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Das Sanierungsprogramm
Mit der Drucksache 0079/2018 hat der Rat die Verwaltung mit einem umfangreichen Sanierungsprogramm für Schülerinnen- und Schüler-Toiletten mit einem Gesamtvolumen von 24,3 Mio. € in den Schulliegenschaften der Landeshauptstadt Hannover beauftragt. Das Programm wurde im Zeitraum 2019-2024 durchgeführt.
2019 nach Besetzung der Projektleitungsstellen startete die EU-weite Ausschreibung der Planungsleistungen und anschließend die Aufnahme der Planungen. Im Zeitraum von 2020 – 2024 erfolgte die bauliche Umsetzung des Programms. Die letzten Sanierungsmaßnahmen wurden Mitte 2024 abgeschlossen.
Abb.1 Ablauf der Maßnahme
Nach anfänglicher Begutachtung der Schul-WC-Anlagen durch ein fachbereichsübergreifendes Team vor Ort (ca. 1.000 Toilettenanlagen mit ca. 10.000 Sanitärgegenständen) wurde zunächst eine Priorisierung des Sanierungsbedarfs mittels einer Wertungssystematik entwickelt.
Daraus folgte ein Maßnahmenpaket für die konkrete Umsetzung. Die 35 Liegenschaften aus der Drucksache wurden auf Grund des Umfangs in dezentral (12) und zentral (23) zu bearbeitete Maßnahmen innerhalb FB 19 gegliedert.
Die dezentral bearbeiteten Projekte wurden in den jeweilig zuständigen Objektzentren bearbeitet, weil sich die WCs in Liegenschaften befinden, in denen bereits Projekte liefen oder unmittelbar geplant waren. Die WCs wurden im Rahmen dieser Bauprojekte mit bearbeitet.
Die 23 stadtweiten Liegenschaften zur zentralen Bearbeitung wurden in vier Lose nach Stadtteilen (siehe Abb.2) aufgeteilt, um eine zeitlich realistische Umsetzung zu bewerkstelligen. Ein Los beinhaltete ca. 5-7 Schulen. Die Umsetzung wurde durch die beiden zuständigen Projektleiter*innen koordiniert. In jedem Los wurden einzelne Maßnahmen parallel bzw. zeitlich eng versetzt durchgeführt, um die Planungs- und Bauzeiten so kurz wie möglich zu halten. Die Herausforderung bestand in der Koordination der zahlreichen Projektbeteiligten wie Planungs- und Ingenieurbüros sowie verschiedener Baufirmen innerhalb der einzelnen Bauvorhaben im Bestand.
Abb.2 Aufteilung d. Lose
Bauliche Maßnahmen
Im Regelfall erfolgte zunächst der vollständige Rückbau der vorhandenen Objekte, Trennwände, Fliesen, Putz- und Estrichflächen sowie der Ausbau und die Erneuerung von Trinkwasser-, Abwasser- und elektrischen Leitungen. Um Lüftungsmöglichkeiten zu verbessern, wurden nach örtlicher Gegebenheit und Bedarf vorhandene Fenster ausgetauscht oder Lüftungsanlagen ergänzt oder erneuert. Es folgte der Einbau neuer Putz- und Estrichflächen, neuer Ver- und Entsorgungsleitungen, neuer Wandfliesen, großformatiger oder fugenloser Bodenbeläge und die Installation einer neuen Beleuchtung. Anschließend wurden neue Sanitärobjekte, neue Trennwände und sonstige Ausstattung, z.B. für barrierefreie WCs eingebaut.
Um den Schulbetrieb durch die Baumaßnahmen nicht zu stark zu beeinträchtigen, wurden insbesondere die Ferienzeiten für die lärmintensiven Arbeiten genutzt.
Organisatorische Maßnahmen / Künstler*innenbeteiligung
Zur Erhaltung des Zustandes von bereits sanierten und neu errichteten WC-Anlagen wurden in einigen Schulen organisatorische und erzieherische Maßnahmen zur Sensibilisierung der Schüler*innen im sorgsamen Umgang mit den Sanitäranlagen durchgeführt, sowie parallel eine Verkürzung der Reinigungsintervalle umgesetzt.
Zur Verbesserung der Identifikation mit der Gebäudesubstanz und Erhöhung der Hemmschwelle vor Vandalismus wurden die Schüler*innen in die Gestaltung der WC-Räume eingebunden, teilweise in Workshops mit Künstler*innen.
Es hat sich erwiesen, dass ein positiver Zustand und Umgang mit den WC-Anlagen in Schulen, nachhaltig und effektiv nur durch strikte organisatorische Maßnahmen erhalten werden kann.
Barrierefreiheit
An den Standorten wurden im Rahmen dieses WC-Sanierungsprogramms auch barrierefreie WCs eingebaut, falls diese noch nicht vorhanden waren. Ziel war eine flächendeckende Versorgung mit barrierefreien WCs in sämtlichen Schulen.
Kosten
In der Drucksache 0079/2018 wurde ein Gesamtbudget in Höhe von 24,3 Mio. € beschlossen. Die Baukosten inklusive aller zentral und der meisten der dezentral bearbeiteten Projekte belaufen sich auf rd. 23,3 Mio. €. Einige WC-Sanierungsmaßnahmen aus der Drucksache wurden in andere geplante Gesamtsanierungen integriert, da dort ohnehin umfassende Maßnahmen geplant waren bzw. stattgefunden haben (GS Loccumer Straße, IGS Linden Sek II, AS GY Helene-Lange-Schule).
An folgenden Schulen wurden WC-Sanierungsmaßnahmen (2020 – 2024) durchgeführt:
Liegenschaft Fertigstellung
RS Dietrich-Bonhoeffer-Realschule | 2018 |
GY Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium | 2019 |
IGS Linden (SEK I) (1.BA 2020/ 2.BA 2020) | 2021 |
IGS Linden (SEK I Nebenstelle) | 2022 |
GS Wilhelm-Busch-Schule | 2021 |
GS Gebrüder-Körting-Schule | 2021 |
GS Heinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule | 2021 |
Turnhalle Fröbelstraße | 2021 |
GS Lüneburger Damm | 2021 |
GS Kardinal-Bertram-Schule | 2021 |
GS Am Lindener Markt | 2021 |
GS Gartenheimstraße | 2021 |
GS Wettbergen | 2021 |
GS Salzmannstraße | 2021 |
OBS Peter-Ustinov-Schule | 2021 |
GS Friedrich-Ebert-Schule | 2022 |
GS Goetheplatz | 2022 |
GS Grimsehlweg | 2022 |
GS Hägewiesen | 2022 |
GS Mühlenweg Hauptgebäude | 2022 |
Glockseeschule | 2022 |
GS Im Kleefelde | 2023 |
GS Fridtjof-Nansen-Schule | 2023 |
RS Realschule Misburg | 2023 |
Sporthalle Salzweg | 2023 |
IGS Badenstedt | 2023 |
GS Egestorffschule (AS Humboldt- + Wilh.-Schade-Schule) | 2023 |
RS Gerhart-Hauptmann-Realschule | 2023 |
GY Käthe-Kollwitz-Schule (Außenstelle) | 2023 |
RS Johannes-Kepler-Realschule | 2023 |
Freiluftschule Burg | 2023 |
GS Mühlenweg Sporthalle | 2024 |
GY Helene-Lange-Schule (Außenstelle Ihmeschule) | 2023 |
IGS Roderbruch | 2024 |
Botanischer Schulgarten Burg | 2024 |
GS Loccumer Straße | i.R. laufender Gesamtsanierung |
IGS Linden SEK. II | i.R. laufender Gesamtsanierung |
GY Ricarda-Huch-Schule (Außenstelle) | zurückgestellt |
In der Anlage sind einige gebaute Beispiele abgebildet.