Drucksache Nr. 2014/2017 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der SPD-Fraktion zum Thema Fachkräfte für hannoversche Kindertagesstätten
in der Ratssitzung am 28.09.2017, TOP 2.1.1.

Inhalt der Drucksache:

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2014/2017 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der SPD-Fraktion zum Thema Fachkräfte für hannoversche Kindertagesstätten
in der Ratssitzung am 28.09.2017, TOP 2.1.1.

Die Kinderbetreuung in der Stadt Hannover wird immer weiter ausgebaut, um zum einen den wachsenden Kinderzahlen gerecht zu werden und zum anderen dem Wunsch der Eltern nach U3-Betreuungsplätzen zu entsprechen. Dies bedeutet, dass immer mehr ErzieherInnen benötigt werden, um die Kinder zu betreuen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Was tut die Verwaltung dafür, die entsprechenden Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden und dabei, soweit möglich, auch auf Vielfalt ( u.a. Herkunft, Geschlecht) zu achten?

2. Gelingt es der Stadt, dem Bedarf der städtischen Kitas gerecht zu werden, oder bleiben offene Stellen lange unbesetzt?

3. Wie schätzt die Verwaltung die Situation bei den nicht-städtischen Trägern von Kindertagesstätten ein?

Christine Kastning
Fraktionsvorsitzende

Text der Antwort


Frage 1: Was tut die Verwaltung dafür, die entsprechenden Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden und dabei, soweit möglich, auch auf Vielfalt (u.a. Herkunft, Geschlecht) zu achten?
Pro Jahr stellt der städtische Träger für die einundvierzig städtischen Kindertagesstätten ca. 130 pädagogische Fachkräfte extern ein. Hierbei handelt es sich vor allem um Vertretungs-kräfte, die zeitlich befristet z. B. aufgrund von Elternzeit eingestellt werden. In der Regel erfolgt eine Entfristung nach durchschnittlich 14 Monaten. Seit November 2016 gibt es eine Dauerausschreibung „Profis für die Kita“ auf verschiedenen Internetplattformen. Durch Werbung an den Fachschulen für Sozialpädagogik werden vor Ort Absolventinnen und Absolventen direkt angesprochen. Ein Flyer und ein Plakat „Profis für die Kitas“ sind zur Öffentlichkeitsarbeit entwickelt worden. Der Bereich Kindertagesstätten hat in diesem Jahr erstmalig zu einem „Speed Dating“ ins Rathaus eingeladen und für den Arbeitgeber LH Hannover bei angehenden Erzieherinnen und Erziehern geworben. U.a. durch diese Bemühungen konnten allein zum 1. August 2017 mehr als 40 pädagogische Fachkräfte eingestellt werden.
U.a. aufgrund des Ausbaus in der Kindertagesbetreuung, Schaffung neuer Betreuungs-plätze, Ausweitung der Betreuungszeit entsteht beim städtischen Träger Kindertagesstätten ein erheblicher Personalbedarf.

Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund liegt im Bereich Kindertagesstätten bei 20 %, der Anteil der männlichen Beschäftigten bei über 11 %.

Zur Bindung des pädagogischen Personals wird insbesondere eine schnellere Entfristung auf festen Stellen vorgenommen. Das Entgelt und die Attraktivität des Arbeitgebers LH Hannover, u. a, mit Betriebssportangebot, Qualifizierungsangeboten, günstigen Wohnungen (ZVK) tragen weiter zur Personalbindung bei.

Frage 2: Gelingt es der Stadt, dem Bedarf der städtischen Kitas gerecht zu werden, oder bleiben offene Stellen lange unbesetzt?

Zum 1. August 2017 konnten aller freien Stellen mit pädagogischen Fachkräften besetzt werden. Das gelang, da intensiv an den Fachschulen bei den Absolventinnen und Absolventen geworben wurde. Im zurückliegenden Jahr blieben kurzfristig, in der Regel für einen Zeitraum von 2 bis 3 Monaten, zwischen 20 und 40 Stellen unbesetzt, trotz der Ausschreibung „Profis für die Kitas“ und regelmäßigen Auswahlverfahren. Diese Vakanzen konnten jeweils weitgehend über den Einsatz von Springerkräften gedeckt werden.
In Einzelfällen mussten sogenannte Notgruppen eingerichtet werden. Dies konnte vorkommen, wenn auch Springerkräfte krankheits- oder urlaubsbedingt nicht verfügbar waren.

Frage 3: Wie schätzt die Verwaltung die Situation bei den nicht städtischen Trägern von Kindertagesstätten ein?
Die Verwaltung schätzt die Situation ähnlich bzw. teilweise schwieriger im Vergleich zum städtischen Träger für Kindertagesstätten ein.