Informationsdrucksache Nr. 2165/2022:
Abschlussbericht zur Antragsdrucksache Nr. 1754/2020 (Naturerlebnis in der Eilenriede) – Errichtung eines Baumwipfelpfades

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Stadtbezirksrat Mitte
In den Eilenriedebeirat
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
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2165/2022
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Abschlussbericht zur Antragsdrucksache Nr. 1754/2020 (Naturerlebnis in der Eilenriede) – Errichtung eines Baumwipfelpfades

Die Verwaltung wurde aufgefordert, die Errichtung eines Baumwipfelpfades in der Eilenriede bzw. die Möglichkeiten des Ausbaus der Waldstation, insbesondere des dort befindlichen Aussichtsturms, zu prüfen. Ziel des Antrags ist es, die Attraktivität der Eilenriede für die Naherholung und den Tourismus weiter zu steigern.

Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat im vergangenen Jahr die Machbarkeit dieses Vorschlags eingehend geprüft. Da die Errichtung und der Betrieb eines Baumwipfelpfades sehr kostenintensiv sind, wurde eine Kooperation mit dem Erlebniszoo Hannover in Betracht gezogen. Nach Vorstellung des Konzeptes sowie des voraussichtlichen waldökologischen Eingriffes werden seitens des Eilenriedebeirats starke Bedenken geäußert. Insbesondere die Umweltverträglichkeit des Eingriffes wurde in Frage gestellt. Zudem konnten weder die Region Hannover noch die Landeshauptstadt Hannover die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.
Insofern kommt die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass die Errichtung des Baumwipfelpfades nicht realisierbar ist. Auch die Erhöhung des 32 m hohen Aussichtsturms der Waldstation Eilenriede wird aus wirtschaftlichen Gründen als nicht sinnvoll angesehen. Das sogenannte „Waldhochhaus“ bietet bereits einen guten Ausblick auf den gesamten Wald und das umliegende Gebiet.

Grundsätzlich wird die Installation weiterer Infrastruktur im Wald aus waldökologischer und finanzieller Sicht sehr kritisch gesehen. Sowohl die nördliche als auch die südliche Eilenriede weisen bereits eine Vielzahl an Erholungseinrichtungen auf. Zusammen mit dem sehr gut ausgebauten Wegenetz können Erholungssuchende zahlreichen Aktivitäten nachgehen. Das Wegenetz von über 100 km Länge liegt weit über der Erschließung eines „konventionellen Waldes“. Hinzu kommen zahlreiche Trampelpfade, welche immer weiter ausgeweitet werden. Diese Übererschließung führt zur Beeinträchtigung des Naturhaushalts.

Neben den vielfältigen Angeboten für Sport- und Erholungssuchende bietet die „Waldstation Eilenriede“ gezielt Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Familien an. Mit dem Aussichtsturm „Waldhochhaus“ besteht, wie eingangs beschrieben, bereits eine Möglichkeit, die „Stockwerke des Waldes“ bzw. den Aufbau der Baumkronen zu erleben.
Die Angebote der Waldstation werden regelmäßig aktualisiert und ergänzt. Kürzlich wurde der Baumlehrpfad eingeweiht, welcher 62 Baumarten präsentiert. Ein weiteres Bildungsangebot stellt der „Holzpavillon“ dar, der dieses Jahr eröffnet werden soll und über Themen wie Klima, Biodiversität und nachhaltige Nutzung informieren wird. Als zusätzliche Angebote wurden im letzten Jahr der „Zeitstrahl“ (Geschichte des Stadtwaldes) sowie die Umweltbildungs-App „Eilenriedegeheimnisse“ umgesetzt. Einen Überblick über alle Angebote in der Eilenriede ist im Anhang zu finden.

Vor dem Hintergrund der Vielzahl an bereits bestehende Angeboten und der kürzlich realisierten sowie noch geplanten Projekte sieht der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün derzeit weder die Notwendigkeit noch die Möglichkeit zur Umsetzung eines Baumwipfelpfades oder vergleichbarer Projekte. Sowohl Belange des Naturschutzes als auch die finanziell angespannte Lage aufgrund der Haushaltskonsolidierung sprechen gegen eine Erweiterung der Infrastruktur im Stadtwald.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Es werden die Belange aller Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

67.70 
Hannover / 22.08.2022