Informationsdrucksache Nr. 1920/2016:
Bericht zur Atelier- und Projektraumförderung

Inhalt der Drucksache:

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1920/2016
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Bericht zur Atelier- und Projektraumförderung

Die Atelier- und Projektraumförderung wurde erstmals durchgeführt. Förderzeitraum ist das zweite Halbjahr 2016, Bewerbungsschluss war der 30. Juni 2016. Im Kulturbüro der Landeshauptstadt gingen insgesamt 40 förderfähige Anträge ein, davon 26 Anträge auf eine Förderung von Ateliers und Ateliergemeinschaften und 14 Anträge auf eine Projektraumförderung. Das Finanzvolumen der 40 Anträge beträgt 73.152 €. Die bewilligten Förderungen betragen insgesamt 22.950 €, und somit ca. ein Drittel der beantragten Fördersummen.

Zur Atelierförderung:
Von den 26 eingereichten Anträgen (Antragssumme: 27.532 €) wurden 15 Ateliers und Ateliergemeinschaften für eine Förderung mit einer Gesamtfördersumme von 5.850 € ausgewählt. Auswahlkriterien waren die Professionalität und das Potential der Künstler/innen sowie die Qualität und Aussagekraft der Anträge. Die bewilligte Förderhöhe beträgt im Durchschnitt 50 % der beantragten Gelder. Somit werden ca. 25 % der Mietkosten der Antragsteller bezuschusst.

Zur Projektförderung:
Bei den Projekträumen wurden sowohl bestehende als auch neue bzw. wiedereröffnete Räume zur Förderung ausgewählt. Kriterien für die Auswahl der neuen Räume waren die Qualität des Programms und der zu erwartende Profilgewinn für den Kunststandort Hannover. Weitere Kriterien waren das Maß an Professionalität und das Entwicklungspotential der beantragten Projekte. Bei der bewilligten Förderhöhe wurde darauf geachtet, dass ein erfolgreicher Start für die eingereichten Projekte gewährleistet werden kann.

Auf die Projektförderung haben sich insgesamt 14 Projekträume mit einem Antragsvolumen von 43.820 € beworben. Gefördert wurden 8 Projekträume mit insgesamt 17.100 €. Die bewilligte Förderhöhe der einzelnen Anträge variiert dabei zwischen 100 % und ca. 25 % der beantragten Summe.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass inzwischen viele junge Künstler/innen nach Räumlichkeiten für Ausstellungen und temporäre Projekte in Hannover suchen und sich somit das kreative Potential in der Kunstszene Hannover in den letzten 18 Monaten deutlich erhöht hat. Diese wünschenswerte Entwicklung führt zu einem höheren Förderbedarf, so dass davon auszugehen ist, dass bei einer Atelier- und Projektraumförderung-Ausschreibung im Jahr 2017 ein größeres Antragsvolumen als in 2016 zu erwarten ist. Für den Doppelhaushalt 2017 / 2018 wurden jährlich 40.000 € angemeldet. Der darüber hinaus gehende, zu erwartende deutliche Mehrbedarf soll über Drittmittel mit dargestellt werden.


1. Liste der geförderten Projekträume

Galerie für Fotografie des neu gegründeten Vereins SCOPE e.V.
Schwerpunkt: zeitgenössische Fotografie, nichtkommerziell
Der Raum existiert bereits seit 5 Jahren unter der Leitung von Ricus Aschemann, erlebt derzeit durch die Neugründung des Vereins SCOPE e.V. und das Hinzukommen des Journalisten und Kurators Maik Schlüter neue Impulse. So soll neben dem regulären Ausstellungsprogramm alle zwei Jahre ein Festival für zeitgenössische, künstlerische Fotografie etabliert werden, das in Kooperation mit anderen Ausstellungs- und Veranstaltungsorten in Hannover einen Überblick über die zeitgenössische Fotografie eröffnet. In Abgrenzung und Ergänzung zum LUMIX-Festival und zur GAF liegt der Schwerpunkt bei SCOPE e.V. auf der künstlerischen (nicht auf der journalistischen) Fotografie.
Das gleichnamige Festival startet bereits 2016 in Kooperation mit der Städtischen Galerie KUBUS, der Galerie BOHAI, dem Kunstraum C28, der Galerie vom Zufall und vom Glück und dem Sprengel Museum. Interessant für den Kunststandort Hannover ist hier die Verknüpfung von internationaler und lokaler Szene.
Förderung: 1.000 €, beantragt 3.000 €

Galerie Rode und Lanfer
Neugründung im Jahr 2015 von Asta Rode und Norbert Lanfer, zuvor als Online-Galerie betrieben. Konzipiert als Galerie mit dem Ziel, eine Plattform für zeitgenössische Kunst in Hannover zu etablieren, langfristig aber auch kommerziell für die Künstler/innen erfolgreich zu sein.
Programm: Ausstellungen renommierterer und junger, viel versprechender Künstler/innen aus dem In- und Ausland, auch aus Hannover, medial von Malerei über Plastik bis zu Installation und Fotografie.
Förderung: 1.000 €, beantragt 2.400 €

Konnektor. Forum für Künste e.V.
Gründung 2011, mit insgesamt bislang 50 durchgeführten Ausstellungen ein sehr erfolgreicher Raum, der mit seiner Lage am Kötnerholzweg ein gut sichtbares Schaufenster für die zeitgenössische Kunstszene bietet. Eine zentrale Idee besteht in der Verknüpfung der lokalen und der überregionalen Szene. Das künstlerische Spektrum beinhaltet alle Sparten zeitgenössischer Kunst.
Durch Veränderungen im Team lastet die Verantwortung für den Raum und die Mietzahlungen seit Anfang 2016 nur noch auf einer Person, dem jetzigen Leiter Boris von Hopffgarten. So entstand ein finanzieller Engpass und dem Projekt drohte das Ende. Durch die Projektraumförderung ist eine Weiterführung des erfolgreichen Programms möglich.
Förderung: 2.700 €, beantragt 2.700 €

Galerie BOHAI e.V.
Ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Fotografie aus dem Umfeld der Hochschule Hannover, der zwei Jahre lang sehr erfolgreich in Linden betrieben wurde (Ende 2013 bis Ende 2015). Da der bisherige Raum aufgegeben werden musste, entstand eine Pause und Neubesinnung. Der neu eröffnete Ausstellungsraum am Schwarzen Bär 7 verspricht eine sehr gute Außenwirkung und Öffentlichkeit. Das Auftreten und das Marketing sind sehr professionell. Die Qualität des Programms bedeutet mit einer Mischung aus internationalen Newcomern, medienübergreifenden Projekten und einer lokalen Vernetzung in Hannover eine echte Stärkung der lokalen Szene – langfristig könnte dieser Raum das Potential zur Entwicklung einer kommerziell erfolgreichen Galerie haben und damit zur Stärkung der örtlichen Galerieszene beitragen.
Förderung: 4.400 €, beantragt 4.400 €

Keller drei
Neuer Projektraum in der Nordstadt, der von einem interdisziplinären, erfahrenen Team geleitet wird: Pit Noack (Klangkünstler „sound – art – programming“), Caroline Momma (Sozialwissenschaftlerin, interkulturelles Projektmanagement), Anna Denger (Kommunikationsdesignerin)
Schwerpunkt: Bildende Kunst, aber auch Lesungen, Klangkunst, Performance, experimentelle Musik etc., auch langfristige Projekte sind möglich. Ziel ist die Verknüpfung der lokalen mit einer überregionalen, internationalen Szene. „Keller drei“ hat sich maßgeblich an der diesjährigen MUSE-Aktion in der Nordstadt beteiligt, auch bereits in den Jahren zuvor 2013 und 2014 mit „Keller eins" und "Keller zwei“.
Förderung 2.000 €, beantragt 4.500 €

LortzingART
Etablierter Projektraum und Atelier der Künstlerin Inge-Rose Lippok, Gründung 2005.
Ausstellungen von Künstlern/innen aus Hannover und international mit dem Ziel, Hannover als Kunststandort bekannter zu machen und sich international zu vernetzen. Außerdem finden regelmäßig Ausstellungen von Projekten mit Kinder und Jugendlichen, Migranten/innen etc. statt und es gibt ein anspruchsvolles Begleitprogramm in Form von Lesungen, Konzerten etc.
LortzingART ist ein lebendiger Ausstellungs- und Veranstaltungsort, der von einer sehr engagierten Künstlerin seit 9 Jahren betrieben wird.
Förderung 1.000 €, beantragt 1.500 €

kik.kunst in kontakt e.V.
Etablierter Ausstellungsort und Projektraum der Künstlerkooperative kik.kunst in kontakt e.V. Schwerpunkt: internationale Kunstprojekte und Kooperationen im Innen- und Außenraum in allen künstlerischen Medien von Klangkunst bis Skulptur, Installation, Video etc., in diesem Jahr u.a. mit einem Beitrag zur „Intraregionale 2016“, einem großen Landartprojekt der Region Hannover.
Der Verein ist seit 2003 ansässig in einem ehemaligen Naturfreundehaus in der Nähe der Herrenhäuser Gärten, zuvor wurden verschiedene andere Orte bespielt: u.a. Sprengel-Gelände in der Nordstadt (1989), Faustgelände (1991), Kunstraum zehn (1996-2003).
Förderung 1.000 €, beantragt 4.200 €


2.1. Liste der geförderten Ateliers
1. Jens Hoff: beantragt 500 €, Förderung 250 €
2. Susanne Baumhakel: beantragt 1.200 €, Förderung 400 €
3. Joanna Schulte: beantragt, 495 € Förderung, 250 €
4. Anna Eisermann: beantragt, 660 € Förderung, 300 €
5. Boris von Hopffgarten: beantragt 360 €, Förderung 200 €
6. Mirjam Nemetschek: beantragt 990 €, Förderung 350 €
7. Marion Gülzow: beantragt 1.395 €, Förderung 400 €
8. Antje Smollich: beantragt 825 €, Förderung 350 €
9. Pepa Salas Vilar: beantragt 1.440 €, Förderung 400 €
10. Rainer Janssen: beantragt 720 €, Förderung 350 €


2.2. Liste der geförderten Ateliergemeinschaften
1. Atelierhaus Hannover e.V., Petra Kaltenmorgen, Maja Clas, Ralph Kull: beantragt 1.740 €, Förderung 800 €
2. Atelierhaus Hannover e.V., Mareike Poehling und Andrea v. Lüdinghausen: beantragt 1.470 €, Förderung 700 €
3. Ex+, Iris Schmitt, Nils Schumacher: beantragt 150 €, Förderung 150 €
4. KünstlerAtelierGoethe, Kai Löffelbein u.a.: beantragt 1.395 €, Förderung 500 €
5. Ateliergemeinschaft Jule Kerk und Constanze Böhm: beantragt 855 €, Förderung 450 €










Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Atelier- und Projektraumförderung richtet sich an Menschen jeden Geschlechts.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

41.1 
Hannover / 05.09.2016