Anfrage Nr. 1914/2018:
Anfrage der SPD-Fraktion zu Erfahrungen mit Rassismus im Alltag

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der SPD-Fraktion zu Erfahrungen mit Rassismus im Alltag

In den sozialen Medien berichten Menschen unter dem Hashtag #MeTwo seit Ende Juli tausendfach über ihre Erfahrungen mit Rassismus im Alltag. Menschen, die in dritter Generation in Deutschland leben, ein Studium abgeschlossen haben, akzentfrei die deutsche Sprache beherrschen und sich haben einbürgern lassen, berichten von Erlebnissen, bei denen sie auf Grund der Hautfarbe oder ihres Namens Ausgrenzung erleben, auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt große Schwierigkeiten haben und bei Bewerbungen häufig Absagen erhalten – bei gleicher Qualifikation.

Unter dem Hashtag #MeTwo teilen Menschen ihr Erfahrungswissen und machen damit deutlich, dass Rassismus im Alltag stattfindet und für viele Menschen Realität ist.

Unsere Gesellschaft ist seit Jahrzehnten eine Einwanderungsgesellschaft, Deutschland ist seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland - das den Diskurs über Rassismus im Alltag führen und aushalten muss.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Wie hat sich die Anzahl der Fälle, die bei der Antidiskriminierungsstelle angezeigt wurden, weil Menschen sich aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Nachnamens ausgegrenzt fühlen, in den letzten zehn Jahren entwickelt?

2. Welche Ursachen hat die Veränderung der Fallzahlen aus Sicht der Verwaltung?

3. Mit welchen Anliegen wenden sich Menschen an die Antidiskriminierungsstelle bzw. an andere ähnlich geartete Stellen in der Stadt Hannover und welche Art von Unterstützung erfahren sie von dort?






Lars Kelich
Stv. Fraktionsvorsitzender