Antrag Nr. 2094/2010:
Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Änderung der ermäßigten Eintrittspreise im Sprengel Museum

Informationen:

verwandte Drucksachen:

2094/2010 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Fraktion DIE LINKE.

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion DIE LINKE. zur Änderung der ermäßigten Eintrittspreise im Sprengel Museum

Der Rat möge beschließen:

Nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus des Sprengel Museum erhalten diejenigen Besucherinnen und Besucher, die bislang den ermäßigten Eintrittspreis von 6 Euro zahlen, freien Eintritt.

Begründung

Für Besucherinnen und Besucher aus den unteren Einkommesgruppen bis hin zu Bezieherinnen und Beziehern von Arbeitslosengeld II ist ein Museumseintritt von 6 Euro noch deutlich zu hoch. Legt man den im ALG-II-Satz vorgesehenen Anteil für Kultur zu Grunde, müssten diese Menschen beinahe drei Monate auf einen Besuch des Sprengel Museums sparen. Diese Personen werden so vom Besuch des Museums abgehalten. Kinder und Jugendliche werden erfahrungsgemäß schon von geringen Eintrittsgeldern abgeschreckt. Da Museen einen wichtigen Beitrag zu einer umfassenden Bildung leisten, ist man in vielen europäischen Städten dazu übergegangen, zumindest Kindern und Jugendlichen die Eintrittspreise zu erlassen, in einigen Fällen wurden sie komplett abgeschafft. Zwar gibt es zu diesem Zweck bereits heute den eintrittsfreien Freitag, dies hat jedoch in den vergangenen Jahren zu einer Konzentration der Museumsbesuche auf diesen Tag geführt.

Das Sprengel Museum wird zum überwiegenden Teil von der öffentlichen Hand finanziert, der jährliche Zuschussbedarf sowohl von der Landeshauptstadt Hannover als auch vom Land Niedersachsen beträgt jeweils rund 2,4 Millionen Euro. Auch der Erweiterungsbau wird zu 80 Prozent aus Steuergeldern finanziert. Auch vor diesem Hintergrund sollte das Museum allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sein.

Finanzielle Nachteile für die Stadt werden sich aus dieser Neuregelung der Eintrittspreise langfristig kaum bis gar nicht ergeben. Ohnehin decken die jährlichen Besuchereinnahmen von rund 270.000 Euro gerade einmal 5 Prozent der Gesamtkosten des Museums. Da durch den Erlass der Eintrittspreise für die genannten Personengruppen ein positiver Bezug zum Museum entsteht, wird dies künftig zu einer höheren Zahl von Besucherinnen und Besuchern führen, da insbesondere junge Menschen entweder mit ihrer Familie oder später mit ihren eigenen Kindern das Sprengel Museum besuchen werden und so auch zusätzliche Besuchereinnahmen generieren werden.

Michael Höntsch
Fraktionsvorsitzender