitel Haus der Kosmopoliten gewählt.

Gemeinsam mit dem Literaturhaus wird im Jahr 2018 ein neuer Hannah Arendt Stipendiat ausgewählt und durch die Organisation von Lesungen etc. unterstützt.

Eine zentrale Rolle wird auch die Kooperation mit länderspezifische Kulturveranstaltungen spielen, wie z.B. dem India Day oder einer Projektreihe des Vereins Can Arkadas.
Darüber hinaus wird das Beratungsangebot Welcome Artists weitergeführt, in Abstimmung und Kooperation mit vielen weiteren Partnern u.a. dem Welcome Board des Musiklandes Niedersachsen.
Auch die Verzahnung der internationalen Arbeit soll in 2019 und 2020 weitergetrieben werden. So wird u.a. das Projekt „Band Mash-Up“ weiterentwickelt. Hierzu wurden in 2018 junge Bands aus Hannover, den UNESCO City of Music Städten Liverpool, Glasgow und Adelaide sowie aus den Städtepartnerschaften Rouen, Blantyre und Poznañ eingeladen, um miteinander in einen musikalischen Austausch zu treten und sich auf ihren Auftritt auf der Internationalen Bühne bei der Fête de la Musique vorzubereiten. Die Bühne wurde vom Sachgebiet Internationale Kultur gemeinsam mit dem MusikZentrum organisiert und verband erstmals die Städtepartnerschaftsbühne und die UNESCO City of Music Bühne mit einem noch größeren internationalen Programm. Das Projekt unterstützt insbesondere junge Nachwunschbands beim Aufbau erster internationaler Kontakte. So sind aus dem Band-Mash Up heraus für die Teilnehmerbands weitere Konzerte und Festivalauftritte im In- und Ausland entstanden.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gender-Aspekte werden von der vorstehenden Informationsdrucksache nicht berührt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

41.1 
Hannover / 02.10.2018