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Zur Finanzierung der Einrichtung eines Archivs Ronald Searle im Museum „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ erhält die Wilhelm-Busch- Gesellschaft e.V. einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 37.219,89 €.
Die Auszahlung des Zuschusses erfolgt – nach Projektfortschritt – im Jahr 2013.
Mit dieser Drucksache werden keine Gender-Aspekte berührt.
Haushaltsmittel stehen im Haushaltsjahr 2013 als Haushaltsausgaberest in der Kontierung 42811000-43180000 zur Verfügung.
2010 hat die Stiftung Niedersachsen den Nachlass des inzwischen verstorbenen englischen Zeichners Ronald Searle mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Nieder- sächsischen Sparkassenstiftung im Verbund mit der Sparkasse Hannover, der Nord/LB und den VGH Versicherungen sowie des Landes Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover erworben und dem Museum „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ als Dauerleihgabe übergeben.
Zusammen mit den Werken aus der Sammlung historischer Karikaturen des Künstlers, der umfangreichen wissenschaftlichen Bibliothek zur Theorie und Geschichte der Karikatur und dem ersten Teil seines Archivs, den der Künstler dem Museum bereits vorher als Schen- kung übergeben hatte, verfügt das Museum „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ über einen Archivbestand, dessen außerordentliche Bedeutung von der Fachwelt (s. Anlage 1) herausgestellt wurde.
Um dieser Bedeutung gerecht zu werden und das Potential des Nachlasses (in vollem Umfang) erschließen zu können, ist es notwendig, das Archiv Ronald Searle zu öffnen und der wissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen, indem eine Sichtung, Ordnung, Digitalisierung und Erfassung bzw. Inventarisierung nach wissenschaftlichen Kriterien vorgenommen wird.
Vorgesehen ist insbesondere:
· ein kommentiertes online Bestandsverzeichnis des Nachlasses
· die Einstellung in die Deutsche Digitale Bibliothek
· die Erstellung von Berichten über die Forschungsergebnisse
· die Erarbeitung einer konzeptionellen Planung für Präsentationen des Nachlasses, vor allem mit der Perspektive auf den 100. Geburtstag Searles 2020.
Mit der Realisierung dieses Vorhabens über einem Zeitraum von drei Jahren sind folgende
Kosten verbunden:
Transportkosten (Herbeiholung des noch in Tourtour
befindlichen Archivmaterials) 8.000 € Einrichtung und Ausstattung des Archivs Ronald Searle 4.500 €
Computerausstattung 32.500 €
Personalkosten für ein/e wissenschaftl. Mitarbeiter/in für drei Jahre 160.200 €
Bestandskatalog 20.000 €
Sachmittel 15.000 €
Gesamtsumme 240.200 €
Hinzu kommt die Bereitstellung eines geeigneten Raums in den städtischen Räumlichkeiten des Museums.
Finanzierung:
Der Wert des Nachlasses Searle wird weit höher eingeschätzt als der Betrag, der 2010 zu seinem Erwerb aufzubringen war. Insgesamt hatten die o.g. Institutionen damals 970.000 € bereitgestellt. Durch den sehr baldigen Tod des Ehepaars Searle nach Abschluss der Verhandlungen sind letztlich nur 123.958,43 € aufgewendet worden.
Angesichts der außerordentlichen Bedeutung des im „Wilhelm Busch – Museum für Karikatur und Zeichenkunst“ insgesamt befindlichen Nachlasses einerseits und der geringen aufgewendeten Summe andererseits sind Vertreter der Institutionen, die den Erwerb finanziert hatten, übereinstimmend zu der Einschätzung gekommen, dass es sinnvoll und angemessen wäre, einen Teil der nicht aufgewendeten Summe einzusetzen, um die Einrichtung des Archivs Ronald Searle wie oben beschrieben zu realisieren. Dem entspricht der folgende
Finanzierungsplan:
Kulturstiftung der Länder 15.000,00 €
Land Niedersachsen 70.000,00 €
Stiftung Niedersachsen 60.000,00 €
Nds. Sparkassenstiftung 56.000,00 €
Landeshauptstadt Hannover 37.219,89 €
Wilhelm-Busch-Gesellschaft e.V. (Eigenmittel) 1.980,11 €
Gesamtsumme 240.200,00 €
Die Höhe des städtischen Zuschusses erklärt sich folgendermaßen:
Die Landeshauptstadt Hannover hatte der Stiftung Niedersachsen für den Erwerb des Nachlasses seinerzeit einen Zuschuss von 50.000 € bewilligt und die Bewilligung weiterer 50.000 € in Aussicht gestellt. Von dem bewilligten Betrag wurden 12.780,11 € benötigt, um den Erwerb des Nachlasses zu finanzieren. Der Differenzbetrag in Höhe von 37.219,89 € wurde von der Stiftung Niedersachsen zurückgezahlt und soll nun der Wilhelm-Busch- Gesellschaft e.V. als Zuschuss für die Einrichtung des Archivs gewährt werden.
Darüber hinaus versetzt die Landeshauptstadt Hannover den für das Archiv vorgesehenen Raum im städtischen Museumsgebäude unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte im Rahmen der baulichen Unterhaltung in den ursprünglichen Zustand zurück.