Drucksache Nr. 2014/2015:
Ausbau der Willy-Brandt-Allee zwischen Friedrichswall und Kurt-Schwitters-Platz

Informationen:

Beratungsverlauf:

  • 12.10.2015: Stadtbezirksrat Mitte: Auf Wunsch der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in die Fraktionen gezogen
  • 14.10.2015: Stadtbezirksrat Südstadt-Bult: Auf Wunsch der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in die Fraktionen gezogen
  • Durch Neufassung erledigt: Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
  • Durch Neufassung erledigt: Verwaltungsausschuss
  • Durch Neufassung erledigt: Stadtbezirksrat Mitte
  • Durch Neufassung erledigt: Stadtbezirksrat Südstadt-Bult

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Mitte
In den Stadtbezirksrat Südstadt-Bult
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
2014/2015
1
 

Ausbau der Willy-Brandt-Allee zwischen Friedrichswall und Kurt-Schwitters-Platz

Antrag,

1. dem Umbau der Willy-Brandt-Allee zwischen Friedrichswall und Kurt-Schwitters-Platz, wie in Anlage 1 dargestellt, mit Gesamtkosten i.H.v. 1.450.000 € zuzustimmen.
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 93 (1) Nr.2 NKomVG

2. dem Baubeginn sowie der Mittelfreigabe zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 94 (1) Nr.1+4 i.V. mit § 10 Abs. 1+4 der Hauptsatzung
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs. 2 NKomVG.


Finanzielle Auswirkungen

Finanzhaushalt
Investitionsmaßnahme 54101067

Bezeichnung Gemeindestraßen / Willy-Brandt-Allee
Die Finanzierung der Baumaßnahme wird in 2016/2017 durch die Inanspruchnahme der gegenseitigen Deckungsfähigkeit im Teilfinanzhaushalt OE 66 sichergestellt. Dies gilt auch für die Verpflichtungsermächtigung 2016 zu Lasten 2017.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Aspekte und Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet. Im Rahmen der Planung der Maßnahme wurden Fragen der sozialen Sicherheit (Beleuchtung) und die behindertengerechte Gestaltung geprüft. Die Ergebnisse sind in die Planung eingeflossen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme 54101067
Gemeindestraßen/Willy-Brandt-Allee
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 831.000,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 115.000,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 1.450.000,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -504.000,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Produkt 54101
Gemeindestraßen
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 20.775,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 229.394,67 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 36.250,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 12.600,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -28.075,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 441.134,85 €
Saldo außerordentliches Ergebnis -211.740,18 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -239.815,18 €
Anmerkungen zu:
Einzahlungen
Bei der Maßnahme ist die Straßenausbaubeitragssatzung anzuwenden. Die Einrichtung gehört zu den Straßen, die überwiegend dem Durchgangsverkehr dienen.
Für die Baumaßnahme sind von der Landeshauptstadt Hannover Zuwendungen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) i.H.v. 60 % der zuwendungsfähigen Kosten beantragt.

Auszahlungen
In den dargestellten Kosten sind Ausgaben für Straßenabläufe und Anschlussleitungen in Höhe von ca. 50.000 € nicht enthalten. Diese werden nicht über die Investitionsmaßnahme, sondern über den Haushalt der Stadtentwässerung abgewickelt und finden im Rahmen der jährlichen Betriebsabrechnung der Stadtentwässerung Berücksichtigung.

Auflösung Sonderposten
Einzahlungen aus der Baumaßnahme / Nutzungsdauer (bei Straßen: 40 Jahre)

Abschreibungen
Kosten der Baumaßnahme / Nutzungsdauer (bei Straßen: 40 Jahre)

Zinsen
Kalkulatorischer Zinssatz in Höhe von 5 % auf die durchschnittlich (zu 50 %) gebundene Investitionssumme (Saldo Investitionstätigkeit).

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Die Willy-Brandt-Allee verbindet vom Friedrichswall bis zum Kurt-Schwitters-Platz die Innenstadt mit dem Maschsee. Die Willy-Brandt-Allee ist im Flächennutzungsplan als Hauptverkehrsstraße ausgewiesen und weist eine erhebliche Verkehrsbedeutung auf. Darüberhinaus kommt der Willy-Brandt-Allee eine besondere Bedeutung im Erholungs- und Veranstaltungsverkehr zum Maschsee und zum Schützenplatz sowie zu den Sportstätten der HDI-Arena und der Swiss-Life-Hall zu. Die Straße wird außerdem von den Buslinien 100, 200 und der Regiobuslinie 267 nach Waldhausen befahren. An der Willy-Brandt-Allee befindet sich auf der Westseite der Maschpark mit dem Rathaus. Auf der Ostseite befindet sich das Landesmuseum als zentrales Gebäude sowie das Sprengel Museum am Kurt-Schwitters-Platz. Sowohl der anliegende Maschpark als auch das Grundstück des Landesmuseums sind als Gartendenkmäler denkmalrechtlich geschützt.

Die Fahrbahnbreite beträgt derzeit ca. 9,00 m. Zwischen Friedrichswall und Langensalzastraße und zwischen Planckstraße und Culemannstraße hat die Willy-Brandt-Allee eine bituminöse Befestigung. Im zentralen Bereich zwischen Langensalzastraße und Planckstraße ist die Fahrbahn mit Natursteinpflaster befestigt. Am Fahrbahnrand ist beidseitig im Bereich des Landesmuseums Parken in Längsrichtung vorhanden. Im Bereich des Landesmuseums sind zusätzlich Stellplätze für Reisebusse ausgewiesen. Die westlichen Nebenanlagen zum Maschpark sind zwischen Friedrichswall bis in Höhe der Einmündung Planckstraße bereits heute für die Nutzung durch Radfahrer und Fußgänger der Willy-Brandt-Allee gut ausgebaut. Die östliche Nebenanlage ist für eine gute Radverkehrsführung sowie einen ausreichend breiten Gehweg zu schmal.

Die Fahrbahn der Willy-Brandt-Allee weist insbesondere im Bereich zwischen Langensalzastraße und Planckstraße einen sehr schlechten Gesamtzustand auf. Die Tragfähigkeit ist für die Verkehrsbelastung unzureichend. Der Zustand der Nebenanlagen entspricht in großen Teilen ebenfalls nicht den heutigen Anforderungen. Derzeitig stehen sowohl den Fußgängern als auch den Radfahrern besonders auf der Ostseite überwiegend qualitativ äußerst mangelhafte Flächen zur Verfügung. Auf der Westseite sind die Rad- und Gehwegflächen zwischen Planckstraße und Culemannstraße ebenfalls erneuerungsbedürftig.


2. Beschreibung des Vorhabens
Die Willy-Brandt-Allee wird bis auf den westlichen Geh- und Radweg zwischen Friedrichswall und der Einmündung Planckstraße erneuert. Insgesamt wird die Querschnittsaufteilung der Willy-Brandt-Allee überplant und unter Beachtung der vorhandenen Bäume, der angrenzenden Anlage des Maschparks und des Landesmuseums den heutigen Nutzungserfordernissen angepasst. Die Linienführung der Willy-Brandt-Allee bleibt weitestgehend unverändert. Insbesondere der technische Aufbau der Fahrbahn wird nach den heutigen Verkehrsbelastungen dimensioniert.








Die Fahrbahn erhält durchgängig eine Breite von 6,50 m, um weiterhin den Begegnungsfall Bus/Bus gewährleisten zu können. Auf der Westseite der Willy-Brandt-Allee wird das derzeitige Fahrbahnrandparken in baulich abgesetzten Längsparkständen gefasst. Um die Bestandsbäume erhalten zu können, muss die heutige Bordlinie als äußere Begrenzung der Längsparknischen erhalten bleiben. Die Fahrbahn wird bituminös befestigt. Beidseitig ist eine fünfreihige Natursteingosse analog zur Planckstraße vorgesehen. Die Längsparknischen werden bis auf die Behindertenstellplätze mit Natursteinpflaster befestigt. Im direkten Überquerungsbereich zwischen Maschpark und Haupteingang des Landesmuseums wird das Längsparken unterbrochen und der Gehweg vorgezogen, um so die Querung der Willy-Brandt-Allee für Fußgänger zu erleichtern und eine gute Sichtbeziehung zwischen querenden Fußgängern und Autofahrern zu gewährleisten. Auf der Südseite der Querungsstelle werden 2 Reisebusstellplätze angeordnet. Auf der Nordseite der Querungsstelle sind 2 Behindertenstellplätze vorgesehen. Um auf der Ostseite der Willy-Brandt-Allee einen ausreichend breiten Radweg und einen Gehweg vorsehen zu können, kann im Bereich des Landesmuseums kein Parken mehr angeboten werden. Im Bereich des Sprengel Museums werden weiterhin Stellplätze angeboten. Direkt vor dem Eingang des Museums werden 2 Behindertenstellplätze vorgesehen. Die heute nördlich der Einmündung Planckstraße vorhandene Bushaltestelle wird Richtung Maschsee auf die Südseite der Einmündung Planckstraße verlegt, da hier größere Aufstellflächen für Fahrgäste möglich sind und die Entfernung zum Maschsee geringer ist. Dies ist insbesondere bei Veranstaltungen vorteilhaft. Die anderen Bushaltestellen in der Willy-Brandt-Allee bleiben in ihrer Lage in etwa erhalten. Alle Bushaltestellen werden im Zuge der Maßnahme barrierefrei ausgebaut.

Die bestehenden Rad- und Gehwege auf der Westseite der Willy-Brandt-Allee zwischen Friedrichswall und Planckstraße bleiben erhalten. Nur zwischen Planckstraße und Culemannstraße werden die Geh- und Radwege ausgebaut und an das bestehende Netz angeschlossen. Auf der Ostseite wird der Radverkehr vom Kurt-Schwitters-Platz kommend auf einem hochbordgeführten Radweg geführt. Vor dem Sprengel Museum wird die bestehende besondere Gestaltung der Flächen wieder hergestellt. Der Radweg erhält hier eine Breite von 2 m und eine Befestigung mit Klinkerpflaster. Neben dem Radweg wird zukünftig ein ca. 1,20 m breiter mit Platten befestigter Gehwegstreifen vorgesehen, um auch hier einen barrierefreien Weg anzubieten. Die Platten haben einen Porphyrvorsatz und gleichen sich farblich an die angrenzende Porphyrpflasterfläche vor dem Sprengel Museum an. Im weiteren Verlauf ist im Bereich des Landesmuseums ein ebenfalls 2 m breiter Radweg mit beidseitigem Klinkerstreifen von ca. 20 cm Breite und einer Befestigung mit anthrazitfarbigem Betonrechteckpflaster vorgesehen. Von der Fahrbahn wird dieser Radweg durch einen 0,70 m breiten Sicherheitsstreifen getrennt, in dem die Beleuchtungsmasten und die notwendige Beschilderung untergebracht sind. Der Gehweg erhält eine Breite von ca. 2,30 m und wird mit Betonplatten 40/40 cm befestigt. Im Bereich zwischen der Langensalzastraße und dem Neubau der Nord LB werden die Seitenräume gegenüber heute zu Lasten der Fahrbahnbreite verbreitert, so dass hier Rad- und Gehwege mindestens in den o.g. Breiten angeboten werden können. Engpässe im Bereich des Mercure Hotels und insbesondere im Bereich des alten Siemens Gebäudes werden so beseitigt.

Die Einmündungen der Langensalzastraße und der Bleichenstraße in die Willy-Brandt-Allee werden untergeordnet angeschlossen und aufgepflastert.

Im Bereich der Einmündung der Langensalzastraße ist weiterhin eine Fußgängerschutzinsel in Längsrichtung der Willy-Brandt-Allee vorgesehen, um dem starken Querungsbedarf von Fußgängern und Radfahrern zwischen Langensalzastraße und Maschpark Rechnung zu tragen. Weiterhin ist eine Querungshilfe nahe des Einmündungsbereiches der Planckstraße im Bereich der Mittelinsel vor dem Sprengel Museum vorgesehen.

Bei der Planung werden die erhöhten Ansprüche an Straßengestaltung hinsichtlich der Anforderungen der mobilitätseingeschränkten Nutzer, wie z.B. Rollstuhlfahrer oder sehbehinderte Menschen berücksichtigt. Alle Querungsstellen werden mit taktilen Leitelementen ausgestattet.

Die vorliegende Planung wurde mit dem ADFC und der BIU abgestimmt, die sich bereits intensiv mit einer Umgestaltung der Willy-Brandt-Allee insbesondere zum Thema Radverkehr beschäftigt haben. Ihre Überlegungen hierzu wurden bereits in einer gemeinsamen Sitzung des Bezirksrates Mitte und des Bezirksrates Südstadt-Bult vorgestellt. Des Weiteren ist die Planung mit der Denkmalpflege und dem Landesmuseum abgestimmt.

Die Kennzeichnung der Fahrspuren erfolgt durch eine entsprechende Markierung.

Die Reihe der Bestandsbäume entlang der Willy-Brandt-Allee im öffentlichen Straßenraum und auf der Mittelinsel wird im Bereich des Kurt-Schwitters-Platzes durch zusätzliche Baumstandorte ergänzt. Somit kann durch die Umbaumaßnahme ein ansprechender Straßenraum hinsichtlich Gestaltung und Funktionalität geschaffen werden.

Im Rahmen der Umbaumaßnahme ist es geplant, die vorhandene Beleuchtung durch moderne LED-Leuchten zu ersetzen. Auf der Westseite werden aufgrund der Verschattung durch die Bestandsbäume zur Beleuchtung des Gehweges niedrige Fußwegleuchten vorgesehen.

3. UVP

Durch den Umbau der Willy-Brandt-Allee wird die städtebauliche Qualität der Straße und der Umgebung gesteigert. Die Verkehrssicherheit sowie die Verkehrsqualität erhöhen sich für alle Verkehrsteilnehmer.

Negative Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes gehen von der Maßnahme nicht aus.

4. Bauzeit / Bauablauf

Es ist geplant, die Baumaßnahme im Herbst 2016 zu beginnen. Vorab ist noch Leitungsbau erforderlich.
66.22 
Hannover / 23.09.2015