Drucksache Nr. 2132/2018:
GUGS (GRIFFBEREIT UNTERWEGS) ein Projekt für geflüchtete Familien mit Kindern von 0-6 Jahren

Informationen:

verwandte Drucksachen:

2132/2018 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Sozialausschuss
  • Stadtbezirksräte 01 - 13

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Jugendhilfeausschuss
In den Ausschuss für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationaler Ausschuss)
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
An den Sozialausschuss (zur Kenntnis)
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
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2132/2018
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GUGS (GRIFFBEREIT UNTERWEGS) ein Projekt für geflüchtete Familien mit Kindern von 0-6 Jahren

Antrag zu beschließen,

1. dass das niedrigschwellige Flüchtlings-Projekt „GUGS“ im Zeitraum 01.01.2019 - 31.12.2020 fortgeführt wird.

2. die Kosten des Projekts im Förderzeitraum 01.01.2019 bis 31.12.2020 in Höhe von 109.000,00 Euro pro Jahr zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Programm richtet sich im Wesentlichen an die geflüchteten Eltern (hier vorrangig die Mütter) und ihre Kinder. Die Mütter tragen den Hauptanteil der Erziehungsverantwortung für die Kinder und sind in der Begleitung der Kinder deutlich präsenter. Bei den Kindern profitieren Jungen und Mädchen gleichermaßen von dem Angebot.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 51 - Investitionstätigkeit
Bezeichnung
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 0,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit 0,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 51 - Investitionstätigkeit
Produkt 36501
Kindertagesbetreuung
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 39.000,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 0,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 0,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 70.000,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -109.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -109.000,00 €
Die Personalkosten der Projektkoordinatorin betragen jährlich 39.000 Euro. Die sonstigen ordentlichen Aufwendungen pro Jahr setzen sich aus folgenden Posten zusammen: Honorar der ElternbegleiterInnen (48.000,- Euro), Kosten für die Qualifizierung (10.000,- Euro), Sachkosten (12.000,- Euro). Die Mittel sind im Verwaltungsentwurf des Doppel-HH 2019/2020 im Budget Kindertagesbetreuung veranschlagt.

Begründung des Antrages

Das Projekt GUGS ist ein niedrigschwelliges und zugehendes Projekt für Flüchtlingsfamilien mit Kindern von 0-6 Jahren. Mit der Informationsdrucksache 2325/2016 wurde dem Rat der Landeshauptstadt Hannover bereits ein erster Erfahrungsbericht vorgelegt.

GUGS ist ein sinnvolles und geeignetes Angebot, um intensiven Kontakt mit Flüchtlingsfamilien herzustellen und sie bedarfsorientiert zu unterstützen. Die Unterstützung bezieht sich im Wesentlichen auf familienrelevante Themen.

Zur Förderung und Integration von Familien mit Fluchterfahrungen wird GUGS annehmend und wertschätzend von allen Beteiligten wahrgenommen und von den Müttern mit ihren Kindern gerne genutzt. Die ElternbegleiterInnen haben eine Schlüsselfunktion in Bezug auf Kontaktaufnahme und Vertrauensbildung. Dies gelingt ihnen einerseits über die gleiche Sprache, anderseits über die eigene Migrationserfahrung. Zudem bieten die ElternbegleiterInnen Raum und Gelegenheit für die Mütter erlernte Kenntnisse der deutschen Sprache im Alltag anzuwenden. Hier sind die positiven Entwicklungen der Teilnehmenden, die regelmäßig und längerfristig die GUGS-Gruppen besuchen, signifikant. Ebenso ist festzustellen, dass die Selbstsicherheit der Mütter während der Teilnahme an GUGS zunimmt und sie im Umgang mit den Kindern gefördert und gestärkt werden.

Aufgrund aktueller Entwicklungen verlagert sich die Arbeit im Projekt zunehmend in neu geschaffene Wohnprojekte. Hierhin ziehen überwiegend Familien mit vielen Kindern, die aus den Gemeinschaftsunterkünften (GU) ausziehen, da bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Den Wohnprojekten kommt neben den GU daher eine wachsende Bedeutung zu. Da nicht alle Wohnprojekte über adäquate Gruppenräume für GUGS verfügen, ist eine engen Kooperation und Vernetzung mit anderen Trägern/Institutionen des jeweiligen Stadtteils entstanden, um dort das GUGS Angebot zu implementieren. Hierdurch entsteht die Möglichkeit das Angebot auch für andere Familien des Stadtteils zu öffnen und einen Ort der Begegnung zwischen Flüchtlingsfamilien und Bewohnerinnen zu schaffen. Der Schwerpunkt des Gruppenangebotes orientiert sich jedoch weiterhin an den Bedarfen der geflüchteten Familien.

Die Folgen der Neuregelung des Familiennachzuges ab 01.08.2018 sind derzeit noch nicht einschätzbar. Das GUGS Angebot wird auf die aktuellen Entwicklungen bedarfsgerecht und flexibel reagieren.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig und sinnvoll, dass GUGS Projekt ab 01.01.2019 fortzuführen.

Gemeinschaftsunterkünfte(GU) sind die ersten Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Personen. Hier gibt es Hilfestellungen durch das Personal der Betreiber und das Integrationsmanagement. Darüber hinaus gibt es Hilfe bei Behördengängen. Die Betreuung nach hohen qualitativen Standards wird dabei durch private Betreiber und Träger der freien Wohlfahrtspflege rund um die Uhr gewährleistet.



Die Unterbringung in einem Wohnprojekt bedeutet eine geringere beratende Betreuung durch die SozialarbeiterInnen des Betreibers. Die BewohnerInnen sind stärker in ihrer Eigenständigkeit gefordert, die deutsche Sprache zu erlernen und sich in die Nachbarschaft zu integrieren.

Aktuelle GUGS Standorte (Stand September 2018) gibt es in folgenden GUs oder Wohnprojekten:

- GU Vahrenheide

- Wohnprojekt Hebbelstraße (List)

- GU Woermannstraße (Badenstedt)

- Wohnprojekt Hermann-Ehlers-Allee (Badenstedt)

- Wohnprojekt Albrecht-Schaeffer-Weg (Badenstedt)

- GU Rendsburger Straße (Lahe)

- GU Feodor-Lynen-Weg (Roderbruch)

- GU Baumschulenallee (Roderbruch)

- Wohnprojekt Nikolaas-Tinbergen-Weg (Roderbruch)

51.4 
Hannover / 13.09.2018