Drucksache Nr. 1886/2018:
Einsatz der Zuwendungsmittel des Ev. Kids Clubs Spierenweg in 2018

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1886/2018 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Herrenhausen Stöcken
In den Stadtbezirksrat Nord
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
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1886/2018
1
 

Einsatz der Zuwendungsmittel des Ev. Kids Clubs Spierenweg in 2018

Antrag,

zu beschließen, vorbehaltlich der Entscheidung in den Stadtbezirksräten Herrenhausen-Stöcken und Nord die Zuwendungsmittel in Höhe von 41.587 €, die für den Ev. Kids Club im Spierenweg für 2018 beschlossen worden sind, im Stadtteil wie folgt einzusetzen:

1. 8.850 € für den Verein Werft 64 e. V.
2. 10.529 € für den vom Jugendrotkreuz betriebenen kleinen Jugendtreff Hainholz
3. 12.000 € für den Kauf und die Ausstattung einer Küche im Stadtteilzentrum Stöcken
4. 10.208 € können im Stadtteil noch eingesetzt werden, wenn weitere Träger entsprechende Anträge stellen

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Von den Angeboten, die mit zusätzlichen Zuwendungen finanziert werden würden, profitieren Jungen und Mädchen gleichermaßen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen, die Mittel bleiben im Zuwendungsbudget des Produktes 36201 Kinder- und Jugendarbeit.

Zu 3. Die 12.000 € stehen derzeit konsumtiv zur Verfügung. Aufgrund der Möglichkeit der einseitigen Deckungsfähigkeit gemäß Haushaltssatzung 2017/18 Teil I, Seite 49, können diese Mittel einmalig zugunsten von unerheblichen Auszahlungen für Investitionen, hier die Küchenausstattung im Stadtteilzentrum Stöcken, als einseitig deckungsfähig erklärt werden (§19 Abs. 4 GemHKVO).




Begründung des Antrages


Mit DS 1060/2018 (siehe Anlage) wurde die Verwaltung von der SPD-Fraktion, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der FDP-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover beauftragt, die für den derzeit geschlossenen Ev. Kids Club Spierenweg in 2018 vorgesehenen Zuwendungsmittel in Höhe von 41.587 € im zweiten Halbjahr 2018 für zusätzliche Angebote des Kinder- und Jugendhaus Hainholz sowie die offene Kinder- und Jugendarbeit des Vereins Werft e. V. einzusetzen.




1. Der Verein Werft 64 e. V. besteht seit dem 14.06.2014, ist aber in anderer Form bereits seit 2006 tätig gewesen. Arbeitsschwerpunkte des Vereins sind die Vermittlung „handwerklicher Fähigkeiten“ eines „Umweltbewusstseins“ und die „Förderung der sozialen Kompetenz“. Bereits vor der Gründung des Vereins „Werft 64 e.V.“ im Jahre 2014 war die Initiative im Bereich Basteln und Werken aktiv. Im Hainhölzer Bad und Umgebung wurden Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, die vorher mit Kindern und Jugendlichen gebaut wurden, von diesen angebracht. Im Kinder- und Jugendhaus Hainholz wurden Modellbaukurse angeboten.

In der Angebotspalette des Vereins im Bereich Modellbau werden neben einfachen Modellen für Schiffe und Flugzeuge für Anfängerinnen und Anfänger auch Modelle für Fortgeschrittene mit Funkfernsteuerungen gebaut, deren Fertigstellung mehrere Wochen benötigt. Ein aktiver Einstieg in die Solar- Energie erfolgte bereits vor einigen Jahren. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die später ein Handwerk erlernt haben, ist beträchtlich.

Der Verein betreibt u.a. eine Mädchengruppe und auch im Projekt für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung sind sehr viele Mädchen engagiert. Durch seine Mitwirkung bei Ganztagsangeboten an zehn Schulen bemüht sich der Verein „Werft 64 e.V.“ den fehlenden Werkunterricht auszugleichen. Dadurch haben einige Kinder und Jugendliche den Weg in den Verein auch in ihrer Freizeit gefunden.

Der Verein hat bereits 2017 und 2018 Anträge auf eine Zuwendung in Höhe von 22.000 € für Personal- und Sachkosten gestellt, die zwar aus pädagogischer Sicht befürwortet worden sind, aber im Haushalt nicht berücksichtigt werden konnten.
2. Der kleine Jugendtreff im Kinder- und Jugendhaus Hainholz wird bereits seit 1980 seitens der Landeshauptstadt Hannover mit Zuwendungen für Sach- und Personalkosten gefördert. Die Hauptaufgabe der Einrichtung liegt in der Unterbrechung der zunehmenden Zahl von Negativkarrieren und der Entwicklung neuer Handlungsspielräume. Die Jugendtreffarbeit nutzt die Instrumente Kooperation, sozialräumliche Vernetzung und die der außerschulischen, kulturellen und politischen Jugendbildung, in dem sie modellhaftes Lernen mit den Jugendlichen anbietet. Das Personal hält attraktive, alternative Angebote bereit, die sich von denen durch die Jugendlichen entwickelten Techniken der Bewältigung ihres Bedeutungs- und Zukunftsmangels unterscheiden. Sie erleben den Treff als „Ihr Haus“, entwickeln Wertig- und Gemeinsamkeiten und positives Gruppenverhalten. Die Arbeitsinhalte sind u. a.: Offene Arbeit, Gruppen-/Projektarbeit, Teilnahme an Wettbewerben und Turnieren (Krökeln, Billard, Fußball, Musik, Tanzen ), EDV-/Internetqualifizierungsangebote, Hausaufgaben- und Klassenarbeitstraining, Praktikumsbericht- und Referatunterstützungsangebote, geschlechtsspezifische und interkulturelle Gruppenarbeit, Sport- und Nachbarschafts-angebote, erlebnispädagogische Außenaktivitäten, Bewerbungstraining und Unterstützung bei Übergang von Schule und Beruf, Beratung und Einzelfallhilfe bei individuellen Problemlagen.

Ausgestattet ist die Einrichtung mit einer 30 Stunden-Personalstelle sowie drei Honorarkräften. Diese Personalstruktur ermöglicht es dem Träger nicht, ausreichend seinen vielfältigen Aufgaben kontinuierlich nachzugehen. Häufige Wechsel beim Personal machen die so wichtige Beziehungsarbeit in der Einrichtung zwischen dem hauptamtlichen Mitarbeiter und den Jugendlichen schwierig. Deshalb hat der Träger, das Jugendrotkreuz, bereits in der Vergangenheit Anträge auf eine erhöhte Zuwendung gestellt. Diese Anträge wurden aus pädagogischer Sicht befürwortet, konnten aber im Haushalt nicht berücksichtigt werden.



3. Das Soziale Netzwerk Stöcken e. V. betreibt seit 2006 für zurzeit 45 Kinder das Leckerhaus am Standort Lüssenhopstraße 17 in Hannover-Stöcken. Neben einer täglichen warmen Mahlzeit, bietet das Leckerhaus Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 – 16 Jahren in 1-zu-1- Situationen Hilfe und Betreuung bei den Hausaufgaben an. Weiterhin erhalten z.Z. 19 Kinder und Jugendliche zweimal pro Woche eine Stunde Nachhilfe und/oder Sprachförderung. Die Nachhilfeinhalte werden mit den Lehrenden gemeinsam abgesprochen und ergänzend zum Schulunterricht vertieft und gefestigt.

Ein weiterer Bereich ist die nachmittägliche Betreuung bis 17 Uhr. Die Kinder und Jugendlichen gestalten ihre Freizeit im Leckerhaus mit Gesellschaftsspielen; Kreativangeboten, Bewegungsspielen u. ä. Diese Angebote werden ganzjährlich und wiederkehrend durchgeführt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützten die Eltern bei familiären Konflikten, Erziehungsfragen, in Krisensituationen, bei Behördengängen und Gesprächen mit den Lehrkräften. Sie machten Hausbesuche und setzten sich für die Belange der Familien ein. Dadurch zeigten die Eltern ein hohes Maß an Mitarbeit, was den Kindern zu Gute kommt.

Die Einrichtung wird mit einer Zuwendung seitens der Landeshauptstadt Hannover in Höhe von 41.818 € unterstützt. Das Angebot des Leckerhauses hat sich stetig erweitert und weiterentwickelt.

Im neu errichteten Stadtteilzentrum Stöcken soll der Träger einen zweiten Standort für 20 Kinder erhalten. Im Gebäudeneubau ist jedoch keine Küche vorgesehen, in der im erforderlichen Maß eine Mittagessenversorgung durchgeführt werden kann. Daher soll der Träger einmalig eine Zuwendung in Höhe von 12.000 € für 2018 erhalten, mit der die Küche beauftragt und finanziert werden könnte, die im 2019 fertig gestellten Neubau eingerichtet werden soll.
51.5 
Hannover / 16.08.2018