Informationsdrucksache Nr. 2104/2015:
Leitungs- und Organisationsstruktur des Sachgebiets Jugendzentren/Jugendtreffs im Bereich Kinder- und Jugendarbeit

Inhalt der Drucksache:

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2104/2015
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Leitungs- und Organisationsstruktur des Sachgebiets Jugendzentren/Jugendtreffs im Bereich Kinder- und Jugendarbeit

Die 16 kommunalen Jugendeinrichtungen des Bereiches Kinder- und Jugendarbeit der Landeshauptstadt Hannover werden in Zukunft in sechs sozialräumlichen bzw. regionalen Verbünden (Sozialraumteams) unmittelbar zusammenarbeiten und jeweils eine gemeinsame Organisationseinheit bilden.

In den einzelnen Einrichtungen gibt es seit der Haushalts-Konsolidierung aus dem Jahr 2005 i. d. R. jeweils eine Stelle für Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Erzieher/innen. Die Jugendtreffs und Lückekinderangebote sind mit jeweils einer Stelle Sozialarbeit ausgestattet. Darüber hinaus werden teilweise Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten in den Einrichtungen zusätzlich eingesetzt.

Organisations- und Leitungsmodell im Sachgebiet Jugendzentren

Die gesamten Aufgaben der kommunalen Jugendzentren und Jugendtreffs werden zukünftig durch Sozialraumteams wahrgenommen. Ein Sozialraumteam wird aus fünf Mitarbeiter/innen bestehen. Die zusätzlichen Stellenkapazitäten werden durch die Integration der Stellen aus den Lückekinderangebote und durch Umschichtung der Stellen von Projektmitarbeiter/innen erreicht.

Die sechs Sozialraumteams haben folgende Zusammenstellung:

Stadtbezirk
Einrichtungen
Bohfeld-Vahrenheide
JZ Camp Vahrenheide, JZ Sahlkamp
Buchholz-Kleefeld u. Misburg-Anderten
JZ Misburg, JT Ibykusweg, JZ Roderbruch
Döhren-Wülfel
JZ Döhren, JZ Mittelfeld
Ricklingen u. Linden-Limmer
JZ Mühlenberg, JZ Oberricklingen,
JZ Posthornstraße (Linden)
Herrenhausen-Stöcken
JZ Stöcken, JT Herrenhausen, JT Marienwerder
Nord
JZ Feuerwache/Nordstadt, JT Vinnhorst

Das Jugendsportzentrum Buchholz ist keinem Sozialraumteam zugeordnet, da es eine stadtweite Ausrichtung hat.

Fachliche Ausrichtung der Sozialraumteams
Jugendliche wollen zunehmend nicht mehr ausschließlich durch Angebote in strukturierten Räumen ihre Gruppen- und Cliquenprozesse ausleben. Die Nutzung des öffentlichen Raumes erhält in diesem Zusammenhang eine zunehmende Bedeutung. Im fachlichen Vordergrund für die offene Jugendarbeit steht dabei die freiwillige und unaufdringliche Vermittlung von sozialpädagogischen Kompetenzen durch Beziehungsarbeit sowie der Förderung von Bildungs- und Teilhabeprozessen für und mit den Jugendlichen.

Aus Sicht des Bereiches Kinder- und Jugendarbeit liegt speziell die Zukunft der offenen Jugendarbeit in einer höheren Flexibilität bei der Angebotsstruktur. Hierzu zählen neben der klassischen offenen Tür in den Einrichtungen, verstärkte Angebote der Gruppen- und Projektarbeit auch durch Kooperationen im Sozialraum oder als stadtweites Angebot. Darüber hinaus bekommt die aufsuchende bzw. herausgehende Jugendarbeit im Sozialraum eine wesentlich stärkere Gewichtung.

Da zunächst alle Einrichtungen der kommunalen Jugendarbeit bestehen bleiben, verantworten die Sozialraumteams gemeinsam die Angebote in verschiedenen stadtteil- bzw. quartiersbezogenen Jugendeinrichtungen. Die sozialräumlichen Koordinierungsrunden werden ausdrücklich nicht durch die Neuaufteilung der kommunalen Jugendarbeit ersetzt. Die Mitwirkung an den jeweiligen sozialräumlichen Koordinierungsrunden bleibt von der Neuaufteilung dementsprechend unberührt.

Allerdings müssen nicht weiter alle Jugendzentren und Jugendtreffs den gleichen Umfang an Öffnungs- und Angebotszeiten vorsehen. Vielmehr sollen die Angebote der einzelnen Einrichtungen bereits so aufeinander abgestimmt werden, dass auf sozialräumliche Bedarfslagen in den zuvor genannten Arbeitsfeldern kurzfristig angemessener reagiert werden kann. Die Mitarbeiter/innen können sich zudem besser vertreten und damit die persönliche Belastung bei Urlauben, Krankheitsfällen und Außenaktivitäten verringern. Nicht zuletzt gewährleistet eine Struktur mit mind. fünf Mitarbeiter/innen in einem Sozialraumteam eine fachlich bessere Abstimmung und Reflektion über Inhalte, Ziele und Maßnahmen in den Einrichtungen.

Dieses Leitungs- und Organisationsmodell des Sachgebietes Jugendzentrum im Bereich Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Hannover soll ab dem 01.10.2015 zunächst für einen Zeitraum von maximal drei Jahren zur Probe umgesetzt werden. Während und nach Beendigung dieser Erprobung findet eine Bewertung des Modells unter Einbeziehung aller Beteiligten (Mitarbeiter/innen, Sachgebiets- und Bereichsleitung, Personalverwaltung und Personalrat) statt.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Veränderung der Leitungs- und Organisationsstruktur des Sachgebietes Jugendzentren und Jugendtreffs betrifft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Angebote in den neuen Sozialraumteams richten sich an weibliche und männliche Jugendliche.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

51.5 
Hannover / 21.09.2015