Drucksache Nr. 1937/2017:
Initiativen zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche 2017

Inhalt der Drucksache:

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Initiativen zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche 2017

Antrag,

der Förderung der in der Übersicht 2.1 aufgeführten Projekte und Vorhaben zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche zuzustimmen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Projekte und Vorhaben richten sich grundsätzlich an Menschen beider Geschlechter. Vor Ort werden Lern- und Bildungsformen unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse weitestgehend angepasst und ein geschlechtergerechter Einsatz der Ressourcen vorgenommen.

Kostentabelle

Die benötigten Haushaltsmittel in Höhe von insgesamt 261.000 € stehen für den Fachbereich Kultur im Teilhaushalt 41 beim Produkt 27303 (Teilsumme 143.000 €) und für den Fachbereich Jugend und Familie im Teilhaushalt 51 beim Produkt 36201 (Teilsumme 118.000 €) in 2017 zur Verfügung.

Begründung des Antrages

1. Vorbemerkung

Im Rahmen der Beschlüsse zum Haushaltsplan 2007 hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, zur Umsetzung einer Initiative zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche ein Maßnahmenbündel mit dem Ziel zu entwickeln, Ansätze kultureller Bildung zu erproben, die geeignet sind, nachhaltige Bildungserfolge zu erzielen und erfolgreiche Ansätze flächendeckend umzusetzen. Mit der Umsetzung beauftragt wurden der Bereich Kinder- und Jugendarbeit des Fachbereichs Jugend und Familie und der Bereich Stadtteilkultur im Fachbereich Kultur.

Die mit dem Beschluss einhergehende finanzielle Ausstattung ist seitdem in beiden Produkten verortet.

Die Aufgabe der kulturellen Bildung wird von den beiden genannten Bereichen/ Fachbereichen organisiert und gesteuert. Ziel der „Initiativen zur Kulturellen Bildung“ ist es, Impulse zu setzen und innovative neue Ideen zu ermöglichen. Kooperative Projekte sollen einen Experimentierraum zur Entfaltung bekommen, um in die Stadtteile zu wirken und die vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen im Stadtraum einzubinden.

Beide Bereiche definieren Kriterien zur Verwendung der Gelder, entwickeln Projekte gemeinsam mit Partnern oder beraten Dritte bei der Projektentwicklung, erstellen eine gemeinsame Beschlussdrucksache und stehen somit für die Qualität der Projekte. Beide Bereiche sind an einer ausgewogenen Vielfalt bezüglich der Zielgruppen, der medialen künstlerischen Umsetzung und einer sozialräumlich ausgewogenen Verteilung interessiert.

Das Programm existiert seit 10 Jahren und seitdem wurden viele erfolgreiche Projekte mit nachhaltigen Effekten auf den Weg gebracht. Die Infrastruktur beider Bereiche mit Jugendzentren, Stadtteilkultureinrichtungen und Spielparks erleichtern die systematische und flächendeckende Umsetzung von Projekten. Die kulturelle Bildung kann vor Ort stattfinden. Die Netzwerke beider Bereiche, verknüpft mit Menschen aus Kunst, Kultur, Bildung und Soziales, schaffen das Fundament für erfolgreiche Initiierung und Implementierung der vielfältigen Ideen und Konzepte.

Die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die auf Grund ihrer Lebenssituation Angebote der kulturellen Jugendbildung eher selten wahrnehmen, ist für beide Bereiche wichtigstes Ziel der Maßnahmen. Die Projekte können dabei ganz unterschiedliche Formate, Inhalte und Vorgehensweisen zur Grundlage haben. Projekte wie zum Beispiel Lesementoring, Singende Stadtteile, musikalische Früherziehung oder das HipHop Pfingstcamp wurden über die „Initiativen Kulturelle Kinder- und Jugendbildung“ möglich gemacht. Jetzt sind diese erfolgreichen Programme fester Bestandteil hannoverscher kultureller Bildung und erreichen mit ihren Angeboten eine große Anzahl an jungen Menschen.

Durch den künstlerischen, oft spielerischen Blick der KünstlerInnen, profitiert die alltägliche Arbeit der Kinder- und Jugendeinrichtungen und erhält neue wichtige Impulse und Perspektiven auf die kreativen Potentiale von Kindern und Jugendlichen. Die KünstlerInnen wiederum erhalten über das Feld der kulturellen Bildung mit Kindern und Jugendlichen neue Aspekte für ihre eigene künstlerische Arbeit. Durch eine Begegnung auf Augenhöhe entwickelt sich bei allen Beteiligten ein Zuwachs an transkultureller Kompetenz. Es kommt zu einem ernsthaften Austausch, von dem beide Seiten profitieren.

Zwischen den beteiligten Bereichen Stadtteilkultur und Kinder- und Jugendarbeit hat sich seit der erstmals 2007 vorgelegten Drucksache 2244/2007 zur Förderung von Vorhaben und Projekten der Kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen die gute Zusammenarbeit intensiviert. Zur Qualitätssicherung entwickeln beide Bereiche Instrumente und Standards zur Beteiligung von Jugendlichen, ein Evaluationsverfahren, Fortbildungen sowie die fachliche Begleitung der Projekte.

Ein besonderes Augenmerk gilt zukünftig der außerschulischen kulturellen Bildung. Hier neue Formate zu entwickeln, Barrierefreiheit in mehrfacher Hinsicht zu etablieren, das Aufgreifen der Interessen und Beteiligung der Kinder und Jugendlichen und die Ermöglichung und Abbildung authentischer Erfahrungen mit künstlerischen Ausdrucksformen, werden die Herausforderungen sein. Die Verankerung der Projekte im Sozialraum und die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind hierfür wesentliche Voraussetzung.

2. Kriterien zur Auswahl der Projekte


1. Zielgruppe der Projekte oder Initiativen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu einem Alter von 27 Jahren der Landeshauptstadt Hannover.

2. Die sozialräumliche Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Stadtteilkultur und der Jugendhilfe im Sinne eines Vernetzungsgedankens hat Priorität.

3. Bevorzugt werden Projekte der nonformalen und informellen Bildung.

4. Wenn Projekte von Künstlern, der Stadtteilkultur und/oder der Kinder- und Jugendarbeit in Kooperation mit Schule stattfinden, werden innovative neue Formate erwartet.

5. Ziel der Projekte oder Initiativen kultureller Bildung ist, die Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche in der Stadt zu erhöhen. Hierbei sind insbesondere Kinder und Jugendliche zu berücksichtigen, die bislang kaum oder gar keinen Zugang zu kulturellen oder sozialpädagogischen Angeboten haben.

6. Die Projekte sollten modellhaft, übertragbar und nachhaltig wirksam sein. Gefördert werden größere Projekte mit langfristiger Wirkung. Die Projektlaufzeit beträgt in der Regel maximal 3 Jahre.

7. Umgesetzt werden vor allem herausragende Projekte, die innovativ und partizipativ ausgerichtet sind und eine lebendige Vielfalt der Stadtkultur abbilden. Kinder und Jugendliche sollten an der Projektplanung beteiligt werden und Entscheidungen gemeinsam mit den Erwachsenen treffen.

8. Außerdem sollen Projekte umgesetzt werden, die sich aktuellen Herausforderungen und Fragestellungen der Stadtgesellschaft stellen.

9. Projekte sollten einen kulturpädagogischen, interdisziplinären Ansatz verfolgen und mit künstlerischen Ausdrucksformen (Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Film, Fotografie, Literatur, Musik, neue Medien, Tanz oder im weitesten Sinne mit Formen jugendkulturellen Ausdrucks) arbeiten, um die kreativen Ressourcen der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zu fördern.


3. Vorhaben 2017

3.1 Übersicht

Projekt Nr.
Projekttitel
Projektmittel
3.2.1
„Babykonzerte“
10.000 €
3.2.2
„Achtung Anziehend“ Magnetismus-Ausstellung
10.000 €
3.2.3.
CirCo
27.000 €
3.2.4
Musikprojekt: Spielpark Hägewiesen
15.000 €
3.2.5
Künstler in Residence in Schule
10.000 €
3.2.6
Experimentierlabor „Meine Welt“
10.000 €
3.2.7
Foot-Prints – Umweltbewusstes Handeln
10.000 €
3.2.8
Schreib dein Lied – Sing dein Video
20.000 €
3.2.9
Kulturelle Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit
23.000 €
3.2.10
Next Generation – Community to Action
5.000 €
3.2.11
ART LAB
6.000 €
3.2.12
Faktenwerkstatt – Umgang mit Nachrichten im Internet
10.000 €
3.2.13
MADE BY:SELF
20.000 €
3.2.14
Gestaltung des Trog Kopernikus
15.000 €
3.2.15
Fuchsbau
5.000 €
3.2.16
Mitmachen oder Widerstehen – Bleiben oder Gehen
5.000 €
3.2.17
„Musik in GoHin“
50.00 0€
3.2.18
Blaue Stunde
10.000 €

Gesamt:
261.000 €

4.2 Projektvorhaben 2017

Nachstehend sind die zur Entscheidung vorgelegten Vorhaben und der erbetene Mitteleinsatz dargestellt.

4.2.1 Babykonzerte


Konzertreihe für die Jüngsten und ihre Angehörigen.


In vielen deutschen Städten werden seit bis zu zehn Jahren (u.a. in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Freiburg, Ludwigshafen, Heilbronn, Konstanz und Weimar) erfolgreich Konzertreihen für Babys und ihre Begleitpersonen angeboten. In Hannover und auch im übrigen Niedersachsen fehlen bislang solche auf jüngste Konzertbesucher ausgerichtete Angebote.

Vor diesem Hintergrund hat der Dienst für Musikvermittlung der Musikland Niedersachsen gGmbH im Sommer 2016 zu einem ersten Runden Tisch eingeladen und folgenden Ist-Stand ermittelt:


· Die jüngsten Adressaten, für die bereits seit 2004 in Hannover Konzerte angeboten werden, sind Kinder ab drei Jahren: ihnen (gemeinsam mit ihren Eltern/Großeltern) bietet die NDR Radiophilharmonie mit den „Zwergen-Konzerten“ ein äußerst beliebtes Format. Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage, die das Angebot bei Weitem übersteigt, wird das Abonnement per Losverfahren vergeben.

· Die ebenfalls beliebten Kinder-Konzerte des Staatsorchesters richten sich an bereits ältere Kinder ab 6 Jahren.

· Auch die vergleichbare Veranstaltungsreihe „Babys in der Bibliothek“ aus der Sparte Literatur ist nach mehr als zehn Jahren nicht mehr aus dem Angebot der Stadtteil-Bibliotheken weg zu denken und durchweg gut besucht.


Idee

Geplant ist die Einführung einer neuen Konzertreihe, die gleich zwei Zielgruppen anspricht: zum einen Babys im Alter von ca. 6 Monaten bis 12 (oder 18 Monaten) – zum anderen ihre begleitenden Eltern und/oder Großeltern als „Publikum von heute“ an geeigneten dezentralen Veranstaltungsorten wie Stadtteilkultureinrichtungen in verschiedenen Stadtteilen.

Angeknüpft an die Begrüßungspakete, die die LHH Eltern von Neugeborenen überreicht, soll ein Gutschein für den Besuch eines Babykonzertes überreicht werden. Dies wäre ein deutliches Signal der Stadt als UNESCO City of Music, allen Kindern in Hannover von Anfang an Zugänge zur Musik anzubieten. In Köln wird das seit einigen Jahren so durchgeführt und die Erfahrung dort zeigt, dass solche Gutscheine auch von bildungsferneren Elternhäusern in sozial benachteiligten Stadtteilen genutzt werden. Ein Teil dieser Familien besucht nach dem ersten kostenlosen Konzert auch weitere - dann für sie kostenpflichtige - Babykonzerte (und später Kleinkindkonzerte).

Ziele

Schaffung eines neuen Konzertangebotes zu baby-, kinder- und familienfreundlichen Zeiten und Preisen in direkter Nachbarschaft, in geeigneten, überschaubaren Räumen, die in einem intimen Rahmen den direkten Kontakt zu den Musikern und der Musik ermöglichen.




Umsetzung

In einer Pilotphase im Wintersemester 2017/18 wird von der Musikschule Hannover in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater und Musikland Niedersachsen ein Konzept erarbeitet, das in der Realisierung von zwei bis vier Konzerten im Februar/März 2018 binnen einer Woche in Stadtteilen von Hannover umgesetzt wird. Diese Spielstätten sollen bewusst in kinderreichen sowie teils auch sozial benachteiligten Stadtteilen liegen.

Langfristig ist eine Erweiterung auf drei bis vier Konzerte pro Saison an fünf bis sechs Standorten/Stadtteilen wünschenswert.

Für dieses Projekt werden 2017 10.000 € benötigt.


4.2.2 „Achtung Anziehend“

„Achtung Anziehend – Geheimnisvolle Kräfte“


Magnetismus entdecken – Eine Ausstellung zum Mitmachen für Kinder im Jahr 2017

Gegenstand des Projektes
Das Kindermuseum Zinnober plant in Kooperation mit dem Freizeitheim Vahrenwald der Landeshauptstadt Hannover unter der Leitung von Dr. Hermann Krekeler eine interaktive Wanderausstellung für Kinder zur Erkundung des Phänomens Magnetismus.
Die umfangreich geplante Ausstellung soll in zwei Teilen, jeweils an den Standorten der Kooperationspartner präsentiert werden. Sie liegen in verschiedenen hannoverschen Stadtbezirken, im Nord-Osten und im Süd-Westen. Jeder Standort wird andere Schwerpunkte des Themas verfolgen, aber zugleich „anziehend“ auf Inhalte des anderen Teils verweisen, um Interesse für einen (weiteren) Besuch aufzubauen.
Die Zielgruppen sind: Kinder und ihre Familien, Schulklassen und Kindergruppen aus Einrichtungen, Jugendliche u.a. als freiwillige Peers und Mitgestalter. Angesprochen werden vor allem 4- bis 13jährige Kinder.

Mit der Wanderausstellung wird Kindern aller Bevölkerungsschichten ein aktiver, konkreter Zugang zur naturwissenschaftlichen, physikalischen und kulturellen Bildung ermöglicht. Beide Ausstellungsorte liegen in bevölkerungsstarken Stadtbezirken. In beiden leben viele Familien mit Migrationshintergrund und/oder mit sozialen Benachteiligungen. Kinder und Jugendliche mit Defiziten oder mit geringen deutschen Sprachkenntnissen werden besonders über die sinnliche Erfahrbarkeit und die Angebote zum Mitgestalten erreicht.








Modellhaftigkeit, Innovation und Nachhaltigkeit
Das Projekt verbindet innovativ, interdisziplinär Wissens- und Kompetenzbereiche aus Physik, Chemie, Technik, Geologie, Kunst und Kultur. Es behandelt ein zukunftsweisendes Thema, indem es den jungen Nutzern ein Verständnis für die technologische Anwendung des Phänomens Magnetismus nachhaltig und mit kultureller Teilhabe vermitteln wird. Die geplante Kooperation der Partner, einerseits eine kommunale Einrichtung und andererseits ein ehrenamtlich tätiger Verein, beide mit guten Netzwerken, wird wichtige Erfahrungswerte ergeben, die beispielhaft für andere Kooperationsprojekte sein können.
Als Beteiligung der Landeshauptstadt Hannover für das Ausstellungs- und Begleitprogramm werden 2017 10.000 € benötigt.



4.2.3 CircO

CircO ist ein trägerübergreifendes Netzwerk der Kinder- und Jugendzirkusgruppen in Hannover mit dem Zentrum „CircO Hannover“ an den Standorten IGS Linden, dem Freizeitheim Linden und dem Stadtteilzentrum Sahlkamp, initiiert zwischen dem Verein CircO e.V. und der Landeshauptstadt Hannover. CircO Hannover e.V. ist eine Zirkusschule mit integrativem Anspruch für Jung und Alt, für Amateure und angehende Profis, sowie für Menschen mit Benachteiligungen aller Art. Beteiligung und Förderung von Ehrenamtlichen ist wichtiger Bestandteil von CircO Hannover e.V..

Durch die Angebote für Kinder, Jugendliche und neuerdings auch für Erwachsene und die Außendarstellung der letzten Jahre hat CircO Hannover e.V. seine Wirksamkeit und Nachhaltigkeit unterstreichen können. Dabei wird es insbesondere von der GOP Group, dem größten Arbeitgeber für Artisten in Europa, unterstützt. Mit dem Konzept „Von der Breite in die Spitze“ wird CircO Hannover e.V. weiter vorangehen.

Für die Nachhaltigkeit 2017:

2017 wird CircO Hannover e.V. den beteiligten Kindern und Jugendlichen wieder Orte gemeinsamer Auftritte und Begegnung bieten. Die Nachfrage von Eltern, insbesondere von Kindern mit unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten und Migrationshintergrund für die Teilnahme an außerschulischen Angeboten ist stark gestiegen. CircO Hannover e.V. wird daher die Ausbildung und Fortbildung von ehrenamtlichen ÜbungsleiterInnen und ZirkuspädagogInnen verstärken. Dadurch werden die vorhandenen Angebote gestärkt und weitere Angebote möglich.

CircO ist außerdem wichtiger Partner in der kulturellen Bildung im Ganztag.

Ziel ist es, das Angebotsspektrum auf den Stadtteil Mühlenberg zu erweitern und Teil des neuen Programms „KulturSpielFläche“ zu werden – ein Wochenendangebot für Familien.

Darüber hinaus werden interdisziplinäre Kooperationen angestrebt, zum Beispiel mit der Compagnie Fredeweß.

Für den Ausbau und die Fortführung der Arbeit im Jahr 2016 sind 27.000 € erforderlich.





4.2.4 Musikprojekt in den Hägewiesen

Der Spielpark Holzwiesen ist eine offene pädagogische Einrichtung des Bereichs Kinder- und Jugendarbeit für Kinder im Alter von 6-14 Jahren im Stadtbezirk Bothfeld/Vahrenheide. Die Einrichtung ist sehr gut besucht, den Kindern werden von den MitarbeiterInnen vielfältige pädagogische Spiel-, Hilfs- und Förderungsmöglichkeiten angeboten, die auf freiwilliger Basis angenommen werden. Zahlreiche Familien, deren Kinder den Spielpark regelmäßig besuchen, kommen aus anderen Ländern und Kulturen, manche der Familien sind aktuell vor kriegerischen Auseinandersetzungen und Verfolgung aus ihren Heimatländern geflohen.

Das Musikprojekt basiert auf den Wünschen der Spielpark-Kinder nach musikalischer Förderung, die Ende 2016 anlässlich eines Einrichtungsbesuchs der Dezernentin der Landeshauptstadt Hannover, Frau Rzyski, gegenüber geäußert wurden. Die Kinder baten um Unterstützung bei der Beschaffung von Musikinstrumenten für den Spielpark, auf denen sie spielen und Unterricht erhalten können.

Die Ziele des Projekts lassen sich individuell und gruppenbezogen bestimmen. Individuell erhalten die beteiligten Kinder die Möglichkeit, musikalische Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben und damit ihre kognitive, konzentrative und feinmotorische Entwicklung zu stärken. Sie lernen Musikinstrumente kennen, finden „ihr“ Instrument aus der Vielfalt der Musikinstrumente, erlernen den sorgsamen Umgang mit dem Gegenstand und schließlich – sofern sie ihre Fähigkeiten durch Üben erweitern – die Freude am Spiel auf dem Instrument und das Zusammenspiel mit Anderen.

Der Gruppenprozess des gemeinsamen Übens und Spielens, das Erlernen von Fähigkeiten und die Orientierung an den Lehrkräften, die soziale Verlässlichkeit und das Einhalten von Zeiten als soziale Kompetenz, die Stärkung ihrer Sensibilität und Achtung voreinander, buchstäblich das Zusammenspiel von Menschen, sind wichtige pädagogische Ziele des gemeinsamen Musizierens. Die Kinder werden belohnt durch die Stärkung des sozialen Miteinanders und – mit schönen Klängen, Freude an der Musik, Gemeinschaftserlebnissen und der Stärkung ihrer Außenrepräsentanz. Sie werden ihre Fähigkeiten in öffentlichen Auftritten nach außen zeigen und damit der psychischen und sozialen Entwicklungsleistung von Kindern und Jugendlichen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, ein Stück näherkommen.

Den Eltern, deren Kinder am Musikprojekt teilnehmen, wird eine wichtige Unterstützung zur Förderung ihrer Kinder geboten.

Die Durchführung des Projekts wurde am 26.01.2017 im Sinne des Partizipationsansatzes gemeinsam von vierzehn Spielpark-Kindern unterschiedlichen Alters, der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover und dem Spielpark Holzwiesen geplant.

Festgelegt wurde, dass das Angebot außerhalb der Schulferien wöchentlich an einem Nachmitttag in der Zeit von 15.30 bis 18.30 Uhr stattfinden wird, der herkömmliche Spielparkbetrieb wird in dieser Zeit ruhen. Kinder, die den Spielpark zu dieser Zeit aufsuchen, haben die Möglichkeit, sich an den musikalischen Angeboten zu beteiligen.

Das Projekt gliedert sich in zwei musikalische Richtungen auf, die von den Kindern gewünscht wurden: Pop/Rock-Musik und klassische Musik, mit den jeweils passenden Instrumenten.

Für die populäre Musik sind dies voraussichtlich Gitarre, Schlagzeug, Percussion, Keyboard, Bass und Gesang, für die klassische Musik Klavier, Geige, Cello und evtl. Flöte oder Trompete. Diese Instrumente sollen gekauft werden, so dass sie allen zur Verfügung stehen und auch leihweise zum Üben mit nach Hause genommen werden können.

Das musikalische Projekt beinhaltet ein offenes musikalisches Angebot, das Üben im Ensemble, verschiedene Workshops, Konzertbesuche, Ferienveranstaltungen, eigene Auftritte und einen offenen Musiknachmittag einmal im Monat.

Das Projekt soll für Kinder aus dem Sozialraum offen sein und auch in den Einrichtungen der Stadtteilkultur beworben werden.

Zur Durchführung des Projektes werden 15.000 € benötigt.

4.2.5 Künstler in Residence in Schule

Beteiligungs- und Entwicklungsprojekt zur Konzeptionierung von offenen Künstlerateliers in der GS Lüneburger Damm im Kontext des Programms „Kule Schule – Kulturschulen für Hannover“.

Die Vision ist, ein offenes Atelier einzurichten, das frei werdende Räume auf dem Schulgelände der Grundschule Lüneburger Damm in Hannover nutzt. Ansässige Künstlerinnen und Künstler aus Hannover sowie Stipendiaten aus anderen Nationen, die sich auf das Abenteuer Schule einlassen wollen, erhalten jeweils für ein Jahr Gelegenheit, in einem der Ateliers zu arbeiten und gleichzeitig mit den Menschen im Stadtteil Kontakt aufzunehmen. Offene Arbeitsplätze für Kinder und Erwachsene sind deswegen Teil des Konzeptes.


Dieses geplante Atelier soll nachhaltig von SchülerInnen, Familien und (jungen) EinwohnerInnen des Stadtteils genutzt werden.

Die am Beginn zur Sanierung stehende, von Ernst Zinsser 1966 erbaute Schule bietet eine weitläufige und großzügige Architektur. In 14 Klassen werden derzeit 318 SchülerInnen von 20 LehrerInnen unterrichtet. Einzugsgebiete sind das Heideviertel, Roderbruch und die Vogelsiedlung. Kinder aus bildungsfernen und bildungsnahen Schichten, benachteiligte Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund (69%) lernen und leben hier miteinander.

Um eine hohe Identifikation der späteren NutzerInnen mit dem Projekt zu erreichen, wird ein Kommunikations- und Beteiligungsprozess (Kreativworkshop, Interviews o.a.) initiiert.
Initiatorinnen des Projektes sind die beiden Künstlerinnen: Christiane Oppermann und Claudia Wissmann. Die Ergebnisse werden dokumentiert und in das Entwicklungskonzept einbezogen. Die Kreativworkshops werden im Vorfeld mit den professionellen Mitarbeitern durchgespielt.
Angesprochen sind unter anderem SchülerInnen LehrerInnen, Eltern und alle am Schulleben Beteiligten, der k Kulturtreff Roderbruch, Schulsozialdienst, VertreterInnen der Ganztagsbetreuung, Vertretung der Kindergärten aus dem Stadtteil, Bewohner des benachbarten Seniorenstiftes.
Kooperationspartner in diesem Projekt ist die kulturelle Kinder- und Jugendbildung und das Kulturbüro Hannover.

Für die Durchführung des Projektes werden im Jahr 2017 10.000 € benötigt.

4.2.6 Experimentierlabor „Meine Welt“

Ein soziokulturelles Kunstprojekt für Kinder

Das Kollektiv für Freiraum hat sich im September 2016 als eingetragener, gemeinnütziger Verein mit 7 Mitgliedern gegründet. Alle Mitglieder sind KünstlerInnen und arbeiten freiberuflich in den Bereichen Kinder- und Jugendtheater, Kinderfilm, Kindermedien und Kinderliteratur.


Von März bis Oktober 2017 arbeiten drei KünstlerInnen des Kollektivs für Freiraum e.V., in dem EXPERIMENTIERLABOR – MEINE WELT mit Kindern im Alter von 6 – 9 Jahren aus zwei Grundschulen Hannovers. In zwei voneinander unabhängigen Projektwochen werden Zusammenhänge der Welt erforscht.
Woher kommt mein T-Shirt und wo wachsen die Bananen. Kann ich Kakaobohnen auf unserem Balkon anpflanzen? Sehen alle Schulen auf der Welt gleich aus? Essen die Kinder überall gerne Nudeln? Und wo lebt die Tante meiner Freundin Diep? Was passiert eigentlich mit meinem Joghurtbecher, wenn er leer ist? Und wie viele Fische sind in meinem Fischstäbchen? Wenn man erfährt, wie sehr alles miteinander verbunden ist, wächst auch das Verantwortungsgefühl für einander.
Die drei Künstlerinnen bauen das Experimentierlabor in einem Stadtteilkulturzentrum, bzw. Freizeitheim auf. Vormittags laden sie die Kinder einer angrenzenden Grundschule ein, mit ihnen zu „experimentieren“ und zu „forschen“. Nachmittags haben die Besucher des Freizeitheimes die Möglichkeit, dies fortzusetzen. Das Experimentierlabor ist ein offenes Atelier, inklusive einem Rückzugsort für freien Gedankenaustausch. Philosophieren ist der Ausgangspunkt, um in den kreativen Prozess zu treten. In dieser Auseinandersetzung setzen die Künstlerinnen mit den Mitteln der bildenden Kunst spielerisch Bezüge. Sie laden ein, den gewohnten Blickwinkel zu verlassen und sensibilisieren dafür, wie groß, vielfältig und schön die Welt ist. Am Ende jeder Experimentierwoche treffen sich alle Teilnehmer, um die Ergebnisse anzuschauen und gemeinsam ein Abschlussfest zu feiern. Eltern, Verwandte und Freunde werden eingeladen, daran teilzuhaben.

Durch eigenständiges, gemeinschaftliches Erschaffen und Reflektieren erfahren die Kinder Selbstwirksamkeit. In diesem Prozess beobachten wir die Kinder mit dem Ziel, sie zu bestärken, ihre individuellen Talente weiterzuverfolgen. Diese Potenziale sollen sie als Team-Player einsetzen. Spielerisch werden Werte vermittelt, die sie für ein verantwortungsvolles Handeln brauchen. Dabei lernen sie ungezwungen künstlerische Methoden und Techniken kennen.



Für die Durchführung des Projektes werden 10.000 € benötigt.

4.2.7 Foot Prints – Umweltbewusstes Handeln

Der Jugendferienservice des Bereichs Kinder- und Jugend veranstaltet regelmäßig verschiedene Angebote, um eine interkulturelle Zusammenführung von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.

Mit den Schwerpunktthemen Klima- und Naturschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit soll in den Herbstferien 2017 ein künstlerisches interkulturelles Bildungsangebot entstehen und eine Auseinandersetzung und Sensibilisierung für aktuelle gesellschaftliche Themen geschaffen werden. Die teilnehmenden Kinder werden in ihrer Familie und ihrem sozialen Umfeld zu Botschaftern ihrer eigenen Vision und tragen damit zu einer kulturellen Auseinandersetzung bei.

Das Angebot findet in den Herbstferien statt und richtet sich in der ersten Ferienwoche an Kinder im Alter von 8-11 Jahren und in der zweiten Ferienwoche an Kinder und Jugendliche im Alter von 12-15 Jahren. Gerade bei den Kindern sollen die Eltern begleitend dabei sein, um so einen übergreifenden Austausch zu ermöglichen und sich dadurch in ihrem Stadtteil und Sozialraum näherkommen zu können. Dazu sollen freie Träger (Gemide e.V. und Kargah e.V., Transition Town) sowie öffentliche Träger (Spielpark Linden und Erlebnishof Wakitu, Agenda 21 - Nachhaltigkeitsbüro) miteinbezogen werden. Somit sollen das gewünschte Klientel erreicht werden und eine aktuelle, professionelle Sicht auf die Themen gewährleistet sein.

Das Projekt soll über KünstlerInnen der Stadt Hannover konzipiert, durchgeführt und begleitet werden, mit dem Ziel die eigene Umwelt neu wahrzunehmen und sich für Zusammenhänge zu sensibilisieren. Kinder und Jugendliche haben es mit in der Hand, ihre eigene Zukunft zu gestalten. Sei es im Umgang mit Ressourcen, der Natur bis hin zum nachhaltigen Lebensstil. Das Handeln steht im Vordergrund und kann in einer interkulturellen Begegnung thematisiert werden. Der Austausch verschiedener Kulturen über dieses global übergreifende Thema soll der Aufhänger sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen, egal welcher Ethnie, Kultur, Religion oder Hautfarbe sie zugehörig sind. Umweltprobleme existieren in jedem Land und auf jedem Kontinent. Sie sollen in diesem Projekt Barrieren abbauen und die Gemeinschaft fördern, Utopien entwickeln und diese künstlerisch umzusetzen. Die Form der Durchführung soll überwiegend in dem stadtteilbezogenen Sozialraum stattfinden, gleichzeitig zu einem Kennenlernen der Einrichtungen führen und somit Zugangsbarrieren abbauen. Exkursionen und praxisnahe Erlebnisse sollen von KünstlerInnen und ReferentInnen betreut und durchgeführt werden. Das Programm und die jeweilige Woche soll nach Altersgruppe und Interessenslage der Teilnehmenden angemessen gestaltet werden.

Projektbegleitend sollen die Kinder und Jugendlichen über eine Selbstreflexion ihre Erfahrungen und Erlebnisse erarbeiten und austauschen. Das kann zum Beispiel über eine Collage entstehen, in dem sie in ihren Sprachen gesammeltes Material erklären und Erlebtes mit einbinden, beschreiben und reflektieren.

Am Ende der jeweiligen Woche soll das künstlerische Ergebnis, zum Beispiel aus gesammelten Natur- oder Recyclingmaterial als ein gesamtes Kunstwerk entstehen und die künstlerische Vielfalt der Gruppe wiederspiegeln.

Zur Umsetzung dieses Projektes sind 10.000 € erforderlich.

4.2.8 Schreib Dein Lied, sing Dein Video

Das Musikduo „Schneewittchen“ bietet zwei Intensivworkshops für Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien in den Stadtteilen Sahlkamp und Badenstedt/Davenstedt an.



Ähnlich wie bei den frühen Werken des Popduos Rosenstolz sind die auf Deutsch gesungenen Lieder stilistisch zwischen Pop, Chanson und Rock angesiedelt. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit führen sie sehr erfolgreich Musikvideoprojekte für Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland durch.

In diesem Workshop mit Jugendlichen aus den Jugendzentren und anliegenden Schulen werden die Teilnehmenden ihren eigenen Song schreiben. Dabei wird berücksichtigt, dass fast alle Teilnehmenden Migrationshintergrund haben und sehr unterschiedliche kulturelle und sprachliche Erfahrungen mit einbringen können.

Der Text wird dann anschließend zu einem Song weiterentwickelt und von den Jugendlichen selbst eingesungen und im Musikstudio produziert.
Im zweiten Teil des Workshops erarbeiten und drehen sie ein eigenes Musikvideo. Immer mit der professionellen Unterstützung des Musikduos.
In diesem Intensivworkshop können die Jugendlichen mit ihren starken Energien kreativ arbeiten. In künstlerischen Tätigkeiten, wie Texte schreiben, Singen und Schauspielern sowie Tanzen werden ganz individuelle, eigene Sicht- und Erlebnisweisen formuliert und nach außen mitgeteilt. Im Video werden die TeilnehmerInnen sich darstellerisch selbst produzieren.
Alle Gefühle, auch Wut, Schmerz, Sehnsucht, Liebe, Hass, Enttäuschung, Einsamkeit dürfen hier Raum bekommen, können künstlerisch umgewandelt und gelebt werden. In diesem kreativen Arbeitsprozess bekommen die Teilnehmerinnen die Chance, sich mit ihrem oft als „schwierig erlebten Sosein“ plötzlich als besonders reich, lebendig, kräftig und kreativ zu erleben.
Dieser Workshop ist eine Kooperation des Bereichs Stadtteilkultur, kulturelle Kinder- und Jugendbildung mit dem Fachbereich Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover.

Es wird nach erfolgreicher Durchführung eine Fortsetzung 2018 in anderen Stadtteilen angestrebt.
Für das Projekt sind im Jahr 2017 insgesamt 20.000 € notwendig.

4.2.9 Kulturelle Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit

Initiiert vom Bereich Kinder- und Jugendarbeit entstanden an verschiedenen Standorten des Bereiches Ideen für kulturelle Projekte. Diese greifen in die regulären Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit ein, unterstützen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen und die Arbeit vor Ort in den Einrichtungen. In verschiedenen Entwicklungsgesprächen sind nun vier unterschiedliche Projektideen entstanden, die mit einem Gesamtbudget aus dem Topf „Initiativen zur kulturellen Bildung von Kindern- und Jugendlichen“ unterstützt werden sollen.

Singing Kids im Jugendtreff Marienwerder

Die Projektidee zu "Singing Kids" wurde durch einen Besucher des Jugendtreffs Marienwerder an dessen Jugendrat herangetragen. Alle 6 Teilnehmenden des Jugendrates waren begeistert von der Idee und möchten dieses Projekt nun in ihrer Einrichtung für den Sozialraum etablieren.


„Singing Kids“ ist ein Projekt der Sängerin Ayda Iciok, die als Botschafterin einer bunten Welt talentierten Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren professionellen Gesangsunterricht im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden Workshops vermittelt. Teil dieses Workshops sind Castings an den umliegenden Schulen, professioneller Gesangsunterricht und intensive Förderung, Atemtechnik, Gehörbildung, Stimmbildung, Harmonielehre und Rhythmik, Training in Solo- und Chorgesang und Songwriting. Im Rahmen des Projektes sind einzelne Auftritte geplant. Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation des Projektes laufen in gemeinsamer Abstimmung mit dem Jugendtreff und der Künstlerin. Das Projekt findet im Jugendtreff Marienwerder statt und soll auch anderen Jugendlichen aus dem Sozialraum, vorrangig Jugendlichen aus sozial schwachen Familien eröffnet werden.

Ziel des Projektes ist, Jugendliche stimmlich zu fördern, für Wege des eigen-initiativen Lernens zu gewinnen, ihnen darüber Methoden der Stressbewältigung und Konzentration zu vermitteln und sie durch entwicklungsbezogenes, individuelles Arbeiten an einem gemeinsamen Projekt teilhaben zu lassen.

Das Projekt soll im Sommer 2017 mit den Castings beginnen und ab Herbst mit den Proben starten. Das Konzept des Projektes ist auf 12 Monate angelegt und soll bei erfolgreichem Verlauf auf weitere 6 Monate im Jahr 2018 verlängert werden.

Die benötigte Summe zur Durchführung dieses Projektes beläuft sich im Jahr 2017 und im Jahr 2018 auf jeweils 5.000 €.

Mal dich frei im Jugendzentrum Roderbruch

Das Jugendzentrum Roderbruch möchte Jugendliche ermutigen, Comicfiguren oder Gegenstände auf selbstgemachte Leinwände zu malen. Diese sollen nach Wunsch in verschiedenen Größen hergestellt werden. Nach dem Montieren der Leinwände und dem Bemalen soll es den Beteiligten frei stehen, das Bild mit nach Hause zu nehmen oder dieses im Jugendzentrum aufzuhängen und den anderen zu präsentieren.

Durch die Schnelllebigkeit und den Stress des Alltags geraten Jugendliche immer mehr unter Druck. Sie können sich nicht mehr auf Aufgaben konzentrieren und diese in Ruhe erfüllen. Den MitarbeiterInnen des Jugendzentrums ist aufgefallen, dass alles schnell erledigt sein muss und entfernte Ziele nicht mehr konsequent verfolgt werden. An festen Tagen können Jugendliche ohne Stress und Zeitzwang an ihren Bildern arbeiten. Hier geht es nicht darum, feste Tage oder Zeiten einzuhalten, sondern die Zielstrebigkeit des einzelnen Individuums zu fördern. Da die Arbeitsweise und der Ehrgeiz der Einzelnen unterschiedlich sein werden, hoffen die MitarbeiterInnen auf die gegenseitige Motivation in der Gruppe. Der Weg und die Fertigstellung des Bildes ist das Ziel. Der eigene Mut und Glaube an sich soll hierdurch gestärkt und gefördert werden.

Das Projekt wird in Kooperation des Jugendzentrums und eines Künstlers durchgeführt. Durch verschiedene künstlerische Übungen und Ausblicke sollen die Jugendlichen an verschiedene Techniken herangeführt werden, um ihren Ideen einen eigenen Ausdruck verleihen zu können.

Für die Durchführung dieses Projektes werden 3.000 € benötigt.

Möbelbau im Jugendtreff Hainholz und dem Jugendzentrum „Opa Seemann“ in Stöcken

In den beiden Einrichtungen Stöcken und Hainholz haben die Jugendlichen den Wunsch geäußert, sich Möbel aus Paletten zu bauen, die dann in den Einrichtungen genutzt werden. In Hainholz soll ein kleiner Raum zum Chillen gestaltet werden, in Stöcken die Außenterrasse des Jugendzentrums.

Durchgeführt wird dieses Projekt von zwei KünstlerInnen, einer Frau und einem Mann mit einer Qualifikation als TischlerInnen. Es geht bei dem Projekt darum, gemeinsam mit den Jugendlichen Ideen zur Raumgestaltung zu entwickeln, diese Ideen in umsetzbare Konstruktionen umzuwandeln und die Entwürfe dann gemeinsam zu bauen. Der fachliche Umgang mit Werkzeugen wie Säge, Hammer, Bohrmaschine und Schleifmaschine nimmt hier einen großen Stellenwert ein. Es geht aber auch darum, die eigene Kraft und Selbstwirksamkeit kennenzulernen und zu Lernen, die eigenen Ideen handwerklich umzusetzen.

Für die Durchführung des Projekts werden jeweils 3.000 € (gesamt: 6.000 €) benötigt.

Girls Art vom Mädchenarbeitskreis der Stadt Hannover

Seit einigen Jahren veranstaltet der Mädchenarbeitskreis der Stadt Hannover in der Warenannahme des Faustgeländes eine Ausstellung mit Exponaten, die in der Kinder- und Jugendarbeit mit Mädchen entstanden sind. Hauptakteurinnen dieser Ausstellung sind traditionell die Mädchen, die begeistert und stolz auf ihre eigenen Arbeiten diese Ausstellung konzipieren und bestreiten. Die Initiative der MitarbeiterInnen im Mädchenarbeitskreis soll in diesem Jahr durch KünstlerInnen der Stadt Hannover unterstützt werden, die die Projektideen einzelner Einrichtungen mit ihrem künstlerischen Knowhow bereichern. In diesem Jahr sind insgesamt sieben verschiedene Einrichtungen des Mädchenarbeitskreises an der Kooperation interessiert. Dies ist das Jugendzentrum Salem, das Camelott in Kleefeld, das Atlantis in Wettbergen, das Hogwards in der Südstadt, das Jugendzentrum Lister Turm und die Spielparks in Linden und Döhren. Die künstlerische Ausrichtung der einzelnen Einrichtungen geht von Mode über Schweißen und Kunstschmieden zu Malerei und Zeichnen.

Die fertigen Arbeiten werden am 22. Oktober 2017 in der Girls-Art Ausstellung im Faustgelände präsentiert. Der künstlerische Prozess soll in einer Broschüre zum 30-jährigen Bestehen des Mädchenarbeitskreises dokumentiert werden. Im Jahr 2018 ist das Motto „Lebenskünstlerinnen“ geplant. Zur Durchführung dieses Vorhabens werden weitere 10.000 € benötigt.

Zur Durchführung dieser Projekte im Jahr 2017 wird eine Teilsumme von 9.000 € benötigt.

Zur Unterstützung dieser Gesamtvorhaben zur kulturellen Bildung in Jugendeinrichtungen ist eine Gesamtsumme von 23.000 € erforderlich.

4.2.10 Next Generation – Community to Action

Der Verein Internationaler Kultureller Jugend Austausch (IKJA e.V.) wurde 2009 von Studierenden in Hannover gegründet. Er bietet jungen Menschen in Hannover mit und ohne Migrationshintergrund sowie Neuzugewanderten einen Begegnungsraum und ist eine Plattform für transkulturelle Jugendkultur in Hannover. Dieses Anliegen wird durch die vier Grundsäulen „Begegnung“, „Kulturproduktion“, „Aktion“ und „Begleitung“ verfolgt. Ziel des Vereins ist es, einen transkulturellen Dialog zwischen den Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und Zuschreibungen zu fördern.


Das derzeitige IKJA – Team, ist ein junges, professionelles und interkulturelles zwölfköpfiges Team.
Im Jahr 2016 ist das Team in Modellprojekten „GET2gether –Jugendtheater“, „Youth to Stage“, einem Zeitungsprojekt, Kurzfilmprojekten und einer Summerschool mit über 90 Jugendlichen in Kontakt. Mit ihnen wird in einem Zeitraum von einem dreiviertel Jahr eine Vielfalt an Aktivitäten erprobt: Begegnungsveranstaltungen, künstlerischere Workshops, Theaterarbeitsübungen und Aktionsformate von Demonstrationen und informellen Referaten über Zeitungsartikel verfassen, Kurzfilme drehen und Liedtexte komponieren bis hin zur Befähigung, selbst Jugendgruppen anzuleiten. Über die Hälfte der Jugendlichen haben angefragt, ob sie interessierte Freunde zu den Begegnungsveranstaltungen und Proben mitbringen dürfen. Die Größe der jetzigen Theatergruppe von 40 Teilnehmern im Alter von 14-25 ist unter anderem dadurch zustande gekommen, dass sich auch etliche Freunde der Jugendlichen aus dem Vorprojekt „How I met my neighbour - on stage!“ beworben haben. Über die Hälfte der Jugendlichen haben sich dem Projektteam gegenüber geäußert, dass sie sich der Arbeit des Vereins inzwischen stark verbunden fühlen. Sie können sich mit der „gelebten Kultur des Miteinanders“, den Themen und der Gestaltung der Angebote identifizieren.

40% der Jugendlichen schlagen inzwischen schon eigene Ideen für gemeinsame Aktionen vor. Einige werden dabei unterstützt und ehrenamtlich begleitet. In "The next Generation - Community2action" werden die Erfahrungen aus den vorausgehenden Angeboten und die Wünsche der Jugendlichen zusammengeführt.

Eingebunden ist das Theaterprojekt in einen größeren Zusammenhang, der die Jugendlichen größtenteils aus einem Flüchtlingskontext, in einer Community verbinden möchte. Verschiedene Formate, wie das Format „Meet and Greet“, eine Nachwuchscommunity, eine Webseite oder die Beratung und Einbindung der Jugendlichen in Patenprojekten sind nur einige Angebote des Trägervereins IKJA e.V.

Im ersten Jahr:
· Zehn Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen als Angebote für Jugendliche, die sich sonst nicht trauen oder denen es noch schwerfällt, sich dauerhaft festzulegen in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Faust, der Stadtteilkultur/Kulturelle Kinder- und Jugendbildung der LHH sowie den Stadtteilkultureinrichtungen und der Koordinierungsstelle Sport der LHH.
· Ein festes Theaterensemble mit 18 bis 30 Jugendlichen, das sich wöchentlich trifft und sich intensiv mit einem Themenkomplexe "Menschenwürde" – Menschenbild“ (1. Jahr), "Stärke und Angst– Selbstbild“ (2.Jahr), "Vorbild – Feindbild – Meinungsbildung" (3. Jahr) beschäftigt.
· Veranstaltung einer Kreativwerkstatt mit Schulung für eine Nachwuchsgruppe von 8-15 Jugendlichen, die die Veranstaltungsreihe “Meet & Greet“, ein zivilgesellschaftliches Aktionsprogramm und ein CrossCulture-Projekt (z.B. Kurzfilm oder Performance) für das zweite Jahr planen.

· Eine Website mit Veröffentlichungen der Termine und Veranstaltungen, Verlinkungen der Kooperationspartner und Angebote, Berichterstattung über die Aktivitäten, die Profile der Mitglieder und die Möglichkeiten, eigene Gruppen zu bilden
· Community-Treffen aus allen Maßnahmen und mit IKJA – UnterstützerInnen, wo sich die jugendlichen TeilnehmerInnen untereinander vernetzen und austauschen können sowie persönliche Kontakte zu IKJA- UnterstützerInnen knüpfen können, die derzeit bereits einen breitgefächerten Zugang zu Ressourcen aus öffentlichen, zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie Unternehmen aus Hannover mitbringen.
Im zweiten Jahr ergänzend:
· Begleitung und Unterstützung der Nachwuchsgruppe bei der Umsetzung von „Meet & Greet“, ihrem Aktionsprogramm und der CrossCulture-Gruppe sowie ein monatliches Reflexionstreffen mit der gesamten Nachwuchsgruppe.

Im dritten Jahr zusätzlich zu den 6 Maßnahmen:

· Bildung und Begleitung einer Projektgruppe von 8-12 Jugendlichen, mit denen eigene Projektkonzepte entwickelt werden. Begleitung bei der Antragstellung.

Für das Projekt werden im Jahr 2017 17.000 € benötigt. Diese werden mit 12.000 € über die Haushaltstelle für Geflüchtete und 5.000 € über die Initiativen kulturelle Kinder- und Jugendbildung finanziert.

2018 benötigt das Projekt anteilig 12.000 €. Diese werden mit 7.000 € aus der Haushaltsstelle für Geflüchtete und mit 5.000 € aus den Mitteln Initiativen kulturelle Kinder- und Jugendbildung finanziert.

4.2.11 KUBUS ART LAB und KUBUS OPEN ART LAB

Das Programm der Städtischen Galerie KUBUS nimmt hauptsächlich die hannoversche und die regionale Kulturszene in den Fokus – und stellt Verbindungen zu überregionalen und internationalen Entwicklungen her, indem ProtagonistInnen aus Hannover und der Region als KünstlerInnen, KuratorInnen oder KooperationspartnerInnen eine wichtige Rolle spielen. Im Mittelpunkt steht die Präsentation gemeinsamer Projekte junger KünstlerInnen, aber auch Einzel- und thematische Gruppenausstellungen nehmen einen wichtigen Stellenwert ein.

Das KUBUS ART LAB ist ein Kunstvermittlungsprogramm für die Jahrgangsstufen 9 bis 11.


Ausgehend von den aktuellen Ausstellungen in der Städtischen Galerie KUBUS stellen die KunstvermittlerInnen Verbindungen zu den kreativen Potentialen und Erfahrungen der Jugendlichen her und aktivieren diese.

In einem zweistufigen Veranstaltungsformat kommen die Schulklassen und Kurse zunächst zu einem Besuch in die Ausstellung und knüpfen hier mit ersten eigenen Ideen und künstlerischen Beiträgen an, die dann im zweiten Termin in der Schule vertieft werden. Dabei werden die jeweils aktuellen Ausstellungen in Bezug zum Lehrplan gesetzt und das Kerncurriculum Kunst sowie das Curriculum Mobilität aufgegriffen. Ein integraler Bestandteil ist die Vermittlung künstlerisch-technischer Fähigkeiten/ Fertigkeiten und die Reflektion des eigenen Tuns. Ausgangspunkt ist dabei immer die Lebenswelt der Jugendlichen.

Derzeit befindet sich das Projekt in der Erprobungsphase, d.h. einzelne Schulen und LehrerInnen nehmen bereits Angebote wahr und sind in engem Austausch mit den KunstvermittlerInnen. Das Programm sieht eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen vor, d.h. es werden nach und nach erst wenige, dann mehr Schulen beteiligt. Dabei geht es weniger um ein flächendeckendes Angebot, als vielmehr um eine intensive, nachhaltige und langfristige Zusammenarbeit und um eine Rückkoppelung mit den jeweiligen Schulen und Stadtteilen. Für die IGS Mühlenberg wird derzeit ein Konzept erarbeitet, das auf die Bedürfnisse der Schule abgestimmt sein wird und auch das im Schulkomplex gelegene Freizeit- und Bildungszentrum „Weiße Rose“ mit berücksichtigt.

Zusätzlich sind auch mit Jugendlichen für Jugendliche konzipierte Veranstaltungen wie Workshops, Projektwochen, spezielle Künstlergespräche und eigene Ausstellungen geplant, vor allem zusammen mit denjenigen Jugendlichen, die sich im KUBUS OPEN ART LAB beteiligen.

Das KUBUS OPEN ART LAB versteht sich als ergänzendes freies Angebot außerhalb des Schulunterrichts und nutzt den KUBUS als Lernort: als Ort zum Arbeiten, zum Austausch und als Basis für vielseitige Erkundungen in der Kunst- und Kreativszene Hannovers. Dabei geht es auch um Berufsorientierung und erste Kontakte zu Hochschulen. Die Veranstaltung richtet sich an künstlerisch interessierte Jugendliche im Alter von ca. 15-18 Jahren, die mehr über die Kunst in und um Hannover erfahren möchten und sich in ihrer eigenen künstlerischen oder gestalterischen Arbeit weiterentwickeln wollen. Die Jugendlichen verpflichten sich jeweils für ein halbes Jahr, einmal wöchentlich an der Gruppe teilzunehmen.



Am Ende des Halbjahres steht eine Präsentation, deren Inhalt, Form und Organisation von der Gruppe selbst zu entwickeln sind. Mit dem Treppenhaus der Städtischen Galerie KUBUS ist ein Raum vorhanden, der dafür eine große Offenheit bietet, und der darüber hinaus als Treffpunkt und Arbeitsraum dienen wird.

Geleitet wird das KUBUS OPEN ART LAB von Nina Aeberhard, die selbst Freie Kunst an der HBK Braunschweig studiert und bereits Erfahrungen in der Konzeption und Umsetzung von verschiedenen Projekten gesammelt hat. Sie ist außerdem Mitglied im neuen Projektraum „Ad/Ad“, einem Coworking-Space und Ausstellungs- und Veranstaltungsraum von KünstlerInnen für KünstlerInnen am Schwarzen Bär.
Für dieses Projekt werden 6000 € im Jahr 2017 benötigt.

4.2.12 Faktenwerkstatt – Umgang mit Nachrichten im Internet



Politik zum Anfassen e.V. macht Lust auf Demokratie mit politischer Bildung und Medien. In preisgekrönten Planspielen, vielfach genutzten Umfragen, mehrfach international ausgezeichneten Filmprojekten erleben seit 11 Jahren aktuell ca. 10.000 Schülerinnen und Schüler jährlich deutschlandweit, dass es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen ankommt und alle wirksam sein können. Als „Event-Agentur für positive Demokratie-Erfahrungen“ beteiligt Politik zum Anfassen Menschen an Politik, Musik, Arbeitsmarkt und Medien.

In der Faktenwerkstatt von Politik zum Anfassen e.V. lernen Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Nachrichten im Internet und ihre Bewertung. Zwei Tage lang haben die jungen Menschen die Möglichkeit, verschiedene Seiten des Journalismus und der Recherche-Arbeit kennenzulernen: Fakten checken, selber berichten, aber auch mit Bildern Lügen und eigene Nachrichten produzieren.


Dieses Projekt klärt Kinder und Jugendliche darüber auf, wie Nachrichten entstehen und macht sie fit dafür, alles zu hinterfragen, was sie hören, lesen und im Internet sehen. Fundiert, Kompetenzen erweiternd und mit ganz viel Spaß. Nachrichtenkompetenz im postfaktischen Zeitalter der Fake-News. Mit Effekt für die ganze Schule.
Jede Faktenwerkstatt besteht aus einer Reihe von Modulen, die an zwei Tagen durchgeführt werden oder mit aktuellen Schwerpunkten kombiniert werden können. Einige Beispiele für Module sind:

· Ein Crash-Kurs in Journalismus an vier motivierenden Stationen: Wahre von falschen Meldungen unterscheiden, Kriterien für das Prüfen von Quellen entwickeln, selber eine kurze „Zeugenaussage“ schreiben und ein Exkurs in die Geschichte und den Hintergrund der Pressefreiheit.
· Am iPad mit Bildern lügen: So einfach geht die Bildmanipulation.
· Wir laden eine Journalistin oder einen Journalisten in die Schule ein und fragen nach: Wie sieht der Alltag aus? Wie kommt eine Geschichte ins Medium? Schlägt Bild wirklich Text? Lügenpresse oder Lückenpresse?
· Dann wenden wir das Wissen aus den beiden Projekttagen konkret an: In kleinen Teams erstellen die Schülerinnen und Schüler kurze Beiträge im Stil von „NowThis“. Am Ende finden die Mitschülerinnen und Mitschüler heraus: Wahr oder gelogen?

Mit dem Projekt werden nicht nur unmittelbar die teilnehmenden Projektklassen mit ca. 300 Jugendlichen erreicht, sondern mittelbar auch die ganze Schule. Über den elektronischen Vertretungsplan der jeweiligen Schulen werden alle Schülerinnen und Schüler der Schule informiert, über Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden direkte Freunde und indirekte Freunde in den sozialen Medien erreicht, so dass wir indirekt ca. 5000 Schülerinnen und Schüler erreichen wollen. Teilnehmen können die Klassenstufen 7 bis 13 aller Schulformen, inklusive Berufsbildender Schulen.

Zur Durchführung des Projektes werden 10.000 € benötigt.

4.2.13 MADE BY:SELF

MADE BY:SELF ist ein Projektangebot im Bereich der kulturellen Jugendbildung, sozialen Teilhabe und kreativen Stadtentwicklung und versteht sich als Schnittstelle, Netzwerk und Interessenverbund. Für das Jahr 2017 wird ein Projektdurchlauf in Trägerschaft des Kulturzentrum Pavillon von Herbst bis Winter 2017 angestrebt.

Im Projekt werden pro Durchlauf über 70 Jugendliche und junge Erwachsenen ab 16 Jahren von szenebekannten DozentInnen in sieben thematisch unterschiedlichen Workshops (DJing, Deko & VJing, Design, Foto & Film, Technik, Management, Marketing) kreative und organisatorische Kompetenzen vermittelt. Anhand derer gestalten die TeilnehmerInnen eine nach ihren Vorstellungen eigenverantwortete Kulturveranstaltung, die MADE BY:SELF-Party.

Diese Workshops finden dezentral in den Räumlichkeiten der unterschiedlichen DozentInnen statt, um möglichst praxisnah Inhalte vermitteln zu können. Auch ist die Nutzung und der Einbezug in Kooperation von städtischen und Stadtteilkultur-Räumen denkbar, in denen die TeilnehmerInnen sich Räume für ihre Arbeit gestalten und ihren Lernbedürfnissen im Sinne von Jugendkulturhäusern entsprechend anpassen.

An mehreren Wochenenden setzen sich die TeilnehmerInnen von MADE BY:SELF zudem in Intensivworkshops mit verschiedenen Akteuren der Landeshauptstadt, der Polizeidirektion Hannover, mit SozialarbeiterInnen und VertreterInnen von Sicherheitsfirmen über Themen wie Prävention, Jugendschutz, Sicherheit, Gesetzeslagen sowie Awareness-Themen im Zusammenhang mit Kulturveranstaltungen auseinander. Die TeilnehmerInnen nehmen die Perspektive eines Veranstalters ein und lernen so viel über die Übernahme von Verantwortung für sich und ihre Peer-Groups. Durch diese offene Qualifizierung wird ein stadtweites Angebot in den jeweiligen Stadtteilen geschaffen, durch das junge Menschen selbstbestimmt und niedrigschwellig an kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben können. Da Jugendliche in kulturellen Zusammenhängen häufig nur als Konsumenten agieren können, besteht so die Möglichkeit, selber kreativ im Sinne einer jugendgerechten Stadt entlang ihrer Lebenswelten und Vorstellungen gestalten zu können.

MADE BY:SELF besteht aus einem Netzwerk aus für und in verschiedenen Organisationen und Unternehmen arbeitenden und engagierten DozentInnen, Kulturschaffenden und PädagogInnen. Diese Organisationen und Unternehmen sind Kooperationspartner des Projekts. Dazu gehören unter anderem Yippiee und Tiefenrausch (beide Musiklabel), Pix.Cell (Künstlerkollektiv), Lieber Klub und Bits'n'Bongos (Veranstalterkollektive aus der Glocksee), Bureau Hardy Seiler und CBM (Designkollektive). Weiterhin werden Kooperationen mit dem Fuchsbau Festival (Kulturfestival), dem Platzprojekt (Kulturprojekt) und dem Bei Chéz Heinz (Kulturzentrum) gepflegt.

Es sind nachweislich Netzwerke aus jungen Kollektiven, Initiativen und Gruppierungen entstanden, die sich eigenständig in der jungen Hannoveraner (Jugend-) Kulturszene bewegen und diese eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst positiv prägen. Sei es durch die Organisation von neuen eigenen (Jugend-)Kulturformaten oder als KünstlerInnen in Kulturveranstaltungszentren. Oder sie stärken durch ihre Mitarbeit bereits bestehende Projekte wie das PLATZprojekt mit einem eigenen Container oder das Fuchsbau Festival als Volunteers oder Teammitglieder. Zudem wurden vielen TeilnehmerInnen Perspektiven in beruflicher Hinsicht aufgezeigt und Ausbildungen im GOP und Musikzentrum als Veranstaltungskaufmann bzw. Veranstaltungstechniker sowie Studiengänge an der Hochschule Hannover in kulturnahen Studiengängen wie Szenographie-Kostüm und Visuelle Kommunikation begonnen.

Zur Durchführung dieses Projekts werden 20.000 € benötigt.

4.2.14 Gestaltung des Troges in der Kopernikusstraße

Auf Anfrage des Stadtgestalters Herrn Göbel-Groß und des Fachbereichs Tiefbau soll die Unterführung der Bahngleise in der Kopernikusstraße zwischen der Nordstadt und Vahrenwald künstlerisch gestaltet werden. Jugendliche aus beiden Stadtteilen sollen an der Gestaltung in möglichst vielfältiger Weise beteiligt werden. Deshalb ist das Projekt in verschiedene Phasen aufgeteilt, in denen Beteiligung stattfinden kann. In einer ersten Brainstormingphase findet eine inhaltlich künstlerische Beteiligung der Jugendlichen statt. Zwei KünstlerInnen werden mit Jugendlichen aus den Einrichtungen der Nordstadt und Vahrenwald den Ort besichtigen, Ideen zur Wirkung des Umfeldes austauschen und mit kreativen Ansätzen Ideen zur Gestaltung des Troges sammeln. Diese sollen in Form von einfachen Modellen ausgearbeitet werden.





Diese gemeinsame Brainstormingphase dient zum einen dazu, vielfältige Ideen der Jugendlichen einzusammeln und durch künstlerische Visualisierung sichtbar zu machen. In diesem Prozess können zum anderen Kontakte zu interessierten Jugendlichen aufgebaut werden, die dann im Folgenden an der Konzeptentwicklung und der nachfolgenden Ausführung beteiligt werden können.

In einer dezernatsübergreifenden Auftaktveranstaltung mit der Stadtplanung/Stadtgestaltung, dem Fachbereich Tiefbau, Kultur und Kinder- und Jugendarbeit werden die Jugendlichen mit Rahmenbedingungen des Projektes vertraut gemacht.

In einer anschließenden Auswertungs- und Entwurfsphase soll eine intensive Auswertung der Gestaltungsideen der Jugendlichen aus künstlerischer und stadtgestalterischer Sicht stattfinden. Ziel ist eine gemeinsame Fokussierung auf ein Thema. Die Auswertung, Konzeptentwicklung und Entwurfsphase soll im Jugendzentrum Feuerwache als Basis stattfinden. Nach der Entscheidung für ein Thema sollen genauere Entwürfe gemeinsam mit den Jugendlichen zu dessen Umsetzung erarbeitet werden.

Alle eingebrachten Umsetzungsentwürfe werden geprüft und diskutiert. In die Entscheidungsfindung sollten neben den Aspekten der Jugendbeteiligung auch die technischen Rahmenbedingungen einbezogen werden. Eine Beteiligung der Jugendlichen an diesem Auswahlprozess soll stattfinden.

In der darauffolgenden Umsetzungsphase werden die Jugendlichen künstlerische und handwerkliche Fertigkeiten kennenlernen, die sie dann an der Wand umsetzen können. Im Rahmen des Projektumfangs (Kosten- und Zeitrahmen, Technik u.a.) kommt als Gestaltungstechnik nur die Wandmalerei/Graffiti in Frage. Andere Umsetzungstechniken wurden aus finanziellen Gründen im Vorfeld verworfen und können nicht zur Ausführung gelangen. Durch die Beauftragung des Künstlers El Piti kann sichergestellt werden, dass die von den Jugendlichen entwickelte Entwurfsidee in eine ansprechende und als Gesamtbild wirkende Gestaltung übersetzt werden kann.

Interessierte Jugendliche aus dem Prozess erhalten die Möglichkeit, unter Anleitung an der Gestaltung des Troges selbst aktiv mitzuwirken, dabei Fachwissen zu erlernen und ihre Fertigkeiten im Umgang mit Fläche, Raum und Farbe zu vertiefen. Der Künstler wird die Koordination dieser Phase, die Anleitung der Jugendlichen und das grafische Finishing der Wandbilder übernehmen.

Das Projekt soll mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung beginnen, in gemeinsamen Abstimmungen unterbrochen und mit einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung vor Ort Ende des Jahres beendet werden. Eine Dokumentation der Jugendbeteiligung in Form einer Broschüre und eines kleinen Filmbetrags von h1 soll erstellt werden. Das Projekt soll im Herbst 2017 abgeschlossen sein.

Die Kosten des Projekts betrage 30.000 €. Diese werden anteilig zu jeweils 15.000 € aus den Mitteln Initiativen zur kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen und der Haushaltstelle Jugendgerechte Kommune getragen.






4.2.15 Fuchsbaufestival 2017: Splitterfaser

Entwicklung von Beteiligungsformaten für das Fuchsbaufestival 2017

Der Verein Fuchsbau e.V. versteht sich als Plattform für junge Kulturschaffende aller Sparten. Besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Austausch der Kulturschaffenden untereinander. Der Verein hat seinen Standort in Linden.
Hinter der Konzeption des Projektes steht ein gemeinnütziges Kollektiv aus Kunstschaffenden, Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen und PolitologInnen.
Ziel der Plattform ist die Planung des Fuchsbaufestivals 2017 mit dem diesjährigen Leitmotiv „Splitterfaser“. Es setzt sich mit der Herausbildung individueller und kollektiver Identität vor dem Hintergrund der Digitalisierung und Technisierung auseinander.
Im Fokus steht die Entwicklung partizipativer und gemeinschaftlicher Angebote sowie neue Medien und Diversity.

Durch die Kooperation mit dem Fachbereich Kultur und dem Fachbereich Jugend und Familie sollen insbesondere junge Kulturschaffende an der Programmentwicklung und den Inhalten beteiligt werden. Besonderes Augenmerk ist dabei auch auf junge Menschen gerichtet, für die kulturelle Teilhabe und selbstwirksames Handeln mit vielen gesellschaftlichen Hürden verbunden sind.

Die Zielgruppe setzt sich aus regionalem, nationalem und internationalem festivalbegeistertem Publikum sowie Kunst- und Musikinteressierten zusammen. Dazu zählen Studierende, Auszubildende, SchülerInnen, AnwohnerInnen und die interessierte Öffentlichkeit.


In einer kurzen Zeitspanne lernen sie sich intensiv kennen, diskutieren und feiern.

Junge KünstlerInnen profitieren einerseits von der öffentlichen Wahrnehmung und Anerkennung, die sie durch das Festival erreichen. Andererseits wachsen sie am Austausch mit anderen Kulturschaffenden. Das junge Organisationsteam sammelt wichtige Erfahrungen und Fachkenntnisse. Weiterhin können beide genannten Gruppen langfristig auf das geschaffene Netz zurückgreifen.
Die Wendung beschreibt den Moment der Verschiebung von Wahrnehmung. In der Hitze des Gefechts gerät alles ins Wanken. Alles wird diskutabel und muss neu zusammengesetzt werden.

Das Projekt umfasst ein dreitägiges Festival sowie verschiedene Beteiligungsprojekte und Aktionen im Vorfeld. In der Umsetzung spiegeln sich die Motive Interdisziplinarität und Partizipation wider. Die programmatische Ausrichtung legt einen deutlichen Fokus auf neue Kunstformen wie Urban Art, Installationen, Performances und experimentelle Musik.
Zwei Monate vor dem Festival werden alle beteiligten KünstlerInnen und MusikerInnen eingeladen, um gemeinsam ein Wochenende auf dem zukünftigen Gelände zu verbringen. Der Erfolg dieses Formats aus dem letzten Jahr zeigt, dass der Austausch die KünstlerInnen in ihrem kreativen Prozess unterstützt.
Die inhaltliche Arbeit am Projekt findet ganzjährig statt. In monatlich stattfindenden Treffen werden relevante Themen intensiv diskutiert. Das ehrenamtliche Team teilt sich in fünf Arbeitsgruppen auf, die jeweils von einem Mitglied des Organisationsteams koordiniert werden. Ein großer Teil der Vernetzung findet über einen Workspace im Internet statt.
Das Team recherchiert gezielt nach Lücken im hannoverschen Kulturbetrieb, um sie zu füllen. In jeder Projektausgabe wird der Versuch unternommen, über bisherige Angebote hinaus zu gehen. Die enge Verzahnung mit der hannoverschen Kulturszene regt junge Menschen in der Stadt zur Eigeninitiative an und bietet ihnen Unterstützung.

Für die Umsetzung des Beteiligungsprojektes werden 5.000 € benötigt.

4.2.16 „Mitmachen oder Widerstehen. Bleiben oder Gehen.“

Beteiligungsprojekt zur Entwicklung des Jugendzimmers im zukünftigen Stadtlabor Erinnerung und Demokratie.

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ (Primo Levi)

Neben der historischen Aufarbeitung über die nationalsozialistische Diktatur (NS-Zeit 1933-1945) in Hannover anhand biografischer Bezüge und Kontexte wird ein gegenwartsbezogener Zugang für Jugendliche und Erwachsene zur aktiven Auseinandersetzung mit der NS-Zeit früher sowie Identität, Ausgrenzung und Zivilcourage heute zeitgemäß vermittelt. Eine methodisch interessante, moderne und zielgruppengerechte Erinnerungs- und Vermittlungspraxis ist das primäre Ziel des öffentlichen Lernortes.

Für das Modul „Meine Welt?“, das einen gegenwartsbezogenen Zugang zur Vergangenheit bietet, wird ein Jugendzimmer als Themenraum entwickelt, der den emotionalen Zugang für die Jugendlichen herstellen soll.

„Ich komme in mein Zimmer und merke sofort: irgendwas stimmt nicht. Jemand ist hier gewesen, hat meine Sachen durchsucht. Hat er auch meine Fotos gefunden und meinen Computer gestartet? Mir wird schlecht. Wer war das, warum? Nie wieder werde ich mich in meinem Zimmer so geborgen fühlen wie vorher.“ (siehe Lernort in Berlin „7xJung“).

Es soll ein interaktiver Raum sein, mit dem sich junge Menschen heute identifizieren können: „Es könnte auch mein Zimmer sein“. Um diesen Effekt und eine Glaubwürdigkeit dieser Inszenierung herzustellen, sollen junge Menschen an der Entwicklung des Konzeptes beteiligt werden. Gemeinsam mit einer Philosophin, einer Innenarchitektin und verschiedenen HistorikerInnen wird der Raum im Rahmen eines Projektes in einem Zeitraum von 6 Monaten entwickelt. Gemeinsame Exkursionen in den Lernort „7x Jung“ in Berlin und in das Auswanderermuseum in Bremerhaven werden die Recherchearbeit begleiten. Ziel ist es, eine feste Gruppe aufzubauen, die anschließend auch weiterhin aktiv an dem hannoverschen Stadtlabor mitarbeitet.Für die Mitwirkung an diesem Projekt kann der Kompetenznachweis Kultur als Zertifikat eine Anerkennung für die Mitwirkung der Jugendlichen sein.

Für dieses Beteiligungsprojekt werden 2017 und 2018 jeweils 5000 € benötigt.

4.2.17 "Musik in GoHin“

MusikIn ist zu gleichen Teilen ein Musik-, Bildungs- und Sozialprojekt.
Das Programm hat bereits in zwei Stadtteilen (Hainholz und Stöcken) sehr erfolgreich stattgefunden. Seit 2015 findet Musik in GoHin im Quartier Gorch-Fock-Straße / Hinrichsring statt. Ziel des Projektes ist es, auch dieses Quartier zu „musikalisieren“ und insbesondere Kindern und Jugendlichen Musik in ihrer Vielfalt nahezubringen, musikalische Bildung zu fördern und möglichst nachhaltig im Quartier zu etablieren. Kulturelle Teilhabe ist elementarer Bestandteil gelingender Sozialisations- und Bildungsprozesse. Aus diesem Grund wird mit allen sozialen Einrichtungen kooperiert und mit ihnen gemeinsam werden Projekte und Angebote entwickelt und durchgeführt.

In dem Quartier im Norden der List leben rund 2.000 Menschen, davon viele Kinder und Jugendliche. Das Quartier gilt als Gebiet mit „besonderem sozialen Handlungsbedarf“ und ist geprägt von überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit, einem hohen Anteil von Familien und Menschen mit Migrationshintergrund. Gleichzeitig ist das Gebiet relativ isoliert und verfügt über eine nur minimale Ausstattung mit öffentlichen oder sozialen Räumen.

MusikIn ist auch ein Beteiligungsprojekt und daher fanden das ganze Jahr regelmäßig Gespräche und Treffen mit den Bewohnern und Bewohnerinnen, Kooperationspartnern und Einrichtungen vor Ort statt. So entstanden gemeinsame Ideen für künftige, musikalische Projekte, die im Jahr 2017 mit den BewohnerInnen sowie mit Einrichtungen vor Ort umgesetzt werden. Mit folgenden Beteiligten, Einrichtungen und Institutionen wird kooperiert:

Kindertreff „Wellenbrecher“, Jugendtreff „GoHin“, Mitmachzentrale „MiZe“, Nachbarschaftstreff List Nord / Ost, Nachbarschaftsbüro, GS Brüder-Grimm, Außenstelle der Käthe-Kollwitz-Schule, Schülerbetreuung des Fördervereins der GS Brüder-Grimm, Hort der St. Franziskus-Kirchengemeinde (auch Familienzentrum), AWO Kita Gorch-Fock-Str., Rucksackmütter, Elterntreff in der Gorch-Fock-Straße, Tagespflege am Kanal.

Im Jahr 2017 finden verschiedene regelmäßige Angebote statt, wie z.B. ein Chorangebot für Eltern und Kinder mit Liedern aus verschiedenen Ländern, Rap und HipHop mit und für Jugendliche, eine Groove- und Trommelwerkstatt für Kinder und das interdisziplinäre Projekt Sound & Vision of Go-Hin, bei dem Kinder und Jugendliche Sounds und Songs komponieren, Bilder oder Skulpturen entwerfen aus dem „Material“, das sie im Quartier finden. Angeleitet und begleitet wird das Projekt von KünstlerInnen und MusikerInnen.

Neben diesen Aktivitäten werden die Gruppen aus dem Quartier bei verschiedenen Anlässen, wie z.B. dem Stadtteilfest, dem Nachbarschaftsfest oder auch zentralen Veranstaltungen auftreten und sich präsentieren.

Da MusikIn im Quartier Hinrichsring / Gorch-Fock Str. Ende des Jahres als Projekt abgeschlossen wird, geht es auch darum, die Angebote in den Kinder- und Jugendeinrichtungen zu verstetigen, die Partner im Stadtteil über Möglichkeiten der Finanzierung zu beraten und die Netzwerkstrukturen so zu festigen, dass auch in den nächsten Jahren musikalische Angebote entwickelt und durchgeführt werden können.

MusikIn ist ein gemeinsames Projekt des MusikZentrums Hannover, der Bürgerstiftung Hannover und Landeshauptstadt Hannover. Die Projektleitung liegt beim MusikZentrum.

Für die Fortführung der Arbeit werden 2017 insgesamt 50.000 € für Personal- und Sachkosten benötigt.

4.2.18 Blaue Stunde

Veranstaltungsformat „Die blaue Stunde“

Durch die Kooperation des Fachbereichs Jugend und Familie, Familienmanagement und Jugendschutz mit dem Fachbereich Kultur, Stadtteilkultur hat sich in den letzten Jahren ein umfangreiches Programm zum Thema Digitalisierung der Stadtgesellschaft, mit dem besonderen Augenmerk auf Familien ergeben.


Der kompetente und ethische Umgang mit Medien hat sich zu einer entscheidenden Schlüsselqualifika­tion für die Teilhabe in unserer digitalisierten Gesellschaft und im Zugang zu Bildung, Ausbildung, Studium und Beruf entwickelt, ebenso für die Persönlichkeitsentwicklung und für eine souveräne Lebensführung im umfassenden Sinne. So wurden zahlreiche Berufsbilder umgeschrieben, Alltagsabläufe verändert, alte Fähigkeiten und Techniken obsolet gemacht und neue Kompetenzfelder hervorgebracht.

Audiovisuelle Medien und Technologien gewinnen zunehmend an Bedeutung für das Lernen, die Alltagskultur und Kommunikation, insbesondere seit der Verbreitung des Smartphones. Hier gilt es, eigene Haltungen und eigenes Verhalten bei Fachkräften und Eltern zu reflektieren, Lernmethoden zu hinterfragen und (bei Bedarf) zu aktualisieren, den kulturellen Kontext einzubeziehen und die Kultur eines fließenden online-/offline Verständnis von Kindern und Jugendlichen in die Lerndidaktik zu integrieren, neue Regeln, Kooperationen und vor allem auch eine Ethik zu entwickeln.

Der Bildungskanon im Stadtgebiet umfasst heute keine systematische Förderung der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Dies soll sich langfristig ändern: unter anderem durch die qualifizierte Unterstützung und Begleitung für eine kompetente und bewusste Anwendung und Nutzung von Technologie oder von (mobilen) Medien und Softwareanwendungen, die Förderung eines emanzipatorischen Bewusstseins im Kontext technologischer Entwicklungen, die Ausbildung von Nachrichtenkompetenz, die Ausgestaltung von Bildungsräumen und einem Zugangsspektrum.

Neben der Durchführung von zwei Fachtagen, den regelmäßig in den Stadtteilen stattfindenden Medienfrühstücken für Familien („Smartphone am Küchentisch“) und den Mediennetzwerken soll am 24.11.2017 das Veranstaltungsformat „Blaue Stunde“ für Familien das erste Mal starten.

Die Idee dabei ist, Aktionsräume mit thematischen Schwerpunkten im Bereich Digitalisierung für Familien anzubieten. Die Aktionsräume verteilen sich auf fünf Stadtteile und einen zentralen Standort mit folgenden Themenschwerpunkten:

▪ Stadtteilzentrum Ricklingen: Transparent – das (Anti)Soziale Netzwerke


▪ Kulturtreff Roderbruch: Digital genial - Der Computer als Musikinstrument!
▪ Freizeitheim Linden: Kreativ sein- analog und digital. Kreatives Programmieren
▪ Stadtteilzentrum KroKus: Analoge und virtuelle Spielwelten
▪ Koop. KulturNordOst: Digitalisierung und Bewegung
▪ Freizeitheim Vahrenwald: Analog-digitale Beteiligungsstation „unsere Welt(en)“
Die Räume sollen spielerisch, niedrigschwellig und soweit möglich selbsterklärende Formate zur gemeinsamen Lösungsfindung sein.

Alle Aktivitäten werden an dem zentralen Standort im Rathaus übertragen. Hier können Familien in einem virtuellen Stadtmodell von Hannover ihre Zukunftsideen einbringen. Ein Shuttleservice bringt die Familien bei Bedarf von Standort zu Standort.

Für die Umsetzung der Aktionsräume werden im Jahr 2017 10.000 € benötigt.

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Hannover / 08.08.2017