Drucksache Nr. 2036/2005:
Stadtplatzprogramm „Hannover schafft Platz“
Erneuerung Jahnplatz, Vahrenwald

Informationen:

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Kommission für Kinder- und Jugendhilfeplanung

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Vahrenwald-List
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An die Kommission für Kinder- und Jugendhilfeplanung (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
2036/2005
2
 

Stadtplatzprogramm „Hannover schafft Platz“
Erneuerung Jahnplatz, Vahrenwald

Antrag,

1. der Erneuerung des Jahnplatzes entsprechend nachfolgender Begründung

zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 55c Abs.3 NGO
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gem. § 57 Abs. II NGO
2. die Ausstattung des Kinderspiel- und Bolzplatzes entsprechend der Anlage 2 zu beschließen.
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 55 c Abs. 1 NGO

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Bei der Planung zur Neugestaltung des Jahnplatzes wurden Einwohnerinnen und Einwohner sowie Kinder und Jugendliche umfangreich beteiligt. Wünsche und Ideen wurden geschlechterdifferenziert erfasst und ausgewertet.
Von der geplanten Maßnahme sind Frauen gleichermaßen wie Männer betroffen.
Bei der Ausstattung des Kinderspielbereichs wurden die Bedarfe von Mädchen und Jungen berücksichtigt. (s. Begründung)

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten0,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung610.000,00 €2.6300.950000.7-213Sachausgaben0,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten48.800,00 €Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt610.000,00 € Ausgaben insgesamt48.800,00 € 
Finanzierungssaldo-610.000,00 € Überschuss / Zuschuss-48.800,00 € 

Begründung des Antrages


Ausgangssituation

Der Jahnplatz wurde 1929 als kombinierter Schmuck- und Wochenmarktplatz mit Spielmöglichkeiten und einer umgrenzenden Baumreihe zusammen mit der umgebenden Bebauung angelegt.
Der inzwischen ausgewachsene Baumgürtel, alte Heckeneinfassungen und Sandsteinmauern stammen noch aus dieser Gründungszeit.
Die Aufenthaltsbereiche entstanden Ende der 1950er Jahre, der Spiel- und Bolzplatz in seiner heutigen Anlage wurde überwiegend in den Jahren 1970 – 1972 angelegt. Die Ausstattungen sind seitdem unwesentlich verändert worden und entsprechend abgenutzt.
Die Einteilung der Flächen entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Dunkle und schwer einsehbare Ecken werden teilweise von alkoholkonsumierenden Nutzergruppen belagert.
Der abgesenkte innere Platz ist nur umständlich zu erreichen, wichtige Wegebeziehungen fehlen, die Platzeingänge sind versteckt und unübersichtlich angeordnet. (s. Anlage 1)

Im Rahmen des Stadtplatzprogrammes soll der Jahnplatz nun umfassend neu gestaltet und für die Einwohnerinnen und Einwohner Vahrenwalds wieder zu einem attraktiven Mittelpunkt werden

Beteiligung der Anwohner, Kinder und Jugendlichen:
In einer gut besuchten Bürgerversammlung im März 2005 wurden erste Anregungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zur Umgestaltung gesammelt. In den folgenden 4 Wochen gab es die Möglichkeit, sich über einen „Ideenkasten“ im Freizeitheim Vahrenwald schriftlich zu äußern.

Die wichtigsten Ergebnisse der Bürgerbeteiligung:


· Ein Platzcafé mit Außengastronomie anstelle des vorhandenen Kiosk
· Den Platz offener gestalten; ein Platz für alle Nutzerinnen und Nutzer soll entstehen
· Das Angebot für Kinder- und Jugendliche soll vielfältiger und attraktiver werden.
· Die Zugänglichkeit soll verbessert werden.

Vom 16. – 18. März 2005 wurde eine öffentlich angekündigte Kinderbeteiligung auf dem Spielplatz und in der benachbarten Grundschule Alemannstrasse mit ca. 75 Kindern, davon 39 Mädchen und 36 Jungen im Alter von 6- 19 Jahren durchgeführt.
Dabei konnten die Kinder und auch begleitende Eltern den Bestand kritisch bewerten, Wünsche und Ideen zur Neugestaltung vortragen, die nach Themen geordnet und dokumentiert wurden. Während die Jungen sich deutlich für den Erhalt und die Verbesserung des Ballspielangebotes und ein vielseitiges Klettergerät aussprachen, wünschten sich vermehrt die Mädchen Rückzugsmöglichkeiten, kleinteilige Bewegungs- und Schaukelangebote.
Die Auswertung aller Wünsche der Kinder- und Jugendbeteiligung ergab folgende Schwerpunkte für die weitere Planung:
· Attraktives vielseitiges Kletterspielgerät mit Seilen und Rutschen
· Anlage einer geschützten Sandspielfläche
· Bolzplatz erhalten und aufwerten (z.B. mit Basketballangebot)
· Verschiedene Schaukelangebote
· Balancier- und Bewegungsangebote

In einer zweiten Bürgerversammlung im Mai 2005 wurde der Vorentwurf vorgestellt und diskutiert.
Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger bestätigten den Entwurfsansatz und die gestalterische Zielsetzung.


Planung

Mit der Planung wurde das Landschaftsarchitekturbüro Prof. Nagel, Schonhoff und Partner aus Hannover beauftragt.
Der in der Anlage Nr. 2 dargestellte Entwurfsplan sieht die folgenden Maßnahmen vor:
Der grüne, von einem Baumrahmen bestimmte Charakter des Platzes wird in Anlehnung an die historische Grundstruktur herausgearbeitet und mit modernen Elementen neu geordnet.
Die Neugestaltung soll in 2 Entwicklungsstufen realisiert werden.

1. Neuordnung der inneren Platzräume:


Die offene Mitte des inneren Platzes wird durch Entfernen von Hecken als Sichtbarrieren erlebbarer.
Die abgesenkte innere Rasenfläche wird angehoben, barrierefrei zugänglich gemacht und in 3 eingefasste „geneigte Rasenschollen“ gegliedert. Diese werden aus dem umliegenden Niveau herausgestellt und mit Betonblockkanten umgrenzt.
Neue diagonale Wege ermöglichen jetzt Querungen über den Platz.
An der Westseite verstärken zusätzliche Baumpflanzungen beidseitig neben dem Kioskgebäude die rechteckige Grundform des Gesamtplatzes. Die vorhandenen Asphaltflächen werden zugunsten beruhigter neuer Eingangsplätze aus wassergebundener Decke mit Staudenbeeten und Sitzangeboten aufgewertet. Auf der Rückseite des Kiosks soll eine offene Freifläche Raum für eine Außengastronomie ermöglichen.
Eine neue Fußwegverbindung entlang der Nordseite innerhalb des Platzes ermöglicht eine bessere Führung der Passanten auch während des Wochenmarktes und belebt den inneren Platz zusätzlich.
Entlang der südlichen Platzseite verbindet ein Wegeband aus wassergebundener Decke großzügig die inneren Platzflächen. Zum anschließenden Straßenraum fasst eine lang gestreckte Bank im Verlauf der Baumreihe den Platz ein. Insgesamt werden alle Platzflächen barrierefrei hergestellt.
Der Kinderspielplatz bleibt an seiner bisherigen Lage erhalten und wird mit zeitgemäßen Spielgeräten neu ausgestattet. Die Tischtennisplatte und große Karussellschale werden wieder verwendet. 2 Schaukeln, 1 Kletterspielgerät und kleinteilige Bewegungs- und Spielangebote ergänzen den Spielbereich für ältere Kinder, der mit linearen Heckenbändern gegliedert wird.
Für die Kleinkinder in Begleitung mit Ihren Eltern ist ein neuer Sandspielbereich mit schützenden Heckeneinfassungen und einem Spielhaus geplant. Die anschließende Rasenfläche wird in einer Mulde vor dem Bolzplatz angelegt.
Der Bolzplatz bleibt in seiner jetzigen Form erhalten, wird mit neuen Ballfanggittern ergänzt und erhält zusätzlich 2 Basketballkörbe mit Spielfeldmarkierungen auf dem Asphaltbelag.

2. Maßnahmen an den Verkehrsflächen - Neuordnung des ruhenden Verkehrs:
Im Zuge der Baumaßnahmen auf der inneren Platzfläche im Zuständigkeitsbereich des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün sind auf den umliegenden Verkehrsflächen des Fachbereichs Tiefbau zunächst nur Instandsetzungsarbeiten zur Wahrung der Verkehrssicherheit an den Entwässerungsbauten und den Oberflächenbelägen vorgesehen.
Im Einzelnen sind geplant:

· Teil-Instandsetzung der defekten Gossenentwässerung der südlichen Anliegerstrasse Jahnplatz sowie Begradigung der inneren Bordkante zum Stadtgrünplatz
· Anpassung der Oberflächenentwässerung an der westlichen Vorplatzfläche
· Instandsetzung der Oberflächenbeläge an der Ostseite, Nebenanlagen Grabbestrasse
· Fahrradanlehnbügel an den Kreuzungsecken
· Ergänzungen und Modernisierung der Straßenbeleuchtung am inneren Platz

Der in der Bürgerbeteiligung geäußerte Wunsch, anstelle des Kiosks ein Café/Eiscafé vorzusehen, könnte aufgrund laufender Pachtverträge und der gegebenen Eigentumsverhältnisse am Kioskgebäude vorr. frühestens ab Ende 2007 umgesetzt werden, unter der Voraussetzung, dass ein passendes Konzept wirtschaftlich entwickelt wird.
Die Verwaltung prüft zurzeit die Realisierbarkeit und ist mit potentiellen Interessenten im Gespräch.
Erst danach ergibt sich realistisch auch für den Vorplatz ein funktionaler und gestalterischer Neuanfang. Daher erscheint es geboten, die in der Zielplanung festgehaltene Umgestaltung 2. Stufe (z.B. im Zuge des Radwegeprogramms entlang der Philipsbornstrasse) grundlegend zu modernisieren und neu zu ordnen. Die derzeit als Parkplatz genutzte Vorplatzfläche an der Philipsbornstrasse soll langfristig vom ruhenden Verkehr befreit werden. Durch die Neuanlage von ca. 15 Schrägparkplätzen an der Philipsbornstrasse und eine geänderte Markierung der Stellplatzanordnung an der Nordseite können zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Die Erneuerung der befestigten Verkehrsflächen mit einem einheitlichen Betonplattenbelag soll den Jahnplatz zusätzlich aufwerten. Durch die in der ersten Phase durchgeführten Maßnahmen am nördlichen Rand des inneren Platzes bleibt die Option für eine nachträgliche Neuordnung der Nebenanlagen im Sinne der Zielplanung weiterhin möglich.

Der Wochenmarkt gewinnt durch verbesserte Aufstellmöglichkeiten rund um den Platz und übersichtlichere Wegebeziehungen für die Marktkunden zusätzliche Attraktivität.

Die Umbauarbeiten sollen im Frühjahr 2006 beginnen und bis auf die Baumpflanzungen im Spätsommer 2006 abgeschlossen sein.

Kostenzusammenstellung

Die Gesamtkosten betragen 610.000,- € (brutto) und setzen sich wie folgt zusammen:

Innere Platzflächen / Grünflächen:
· Baustelleneinrichtung und Räumungsarbeiten 48.000,- €
· Vor- und Erdarbeiten 25.000,- €
· Altlasten / Bodenentsorgung 20.000,- €
· Befestigte Flächen 114.000,- €
· Ausstattung / Spielgeräte 115.000,- €
· Zäune und Einfassungen 103.000,- €
· Rasen- und Pflanzarbeiten 50.000,- €
Gesamtkosten Innere Platzfläche / Grünflächen 475.000,- €
Verkehrsflächen: 60.000,- €
Straßenbeleuchtung: 14.000,- €
Architekten- und Ingenieurleistungen: 61.000,- €
(Planungshonorare, Bodengutachten, Sicherheits-Koordination, Kinderbeteiligung)
Gesamtkosten 610.000,- €
Die Gesamtkosten zur Durchführung der Baumaßnahmen trägt die Landeshauptstadt Hannover.
67.22 
Hannover / 05.10.2005