Anfrage Nr. 1897/2022:
Anfrage der Fraktion Die PARTEI & Volt zum Umgang mit Essens-Überschuss in den Kantinen der Hansestadt Hannover

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Anfrage der Fraktion Die PARTEI & Volt zum Umgang mit Essens-Überschuss in den Kantinen der Hansestadt Hannover

Die aktuelle Verbraucher*innenpreise sind deutschlandweit stark gestiegen. Trotz diverser Vereine oder privater Initiativen gibt es zusätzlich Inflationsbedingt immer mehr Menschen, die sich eine ausreichende Versorgung mit (gesunden) Lebensmitteln kaum noch leisten können, sodass auch diese Initiativen die Nachfrage nicht mehr decken können.
Demgegenüber gibt es in ganz Hannover Kantinen, die selbst bei der besten vorausgegangen Planung zubereitetes Essen wegwerfen müssen. Verschiedene Gesetze und Vorschriften, die eigentlich der Lebensmittelsicherheit dienen sollen, sorgen bei Kantinenbetreiber*innen für Hemmnisse oder Skrupel, Wege zu suchen, das Essen nicht wegwerfen zu müssen, da bereits zubereitetes und somit einmal erwärmtes Essen aus lebensmittelschutztechnischen Gründen üblicherweise weggeworfen werden muss.

Neben den Kantinen in städtischen Gebäuden (und auch dem Gartensaat) gibt es sicher in unzähligen hannoverschen Betrieben Kantinen - zum Beispiel Firmen mit städtischer Beteiligung oder Ganztagsschulen -, die an einem Konzept zur Vermeidung von Essensverschwendung bzw. einer Spende von bereits zubereiteten Speisen interessiert wären.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Was passiert mit dem Essen, welches täglich in allen Kantinen in städtischen Gebäuden

(wie Rathaus, Gartensaal, Ganztagsschuten und einzelnen Veranstaltungen) übrig bleibt, welche Bestrebungen gibt es bereits, um Essensverschwendung zu reduzieren?

2. Sieht die LHH generell Möglichkeiten dafür,
a) bereits erwärmtes / zubereitetes Essen
b) Kalte Speisen (Salate, Schnittchen etc.)
an Vereine oder Organisationen abzugeben und wenn ja: unter welchen Bedingungen bzw. welche finanziellen Aufwendungen kämen auf die Kantinen/Betriebe zu (Investition in Warmhalteboxen, Logistik zwecks Abholung der Speisen usw.), und wenn nein: wird die LHH ggf. mithilfe des Städtetages auf eine Gesetzesänderung hinarbeiten, die die Bedingungen zugunsten einer Weiterverwertung von Essen ermöglichen würde?

3. Wie hoch sind die Entsorgungskosten Für das weggeworfene Essen von
Veranstaltungen bzw. aus der Kantine, (wie viel) würde die Stadt an dieser Stelle sparen, wenn das Essen unentgeltlich von Organisationen abgeholt werden würde?


Juli Klippert
Fraktionsvorsitz