Es wurde im Mai 2020 im Bereich Stadtteilkultur konzipiert, um dezentrale Kulturveranstaltungen während der Einschränkungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie zu ermöglichen. „Kultur in der Nachbarschaft“ unterstützt lokale Künstler*innen durch die Organisation von Auftrittsmöglichkeiten und schafft zugleich Kulturräume und –erlebnisse für die Menschen in den Stadtteilen.

Bei „Kultur in der Nachbarschaft“ treten Künstler*innen für etwa 30 Minuten in privaten Innen- oder Hinterhöfen sowie vor Einrichtungen, Wohnheimen oder Seniorenheimen auf Privatgelände auf. Die Auftritte werden von der jeweiligen Stadtteilkultureinrichtung im Stadtbezirk organisiert und begleitet.

Auf einen offenen Aufruf der Stadtteilkultur für Künstler*innen gab es eine große Resonanz. Anschließend daran wurde auch eine Ausschreibung für Höfe und Hausgemeinschaften veröffentlicht, um weitere Auftrittsorte zu akquirieren. Zusätzlich wurden gezielt Einrichtungen in den Stadtteilen angesprochen.

Die Auftritte ermöglichen das Erleben von Kultur trotz der Einschränkungen im öffentlichen Leben unter Wahrung der Covid-19 - Sicherheitsbestimmungen. Für Bewohner*innen z.B. von Senioreneinrichtungen, die wenig Kontakte und Ausflugsmöglichkeiten hatten, waren diese Momente der kulturellen Teilhabe vor Ort extrem wichtig.

Auch Hausgemeinschaften, die sich auf dieses Format bewerben konnten, haben sich durch die kleinen Auftritte neu oder besser kennengelernt und konnten, mit Abstand, kulturelle Teilhabe und ein Gefühl der Gemeinschaft in ihrer Nachbarschaft erfahren.

Die ersten Termine wurden bereits im Mai durchgeführt, weitere Termine sind bis in den September hinein geplant und können, sofern das Wetter es zulässt, noch im Oktober stattfinden. Zum Stand Ende August wurden bereits über 100 Konzerte von mehr als 50 Künstler*innen bzw. künstlerischen Duos in der ganzen Stadt durchgeführt.

Eine kurze Videodokumentation mit Ausschnitten der Konzerte und Statements der Künstler*innen ist in Arbeit.

Viele Künstler*innen, insbesondere Musiker*innen, hatten durch die Einschränkungen und Schließung von Kultureinrichtungen, Bars und Clubs wenig bis gar keine Auftrittsmöglichkeiten. Neben dem finanziellen Aspekt, den „Kultur in der Nachbarschaft“ für die Künstler*innen hatte, waren insbesondere das Spielen vor Publikum, der Applaus und die direkte Rückmeldung eine wichtige Stütze in diesem Sommer.

Die Auftritte werden finanziert von den Einrichtungen der Stadtteilkultur, von den Integrations- und Stadtbezirksräten sowie über das hannoversche Stabilitätspaket und teilweise auch verschiedenen Wohnungsgenossenschaften.

„Kultur in der Nachbarschaft“ hat sich als erfolgreiches Format im Sommer 2020 bewährt, für Künstler*innen und Besucher*innen gleichermaßen. Daher wird eine Fortführung im kommenden Jahr bzw. sofern möglich eine Erweiterung, um Auftritte an öffentlichen Orten, geprüft werden.

Übersicht über bisher vereinbarte und durchgeführte Auftritte:

* Im STB Buchholz-Kleefeld wurden überwiegend andere Formate durchgeführt (z.B. open-air Kino), eine Beteiligung am Format für 2021 ist angestrebt.

Weitere Termine sind in Planung und können auch im Oktober noch durchgeführt werden.