Informationsdrucksache Nr. 2141/2007 N1:
Verlegung von „Stolpersteinen“ in Hannover zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Kulturausschuss
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Gleichstellungsausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
An die Ratsversammlung (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
1. Neufassung
2141/2007 N1
0
 
Die Beratungsfolge wurde ergänzt um den Gleichstellungsausschuss. Des Weiteren erhalten alle Ratsmitglieder die Drucksache zur Kenntnis.

Verlegung von „Stolpersteinen“ in Hannover zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Auf Initiative des Künstlers Gunter Demnig werden seit dem Jahr 2000 in immer mehr Städten und Gemeinden Deutschlands und einigen anderen europäischen Ländern sogenannte Stolpersteine verlegt. Hierbei handelt es sich um Betonsteine, deren Oberflächen mit einer Messingplatte versehen werden. Die Größe der Platten beträgt 10 x 10 cm.

Ziel des Projektes ist es, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Hierzu gehören vor allem Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Deserteure und Euthanasieopfer.

Stolpersteine werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort des Opfers in Hannover in den Fußweg eingelassen. Auf den Steinen steht geschrieben: „Hier wohnte…“. Außerdem werden wichtige Daten aufgenommen wie Geburtstag und Umstände des Todes. Beispielhafte Tafeln können auf der Internetseite www.Stolpersteine.com angesehen werden.

Die Verwaltung hat Anfang des Jahres einige in der Erinnerungsarbeit aktive Organisationen und Initiativen angeschrieben, um ein Meinungsbild zu „Stolpersteinen in Hannover“ herzustellen. Alle vorliegenden Rückmeldungen befürworten die Verlegung der Steine. Die Verwaltung schließt sich diesem Votum an und wird Anträge auf Verlegung unterstützen.


Die federführende Organisation wird innerhalb der Verwaltung der Fachbereich Bildung und Qualifizierung übernehmen.

Rahmenbedingungen:

· Antrag von privat oder von Initiativen mit Zusage der Kostenübernahme für die Herstellung und Installation des Steins durch den Künstler (95 €)

· Durchführen der historischen Recherche durch das Stadtarchiv Hannover (persönliche Daten, u.a. letzte freiwillige Wohnung in Hannover)

· Einverständnis der Erben/Nachkommen der Opfer (soweit bekannt oder mit vertretbarem Aufwand zu ermitteln)

· Beteiligung des Eigentümers des Hauses, vor dem der Stein angebracht werden soll

· Einbau durch den Künstler in Kooperation mit dem Fachbereich Tiefbau

· Übernahme der Steine in das Eigentum der Stadt (öffentliche Straßen und Wege) und die dortige Unterhaltungspflicht.


Für die bereits vorliegenden Anträge auf Verlegung von 6 Stolpersteinen ist mit Recherchearbeiten begonnen worden.

Der Zeitaufwand für die oben beschriebenen erforderlichen Prüfungen ist nicht zu unterschätzen. Abhängig von der Anzahl der zu erwartenden Anträge ist mit Engpässen in der Bearbeitung zu rechnen, insbesondere gilt dies für das Stadtarchiv, das die historischen Recherchen zu leisten hat.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit diesem Projekt ist keine gruppenbezogene Bevorzugung oder Benachteiligung verbunden.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

43 / Dez. IV
Hannover / 18.09.2007