Informationsdrucksache Nr. 2146/2012:
Haushaltsbegleitantrag zum Thema Denkmal für den unbekannten Deserteur

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Kulturausschuss
An den Stadtbezirksrat Linden-Limmer (zur Kenntnis)
 
Nr.
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2146/2012
2
 

Haushaltsbegleitantrag zum Thema Denkmal für den unbekannten Deserteur

Die Verwaltung wurde im Rahmen der Entscheidungen zum Haushaltsplan 2012 vom Rat beauftragt,

„die Neugestaltung eines Denkmals für den unbekannten Deserteur in das Rahmenkonzept zur Gedenk- und Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover aufzunehmen.
Die Auslobung eines entsprechenden Wettbewerbes ist vorzusehen.“


Es wird vorgeschlagen, dem Auftrag nach folgenden Grundsätzen zu entsprechen:

1.
Das mit Ratsbeschluss in 1994 als Schenkung der Künstler Witt, Voß und Wessel angenommene und derzeit auf dem Trammplatz positionierte Denkmal wird entnommen und wunschgemäß den Initiatoren zurückgegeben.

2.
Ein vom Künstlerpaar Almut und Hans-Jürgen Breuste konzipiertes Kunstobjekt wird angekauft, als Denkmal für den unbekannten Deserteur gewidmet und auf dem Friedhof Fössefeld aufgestellt. Das Objekt ist von einer Jury unter Vorsitz der Kulturdezernentin ausgewählt worden. Der Jury gehörten Herr Wuttig, Herr Prof. Dr. Krempel, Herr Dr. Kreter, Frau Wächtler, Frau Schepke und Herr Kaestle an.

Die Künstlerin Almut Breuste hat vor dem Hintergrund einer möglichen künftigen Widmung der Jury geeignete Objekte vorgeschlagen, aus der ein Vorschlag ausgewählt wurde
(s. Anlage)






3.
Auf dem Stadtfriedhof Fössefeld sind mehr als 20 Grabstellen für unbekannte Deserteure vorhanden.
Für die interessierte Öffentlichkeit wird im Eingangsbereich eine Gedenk- und Erinnerungstafel aufgestellt, mit der sachgerecht über die Historie des Ortes und die besonderen Aspekte des Themas Deserteur informiert wird.
Damit ist ein geeigneter Ort für die Aufstellung des ausgewählten Objektes gegeben.

4.
Die Finanzierung des Kunstobjektes und der Tafel soll aus vorhandenen Mitteln erfolgen.

5.
Für die Entwidmung des bisherigen Denkmals auf dem Trammplatz, die Widmung des Kunstobjektes sowie die Informationstafel sind Beschlüsse der zuständigen Gremien erforderlich, die nach einer Zustimmung des Kulturausschusses zu den oben aufgeführten Grundsätzen im formellen Verfahren eingeholt werden.

6. Zusammenfassung:
Mit dem vorgeschlagenen Konzept kann aus Sicht der Verwaltung dem Thema „Deserteur“ in angemessener Weise entsprochen werden.

Das Künstlerehepaar Breuste hat sich in ausgezeichneter Weise immer wieder mit der Geschichte auseinandergesetzt, u. a. in Bergen-Belsen.
Das Kunstwerk wird von der Jury als Denkmal empfohlen.
Der Ort Friedhof Fössefeld ist prädestiniert, als Spiegelbild von Krieg und Schreckensherrschaft, sich für die interessierte Öffentlichkeit zu einem stillen, selbst erfahrbaren Lernort zu entwickeln.

Insbesondere junge Menschen sollen durch entsprechende projektorientierte Begleitung dabei unterstützt werden, den Friedhof mit seinen drei Generationen von Gefallenen, aber auch Hingerichteten als Mahnung für Frieden, Respekt und Toleranz wahrzunehmen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gender-Aspekte werden von dieser Drucksache nicht berührt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

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Hannover / 19.09.2012