Drucksache Nr. 2015/2017 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der SPD-Fraktion zur Förderung des Spracherwerbs in hannoverschen Kindertagesstätten durch das Land Niedersachsen
in der Ratssitzung am 28.09.2017, TOP 2.1.2.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
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2015/2017 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der SPD-Fraktion zur Förderung des Spracherwerbs in hannoverschen Kindertagesstätten durch das Land Niedersachsen
in der Ratssitzung am 28.09.2017, TOP 2.1.2.

Sprache ist der Schlüssel zu Bildung. Schon in den Kindertagesstätten muss die Sprachförderung beginnen, um allen Kindern einen guten Start in das spätere Schulleben zu ermöglichen. Um dies zu unterstützen hat das Land Niedersachsen im Rahmen der sogenannten QuiK-Richtlinie für die Jahre 2017 und 2018 mehr als 12 Mio. allein für die Landeshauptstadt zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln sollen insbesondere Einrichtungen mit einer hohen Zahl an Kindern, die kein oder wenig Deutsch können, mit zusätzlichem Personal unterstützt werden. Die Verteilung der Gelder soll möglichst unbürokratisch und zügig erfolgen und liegt deswegen in den Händen der Kommunen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung.

1. Nach welchen Kriterien wird die Landeshauptstadt die Mittel weiter verteilen und welches Personal soll damit eingestellt werden?

2. Welche Sprachförderprogramme des Landes hat die Verwaltung darüber hinaus in den vergangenen vier Jahren genutzt und wie viele Kinder bzw. Einrichtungen haben davon profitiert?

3. Wie hoch ist die Summe, die die Stadt Hannover in die Sprachförderung in Kitas investiert (gesamt und für die einzelnen Programme)?

Christine Kastning
Fraktionsvorsitzende

Text der Antwort

Frage 1: Nach welchen Kriterien wird die Landeshauptstadt die Mittel weiterverteilen und welches Personal soll damit eingestellt werden?

In Absprache mit den anderen Trägern von Kindertagesstätten hat die Landeshauptstadt Hannover für die Beantragung für die Förderung von zusätzlichem Personal folgende Kriterien zugrunde gelegt:
Insbesondere sollen Kindertagesstätten gefördert werden, die einen hohen Anteil von Kindern mit Fluchterfahrungen bzw. einen hohen Anteil an Kindern aufweisen, in deren Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird.

Da mit diesen Kriterien die Mittel (ca. 12 Millionen Euro für den Bewilligungszeitraum) für Hannover nicht voll ausgeschöpft werden konnten, wurden darüber hinaus für weitere Kindertagesstätten Mittel beantragt. Diese Kindertagestätten erfüllen andere Belastungskriterien z. B. einen hohen Anteil von Eltern von Alleinerziehenden, geringes Einkommen (z. B. AufstockerInnen).

Bisher sind 156 Anträge für zusätzliches Personal für die dritten Kräfte in Kindergarten-gruppen bei der Stadt Hannover eingegangen. An 55 Kindertagesstätten gibt es bereits geeignetes Personal für die durch die QuiK-Richtlinie geförderten Stellen.
101 Kindertagesstätten suchen nach pädagogischen Fachkräften bzw. anderem geeignetem Personal. Unter dem geeigneten Personal ohne Fachausbildung befinden sich mehr als 30 Elternbegleiterinnen aus dem Rucksackprogramm und Stadtteilmütter aus den Familienzentren. Für alle diese Frauen gibt es ab August 2018 die Möglichkeit, berufsbegleitend die Ausbildung als Sozialassistentin zu beginnen.
Die Liste der Anträge ist eventuell noch nicht vollständig, da Träger möglicherweise erst einen Antrag stellen, wenn sich abzeichnet, dass sie Personal gefunden haben.

Frage 2: Welche Sprachförderprogramme des Landes hat die Verwaltung darüber hinaus in den vergangen vier Jahren genutzt und wie viele Kinder bzw. Einrichtungen haben davon profitiert?

Das Land Niedersachsen fördert ein Programm zur „alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung im Elementarbereich“. An diesem Programm nehmen 39 Kindertagesstätten in Hannover teil. Erzieher*innen oder SozialpädagogInnen werden in den Kindertagesstätten zur Begleitung des Prozesses der alltagsintegrierten Sprachförderung eingesetzt. Zusätzlich wird über dieses Landesprogramm jährlich ein umfangreiches Fortbildungsprogramm für alle Kindertagesstätten in Hannover angeboten. Die Antrags- und bereits bewilligte Summe des Landes beträgt für das Kindergartenjahr 2017/2018 1.385.848,62 €.

Frage 3: Wie hoch ist die Summe, die die Stadt Hannover in die Sprachförderung in Kitas investiert (gesamt und für die einzelnen Programme)?



Die Stadt Hannover fördert mit ca. 1, 8 Millionen € jährlich das Programm Rucksack, ein Programm zur Förderung der Erstsprache in den Familien und zur Förderung der Zweitsprache Deutsch in den Kindertagesstätten. An diesem Programm nehmen 59 Kindertagesstätten teil.