Drucksache Nr. 1942/2010:
Planungsauftrag zur Erweiterung des Sprengel Museum Hannover

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Südstadt-Bult
In den Kulturausschuss
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
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1942/2010
2
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Planungsauftrag zur Erweiterung des Sprengel Museum Hannover

Antrag,


1. der Erstellung der Kostenberechnung / Haushaltsunterlage Bau gemäß § 10
GemHVO (Leistungsphase 3 HOAI)

2. der Mittelfreigabe in Höhe von 1,6 Mio. €€ für die Planungskosten

3. dem sofortigen Planungsbeginn

zuzustimmen.

Grundlagen sind die beauftragte Machbarkeitsstudie sowie die extern begleitete baufachliche Prüfung.
Der Beschluss erfolgt unter der Voraussetzung, dass das Land der baufachlichen Prüfung und den zu erwartenden Folgekosten zustimmt.
Des Weiteren ist ein entsprechender Ratsbeschluss zum Haushalt 2011 erforderlich.

Die Kosten für den Erweiterungsbau sind mit 25 Mio. €€ festgelegt (Vgl. Beschlussdrucksache 1105/2009). Diese Vorgabe ist maßgeblich für die Kostenberechnung.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Erweiterung des Sprengel Museum Hannover mit dem vorgesehenen Planungsauftrag betrifft Frauen und Männer gleichermaßen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten20.000.000,00 €Betriebseinnahmen591.000,00 €
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten198.500,00 €
Einnahmen insgesamt20.000.000,00 € Einnahmen insgesamt789.500,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben650.000,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung25.000.000,00 €Sachausgaben338.000,00 €
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt25.000.000,00 € Ausgaben insgesamt988.000,00 € 
Finanzierungssaldo-5.000.000,00 € Überschuss / Zuschuss-198.500,00 € 
Die Beträge für die Folgekosten ergeben sich aus den Planansätzen 2011 im Verhältnis zu den kalkulierten Erträgen und Aufwendungen - allein für den Erweiterungsbau

Begründung des Antrages


Um das Sprengel Museum Hannover und seine Bedeutung für Stadt,, Region und Land Niedersachsen zu stärken, ist ein Erweiterungsbau auf der Süd-Ostseite des derzeitigen Museumsgebäudes von ca. 4.000 qm HNF geplant. Hierüber sind sich die Landeshauptstadt Hannover als Träger des Sprengel Museum Hannover sowie das Land Niedersachsen, vertreten durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur, einig.
Die Teilfinanzierung des Erweiterungsbaus durch EFRE-Mittel bedeutet, dass die Baumaßnahme bis 31.12.2015 abgerechnet sein muss, eine zeitnahe Planung ist daher erforderlich.
Bei der Drucksache zum Planungsauftrag handelt es sich um einen weiteren Zwischenschritt zur Vorbereitung der HU Bau.


Architektenwettbewerb
Mit der Drucksache 1105/2009 N1 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossen, für die Erweiterung des Sprengel Museum Hannover einen Architektenwettbewerb auszuschreiben.

Mit dem Erweiterungsbau sollen damit folgende inhaltliche Ziele zur nachhaltigen Stärkung des Sprengel Museum Hannover als bedeutende Einrichtung für moderne und zeitgenössische Kunst der Landeshauptstadt Hannover mit überregionaler und internationaler Ausstrahlung verfolgt werden:
  • Schaffung zusätzlicher Ausstellungsflächen und eines Museumsrundgangs zur Profilierung und angemessenen Präsentation der Sammlung
  • Erweiterung des Angebots zur Erhöhung der Aufenthaltsdauer
  • Attraktivitätssteigerung durch renommierte Sonderausstellungen
  • Verbesserung der Depotsituation und Verminderung von Sicherheitsrisiken
  • Schaffung der notwendigen technischen Voraussetzungen für Fotografie
  • Angebotserweiterung mit Einrichtung eines Vorlageraums
  • Zusätzliche Räume zur Umsetzung des didaktischen Prinzips des Sprengel Museum Hannover
  • Schaffung von Räumen mit multifunktionaler Nutzung für zielgruppengerechte Angebote
  • Intensivierung der wissenschaftlichen Arbeit

Im Rahmen der Ausschreibung haben sich insgesamt 189 Architektenbüros beworben, 65 Büros sind von einem Gremium zur Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt worden. Das Preisgericht, dem Vertreter der Landeshauptstadt Hannover, des Landes Niedersachsen sowie externe Preisrichter angehörten, zeichnete den Entwurf des Architektenbüros Meili und Peter, Zürich, mit dem ersten Preis aus.
Der erste Preisträger wird, gemäß Auslobungstext zum Wettbewerb, mindestens mit den Leistungsphasen 2 - 5 gem. § 3, Abs. 4, HOAI beauftragt, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht.


Machbarkeitsstudie
Das Budget für den Erweiterungsbau wurde auf 25 Millionen €€ festgelegt. Die Finanzierung stellt sich wie folgt dar:

- 5 Mio. € aus dem Haushalt des Landeshauptstadt Hannover
- 5 Mio. € aus dem Haushalt des Landes Niedersachsen
- 10 Mio. € aus EFRE-Fördermitteln
- 5 Mio. € durch Drittmittel von Förderern eingeworben durch die Landeshauptstadt
Hannover

Die Frage, ob der Siegerentwurf für 25 Mio. € umgesetzt werden kann, wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft.
In diesem Verfahren hat das Büro Meili Peter Architekten, unterstützt durch ein Berliner Büro für Bauplanung und Steuerung, u.a. eine Kostenanalyse durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Erweiterungsbau den vorgegebenen Kostenrahmen einhält.
Nach den derzeitigen Planungen liegen die kalkulierten Kosten bei 25,4 Mio. €. Der über die Bausumme von 25 Mio. € hinausgehende Betrag wird durch Einsparungen und Optimierungen in der Planungs- und in der Bauphase erwirtschaftet.
Trotz notwendiger Einsparungen und Optimierungen wurde und wird insbesondere darauf Wert gelegt, das das ursprüngliche architektonische Konzept des Entwurfes erhalten bleibt.

Die Machbarkeitsstudie wurde ebenfalls dem Land Niedersachsen vorgelegt. Das Ergebnis der Plausibilitätsprüfung wird voraussichtlich bis Mitte Oktober vorliegen.


Folgekosten
Die laufenden Kosten für den Betrieb des Sprengel Museum Hannover werden bisher durch den Kooperationsvertrag zwischen der Landeshauptstadt Hannover und dem Land Niedersachsen zu gleichen Teilen getragen.
In dem inzwischen neu formulierten und vom Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossenen Vertrag besteht Einvernehmen, dass von der Landeshauptstadt Hannover und dem Land Niedersachsen zu zahlende Grundbetrag nach der Erweiterung des Sprengel Museum Hannover angemessen erhöht wird.
Um die Folgekosten nach dem Erweiterungsbau kalkulieren zu können, wurde eine Beratungsfirma damit beauftragt, einen Businessplan zu erstellen. Die in dem Plan zugrunde gelegten Annahmen beruhen auf Erfahrungen vergleichbarer Museen. Man entschied sich einvernehmlich mit dem Land für die Variante, die einem Museum mit nationalen und internationalen Ruf entspricht. Bei Umsetzung dieser Variante entstehen nach der Prognose der Beraterfirma zusätzliche Ausgaben in Höhe von insgesamt 988.000,00 € pro Jahr.
Durch den erwarteten Anstieg der Besucherzahlen aufgrund von national und international relevanten Ausstellungen sowie eines professionellen Veranstaltungsmanagements stehen den Ausgaben jedoch die ebenfalls prognostizierten Einnahmen in Höhe von 591.000,00 € pro Jahr gegenüber. Es ergibt sich somit ein zusätzlicher Zuschussbedarf in Höhe von 397.000,00 €, der jährlich zu gleichen Teilen von Stadt und Land getragen werden soll. Dies bedeutet eine Erhöhung des Zuschussbedarfes von 198.500,00 € pro Partner.


Fassade
Der Wettbewerbsentwurf beinhaltet eine Fassadenverkleidung mit geschindelten, verspiegelten Glasscheiben, in welchen sich die umgebenden Bäume widerspiegeln werden.

Ein System von großen Schindeln, deren Farbigkeit, Oberfläche und Glanzgrad in der weiteren Planung noch näher zu untersuchen ist, in leicht unterschiedlichen Winkeln montiert, soll eine Differenz zum alten Haus herstellen, hinter dem das neue Haus mit einer gewissen Zurückhaltung zurücktritt.
Die Schindeln werden auf eine justierbare Unterkonstruktion montiert.
Im Zuge der anstehenden Planungsphase wird über Alternativen die exakte Materialität entwickelt. Der Kostenrahmen ist dafür im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchungen vorgesehen. Aspekte wie Blendwirkung, Windgeräusche, Reinigung und Wartung werden im Rahmen dieser vertiefenden Fassadenplanung ebenfalls untersucht.


Dez. IV 
Hannover / 22.09.2010