Informationsdrucksache Nr. 1974/2021:
Interessenbekundungsverfahren Deutscher Pavillon: Auswahlentscheidung der Jury

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1974/2021 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Ratsversammlung

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An die Ratsversammlung (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
1974/2021
1
 

Interessenbekundungsverfahren Deutscher Pavillon: Auswahlentscheidung der Jury



Mit dieser Drucksache informiert die Verwaltung über die Auswahlentscheidung der Jury im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens für den Deutschen Pavillon.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Es handelt sich um eine Auswahlentscheidung im Rahmen einer städtischen Grundstücksangelegenheit. Gender-Aspekte wurden geprüft, werden hier aber nicht berührt.

Kostentabelle

Die finanziellen Auswirkungen und Einzelheiten zur Vertragsgestaltung werden in einer zu einem späteren Zeitpunkt ins Verfahren zu gebenden, vertraulichen Beschlussdrucksache dargestellt.


Interessenbekundungsverfahren

Der Deutsche Pavillon wurde im Jahr 2015 von der Stadt Hannover zur Unterbringung Geflüchteter erworben. Die entsprechende Nutzung endete bereits im Jahr 2017; seit dem Frühjahr 2020 wird der Deutsche Pavillon nicht mehr als Reservekapazität für Unterbringungszwecke benötigt.

Da eine städtische Nutzung des Deutschen Pavillons nicht in Betracht kam, startete die Verwaltung ein Interessenbekundungsverfahren um eine geeignete Nachnutzung zu finden. Von November 2020 bis Ende Januar 2021 war es interessierten Bieter*innen möglich, im Rahmen der ersten Stufe des Interessenbekundungsverfahrens ein Gebot für eine mögliche Nachnutzung des Deutschen Pavillons abzugeben. In dieser ersten Verfahrensstufe gingen insgesamt 7 Gebote ein.
Diese wurden von der Verwaltung geprüft und es wurden 4 Favoriten ermittelt, die in der zweiten Verfahrensstufe eine Anhandgabe über einen Zeitraum von 4 Monaten erhalten haben. Dieser Zeitraum konnte von den Bieter*innen genutzt werden, um bspw. die Due Diligence durchzuführen und die Gebote entsprechend zu konkretisieren. Ein Gebot wurde während der Anhandgabe zurückgezogen, die übrigen 3 Bieter*innen reichten fristgemäß ihre konkretisierten Gebote ein. Am 01.09.2021 trat eine Jury bestehend aus Vertreter*innen der Verwaltung und des Rates zusammen, um anhand zuvor festgelegter Bewertungskriterien eine Auswahlentscheidung zu treffen.




Auswahlentscheidung

Anhand der Bewertungskriterien konnte die Jury in einem einstimmigen Votum die Bene-Stiftung als beste Bieterin ermitteln.
Die Bene-Stiftung ist eine von Herrn Dr. Joachim Belbe gegründete gemeinnützige, firmennahe Stiftung und verfügt über eine ca. 2.000 Exponate umfassende Sammlung bedeutender zeitgenössischer Kunst. Diese soll künftig im Deutschen Pavillon ausgestellt werden. Die Glasfassade, die erhalten bleibt, verleiht dem Pavillon dabei die Funktion einer "öffentlichen Vitrine". Der Innenraum der Multifunktionshalle und des ehemaligen Haupteingangs wird durch eingebaute Kuben, die als Ausstellungsflächen dienen, gestaltet (siehe Anlage 1). Die Blackbox soll zukünftig für Ausstellungszwecke genutzt werden und der August-Everding-Saal wird neu bespielt. Insgesamt soll ein Nutzungsmix aus Kunst, Kultur, Gastronomie und Büro umgesetzt werden. Darüber hinaus plant die Bene-Stiftung im Deutschen Pavillon die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Bereich Kunst in Kooperation mit der benachbarten Fakultät III der Hochschule Hannover. Diese Kooperation umfasst dabei auch Ausstellungsflächen, die der Fakultät III zur Verfügung gestellt und von den Student*innen genutzt werden können, bspw. um Abschlussarbeiten zu präsentieren oder Raum für den künstlerischen Dialog zu schaffen.
Die Jury hat an diesem Konzept insbesondere den Erhalt und die angestrebte Revitalisierung des Deutschen Pavillons gelobt. Durch den geplanten Nutzungsmix wird eine Belebung der Expo Plaza mit positiven Effekten für das gesamte Quartier erwartet. Die Bene-Stiftung überzeugte zudem durch finanzielle Leistungsfähigkeit und eine sehr intensive Befassung mit der Immobilie im Rahmen der Due Diligence.
In der Gesamtbewertung erreichte das Konzept der Bene-Stiftung einen deutlichen Vorsprung zu den übrigen Geboten. Diese beinhalteten bspw. eine umfangreiche öffentliche Beteiligung und eine Finanzierung durch einen maßgeblichen Anteil öffentlicher Mittel, sowie einen Abriss der Bestandsimmobilie.











Weiteres Verfahren

Die Verwaltung wird mit der Bene-Stiftung in Kaufvertragsverhandlungen treten und voraussichtlich im IV. Quartal 2021 eine entsprechende Beschlussdrucksache vorlegen.

23.1 Wdm
Hannover / 07.09.2021