Informationsdrucksache Nr. 1942/2013:
MOTS – Moderner Tanz für Schulen

Inhalt der Drucksache:

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1942/2013
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MOTS – Moderner Tanz für Schulen

Im Rahmen eines Haushaltsbegleitantrages zum Produkt 27301 - Stadtteilkulturarbeit
wurde zum Haushalt 2013 der Beschluss gefasst,
- den Ansatz einmalig um bis zu 32.000 EUR für 2013 zu erhöhen und für das zweite Schulhalbjahr im Haushalt 2014 weitere 32.000 EUR einzustellen;
- die Auszahlung zum Schuljahresbeginn 2013/14 nach Vorlage eines Konzepts und eines Kosten- und Finanzierungsplans vorzunehmen;
- die Möglichkeiten einer Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der Compagnie Fredeweß und den beteiligten Schulen zu prüfen;
- dem Kulturausschuss ein Konzept und die Bewertung der bisherigen Arbeit vorzulegen.


Nachfolgend werden die vorliegenden Ergebnisse und die weitere Vorgehensweise für das Schuljahr 2013/14 dargestellt

Eine Basis für die fachliche Beurteilung war neben verschiedenen Gesprächen eine von der Compagnie Fredeweß in Auftrag gegebene externe wissenschaftliche Evaluation durch Dr. Tobias Fink und Inken Tegtmeyer (Akademische Kulturtechniken). Sich einer solchen Begleitung und Beurteilung zu stellen, zeugt von großer Offenheit und Bereitschaft, die eigene Arbeit reflektieren und kontinuierlich verbessern zu wollen.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass über das Projekt MOTS eine sehr große Anzahl von Kindern und Jugendlichen in Bewegung und mit der abschließenden Aufführung zu einem bemerkenswerten Ergebnis gekommen sind.






Das Tanzprojekt MOTS Timeout wurde über 2 Jahre (November 2011 bis Juli 2013) als verpflichtende Veranstaltung mit einer 5. Klasse einer Hauptschule und einer 8. Klasse eines Gymnasiums durchgeführt. Neben den beiden „Hauptklassen“ wurde eine weitere Förderschule als „Gastklasse“ eingebunden.

Insgesamt waren ca. 200 TeilnehmerInnen beteiligt. Trotz großer Unterschiede in den sogenannten Bewegungsbiografien und -kompetenzen konnten alle TeilnehmerInnen eingebunden werden. Gearbeitet wurde im Workshop System, bei dem sich mehrtägige Blöcke mit intensiver gemeinsamer Tanzarbeit „am Stück“ im zeitlichen Abstand von mehreren Monaten wiederholten. Die Workshops fanden in den Räumen der Tanzcompagnie statt, die über die für das Tanzen erforderliche Ausstattung verfügen (Tanzboden, Vorhänge, Spiegel, Musik- und Lichtanlage) und als außerschulischer Lernort auch die Motivation der TeilnehmerInnen am Tanz steigert.


Das Projekt gliedert sich in drei Schritte: Modernen Tanz sehen – selbst tanzen – Tanz zeigen.

Der Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluation und der Gespräche mit beteiligten SchülerInnen und PädagogInnen wurden ausgewertet. Für die Konzeption für MOTS ab Schuljahr 2013/14 wurden von der Compagnie u.a. folgende Veränderungen vorgenommen:
- Verkürzung der Projektlaufzeit auf ein Schuljahr;
- Stärkere Einbeziehung der TeilnehmerInnen in die Projektanbahnung durch Infoveranstaltungen (auch für Eltern) sowie Probestunden und anschließender Beschlussfassung durch die SchülerInnen;
- Eindeutige Festlegung der notwendigen schulseitigen Rahmenbedingungen vor Projektbeginn;
- Stärkeres Erleben von Tanzkunst zu Beginn des Projekts


MOTS 2013/2014 ist in zwei Stufen gegliedert:

MOTS JUMP schafft einen ersten Zugang zu zeitgenössischem Tanz und erreicht 20 Schulen und etwa 1000 Kinder und Jugendliche. JUMP gliedert sich in eine 30-minütige Choreografie der Compagnie, die moderiert vermittelt wird. Anschließend werden die TeilnehmerInnen erste Bewegungselemente vermittelt, die sie in eigene kleine Choreografien einbauen und sich anschließend gegenseitig präsentieren.

MOTS Etappe baut auf dem Baustein JUMP auf, erlaubt vertiefende Erfahrungen mit modernem Tanz, beinhaltet 8 Workshop Termine sowie eine Aufführung vor Parallelklassen und Eltern für 2 Klassen mit insgesamt 60 Kindern und Jugendlichen.

Diese Konzeption erlaubt weiterhin eine kontinuierliche Heranführung an den modernen Tanz, bringt die TeilnehmerInnen in Bewegung, lässt sie neue Bewegungsformen erfahren und findet ihren Abschluss in einer gemeinsamen Aufführung. Auch wenn die Laufzeit insgesamt verkürzt wurde, ist damit gleichzeitig eine Intensivierung verbunden, weil innerhalb eines Schuljahres auf das Ziel der Aufführung hingearbeitet wird. MOTS ist als einziges Angebot dieser Art im Bereich Moderner Tanz ein wesentlicher Bestandteil in der Angebotsstruktur der kulturellen Bildung.




Pro Schulhalbjahr entstehen für MOTS Kosten in Höhe von 32.000 EUR. Die Kosten setzen sich zusammen aus Personalkosten (Künstlerische Leitung, TänzerInnen etc.) und Sachkosten (z.B. Raumkosten, Versicherungen, Öffentlichkeitsarbeit).

MOTS ist mit den zur Verfügung stehenden Mitteln für das Schuljahr 2013/14 gesichert.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

MOTS berücksichtigt die unterschiedlichen Bewegungsvorlieben von Mädchen und Jungen und geht auf sie ein. Die professionelle tänzerische Arbeit wird von Tänzerinnen und Tänzern geleitet, die den TeilnehmerInnen zeigen, dass „Tanz“ eine Ausdrucksform ist, die Männern und Frauen gerecht wird. Gerade für Jungen ist es wichtig, männliche Vorbilder zu erleben und sich in dieser für sie oft fremden „Bewegungs-Welt“ zu erproben und neue Erfahrungen zu machen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Die Finanzierung des Projekts MOTS für das Schuljahr 2013/14 ist mit den beschlossenen Haushaltsmitteln gesichert.

43.2 
Hannover / 10.09.2013