Antrag Nr. 1975/2022:
Antrag der Fraktion Bündnis 90/die Grünen und der SPD-Fraktion zur stadtweiten Einrichtung von Mobilitätshubs

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1975/2022 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Gemeinsamer Antrag von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und SPD-Fraktion

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion Bündnis 90/die Grünen und der SPD-Fraktion zur stadtweiten Einrichtung von Mobilitätshubs

Antrag

Die Verwaltung wird beauftragt, stadtweit Mobilitätsstationen, sogenannte „Mobilitätshubs“ bzw. „Mobility-Hubs“ oder Stadtteilparkhäuser, in die Mobility-Hubs integriert werden, an geeigneten Stellen einzurichten bzw. auszuschreiben.

Folgende Maßnahmen werden dabei zur stadtweiten Einrichtung von Mobilitätshubs umgesetzt:

1. Bei jeder Neuplanung von Baugebieten sind entsprechend bedarfsgerechte Mobilitätshubs miteinzuplanen, um auf das Parken im öffentlichen Raum so weit wie möglich verzichten zu können.
2. Erschlossene Gebiete sollen sukzessive über städtische Ausschreibungen um Mobilitätshubs bereichert werden, indem öffentlicher (Park-)Raum für z.B. private Anbieter*innen von Hubs und Mobilitätsangeboten umgewidmet wird.
3. Dabei ist darauf zu achten, dass insbesondere kleine Hubs für Rad- und E-Micro-Mobilität von mobilen und netzunabhängigen Ladestationen erneuerbar über Solarstrom betrieben werden. Die Ausschreibungen der Stadt Hannover sollen dies zukünftig berücksichtigen.
4. Die Mobilitätshubs sollen das flexible, anbieter*innenunabhängige Parken und bei Bedarf das Laden von Fahrrädern, Pedelecs, Elektrorollern mit der internationalen dafür harmonisierten Schnittstelle nach IEC TS 62196-4/Standard Sheets 4-ll, die bei Pedelecs 25 ab Mitte 2024 marktzutrittsrelevant ist, ermöglichen. Bestandsfahrzeuge können über Adapter ebenfalls genutzt werden.
5. Eine entsprechende App zur Buchung einer durchgängigen Wegekette soll genutzt werden. Ziel ist, dass eine Buchung für eine intermodale Wegekette ermöglicht wird.

Begründung


Mobilitätshubs bzw. „Mobility-Hubs“, z.B. nach dem Vorbild der Planungen für den 2. Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer aber auch kleinere Hubs auf öffentlichen PKW-Stellplätzen, dienen dazu, attraktive Alternativen zur Nutzung eines persönlichen PKW aufzubauen, indem verschiedene Verkehrsmittel innerhalb einer Wegekette problemlos und komfortabel verknüpft werden können. Der Umweltverbund wird dadurch gestärkt und ausgebaut. Das zukünftige Abstellen von E- Fahrzeugen an derartigen Mobilitätshubs bietet zusätzlich eine Diebstahlsicherung vor der Haustür, dem Kindergarten oder dem Arbeitsplatz, da zukünftig gleich der Ladestecker das Schloss darstellen wird. Fahrzeuge im Verleih werden vor Ort geladen, haben feste Stellplätze und sind durch die gesicherte Anbindung beim Ladevorgang vandalismus- und diebstahlgeschützt. Und es entfallen zusätzliche Fahrten zum Austausch der Akkus oder Zwecks einsammeln bei leerem Akkustand.

Dabei kann es sich um große Mobilitätshubs nach dem Vorbild der Planungen für den 2. Bauabschnitt der Wasserstadt Limmer handeln, die neben PKW-Parkplätzen, Ladeinfrastruktur für E-Autos sowie Carsharing, inkl. Carsharing-Parkplätzen, auch Radbügel, Radverleih sowie E-Scooter-Stellplätze und E-Scooterverleih umfassen. Es kann sich aber auch um kleine Mobilitätshubs handeln, die minimal nur die Fläche eines PKW-Stellplatzes einnehmen und neben Radbügeln und Radverleih noch E-Scooter-Stellplätze und E-Scooterverleih umfassen. Kombiniert werden können diese verschieden großen Hubs außerdem mit Packstationen und Schließfächern. Eine räumliche Nähe zu ÖPNV-Haltepunkten sollte gewährleistet sein. Außerdem sollen Standorte eine attraktive Nähe zu Wohngebieten bzw. dem Arbeitsplatz aufweisen.

Die Ausschreibungen der Stadt für Mobilitätshubs können das Angebot auf zwei Ebenen bestimmen: Anbieter*innen stellen sich auf die Ausschreibungen ein und liefern nach den Vorgaben und Anforderungsprofielen der Städte wie Hannover. Nutzer*innen in Hannover profitieren von einer barrierefreien, leichtgängigen und klimafreundlichen Mobilität mit attraktiven Angeboten auch ohne den Besitz eigener Fahrzeuge.